1 ...7 8 9 11 12 13 ...19 Und die beiden erwiderten, dass das doch nicht so schlimm sei, man müsste nur weiter beten, dass aber das Tun dieses Menschen keine Sünde wäre. Er wäre sich doch gar nicht bewusst, was er angerichtet hätte, und er würde es selbst auch nicht als Sünde ansehen, zumal stehe er ja unter ihrem Segen. Sie deuteten auf mich und sagten:
"Du bist doch ein Geist des Gebetes, und du siehst, wir sind auch gute Geister. Wir begleiten den Menschen mit Gebet, dass ihm nichts geschieht. "
Das fand ich also vollkommen in Ordnung. Ich begleitete diesen Bruder sonntags auch in die Kirche. Dort betete er, und wir beteten mit. Aber immer stellte ich fest, dass er tagsüber so viele Handlungen beging, die dem geistigen Gesetze zuwider waren. Ich konnte nicht verstehen, dass unser Gebet nicht mehr Einfluss auf ihn nahm, damit er das Richtige tat. So kam ich immer mehr ins Gespräch mit diesen beiden anderen Begleitern, und sie sagten mir, ich müsste ihn ja nicht begleiten, es gebe ja noch so viele andere Menschen, die man auch begleiten könne, und sie wären bereit, mich zu einem anderen Menschen zu führen. Ich war ganz ihrer Meinung.
Hier sehe ich nur, wie schwach ein Mensch sein kann, man kann ihn mit Gebet und Segen begleiten, und doch ist er noch imstande, nur Böses zu tun. So ist es eben nötig, ständig für die Menschen zu beten.
Nun konnte ich aber eine weitere Beobachtung machen. Als dieser Mensch·sich jeweils zur Ruhe begab, wurde uns der Zutritt zu ihm gesperrt. Weder ich, noch meine beiden Begleiter konnten in die Nähe des schlafenden Menschen gehen. Die Umgebung wurde uns verdunkelt, und so mussten wir dann etwas anderes suchen, was uns interessieren könnte. Wir suchten dann Menschen auf, die nicht schliefen, oder wir wanderten an solche Orte, wo Menschen wachten und blieben so bei ihnen. Aber ich war lange mit den beiden nicht zufrieden und musste immer wieder sehen, dass gerade die Menschen sündhafte Handlungen begingen, für die wir beteten. Ich hatte mich dann entschlossen, diese beiden zu verlassen, aber ich versprach ihnen wiederzukommen, doch möchte ich mich zunächst einmal ganz selbständig umsehen.
Ich begleitete auch andere Menschen und sah Geister hinter ihnen, welche wie ich, Menschen folgten, und musste aber feststellen, dass diese Geister gar nicht mit ihnen beteten, so wie ich und jene beiden es taten. Sondern sie gingen jetzt hinter einem Menschen her und hielten ihn manchmal an der Hand zurück, wenn er einen Weg überschreiten oder sonst etwas Unrechtes tun wollte. Sie hielten ihn auch manchmal bei anderen Menschen fest und ließen ihn seine Gespräche, die er führte, länger ausdehnen. Ich sah, wie sie ihre Gedanken in das Denken dieses Menschen legten und sozusagen von ihm Besitz ergriffen.
Überrascht musste ich feststellen, dass diese Geister anders handelten. Sie versuchten den Menschen vom Übel abzuhalten, ihm einen wirklichen Schutz zu bieten, und sie hatten nicht ständig nur gebetet. So hatte ich eine Zeitlang meine Beobachtungen angestellt.
Mir persönlich war es nicht gelungen, so über einen Menschen die Macht zu erhalten, und ihn zu führen. Denn ich sah immer schon den Menschen, wie er schon von seinen getreuen Begleiter geführt wurde. Ich wollte auch nicht aufdringlich sein, sondern nur mit ihnen beten und damit meinen Himmel verdienen und mithelfen, dass auch die anderen den Himmel verdienen.
Nun kam ich nach einer geraumen Zeit des Beobachtens in ein Gespräch mit einem solchen Geist, der einen von diesen Menschen führte. Ich sah, wie er diesem seine Gedanken übertrug, ihn an der Hand führte, und nun fragte ich diesen beschützenden Geist, der wahrhaftig nur das Gute wollte, ob er der Schutzgeist dieses Menschen ist. Er war es nicht, dann zeigte er mir aber den wirklichen Schutzgeist. Dieser stand mit etwas Abstand beim Menschen, und derjenige, den ich gefragt hatte sagte, er wäre ein guter Freund des Menschen, aber selbst noch erdgebunden, so wie ich, und hätte so die Möglichkeit, seinen Freund zu führen und den Hohen des Himmels zu beweisen, dass er nur das Gute wolle. Nachher erklärten mir auch noch andere seinesgleichen wie er, sie müssten so den Beweis erbringen, dass sie fähig wären, das Richtige zu erkennen und den Menschen vor dem Übel zu bewahren.
Nun erzählte ich von meiner sonderlichen Begegnung mit einem Menschen, dem ich noch mit zwei anderen Geistern gefolgt bin, und wir drei haben immer gebetet. Dennoch hatte dieser Mensch nach meiner Auffassung ein sündhaftes Leben gelebt. Wie denn das möglich sei? Da versprach mir der Begleiter dieses Menschen, er würde dafür besorgt sein, dass man mich aufkläre. Er rief dann den Schutzgeist herbei, der mich aufklären sollte, und zwar viel genauer als er. So hörte ich erstaunt zu. Und dieses schöne Wesen sagte:
"Das sind zwei unreine Geister, die diesen Menschen begleitet haben. Es sind zwei böse Geister, die ihren Einfluss auf den Menschen ausgeübt haben."
Ich fragte weiter, wie es denn möglich sei, dass diese auch gebetet hatten. Und dieser Schutzgeist erwiderte, sie hätten erst angefangen zu beten, als ich gebetet hatte, um mich zu täuschen, denn sie hätten sich nicht als unreine, böse Geister erkennen lassen wollen, und das war auch ihre Absicht gewesen. Sie hätten mich also getäuscht, und so würden diese unreinen Wesen, wenn sie Menschen anhangen, mitunter auch Geistgeschwister täuschen, die noch Anfänger sind. Sie geben sich nicht als das zu erkennen, was sie sind. Sie fangen an, wenn es ihnen dienlich ist, zu beten oder auf sonstige Art und Weise zu heucheln. Da fallen diese Wesen wie ich, auf solche Heucheleien herein, und folgen dann ihnen solange, bis sie selbst zur Erkenntnis gelangen, dass hier etwas nicht stimmt.
Und der Gottesgeist erklärte weiter, dass dadurch diese Unreinen eben erreichen, dass die sich außerhalb der Ordnung Gottes Herumtreibenden und jene uneingereihten Geschwister länger in ihrer Unordnung verharrten. Da sie nicht in der Ordnung Gottes wären, würden sie auch diesen Unreinen, Bösen gehorchen. Und diese Unreinen sind auch noch darüber glücklich, Werkzeuge in der geistigen Welt zu finden, und sie so zu täuschen, dass sie den Menschen keinen Schutz bieten, sondern sogar in seiner Sünde noch unterstützen.
Ich konnte es nicht verstehen, dass Gott und seine guten Engel solches zulassen würden. Ich sagte, das sollte doch verhindert werden, dass jene Unreinen ihre Macht auf die Menschen ausüben könnten, und dass sie daneben noch die anderen Geistgeschwister täuschen.
Man fragte mich, woher ich komme und wohin ich gehöre. Und so musste ich gestehen, dass ich jene Familie verlassen hatte, weil sie mir zu wenig fromm erschienen. Dieser Geist Gottes machte mich auf meinen Ungehorsam aufmerksam, und er forderte mich auf, rasch möglichst wieder zurückzukehren und um Einlass bei dieser Familie zu bitten, und dass ich mich in deren Ordnung hineinbegebe. Wenn ich das nicht tue, dann würde ich lange nicht erlöst, denn so stünde ich ja außerhalb der Ordnung und könnte niemals zu den Heiligen kommen. Und dieser gute Geist bat mich, ich möchte jetzt gleich zurückkehren und mich belehren lassen. Er hatte mich auf das Wirken der guten Geister aufmerksam gemacht, welche die Menschen begleiten, die aber für ihr Wirken ausersehen und beauftragt worden wären, und dass diese Beauftragten in ihrem Wirken unterstützt würden. Nur wenn ich den Auftrag erhielte, zu den Menschen zu gehen, um sie zu schützen, würde man mich darin unterstützen, sonst könnte ich meinen Aufstieg selbst verhindern, weil solche Unseligen auf mich Einfluss nehmen würden. Diese hätten dann die größte Freude, dass ich sie nicht erkenne, und dass ich der Auffassung sei, das Gebet wäre ein Mittel, die Menschen vor Fehltritten zu schützen.
So belehrte man mich. Es fiel mir nicht leicht als reuige Seele zurückzukehren. Bevor ich diesen Rat befolgte, hatte ich noch weitere Beobachtungen angestellt. Ich hatte diese beiden Unseligen noch einmal beobachtet und hatte mich wieder an sie herangemacht, doch so, dass sie mich nicht sehen sollten, denn ich wollte ihre wahrhaftigen Absichten durchschauen. Es gelang mir für kurze Zeit, mich vor ihnen zu verbergen. Nun musste ich ihr höhnisches Lachen und ihre widerlichen Redensarten mit anhören und musste mit ansehen wie sie diesen Menschen in ihrer Gewalt hatten. Ich hatte aber auch festgestellt, dass dies kein guter Mensch war, dass er ein schlechtes Denken und einen schwachen Willen hatte und erkannte, dass er dadurch ein williges Werkzeug für die beiden war. Es bedurfte daher ihrerseits gar keiner besonderen Anstrengung, denn ich konnte jetzt erkennen, dass eine Unterstützung seiner niederen Gedanken von diesen beiden Unseligen ausging. Sie machten um ihn herum nur eine Handbewegungen, als wollten sie ihn mit etwas für mich Unbekanntem einhüllen. Wie man mir später erklärte, hatten die beiden unreinen Geister etwas von ihrer Kraft auf den Menschen übertragen. Sie unterstützen ihn mit ihrer Kraft in seinem niederen Denken, unterstützten auch seine Gesundheit, nur damit er ihnen ein williges Werkzeug blieb.
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