"Nun ist es bald Zeit für dich, du musst noch mehr erreichen, deine jetzige Stellung genügt noch nicht, du musst bald wieder in ein neues Erdenleben hineingeboren werden", dann antworten sie:
"Nein, nein, noch nicht! Noch nicht! Lasst mich hier! Lasst mich nicht in ein neues Erdenleben gehen, ich will nicht mehr dahin zurück!"
Da muss mancher auch wieder zuerst mit sanfter Gewalt in einen beruhigenden Schlaf versetzt werden, dass die Umwandlung stattfinden kann, um wieder als Kind auf Erden geboren zu werden. Nicht jeder sieht es ein, dass es für ihn gut ist, weil ihm die himmlische Welt so gut gefällt und er sich hier wie zu Hause fühlt, weil ihm die Zukunft, die ein neues Erdenleben mit sich bringt, zu unsicher vorkommt. Denn während man als Mensch so wenig weiß, weiß man im Jenseits um die Versuchungen und Gefahren, die einem im Erdenleben erwarten. Man weiß, dass der Mensch so schnell der Versuchung anheim fällt. Wie schön kann man es dagegen im geistigen Reiche haben. Und so ängstigt sich mancher, er könnte das, was er bisher hier erworben hat, wieder verlieren, wenn er sich in einem künftigen Erdenleben nicht bewährt. Weil er versagen könnte, weil nichts von dem Wissen ins Menschenleben hindurch gedrungen ist, was man in seiner Familie in der Gotteswelt noch wusste. Die Erinnerung wird ihm genommen, weil jeder im neuen Erdenleben wieder neu beginnen muss. Es geht darum, aufs Neue zu zeigen, was das Verlangen seiner Seele ist. Ob er wahrhaftig in der Tiefe der Seele gefestigt ist, ob ihn die Sehnsucht nach Gott wahrhaftig hinzieht und nach Christus, dem König der Geisterwelt. Weder hüben noch drüben wollen sie ihre Welt verlassen, wenn sie sich darin glücklich fühlen. Und so kommt oft eine Situation, sie zu verlassen, um in ein höheres Leben einzutreten, eine höhere geistige Stufe einzunehmen, um schneller aufwärts zukommen. Es mag die Menschen schmerzen, wenn in ihrem Kreise in der Weise etwas geschieht, wie es heute geschehen ist.
Im Reiche Gottes ist es oft nicht so schmerzlich, denn sie werden in die geistigen Kliniken geführt und dort in einen wohltuenden Schlaf versetzt. Dann, wenn Ruhe über die auf Erden Zurückgebliebenen gekommen ist und ihre Tränen ihnen nicht mehr über die Wangen fließen, dann wird es Zeit zum Erwachen für jene in den geistigen Krankenhäusern, und dann werden diese alles aus ihrer geistigen Sicht beurteilen und sich in das neue Leben einfügen. So durfte ich diese Worte zu eurer Belehrung sprechen.
Viele Menschen meinen, dass sie durch das viele Beten bei Gott Vorteile den anderen gegenüber hätten, und die, die zu ihren so genannten Heiligen beten, nach der Rückkehr ins Jenseits von diesen empfangen oder zu diesen hingeführt werden. Durch ihre kirchliche Erziehung haben sie eine falsche Vorstellung vom Leben nach dem Tode. Dass man dort arbeiten und viel lernen muss, können sie sich nicht vorstellen. Und wenn man es ihnen sagt, lehnen sie es entrüstet ab. Der nachfolgende Bericht der medial Empfangen wurde, gibt Antwort.
Geist Gottes: Im folgenden Fallbeispiel erzählt eine Heimkehrende von ihrem Leben im Jenseits:
Ich heiße Hilde, und möchte euch erzählen, wie es mir in den Anfangszeiten in der Gotteswelt ergangen ist. Dazu möchte ich noch einige Bemerkungen über mein menschliches Leben machen.
Ich blieb unverheiratet und lebte, wie ich glaubte, ein frommes Leben und nahm es meiner Meinung nach mit dem religiösen Leben sehr genau. Aber die Mitmenschen waren mit meinem Gehabe nicht immer einverstanden. Sie sagten, ich wäre gewalttätig und oft heuchlerisch, daher glaubten sie meiner übertriebenen Frömmigkeit nicht. Ich dagegen bemühte mich das ganze Leben hindurch fromm zu sein, denn ich war der Auffassung, dass das Gebet zum Leben gehört, und dass es darauf ankommt, recht viel zu beten. Ich wurde von meinen Eltern belehrt, dass durch das viele Beten einem die Sünden vergeben werden. Auch versuchte ich gleichzeitig viel Gutes zu tun.
Nun möchte ich von meinem Leben in der geistigen Welt erzählen. Als ich mein geistiges Auge geöffnet hatte, war ich erstaunt und überrascht von dieser neuen Welt. Es kamen mir meine Eltern, einige Verwandte und Bekannte entgegen. Sie machten keine frohen Gesichter und alle schienen nicht sehr glücklich zu sein. Sie reichten mir die Hände zum Gruße, und da wollte ich auch meine freudige Überraschung kundgeben über das Wiedersehen, und dass sie gekommen waren, mich zu begrüßen. Ich kam aber nicht dazu, nicht einmal zum Reden. In meinem Denken ging in der ersten Zeit alles drunter und drüber. Ich war mir noch nicht so recht bewusst, ob ich wirklich gestorben war, oder ob das alles, was ich nun erlebte, nur geträumt wäre.
Dann aber hatte sich jemand neben mich gestellt und mir deutlich zu verstehen gegeben, dass ich mich in der Jenseitswelt befände. Ich wäre gestorben für die Erdenwelt, aber im Geiste auferstanden, und alle, die mich begrüßten, wären eben jetzt auch in der Jenseitswelt , in der Welt, mit der ich mich nun vertraut machen müsse. Ich müsste mich nun dieser Ordnung anpassen und sollte recht gehorsam sein, denn so alles, was ich im Leben getan hätte wäre nicht in bester Ordnung. Nun müsste ich alles, was ich falsch gemacht hätte, wieder gut machen. Aber man sprach weiter nicht darüber sondern forderte mich auf, mitzukommen. Ich hatte den Eindruck, als lebte ich irgendwo auf der Erde in einem mir unbekannten Dorf. Es sah alles so ähnlich nach irdischen Verhältnissen aus. Dann ging einer, der mein Begleiter geworden war, auf ein Haus zu und sagte:
"In diesem Hause wirst du vorerst Wohnung nehmen müssen. Die Bewohner hier leben wie eine Familie zusammen. Du musst dich nun ihnen anschließen und versuchen, harmonisch mit ihnen zusammen leben, da du als letzte gekommen bist."
Weiter sprach das Wesen, das jene anderen Geistgeschwister schon längere Zeit da wären, und daher würden sie die Ordnung Gottes genau kennen. Also sollte ich ihre Anweisungen befolgen.
Mein Begleiter versprach mir noch, sich gelegentlich wieder nach mir zu erkundigen und verließ mich, nachdem er mich jenen Mitbewohnern überlassen hatte.
Das Haus, in das ich eintrat, war so einfach und bescheiden, wie ich es auf Erden schon gewohnt war zu leben. Hier kam ein Bruder auf mich zu und begrüßte mich im Namen aller. Er bat mich Platz zu nehmen, denn sie würden mir etwas aus ihrem Leben und von ihrer Tätigkeit erzählen. Anfangs war ich wirklich benommen und fühlte mich recht müde. Ich wusste immer noch nicht, ist es wahr, was man mir sagte, bin ich jetzt gestorben, oder ist alles nur ein Traum? Daher da bat ich, man möge mich doch zu erst etwas ausruhen lassen, ich hätte ein großes Schlafbedürfnis. Da führten sie mich in einen kleinen, engen Raum, um mich hinzulegen. Ich konnte noch feststellen, dass es ein schmuckloser Raum war, denn ich sah nur meine einfache Liegestätte. Alles andere war mir auch gleichgültig, denn ich fühlte mich sehr müde, vermochte aber noch zu überlegen, wenn es wirklich so ist, dass ich gestorben bin, dann will ich nur noch ausruhen. Wie lange ich wirklich geschlafen hatte, wusste ich nachher nicht. Es gab hier keine Zeitrechnung und keine Uhr, nach der ich schauen konnte. Man hatte sich, nachdem ich ausgeschlafen hatte, weiter um mich gekümmert und gebeten, mich jetzt der Gemeinschaft anzuschließen. Ich fühlte mich nach diesem Schlaf richtig erholt und erleichtert. Alle zeigten mir ihre Freude darüber, dass es mir soweit gut ging und ich ausgeruht war.
Nun begannen sie mir davon zu erzählen, was sie hier zu arbeiten hätten und was sie schon geleistet hatten und was noch zu tun sei. So sprach man immer nur über das Thema arbeiten.
Ich war enttäuscht, einmal deshalb, dass ich in diesem begrenzten Raume mit den mir Fremden zusammen leben musste. Nun fragte ich sie endlich, ob denn nicht die Möglichkeit bestehen würde, mit den Heiligen des Himmels in Berührung zu kommen. Denn, so sagte ich, wurde ich auf Erden belehrt, wer viel betet, dem werden die Pforten des Himmels geöffnet, dem werden die Sünden nachgelassen, und er kann dann in die himmlische Herrlichkeit eingehen.
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