Roger Diehl - Schöne Zeit

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Als Arnolds ehemalige Kommilitonin Ingrid nach Jahren wieder auf der Bildfläche erscheint, ist Nichts mehr so, wie es war. Sie hat inzwischen Karriere gemacht, ist eine erfolgreiche Geschäftsfrau, hat Geld, hatte schon immer eine Schwäche für ihn, und er hat gerade seine Beziehung beendet. Wo also liegt das Problem? Das Problem besteht darin, dass Arnold Ingrid innerlich ablehnt. Und, was noch viel schwerer wiegt: Er liebt eine Andere. Doch Managerin wird man nicht, wenn man sich jemals mit solchen «Kleinigkeiten» aufgehalten hätte. So macht sich die taffe Frau daran, das zu vollenden, was ihr zu Universitätszeiten nicht gelungen war, nämlich den ewig Verzagten, der ihr nicht gewachsen ist, in die von ihr immer schon angestrebte Beziehung zu lotsen. Doch, jemanden dazu zu bringen, seine eigenen Gefühlswelt zu verdrängen, kann das auf Dauer gut gehen?

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Fraglos hat er Angelika viel zu verdanken, unter Anderem im übertragenen Sinne so etwas wie familiären Anschluss, obwohl sie keinen Tag zusammengewohnt haben, denn das wäre für ihn entschieden zu viel aufgebürdeter Lebenspraxis gewesen, vor allem aber eine empfindliche Beeinträchtigung seines gedanklichen, meist zu nichts führenden Pseudoperfektionismus, den er Niemandem zumuten will, der ihm halbwegs nahezustehen glaubt. Ja „im übertragenen Sinne“ - es gibt auch heute wohl kaum einen Ausdruck, der seine Befindlichkeiten, seinen Zugang zur Realität oder vielmehr das, was er dafür hält, besser charakterisiert, denn wirkliche innere Bindungen hat er keine zu seiner Umgebung, selbst zu seiner engsten nicht, ganz zu schweigen von Freundschaften.

Der Zeitpunkt ihres ersten Aufeinandertreffens war wie gesagt ausgerechnet sein letzter Besuch der Universität und somit auch formal gesehen die perfekte Nachzeichnung eines Neubeginns, zusammenfallend mit der Beendigung eines lange andauernden, strapaziösen Irrlaufes, der ihn fast die Existenz gekostet hätte und ihn zumindest materiell noch nachhaltig behindern würde, fehlte zu diesem Zeitpunkt doch bereits eine nicht zu vernachlässigende Anzahl an Rentenbeitragsjahren. Dabei handelt es sich zwar noch um nichts wirklich Dramatisches, doch die zeitliche Lücke, die ihn von dem Bescheid, der davon kündet „was sie nach heutiger Kaufkraft von uns bekommen werden“ angähnt, ist eben auch nicht mehr wegzudiskutieren. Zum Glück haben ihn materielle Szenarios weder im Guten noch im Schlechten jemals ernsthaft berührt. Das ist wohl einem jener Effekte der ihm angediehenen Erziehung geschuldet, die seine Mutter gegen sämtliche Widerstände durchsetzen konnte.

Schon der Beginn seines schulischen Werdegangs in Richtung Gymnasium eingangs der siebziger Jahre war dem Bedürfnis seiner Mutter nach anderen Lebensentwürfen, nach einem Ausbruch aus ihrer inneren Bedrängnis geschuldet, wofür sie in Arnolds vermeintlich vorzeichenbarer Entwicklung die geeignete Projektionsfläche wähnte. Seine Eltern waren zwei Menschen, die sich niemals hätten begegnen dürfen, passten sie doch in etwa so zusammen wie Senna und sein letztes Team. Aber das war schwer möglich, denn sie entstammten Nachbarshäusern einer Bergarbeitersiedlung.

Sie hatten zwar in den fünfziger Jahren noch ihre Berufsausbildungen absolviert gehörten aber bereits einer neuen Generation an. Sein Vater, der über Tage arbeitet, zieht über Meisterbrief sowie Weiterbildung zum Techniker zäh und diszipliniert seine berufliche Bahn und ist auch schon mit einem für diese Zeit noch keineswegs selbstverständlichen, ebenso rationalen wie rationellen Gestus versehen, dem die noch allgegenwärtige verschwitzte Montanmentalität schon nicht mehr unmittelbar anzumerken ist.

Die Mutter hingegen bevorzugt einen schwülstig theatralischen Auftritt, der auf den ersten Blick zwar provokant wirkt, bei genauerem Hinsehen aber wohl damals schon ihre innere Verzweiflung konterkarieren soll. Sie arbeitet als Kinderkrankenschwester im städtischen Klinikum, träumt, illuminiert durch den beruflich bedingten Kontakt mit Menschen aus anderen gesellschaftlichen Sphären wie beispielsweise den ein scheinbar perfektes Leben vorexerzierenden Ärzten, von einem eher bourgeois geprägten Anschluss, pflegt so ihre ganz eigenen Illusionen. Und die werden zusätzlich noch angefacht von Kolleginnen, die ihr klarzumachen scheinen, dass auch im nichtakademischen Umfeld ein gewisser Anspruch durchaus vorhanden und auch erfüllbar sein sollte. Man ist schließlich berufstätig in einem hochsensiblen Bereich - da wird man doch wohl noch eine Theaterkarte für ein modernes Stück oder wenigstens den Mitgliedsausweis für einen harmlosen Buchclub im Familienkreis vorzeigen dürfen…

Aber man darf noch nicht wirklich. Denn die Marschrichtung einschließlich der Marschmusik wird dort immer noch von den Altvorderen vorgegeben. Da gibt es zum Beispiel die wesentlich älteren Geschwister auf beiden Seiten, die scheinbar alles wissen, die vor allem alles besser wissen und natürlich auch das, was niemand wissen konnte, doch zumindest leutselig zu beklagen in der Lage sind; die nassrasierten Brüder etwa, die zum sonntäglichen Stelldichein oder bei Familienfeiern, untermalt aus alterslosen Gesichtszügen, ihre fein ziselierten Monologe abhalten. Fragen sind da keine erlaubt, höchstens solche, die keine sind, geschweige denn Widerspruch. Falls dann wirklich versehentlich einmal die joviale Fassade angekratzt wurde im Bubenstück, so konnte die Tonart sehr schnell in eine barsche Diktion umschlagen, die überhaupt keinen Zweifel daran ließ, dass man, mit Sekundärtugenden im Übermaß ausgestattet, keine Infragestellung der Befindlichkeiten wünsche - und überhaupt verböte sich angesichts der eigenen Lebensleistung, die ja von seinen Eltern erst noch zu erbringen sei, jede weitere Diskussion. Was sollte auch darüber hinaus noch zu sagen sein? Außerdem hätte man zum Vortrag neuer Ansichten natürlich auch eine unverbrauchte Sprache benötigt.

Oder die ebenfalls wesentlich älteren Schwestern seiner Mutter – in ihrer äußeren Formlosigkeit eher wie ihre Tanten anmutend -, die sich durchaus vehement über die Enge und Prüderie der vergangenen Jahrzehnte beklagen, deren sich selbst zugeschriebene, angebliche Toleranz aber exakt dort endet, wo der Zeitgeist sie direkt anzugehen droht; die beispielsweise eher in Sack und Asche gegangen wären, als zu solchen Anlässen in Hosen zu erscheinen, wo die eigene Mutter zugegen ist, unter deren eisernem Zepter man sich nach wie vor windet, aus deren erweitertem Familienkreis immerhin die Person stammt, die aufgrund einer beeindruckenden beruflichen Karriere einer zentralen Institution im Lande vorsitzt und demzufolge mit all den Möglichkeiten versehen ist, die eigenen Leute an passender – oder, wenn es denn unbedingt sein muss, auch weniger passender Stelle mit entsprechendem Nachdruck anzuempfehlen. Und dafür wird der gebührende Preis abverlangt unter Anderem in Form einer perfiden Art interfamiliär verordneter Disziplinierung, die den Deal Versorgtheit für lebenslanges Wohlverhalten schon vorab zementieren sollte - ständig fühlt Arnolds Mutter sich von ihrer eigenen beobachtet, ständig wird verlangt, alles richtig zu machen, wo doch irgendwann einmal Wahrhaftigkeit gefragt wäre. Der einzig jüngeren Schwester der Mutter beispielsweise, der Unverheirateten, beruflich an selber Stelle tätig, wird ihr Faible für einen gewissen „Dumm Jones“ – wie ihre Mutter den Briten nennt, dessen Stern im Showgeschäft gerade aufgeht – mittels einer nur schwer zu ertragenden Häme nachgetragen. Diese verfehlt auch dort ihre Wirkung nicht, obwohl die Schwester von ihrem Naturell her etwas härter im Nehmen ist als Arnolds Mutter. Und - gründlich bearbeitet - entschließt diese sich plötzlich für einen Schwenk in Richtung klassischer Tenöre.

Arnolds Mutter leidet sichtbar und fühlbar am meisten unter dieser ganzen Gemengelage, diesen ranzigen Ausdünstungen der Fünfziger, diesem ständigen „In die Zange genommen werden“ aus sämtlichen Richtungen. Um sich dagegen wehren zu können, fehlt ihrem Wesen die grundsätzliche Abgeklärtheit, die Gelassenheit - das ist für ihn bereits als Heranwachsender, wo man noch über ein besonders unvoreingenommenes, unverfälschtes Gespür verfügt, schon damals regelrecht greifbar.

Und so hat man sich denn auch beim Hausbau, dessen Notwendigkeit die Eltern sich einreden lassen - bereits die zweite große Lebenslüge -, schon wieder verfangen in diesem Geflecht aus Bedingtheiten und Zugeständnissen, dem Pump - und Hebelwerk aus Abhängigkeiten, daraus resultierenden faulen Kompromissen und Verdrängung der eigenen wirklichen Wünsche. Besinnung war hier nicht vorgesehen. Das war der eigentliche Preis neben allem Habhaften, das war der Lebensdeal.

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