Frederike Gillmann
Annabelle
Auf der Suche nach dem Glück
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Inhaltsverzeichnis
Titel Frederike Gillmann Annabelle Auf der Suche nach dem Glück Dieses ebook wurde erstellt bei
Widmung Widmung Für Annabelle Hätte ich doch nur….
Prolog Prolog Wenn dieser eine Moment alles ändert. Dieser winzig kleine Anruf, der das Leben vollkommen auf den Kopf stellt. Das kann manchmal positiv sein, vielleicht die Zusage für den neuen Traumjob, oftmals ist es aber ein Anruf, der nichts Gutes verheißt. Das sind zum Beispiel oft Ergebnisse der letzten Untersuchung beim Arzt oder noch viel häufiger kommt die Nachricht, dass ein geliebter Verwandter gestorben ist. Letzteres in meinem Fall. Urplötzlich kam die Nachricht, dass meine Tante Annabelle gestorben ist. Manche sagen, so spielt halt das Leben und irgendwie wird man schon drüber hinwegkommen. Die Zeit heilt alle Wunden und so. Das mag ja auch sein, aber für einen Moment steht die Welt Kopf. In meinem Fall hatte ich das Gefühl, als würde ich mit einem Auto frontal gegen eine Backsteinmauer fahren. Totalschaden. Ja, so etwas am Telefon zu erfahren ist nie schön. Aber was für mich in dem Moment am Schlimmsten war, dass ich meine Tante kaum gekannt habe. Ich habe sie in mit meinen dreißig Jahren nur einmal gesehen, ich meine so richtig bewusst. Da war ich sechs und das war an meiner Einschulung. Klar, gibt es Bilder von ihr und auch nur einmal ihren Namen in Google einzutippen reichte und ich wusste über ihr halbes Leben Bescheid, aber es war eben nicht dasselbe. Ich hatte keine persönliche Verbindung zu ihr, sie war eine perfekte Fremde könnte man sagen, obwohl wir verwandt waren. Aber trotzdem war da diese Verbindung, die man nicht erklären kann, diese Art Seelenverwandtschaft.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Epilog
Impressum neobooks
Für Annabelle
Hätte ich doch nur….
Wenn dieser eine Moment alles ändert. Dieser winzig kleine Anruf, der das Leben vollkommen auf den Kopf stellt. Das kann manchmal positiv sein, vielleicht die Zusage für den neuen Traumjob, oftmals ist es aber ein Anruf, der nichts Gutes verheißt. Das sind zum Beispiel oft Ergebnisse der letzten Untersuchung beim Arzt oder noch viel häufiger kommt die Nachricht, dass ein geliebter Verwandter gestorben ist. Letzteres in meinem Fall. Urplötzlich kam die Nachricht, dass meine Tante Annabelle gestorben ist.
Manche sagen, so spielt halt das Leben und irgendwie wird man schon drüber hinwegkommen. Die Zeit heilt alle Wunden und so. Das mag ja auch sein, aber für einen Moment steht die Welt Kopf. In meinem Fall hatte ich das Gefühl, als würde ich mit einem Auto frontal gegen eine Backsteinmauer fahren. Totalschaden. Ja, so etwas am Telefon zu erfahren ist nie schön. Aber was für mich in dem Moment am Schlimmsten war, dass ich meine Tante kaum gekannt habe. Ich habe sie in mit meinen dreißig Jahren nur einmal gesehen, ich meine so richtig bewusst. Da war ich sechs und das war an meiner Einschulung. Klar, gibt es Bilder von ihr und auch nur einmal ihren Namen in Google einzutippen reichte und ich wusste über ihr halbes Leben Bescheid, aber es war eben nicht dasselbe. Ich hatte keine persönliche Verbindung zu ihr, sie war eine perfekte Fremde könnte man sagen, obwohl wir verwandt waren. Aber trotzdem war da diese Verbindung, die man nicht erklären kann, diese Art Seelenverwandtschaft.
Ich erinnerte mich noch genau an den Tag, als eben dieser Anruf kam. Es war ein Samstagabend und ich wollte es mir gerade vor dem Fernseher mit einem Teller meiner Lieblingspasta, die Alex für mich gekocht hatte, gemütlich machen. Auch wenn es Samstag war und ich normalerweise nicht arbeitete, hatte ich am Mittag kurzfristig einen Anruf bekommen, dass man kurzfristig ein superwichtiges Meeting angesetzt hatte und jetzt wollte ich endlich mal von der anstrengenden Arbeitswoche ausspannen. Ich arbeitete in einer renommierten Anwaltskanzlei und somit war mein Kalender vollgepackt mit Terminen und wenn ich mal eine Minute frei haben sollte, dann kam sofort mein Chef und drückte mir ein neues Meeting aufs Auge. Absagen konnte und wollte ich nicht, denn ich wollte meinen Job nicht verlieren und ich redete mir dann immer wieder ein, dass es das war, wofür ich das ganze Studium über gekämpft hatte – meinen Traumjob. Dass es das war, was ich wollte – Menschen helfen – und nicht das Geld. Mein Freund Alex war Koch in einem Sternerestaurant und verdiente auch nicht schlecht, hatte aber weitaus unangenehmere Arbeitszeiten, was manchmal schon zu kleineren Krisen in unserer Beziehung geführt hatte. Dieser Samstagabend sollte aber nun endlich uns gehören. Es kam ziemlich selten vor, dass Alex mal an einem Samstag freimachen konnte, aber irgendwie hatte er es geschafft, seinen Chef zu überzeugen. So setzte ich mich mit meinem Teller an seine Seite auf das Sofa. Alex hatte den Fernseher schon angeschaltet und dann hörte ich das Telefon klingeln. Ich seufzte und stellte meinen Teller auf den Couchtisch. Alex machte sich schon bereit zum Aufstehen, aber ich meinte: „Nein, lass mich nur rangehen“, stand auf und ging in die Küche, wo sich das Telefon befand. Ich sah, dass der Anruf von meiner Mutter kam und drückte auf den grünen Hörer. Gleichzeitig fragte ich mich, was es denn so Wichtiges um diese Uhrzeit geben könnte. „Hallo Mama“, sagte ich. Ich hörte erst einmal gar nichts am anderen Ende der Leitung. „Mama?“, versuchte ich es noch einmal. Dann hörte ich ihre leise Stimme.
„H....h.…hallo, Frieda.“
„Mama, was ist los?“, fragte ich beunruhigt, denn so kannte ich meine Mutter überhaupt nicht. Es hörte sich an, als ob sie weinte.
„Du erinnerst dich doch noch an deine Tante Annabelle, oder?“, fragte sie nun etwas gefasster. „Ja…“, sagte ich etwas misstrauisch, denn ich hatte keine Ahnung, wohin dieses Gespräch führen würde.
„Nun ja, ich muss dir leider sagen, dass sie tot ist.“
„Was?“ Ich versuchte nicht in den Hörer zu schreien, aber damit hatte ich nun nicht gerechnet.
„Es tut mir sehr leid, mein Schatz. Ich weiß, ihr habt euch kaum gekannt... für mich ist es auch ein großer Schock.“
„Wie und woran ist sie gestorben?“, fragte ich so geistesgegenwärtig wie möglich.
„Ich weiß es nicht. Ich habe gerade einen Anruf von der Polizei erhalten, dass sie tot in ihrem Haus aufgefunden wurde, aber mehr kann ich dir zurzeit nicht sagen. Oh Mann, um was wir uns jetzt alles kümmern müssen. Die Beerdigung und alles.“
„Das kriegen wir schon hin“, versuchte ich meine Mutter zu beruhigen. „Kann ich sonst noch etwas für dich tun?“
„Ich glaube, erst einmal nicht. Ich muss erst einmal den Schock verdauen. Meine geliebte Schwester. Nicht mehr bei uns.“
„Wenn es irgendetwas gibt, lass es mich wissen“, sagte ich.
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