Andre Rober - Ackerblut
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Als hätte das Schicksal ihre Gedanken mitgelesen, klingelte in diesem Moment Sarahs Handy und im Display blinkte vollkommen unpersönlich Mutter im Rhythmus des Tons.
Sarah verdrehte die Augen, nahm einen Schluck Wein und nahm das Gespräch entgegen.
»Hansen«, meldete sie sich, vielleicht um unterbewusst zu signalisieren, dass ihre Mutter nicht allgegenwärtig war, auch nicht als gespeicherter Kontakt auf ihrem Handy, wo Walburg Hansen durch einen bloßen Anruf eine nicht erwünschte Präsenz entwickeln konnte. Diese Präsenz und die damit verknüpften Reaktionen, die sie unweigerlich bei Sarah auslöste, waren ein Grund für ihren Weggang gewesen. Sie hatte festgestellt, dass die Gefühle und Stimmungen sie weniger hart überfluteten, wenn eine räumliche Distanz zu ihrer Mutter bestand.
»Schatz, ich bin es! Ich habe mir ja solche Sorgen gemacht! Warum hast du denn gestern nicht angerufen?«, klang die Stimme weinerlich aus dem Mobiltelefon.
Der Kloß, der augenblicklich von Sarahs Hals Besitz ergriff, ließ sich nicht leicht wegschlucken, doch es gelang ihr, mit neutralem Tonfall und ohne Zittern in der Stimme zu antworten.
»Ich bin gestern erst sehr spät hier angekommen, es war viel Verkehr und bereits dunkel und ich war einfach hundemüde«, sagte sie und biss sich auf die Lippen, weil sie automatisch in die Verteidigungsrolle geschlüpft war. Das konnte sie so nicht stehen lassen!
»Außerdem habe ich dir gesagt, dass ich sicher sehr viel zu tun haben werde und nicht weiß, wann ich dich erreichen kann«, fügte sie deswegen noch hinzu und wurde innerlich drei Zentimeter größer.
»Ach, deswegen bist du auch den ganzen Tag nicht drangegangen«, stellte ihre Mutter fest, und Sarah war froh, das Handy den Tag über im Hotelzimmer gelassen zu haben.
»Ja genau. Und ich hatte auch gesagt, dass du mich bitte nur in Notfällen anrufen sollst. Aber gut… wie geht es dir denn? «
Die folgende halbe Stunde bereute Sarah jede einzelne Minute, Waldburg Hansen diese Frage gestellt zu haben, denn das Lamentieren über ihre Einsamkeit, ihre Trauer und das öde Grau, in dem sie ihre letzten Lebensjahre jetzt fristen würde, zogen sie tiefer in eine schlechte Stimmung, als sie es sich selbst eingestehen wollte. Doch sie war zu müde, um ihrer Mutter die positiven Seiten ihres Lebens vorzuhalten oder sich mit einem mentalen Panzer zu umgeben und auf eine Diskussion einzusteigen, die, wenn es schlecht lief, zu einem emotionalen Fiasko an beiden Enden der Leitung führen konnte. Also beschränkte sie sich, während sie ihren Wein trank, darauf, brav den aktiven Zuhörer zu mimen und ihrer Mutter am Ende des Telefonats eine gute Nacht zu wünschen.
Obschon die Wolkendecke nur
winzige Lücken ließ, drang vom Vollmond genügend Helligkeit durch, so dass man sich ohne künstliches Licht über den Asphalt hätte bewegen können. Unter den dichtbelaubten Bäumen aber, welche die Merianstraße säumten, war es noch ein wenig dunkler als unter freiem Himmel. Ein Passant hätte das parkende Auto schon genauer in Augenschein nehmen müssen, um zu erkennen, dass eine dunkel gekleidete Gestalt hinter dem Steuer saß. Die Straßenbeleuchtung war schon vor etwa einer halben Stunde ausgegangen und Fußgänger hatten sich seit mindestens anderthalb Stunden nicht mehr gezeigt. Bei den wenigen Fahrzeugen, die seither aufgetaucht waren, hatte es sich allesamt um Kranken- und Rettungswagen gehandelt, die das etwa 100 Meter entfernte Sankt-Josefs-Krankenhaus angesteuert hatten. Trotzdem saß die Gestalt unbeweglich da und starrte wie unter Hypnose auf das Gebäude in der Albertstraße, wo aus einem der abgedunkelten Fenster immer noch ein Lichtschein ins Freie fiel. Vor dem Institut der Rechtsmedizin, das man von dem Standort aus gerade noch einsehen konnte, parkte nur ein Wagen, ein zitronengelber Fiat Panda. Ungeduld zählte sicher nicht zu den Schwächen des wartenden Mannes, trotzdem sah er zum wiederholten Mal auf die Leuchtziffern seiner Rolex. Drei Minuten nach zwei Uhr. Das Licht, das die Anwesenheit eines Institutsmitarbeiters anzeigte, war alles andere als positiv zu bewerten. Wenn die Person nicht anderweitige Fälle aufarbeitete, beschäftigte sie sich wohl mit dem einzigen Leichnam, welcher der Rechtsmedizin seinen Informanten zu Folge am heutigen Tag geliefert worden war. Jener Leichnam, von dem er gehofft hatte, dass er ohne Obduktion zu einem der Bestattungsunternehmen gebracht werden würde. An einen Ort, an dem sein Vorhaben unendlich einfacher gewesen wäre, als jetzt. In Gedanken tüftelte er bereits einen präzisen Plan aus, wie er vorgehen würde, wenn der Mitarbeiter das Institut verlassen hatte.
Michelle Schneider schlug das Lakenam Kopfende des Seziertisches zurück, trat ans Fußende und deckte auch dort den Leichnam ab. Das Tuch faltete sie noch zweimal und legte es auf den Beistellwagen zu ihrer Linken. Sie klopfte auf die Außentaschen ihres weißen Laborkittels, brachte ihr Diktiergerät zum Vorschein und drückte den Aufnahmeschalter.
»Aktenzeichen 07/BK-02. Es ist 23:17 Uhr. Beginn der äußerlichen Beschau. Der Tote ist männlich, weiß. Haarfarbe dunkelblond. Geschätzte Größe etwa ein Meter siebzig, geschätztes Gewicht etwa siebzig Kilogramm. Normale Statur.«
Sie hielt den Apparat an. Sorgfältig strich sie mit ihren latexbehandschuhten Fingern durch die Haare und untersuchte die Kopfhaut. Dann sah sie in Nasenlöcher, Mund- und Rachenraum. Langsam arbeitete sie sich über Brustkorb, Arme, Genitalien und Beine bis hinunter zu den Füßen. Schließlich nahm sie das Diktiergerät wieder zur Hand.
»An Gesicht, Front und Armen keinerlei auffällige Verletzung erkennbar. Bei den Okklusionsmalen am Brustkorb handelt es sich um typische Folgen der Reanimationsversuche. Genaueres nach Röntgen und MRT. Erste Anzeichen für das Einsetzen des Rigor Mortis korrelieren mit vermutetem Todeszeitpunkt. Mund, Atem- und Verdauungswege, soweit von außen zu beurteilen, scheinen frei. Hier Genaueres nach Sektion. Es folgt die äußerliche Untersuchung der Rückseite.«
Sie steckte das Diktiergerät in die Tasche und zog den Leichnam ganz an den Rand des Seziertisches. Dankbar dafür, dass die Leichenstarre gerade erst begann einzusetzen, legte sie den rechten Arm unter den Rumpf, winkelte ein Bein und den andern Arm an und hebelte den Toten auf den Bauch. Dann richtete sie die Gliedmaßen wieder aus und setzte ihre Untersuchung fort. Im Analbereich nahm sie eine Leuchtlupe zu Hilfe, fotografierte ihre Entdeckung und beendete die Untersuchung an den Fußsohlen des Toten. Sie griff wieder zu dem Aufnahmegerät.
»Das Rektum weist leichte, circa zwei Tage alte Analfissuren auf, die auf einvernehmlichen, homosexuellen Geschlechtsverkehr schließen lassen. Des Weiteren typische Liegemale an Schultern und Gesäß, postmortal. Ansonsten ist die Rückseite des Leichnams ohne Auffälligkeiten. Es folgt die röntgentechnische Untersuchung.«
Sie legte das Diktiergerät achtlos hinter die Sonnenblende auf die Fensterbank, stellte einen Rollwagen ans Ende des Obduktionstisches, entriegelte die Bahre und schob sie mitsamt dem Leichnam darauf. Nun löste sie mit dem Fuß die Bremse und zirkelte mit dem Edelstahlwagen um den feststehenden Obduktionstisch. Die Doppeltür am Ende des Raumes öffnete sich automatisch und sie bugsierte den Rollwagen mit Herbert Meyers Leichnam hinaus auf den Gang. Es waren nur fünfzehn Meter bis zum Röntgenraum, doch angesichts der Dunkelheit und der flackernden Neonröhre an der Decke fröstelte sie unwillkürlich. Die Arbeit an den Toten hatte sie zwar abgehärtet, aber diese Szenerie erinnerte sie doch allzu sehr an diverse Horrorfilme, als dass sie vollkommen unberührt die Leiche den Flur hätte entlangschieben können. Entsprechend froh war sie, als sie das grelle Licht im Röntgenraum einschalten und den Rollwagen rückwärtsgehend hinter sich durch die Tür ziehen konnte. Hier drin war die unheimliche Atmosphäre sofort verschwunden. Routiniert platzierte sie Herbert Meyers Körper unter dem Röntgenapparat und machte erst Aufnahmen seiner Füße und Unterschenkel, dann von Oberschenkel, Abdomen, Brustkorb mit Armen und schließlich vom Kopf. Gerade diese Nacht war sie dankbar, dass die Rechtsmedizin mit Szintillatorröntgengeräten ausgestattet war. Denn so konnte sie die digitalen Bilder sofort auf einem Computermonitor unter die Lupe nehmen und musste sie nicht erst lange entwickeln. Ein Prozess, den sie zwar beherrschte, der aber ihren Aufenthalt in der heutigen Nacht nochmals deutlich verlängert hätte. An den altmodischen Lichtkästen für die analogen Bilder wäre es außerdem nicht möglich gewesen, einzelne Bereiche zu vergrößern oder mittels Kontrastkurven die Qualität und Interpretierbarkeit zu verbessern. Seufzend ließ sie sich im Regieraum neben dem Röntgenzimmer auf einen Drehstuhl fallen und rollte an das Computerterminal. Zuerst die Bilder der unteren Extremitäten. Nichts Auffälliges. Dann die Bilder des Abdomens. Ebenfalls nichts. Bei den Aufnahmen der Arme konnte sie einen gut ausgeheilten Bruch der linken Elle erkennen, der schon einige Jahre zurückliegen musste. Auf dem Foto des Brustkorbs waren wie vermutet einige Rippen in der Nähe des Sternums gebrochen, was auf sehr engagierte Reanimationsversuche schließen ließ. Aber die Lage der Rippen verriet Michelle, dass sie weder Herz noch Lunge verletzt haben konnten und diese Verletzung definitiv nicht zum Tode geführt hatten. Im Gegenteil, hätte nicht irgendein anderer Umstand den Erfolg der Reanimation vereitelt, hätte sie, was Ausführung und Kraft anging, durchaus Meyers Leben retten können.
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