Zacharias Mbizo - Glücklose Heimkehr

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Im Wartesaal des Todes sitzend, beschleicht Achmet Ahmedis das Gefühl, zu früh aus der Welt abberufen worden zu sein. So stellt er bei der zuständigen Stelle einen Antrag auf Abberufungsüberprüfung. Tatsächlich wird ihm daraufhin das Recht zugestanden, für einen begrenzten Zeitraum in die Welt zurückzukehren. Leider entwickeln sich die Dinge dann jedoch ganz anders, als er gehofft hatte

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Schritte näherten sich, und unmittelbar darauf zeigte sich die muskulöse Gestalt Salvatores im Türrahmen. "Du, die Gegensprechanlage muss kaputt sein", begann ich. "Ich hab' dich prima gehört, aber du hast anscheinend …"

Ich brach mitten im Satz ab, denn es war offensichtlich, dass Salvatore ebenso wenig von mir Notiz nahm wie Frau Grabowski. Er blickte nach links, er blickte nach rechts, ja, er schien mitten durch mich hindurchzusehen. "Wirklich ein ganz toller Scherz!" rief er dann den nicht existenten Rotzgören zu, von denen er wohl annahm, sie hätten sich irgendwo im Hausflur versteckt. "Ganz originell! Nie da gewesen!"

Während er erbost die Tür zuknallte, trat ich einen Schritt nach vorn. Ohne dass die Tür mich gestreift hätte, gelangte ich ins Innere der Wohnung. Nun stand ich da, ein Einbrecher in die eigenen vier Wände. Ich ließ meinen Blick durch die vertrauten Räumlichkeiten wandern. Die durchgesessenen Polster des Fernsehsessels, der Harlekinkalender, die Spuren der Teetasse auf dem Tisch – alles erinnerte an mich. Meine Anwesenheit hatte sich den Dingen eingebrannt, mein Dasein war unabweisbar, und doch tat Salvatore hartnäckig so, als wäre ich nicht da. Fassungslos sah ich zu, wie er fortfuhr, mich wie Luft zu behandeln. Seelenruhig ging er an seinen Computer zurück, von dem ihn offenbar die Türklingel weggerufen hatte.

Im Fall von Frau Grabowski hatte ich ja die provokante Missachtung meiner Person – so sehr ich mich auch darüber geärgert hatte – noch irgendwie nachvollziehen können. Bei Salvatore hatte ich jedoch keine Erklärung dafür. Wollte er mir etwa einen Streich spielen? Oder war er mir wegen irgendetwas böse? Aber was sollte das sein? Ich konnte mich jedenfalls an keinen Streit mit ihm erinnern.

Ich folgte Salvatore zum Computer, stellte mich hinter ihn und überflog den Text der E-Mail, an der er gerade schrieb:

"… bin ich Dir wirklich sehr dankbar für Deine warmen Worte. Die letzten Wochen waren in der Tat nicht einfach für mich. Das alles ist ja völlig unerwartet über mich hereingebrochen, ich war lange Zeit wie betäubt. Und dann auch noch all der Papierkram, der in so einem Fall zu erledigen ist … Es wäre wirklich schön, wenn wir uns mal wieder sehen könnten. Lass uns einfach die Vergangenheit ruhen und noch einmal von vorn anfangen. Seit Achmets Tod …"

Weiter kam ich nicht. Meine Augen sogen sich fest an diesen drei Worten: "Seit Achmets Tod". Dann war es also doch wahr? Hatte ich meinen Tod doch nicht nur geträumt, sondern war tatsächlich gestorben? Aber wie konnte ich zugleich da sein und nicht da sein? Wie war es möglich, dass ich mein Hier-Sein genauso deutlich empfand wie früher, während ich für andere nicht mehr existent war?

Mein Blick fiel auf eine Zeitungsseite, die neben dem Computer, halb begraben unter diversen anderen Unterlagen, vor sich hin gilbte. Jemand – wahrscheinlich Salvatore – hatte einen Bericht mit Textmarker angestrichen: "Schauspieler bricht während Vorstellung tot zusammen", las ich. Ich zuckte zusammen: Genau wie in meinem Traum! Sollte sich am Ende alles so zugetragen haben, wie ich es geträumt zu haben meinte? Ich schaute nach dem Datum über der Zeitungsnotiz: Montag, 1. September. Demnach wäre ich also schon vor fünf Wochen gestorben. Oder war das Ganze womöglich doch ein Irrtum? Hatte man mich vielleicht mit jemandem verwechselt oder vorschnell für tot erklärt und scheute sich jetzt, das Tableau der Lebenden noch einmal durcheinanderzuwürfeln?

Ich beschloss, alle Zurückhaltung aufzugeben. Nun wollte ich wenigstens Gewissheit haben! Ich klopfte Salvatore auf den Arm – aber er schrieb unbeirrt weiter. Ich stieß ihn in die Seite – er blickte weiter ungerührt auf den Monitor. Ich schüttelte ihn mit aller Macht – er blieb kerzengerade sitzen.

In einem letzten, verzweifelten Versuch, auf mich aufmerksam zu machen, schlug ich schließlich mit der Hand gegen den Bildschirm. Aber auch dieser missachtete meine Existenz und ließ sich keinen Millimeter von mir bewegen. Seltsam, dachte ich – wieso hatte ich dann die Türklingel betätigen können? Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass ich offenbar nur dann in das Weltgeschehen eingreifen konnte, wenn dadurch kein fremdes Weltbild beeinträchtigt wurde. Indirekt konnte ich anscheinend sehr wohl in Erscheinung treten. Sobald ich aber durch mein Tun unmittelbar mit einem anderen Sein in Berührung kam, war alles, was durch mich geschah, im selben Augenblick aus dem Buch des Lebens gelöscht.

Während sich diese Erkenntnis in mir Bahn brach, stand Salvatore auf und ging in die Küche, um sich einen Kaffee zu holen. Ich sah ihm zu, wie er eine Tasse aus der Spüle nahm, sie kurz unter dem Wasserhahn abschwenkte, wie er die Kaffeekanne von der Warmhalteplatte der Kaffeemaschine nahm und die schwarze Brühe in die Tasse goss. Und auf einmal, ohne dass ich es selbst gleich bemerkt hätte, verwandelte sich meine Verzweiflung in Wut. Ich erklärte mir das zunächst mit der Enttäuschung darüber, dass Salvatore augenscheinlich im Begriff war, sich schon jetzt, wenige Wochen, nachdem ich aus seinem Leben verschwunden war, mit seiner verflossenen Liebe über den Verlust hinwegzutrösten.

Natürlich, Salvatore konnte nicht für den Rest seines Lebens in Sack und Asche gehen und allen Freuden des Daseins entsagen, nur weil es mich nicht mehr gab. So war nun einmal der Lauf der Dinge, sagte ich mir, irgendwann musste man die Trauer hinter sich lassen – wie hätte man denn sonst weiterleben sollen?

Allerdings war das nur die Sprache der Vernunft. Mein Gefühl sagte mir etwas ganz anderes. Es erinnerte mich an jene Vogelarten, bei denen der überlebende Teil sich verhungern lässt, wenn sein Partner gestorben ist. War die Liebe hier also ein stärkeres Band, bewirkte sie eine unbedingtere Bindung an ein anderes Leben, als es beim Menschen der Fall war?

Aber vielleicht war die Enttäuschung über Salvatores Untreue noch nicht einmal der entscheidende Funke, der das Feuer meiner Wut zum Lodern brachte. Noch stärker wog wohl das Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeschlossenseins, die Verbitterung darüber, nur noch Zuschauer des Weltentheaters sein zu dürfen, während Salvatore nach wie vor nach Herzenslust auf dessen Bühne agieren durfte.

Ein Instinkt begann sich in mir zu regen, den ich noch nie zuvor gespürt hatte, ein Instinkt, von dem ich sofort wusste, dass es nicht der eines lebendigen Wesens war. Eine kaum zu bändigende Zerstörungslust stieg in mir auf, die sich wahllos gegen alles Leben in meiner Umgebung richtete. Ohne zu wissen, was ich tat, bewegte ich mich auf Salvatore zu, ich erhob meine Hände, schon umfächerten sie seinen Hals … Und seltsam: Jetzt, da ich meine Energie aus meinem Vernichtungswillen sog, schien er meine Anwesenheit plötzlich zu spüren. Er erschauerte, als hätte ein kalter Windstoß ihn erfasst.

Ich begriff, dass offenbar allein mein Destruktionstrieb mir zu jener Energie verhelfen konnte, die ich brauchte, um vor anderen Gestalt anzunehmen – und dass ich gleichzeitig jene, die Zeuge dieses Verwandlungsaktes wären, dadurch mit mir in den Abgrund des Nichtseins hinabreißen würde.

Es war keinesfalls eine plötzliche Aufwallung von Mitleid, was mich davon abhielt, meinem neu gewonnenen Instinkt zu folgen. Vielmehr streifte mich im selben Augenblick eine Ahnung, eine halb unbewusste Erinnerung an das Ziel, das mit meiner Rückkehr in die Welt verbunden war. Und ebenso intuitiv verstand ich, dass dieses Ziel für mich unerreichbar geblieben wäre, wenn ich meiner Zerstörungslust nachgegeben hätte.

Unmittelbar darauf befand ich mich wieder draußen auf der Straße. Ich sage 'draußen', obwohl dieses Mal kein Zweifel mehr daran bestehen konnte, dass ich übergangslos von einer Sphäre in die andere geglitten war, es für mich also kein 'Draußen' und kein 'Drinnen' mehr gab – aber ohne derartige Kategorien lässt sich das innerweltliche Geschehen nun einmal nicht beschreiben.

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