Dani Parthum - DR. NO und die Unschuldigen

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EIN WIRTSCHAFTSKRIMI AUS DEM WAHREN LEBEN.

Sechs Männer, ein Wille: der Finanzdeal namens Omega55. Als Vorstände der HSH Nordbank genehmigten die Männer Ende 2007 dieses 2,4 Milliarden Euro Geschäft – hastig und übereilt, und obwohl es wirtschaftlich nutzlos war für die HSH. Unter ihnen: Prof. Dirk Jens Nonnenmacher, genannt Dr. No. Er wurde zum öffentlichen Gesicht der folgenschweren Entscheidung. Im Juli 2013 fanden sich die Ex-Landesbanker auf der Anklagebank wieder. Wegen schwerer Untreue im Fall von Omega55 beziehungsweise Bilanzfälschung. Der Prozess endete überraschend mit Freisprüchen. Die Staatsanwaltschaft legte noch im Juli 2014 Revision ein.
Die Journalistin Dani Parthum hat den Skandal mit aufgedeckt und den einjährigen Strafprozess durchweg im Gericht verfolgt. Das ist ihr Bericht.
Er ist nicht nur ein einzigartiges Dokument der Innenansicht einer Bank und eines richtungsweisenden Strafverfahrens mit zweifelhaftem Ausgang, bei dem weder die Motive der Vorstände für das nutzlose Geschäft Omega55 herausgearbeitet, noch die Umstände der Finanzkrise im Urteil berücksichtigt wurden. Es ist auch das erste Mal, dass ein deutscher Wirtschaftsstrafprozess für die Öffentlichkeit festgehalten wurde und damit für jeden nachvollziehbar wird, wie Richter und Anwälte agieren und was es heißt, vor einem Strafgericht zu stehen.
Mit einem Vorwort des Hamburger Strafverteidigers Gerhard Strate, der unveröffentlichten Omega-Vorstandsvorlage, Auszügen aus dem Urteil und Einschätzungen namhafter Rechtsprofessoren.

Erste Leserreaktion: «Liest sich wie ein Krimi!»

Zum eBook ist Mitte April eine Druckausgabe unter demselben Titel erschienen: ISBN 978-3-7347-5904-8

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Really crazy times

Nur drei Tage zuvor, am 18. Dezember, war Analyst S. noch in einer ganz anderen Stimmung gewesen, einer höchst furiosen. Da schrieb der Gruppenleiter in einer eMail an zwei seiner engsten Mitarbeiter in London, Zitat:

„Um ehrlich zu sein, das ist echt verrückt. Die Bank stürzt sich in ein Geschäft, ohne es zu verstehen und noch verrückter, der einzige Jurist geht zu den Spice Girls und der Leiter 'Origination' vergnügt sich auf einem langen 'Geschäftsessen' mit Wein. Und wir haben nur noch drei Tage Zeit, drei Geschäfte abzuschließen. Bin ich irre oder läuft hier was falsch?“

(eigene Übersetzung, Original in englischer Sprache)[17]

Bei den drei Geschäften, die der Zeuge zwischen dem 18. und 21. Dezember abzuarbeiten hatte, handelte es sich nach seiner Aussage sehr wahrscheinlich um „St. Pancras“ mit der Hypo Real Estate (HRE), einem Abschluss mit der US-Investmentbank Lehman Brothers und vielleicht um Omega55. Er könne sich an Details aber nicht mehr genau erinnern, sagte Zeuge Marc S.

(Bei den Geschäften, die der Zeuge erwähnte, bewegte die HSH jedes Mal Milliarden. Der Deal, der den Codenamen „St. Pancras“ erhielt, war ausgerechnet ein Geschäft mit dem inzwischen verstaatlichten und zerschlagenen Münchner Immobilienfinanzierer HRE. Omega55 und „St. Pancras“ ähnelten sich. Ziel bei beiden war das optische Aufmotzen des Eigenkapitals in der Bilanz 2007 für wenige Monate, ohne tatsächlich die Verlustrisiken zu senken.)

Enges Zeitfenster

Die eMails dokumentieren den zeitlichen Druck, unter dem Omega55 ausgearbeitet wurde. Denn eigentlich hatte die HSH ein anderes Überkreuzgeschäft geplant, mit dem sie ihre Bilanz verschönern wollte: „Ruby“. Dieser Name stehe für eine Zweckgesellschaft, die Lehman Brothers seit dem Jahr 2000 in Dublin, Irland, betrieb: die Ruby Finance Public Limited. Lehman aber habe „Ruby“ plötzlich aus Reputationsgründen platzen lassen, obwohl die HSH-Vorstände das Geschäft längst genehmigt hatten, erzählte der Zeuge.

Nur zwei bis drei Wochen später hätte dann Omega55 unterschriftsreif vorgelegen, so Zeuge S. „Ruby“ sollte dabei ebenso wie Omega55 das HSH-Eigenkapital entlasten. Auch bei „Ruby“ sei geplant gewesen, die ausgelagerten Risiken zurück zu nehmen. Unterschied zu Omega55: Bei Omega wurden Firmen- und Immobilienkredite ausgelagert, bei „Ruby“ sollten es Kredite von Banken sein. Das aber schien der US-Investmentbank Lehman Brothers offenbar zu heikel zu werden angesichts der zündelnden Finanzkrise. Sie wollten wohl nicht „am Ende doof aussehen“, schätzte Marc S. den überraschenden Geschäftsabbruch ein.

BNP Paribas schlug Omega55 schon im Sommer vor

Während der Zeuge über die besonderen Zeitumstände Ende 2007 berichtete, erwähnte er beiläufig eine interessante Neuigkeit, die er am 8. Verhandlungstag erneut aufgriff. Offenbar hatte der Leiter der Londoner Niederlassung Luis Marti Sanchez die BNP Paribas angesprochen, ob man nicht ein Eigenkapital-Entlastungsgeschäft zusammen abschließen wolle.

(Sanchez ist das, was man gemeinhin einen alten Hasen und Auskenner nennt; er soll mit Investmentbankern aller globalen Bankkonzerne bestens vernetzt sein, mit seinem Wissen und Kontakten Millionen verdienen, auch bei der HSH. Sanchez gilt manchem aber auch als zwielichtiger Charakter. Die HSH selbst stellte Presseberichten[18] zufolge im März 2010 Strafanzeige gegen ihn. Er soll die verantwortlichen Vorstände unter anderem bei Omega55 hinters Licht geführt und nicht pflichtgemäß über die Risiken aufgeklärt haben. Schwere Untreue lautete auch hier der Vorwurf. Die Ermittlungen wurden eingestellt.)

Die BNP Paribas hatte der HSH also im Sommer 2007 das Geschäft Omega55 präsentiert. Damals war es aber für die HSH offenbar nicht interessant genug; sie verfolgte es nach Aussagen des Zeugen S. nicht weiter. Vielmehr setzte die HSH auf die US-Investmentbank Lehman Brothers und handelte mit ihr die Eigenkapital-Entlastung „Ruby“ aus. Als die Investmentbank dann von der monatelang vorbereiteten Transaktion im November 2007 sehr kurzfristig zurücktrat, griff die HSH auf das Angebot der BNP Paribas zurück - auf Omega55.

Hexenjagd unter Mitarbeitern

Das seit dem Jahreswechsel 2007/2008 Verluste produzierende Omega55-Geschäft löste innerhalb der HSH dann 2008 eine regelrechte „Hexenjagd“ unter den Kollegen aus, erzählte der Zeuge. Zumindest nahm Marc S. das so wahr, als sich die Bank in der ersten Jahreshälfte 2008 intern mit den Risiken von Omega kritisch beschäftigte.

(Schon im Januar musste die HSH Nordbank an die BNP Paribas mehr als 62 Millionen Euro aus der 400-Millionen-Euro-Liquiditätsfazilität überweisen, um die Wertverluste der STCDO auszugleichen; im Februar waren es schon mehr als 100 Millionen.)

Zwei Fraktionen bildeten sich über dieser internen Verlust-Aufarbeitung heraus, erzählte der Zeuge weiter: Die eine, die nach Lösungen suchte, um die Verluste zu begrenzen. Zu dieser Fraktion zählte Marc S. sich selbst und die Vorstände. Die andere Fraktion suchte nach Schuldigen. In diese Gruppe ordnete Zeuge S. die Rechtsabteilung ein. Analyst S. selbst fühlte sich aber weder verfolgt noch angeprangert.

Und sonst? Mächtig Zoff hier

Nonnenmachers Anwalt Wagner hat sich herausgenommen, Staatsanwalt Wegerich lautstark anzublaffen und ihm ins Wort zu fallen. Wagner hatte während der Befragung durch Richter Bruns dem Zeugen ein Dokument vorlegen wollen. Welches konnte ich nicht erfassen. Daraufhin mischte sich der Staatsanwalt ein. Die Rangelei gipfelte darin, dass Wagner den Staatsanwalt fast anschrie „...darf ich jetzt weitermachen?“ Den Vorsitzenden brachte das nicht aus der Ruhe. Bei Richter Tully ist ohnehin schwer zu sagen, ob er manchmal ironisch vor sich hin grinst, während er den Saal scannt, oder ob er konzentriert Verteidiger und Angeklagte beobachtet und der Zeugenbefragung folgt. Er schafft es jedenfalls immer, mit nur wenigen, bewussten Worten die sich erhitzenden Gemüter zu beruhigen. Nebenbei lutscht er Bonbons und schreibt sich ab und an Zettel mit seinem Richterkollegen, der rechts neben ihm sitzt, mit Volker Bruns. Ein bisschen wie in der Schule.

Den Zeugen Marc S. hat die Strafkammer für zwei weitere Termine geladen.

Blog-Kommentare

18. August 2013 @ 22:11 von: bescheidwisser

Und welche Beweggründe hatten Lehman Brothers, dass sie Schäden für Ihre Reputation durch dieses Geschäft befürchteten ? Wurde danach gefragt ?

19. August 2013 @ 7:50 von: Dani

Ja. Aber S. hat es verklausuliert beantwortet. So wie ich den Zeugen verstanden habe, bestand das Referenzportfolio für „Ruby“ nur aus Anleihen und Krediten von/mit Banken. Da die Finanzkrise sichtbarer wurde, wollte Lehman vermutlich nicht ausgerechnet die Ausfallrisiken von Bankkrediten übernehmen. Wie es der Zeuge sagte: Lehman wollte nicht doof aussehen, doof wohl im Sinne von: Nicht gemerkt haben, das Banken arg ins Straucheln geraten sind und Ausfälle mehr als absehbar waren …

Anmerkungen:

[17] Zur eMail vergleiche auch Dey, Andreas:„Wahnsinn“ und „Hexenjagd“ bei der HSH, URL: http://www.abendblatt.de/hamburg/article119038517/Wahnsinn-und-Hexenjagd-bei-der-HSH-Nordbank.htmlStand: 20.3.2015

[18] u.a. Manager Magazin, 10.3.2010: „HSH stellt Strafanzeige gegen Ex-Manager“

Tag 08: Das Kreuz mit den Fragen

Mittwoch, 21. August 2013

Schon die Fragen des zweiten Richters Bruns an den ersten Zeugen im HSH Prozess führten bei den Verteidigern manches Mal zu Groll, auch zu großem. Der Vorsitzende Richter Tully fühlte sich deshalb am 7. Verhandlungstag dazu genötigt, sowohl die Verteidigung als auch die Staatsanwaltschaft aufzufordern, stringentere Fragen zu stellen. Tully sagte außerdem gleich zur Tageseinstimmung: Er werde bei den Fragen an den Zeugen Marc S. weiterhin großzügig verfahren, großzügig in dem Sinne, dass er auch manipulative Fragen zulasse, ungeschickt gestellte Fragen, Mutmaßungen und Fragen, die möglicherweise unzulässig wären. Denn, so Tully, der Zeuge lasse sich nach seiner Wahrnehmung nicht davon beeinflussen oder verwirren.

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