oftmals in den verfrühten Tod.
Sophon:Ein Teil der Frage ist die Sicherung,
wenn es eine solche in den Tagen gibt,
was ist und für die Zukunft bleiben soll,
gesagt ist auch, was sich noch dazwischenschiebt,
weil das Leben mit dem Überleben weitergehen soll
und weitergehen will
nach dem, was war und ist und kommen wird,
da werden viele Stimmen still.
Kehat:Das Wagnis, es zu denken, ist schon groß,
wieviel größer wird der Schreck dann werden,
wenn die Gedanken in der stillen Vorschau
es nicht fassen, was passieren wird auf Erden,
weil das Wagnis sich als Flammenmeer entzündet
und die letzte Brandmauer niederreißt,
wenn die Wellenwucht die Mutter erschlägt,
die das weinende Kind auf dem Rücken trägt.
Sophon:Die Heutefragen gelten dem Sein und Sollen,
was sich verbirgt im Keim und Bodenstollen
und mit den Jahren tiefer sinkt
und fester sich verklinkt
in Form von Krümmen und von Knollen,
wenn in den Höhen der Wissenschaften
sich die Gedankenwege kreuzen
Kehat:und andere sich verengen,
dass Sätze, dann Worte und Silben,
wie man sie auch spricht und schreibt,
sich weiter kürzen.
Sophon:Zuletzt geht es doch um das,
was steht und anders, besser stehen soll,
es sind die Pflichten,
die ums Sein sich winden,
die Verantwortung zu tragen
mit den Zweifeln und im Richten.
Kehat:Es sind die ungelösten Fragen
mit der Duldsamkeit des Augenaufschlags
und der stillen Atmung,
die im Umfang reißen und im Eindruck zwängen,
stärker als bei der Rettung das letzte Mal.
Sophon:Der Fragenfächer hat sich weit geöffnet,
weiter als zuvor, und die Weitung hat kein Ende
mit den Dingen, die weniger bekannt
als mehr unbekannt und problematisch sind
vor allem im grundsätzlichen Bereich,
was die Trag- und Ertragsfähigkeit des Menschen betrifft,
wenn er seine Arbeit tut und verrichtet
zur Zufriedenheit anderer oder eine Arbeit sucht.
Kehat:Das macht das Problem aus der Lebenssicht
um vielfaches größer des Geldes wegen,
das d Mensch braucht, um die Familie zu ernähren
und sonstwie am Leben zu halten,
weil ihm die Verantwortung in der Kausalität
zum Leben zugesprochen ist, die er zu wahren
und zu erfüllen hat, wenn es mit der Ordnung
und den Pflichten stimmen soll im sittlichen Bereich.
Sophon:Das Wissen um den Menschen dehnt sich
und bezieht die planetaren Weiten ein,
das im Bewusstsein der personalen Kausalität ist
und ihren Konsequenzen bis zum großen Stein,
der da liegt ganz unberührt,
dem der Sorgenabdruck nicht anzusehen ist
und auch nicht anhaftet,
den Menschenhände ob seiner Schwere
weder hoben noch rollten noch verlegten.
Was die Ethik im menschlichen Tun und Schaffen
betrifft, sie beachtet den Grad der Sittlichkeit
im Stillen wie im Verkehr seiner Irrwege
mit den Turbulenzen von Wahnsinn
und Überheblichkeit.
Kehat:Die Weise der Betrachtung ist zunächst
neutral und analytisch,
wenn sie sich auf den Mitmenschen richtet,
das entspricht der Art der Wahrscheinlichkeitsweise,
den Zugang zu suchen, der das Problem löst.
Sophon:Es sind die Reichweiten des Tuns,
nicht minder sind die ausufernden Breiten
und Gedankenengen im schäumenden Wellengang
und im trichterwirbelnden Sog
über unbesehene Flächen in großen Mengen,
die der Verstand in der beengten Begrenzung
weder fassen, verstehen noch bereifen kann,
weil ihm die Sinne zum Verständnis fehlen
oder abhanden kamen im früheren Irgendwann.
Es ist ein neues Denken,
dessen Richtstrahl in die Zukunft reicht,
die zu erleben dann die Grenze überschreitet,
die ganz oben ist,
von der sich Hoffnung und Erwartung nicht lösen
oder freiwillig vorneinander trennen. Es zeigt,
dass der Drang zum umfassenderen Verstehen
des Lebens da ist und durch die Jahre weiter wächst
und aus dem Vorwissen mit den anhaftenden Vermutungen
das Wissen der Breite und Tiefe stärker erweckt.
Kehat:Das Wissen steckt voller Probleme,
solange es in der Vorstufe hängt,
die zu lösen sind für die Erkenntnis,
dass der Verstand das Teilwissen überwinden muss,
um an das Ganze zu kommen,
wenn aus dem Erlebten,
was Vergangenheit ist,
die Lücken zu schließen
und die Mängel zu beheben sind,
die zur Fehlerhaftigkeit führen,
was die Nah- und mehr noch
die Fernwirkungen weder stillt noch ausschließt.
Sophon:Die Unstillbarkeit liegt im Prinzip,
dass fehlerhafte Wirkungen
zum großen Teil nicht umkehrbar sind,
Kehat:als hätte es den Fehltritt im Gang
weg vom Weg nicht gegeben,
was so sein mag beim Kind,
das die Böschung runterrutscht
und mit zerrissenen Hosen
und oben wieder ankommt,
was zum Ärger der Mutter und später
zu Lasten der Generation geht,
dass es brummt.
Sophon:Das ist’s, dass die Verantwortung
in das Zentrum rückt,
wo sie besonders in den Tagen des drohenden Zerfalls hingehört,
denn mit weniger Verantwortung
oder ohne sie geht alles durcheinander,
dass der Mensch irrt,
während die Ethik sich krümmt und verblutet
und den Menschen im Denken und Tun ermahnt,
gerecht und gebildeter die Dinge vor dem Auge
und im Herzen zu betrachten,
bevor er sich gedanklich verwirrt
und sich selbst erschrickt
und andere durch sein Tun verwundet,
von denen sich keiner mehr erholt.
Kehat:Es ist die Ethik in den Dimensionen von Raum
und Zeit mit dem Wachsen der Taten und ihrer Opfer.
Lange schon hat sich der Mensch schuldig gemacht
durch das, wie er den Mitmenschen geschändet,
ausgebeutet, ihm die Würde zum Leben
für die Jahre seiner Zeit geraubt
und dann noch erschlagen hat.
Sophon:Unschuld und Jugend des guten Glaubens
wurden gekrümmt, verwundet und erdrosselt,
das tat der Mensch in der Dämmerung des Tages
und während oder vor Anbruch der noch wilder
tobenden Nacht.
Es ist das Monster ohne den Funken
menschlicher Wärme,
der gefühl- und rücksichtslos tötet
und sich im Wahn der falschen Selbsterhöhung
und steinharten Fehler in der Sackgasse verrennt.
Kehat:Verantwortung ist im größeren Maße gefordert,
wenn Menschen und Kinder erschrecken
und sich hinter den letzten Mauerresten
verstecken und vergraben,
um das nackte Leben zu retten.
Sophon:Größeres Unheil droht den Völkern,
und sie ahnen es nicht,
wie sie den Hurrikan des Todes durchstehen
und überleben, weil es in der Härte des Elends
und der Armut nichts gibt, was sie schützt.
Sophon:Oft geht der Fortschritt mit der inneren
Depression und Vereinsamung einher,
dass Ängste eingeatmet werden in einer Luft,
die Übelkeit und Todesnähe verbreitet.
Wo das ist, da bleibt die Hoffnung unerfüllt
auf ein Leben in Würde.
Wo das ist, da hat der Glaube an das Gute im Menschen
die letzte Krume verloren.
Kehat:Säulen des Zweifels stellen sich dichter zusammen,
bis sie vom Beton des Unrechts ganz überzogen werden,
dass es keinen Zweifel an der Verzweiflung und dem Ende
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