„Au!”
Sie boxte ihn mit beiden Fäusten …
„Au!”
Nun nahm sie ihre Hände lieber zum Reiben ihrer Pobacken und sah Michael gespielt vorwurfsvoll an. Im nächsten Augenblick preßte er seine Lippen auf ihre und begehrte Einlaß − und er bekam Einlaß, als er sich unvermittelt löste und Cecilia herumdrehte. Nun stand er hinter ihr, drückte sich an sie und ließ seine rechte Hand unter ihr Kleid zu ihrem Schoß gleiten. Ihr war klar, was er vor hatte.
„Hier?”
„Nein, nicht hier”, hauchte er ihr ins rechte Ohr. „Ich will Dich nur kosten.”
„Hhmmm”, schnurrte sie, schloß ihre Augen und lehnte ihren Kopf hintüber an seine Schulter. Seine Hand fand ihr Ziel. Mit Wohlgefallen bemerkte er, daß Cecilia nicht rasiert war. Er haßte das. Es wirkte unreif auf ihn, fast krank. Jede Beseitigung von Schönheit regte ihn negativ auf. Hier aber war der schönste Intimschmuck vollständig vorhanden, und er kraulte ihn zärtlich, ehe er mit einem leisen Brummen die Probe nahm und Cecilia dabei zärtlich stimulierte. Ihr Atem ging schneller. Michael zog sich zurück und wedelte mit seinen feuchten Fingern vor ihrer Nase. Sie sog den Duft ihrer eigenen Erregung ein und schnurrte wie eine zutiefst zufriedene Katze. Er strich mit Mittel- und Zeigefinger über ihre Lippen, sie probierte, und er kostete dann selbst. Cecilia war bereit, aber er wollte ihr noch keine Erlösung schenken. Abrupt unterbrach er seine Stimulanz.
„Wir gehen noch einmal tanzen. Komm!”
Es ging ein leiser Ruck durch Cecilia, aber sie war schnell wieder „da”, holte einmal kurz tief Luft und atmete hörbar aus. Ihre Wangen waren tief gerötet.
„Solltest Du Dich nicht vorher anziehen?” Sie grinste ihn schelmisch an und strich ihr Kleid glatt.
„Oh … ja … das sollte ich vielleicht”, sah er lachend an sich herab. „Obwohl … so … unter einer Limbostange durchgetanzt, das wäre sicher der Knaller des Abends, oder?”
„Und was ist, wenn Du aufgeregt wärst und die Stange mit Deinem Stimmungsbarometer von der Auflage stößt … hm?” Ihr Grinsen wurde immer breiter.
Michael konnte es nicht glauben. Cecilias Phantasie sei schon sehr lebhaft, dachte er sich. Und das sollte eine Jungfrau sein? Monsieur Bouchon hatte noch keine vollständig aufrechte Haltung eingenommen, aber schon deutlich sein Potential angezeigt, was Cecilia kommentarlos bemerkt hatte. Michael war jedoch das Aufblitzen in ihren Augen nicht entgangen. Nun aber kleidete er sich an und kehrte Hand in Hand mit ihr zur Party zurück.
*
Es wurde gerade eine Rumba getanzt. Michael gesellte sich mit seinem Mädchen sofort dazu. Beide genossen die langsamen Bewegungen und die Körpernähe dabei.
Als der Tanz beendet war, suchte Michael seine Oberbekleidung. Er zog sich lediglich sein Hemd wieder an, knöpfte es aber nicht zu, sondern knotete es über seinem Bauchnabel zusammen. Da sprach York die beiden an.
„Mögt Ihr nebenan am kalten Büffet etwas zu Euch nehmen? Nach solchen tanzsportlichen Leistungen müßt Ihr doch Hunger haben, oder?”
„Wenn Du mal Zeit hast, würde ich auch gern mit Dir tanzen.”
Ein bildhübsches Mädchen fuhr Michael mit der Hand von hinten über den Rücken und setzte seinen eindeutigen Annäherungsversuch mit einem kessen Fingerstrich über seinen nackten Bauchbereich fort. Dabei lächelte es ihn schon sehr kess an, ehe es weiterging und sich zu einer kleinen Gesprächsgruppe gesellte, nicht ohne sich noch einmal nach ihm umzudrehen.
„Hm, Du hast noch eine Eroberung gemacht, mein Lieber.”
Michael betrachtete durchaus aufmerksam die hübsche Person in ihrem kurzen Rock und dem Bauchfrei-T-Shirt, brünett, braungebrannt und mit leuchtenden, hellbraunen Augen. Und diese perfekten Beine … ach ja …
„Wer ist das?” Michael gehörte ganz Cecilia, aber neugierig war er dennoch. Die begann eine Mimik aufzusetzen, die für die Andere nichts Gutes verhieß.
„Oh, das ist Friederike. Friederike von Sterlitz, genannt Fritzi. Gute Familie. Jura, sechstes Semester. Keinen Freund übrigens. Ihr Tänzer heute abend ist ihr Bruder Roderich, genannt Roddy. Der da hinten, der hellblonde Germane. Ebenfalls Jurist. Der alte Sterlitz ist Gerichtspräsident.” York deutete mit dem Kopf in Richtung eines sehr gut aussehenden Typen von vielleicht 24 oder 25 Jahren, der sich gerade mit einem anderen jungen Mann angeregt unterhielt. Michael betrachtete auch ihn. Er gefiel ihm. Und dann trafen sich kurz ihre Blicke, als der junge Sterlitz zu ihnen herübersah und ein Lächeln über sein Gesicht huschte, ehe er sich wieder abwandte.
Cecilia wurde ungeduldig.
„Komm, laß uns ‘was essen und trinken, ja?” Sie zupfte zur Bekräftigung an seinem Ärmel, nahm ihn gleich danach bei der Hand und zog ihn mit sich.
Das Büffet nebenan war reich an Köstlichkeiten. Es sah wunderbar aus. York hatte an nichts gespart. Da Michael sich aber nicht zu sehr belasten wollte, legte er sich nur ein wenig Geflügel und Gemüsereis auf, dazu ein paar Maiskölbchen, ein Stück Käse und ein wenig Honigmelone. Cecilia nahm dasselbe, und sie wählten jeder nur einen Fruchtsaft als Getränk. Sie wollten sich beide in den nächsten Stunden aneinander berauschen, aber keinen Rausch antrinken. Am Schluß teilten sie eine Banane miteinander. Michael faßte sie in der Mitte, jeder nahm ein Ende in den Mund und so bissen sie zärtlich ab, kauten, schluckten, bis sie sich trafen und zum Bananenkuß verschmolzen. Sehr zu empfehlen.
*
„Liebste Berenice! Wie schrecklich schön Dich hier zu sehen!” Madame de Treville war die personifizierte gute Laune. Dagmar Müller-Gantermann stand ihr dabei strahlend zur Seite
“Und in so wundervoller Begleitung, meine Liebe”, flötete sie so fröhlich wie eine Klarinette. “Möchtest Du uns diesen schönen jungen Mann nicht vorstellen?”
Die Blicke der Damen hafteten schamlos neugierig an Alexander Nikolaijewitsch, mit dem Wissen, was er gerade erlebt und sie beide bedauerlicherweise nur als neugierige Zaungäste hatten beobachten dürfen.
Berenice von Wildenbruch überspielte gekonnt, daß die aufdringlichen Gesellschaftsweiber sie nervten, zumal sie sich auf deren verblüffte Gesichter freute.
“Aber gern, Ihr Lieben.” Als sie das sagte, bedauerte sie, daß sie nicht einen mit Zyankali gewürzten Cocktail überreichen konnte. “Ich darf Euch vorstellen: Großfürst Nikolai. Mein lieber Niko, ich darf Dir vorstellen: Madame de Treville und Frau Müller-Gantermann.”
“Oh, Kaiserliche Hoheit! Welche Ehre!”
Beide Damen versanken im Hofknicks, was Alexander zu einem, aber schnell beherrschten Lächeln verleitete. Er hatte Berenice nur seinen Vaternamen gesagt; mehr mußte sie nicht wissen.
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