C.-A. Rebaf - Kann Mahler Monroe lieben?

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"Die Frage: 'Was wäre eigentlich, wenn…?', öffnet mir das Tor in eine imaginäre Welt, die ich dem Leser nicht vorenthalten will." (C.-A. Rebaf). Eine solche Frage ist: «Kann Mahler Monroe lieben?» Beide haben doch nicht zur gleichen Zeit gelebt, oder? Aber im Roman wird gezeigt wie es gehen könnte…
Andererseits ist der Thriller auch ein Lokalkrimi für den Pfaffenwinkel, Wien, Leipzig und Jena

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Mein Vater hatte eine große Musiksammlung besessen: Schallplatten, CDs und sogar noch ein paar alte Tonbänder. Ich erinnere mich, dass er vor dem Super-GAU, als es noch Strom aus der Steckdose gegeben hatte, sich am Feierabend gerne mit einem Glas Rotwein immer in den gleichen Sessel gesetzt hatte. Von dort aus hat er dann eines seiner alten Bänder umständlich in seine TEAC-Maschine eingefädelt, um sich dann vollständig der Musik hinzugeben. Was die Bänder anbelangte, hatte er dann nicht nur im Reich der Klänge, sondern auch im Reich seiner Erinnerungen geschwebt, weil er alle Aufnahmen irgendwann einmal persönlich aus dem Radio aufgenommen hatte. Während seines Studiums hatte er mit dem Musiksammeln begonnen, jetzt waren einige Raritäten für ihn dabei gewesen: Salzburger oder Bayreuther Festspiele, die einige Jahrzehnte zurückgelegen hatten.

War es diese neue Musik, die mich jetzt an jene alte Zeiten erinnerte und mich so tagträumen ließ? Hatte mein Vater gar dieses Stück, das jemand hier auf der Orgel spielte, damals auch gehört? Ich konnte es nicht ausschließen, aber auch nicht bejahen. Denn damals war ich noch zu klein gewesen. Es klang eigentlich nicht wie ein Orgelstück – es war mehr wie eine Symphonie, die jemand notgedrungen auf der Orgel spielte, weil es keine Orchester mehr gab.

Ich trat in die Kirchenruine unter die Zeltplane ein, schaute nach oben und erkannte am Orgelpult den Fremden mit der hohen Stirn; Steffen stand daneben.

Sein Anblick versetzte mir einen Stich und mein Herz begann heftiger zu schlagen. Krampfhaft versuchte ich meinen Verstand wieder zu gewinnen.

„Sicher tritt Golie den Blasebalg“, dachte ich bei mir. Dann fiel mir auf, dass keinerlei Noten auf dem Spielpult lagen. Der Fremde schien die vielen Noten wohl alle auswendig zu kennen? ‚Welch ein Genie!‘, dachte ich mir und erinnerte mich gleichzeitig auch daran, wie schnell Golie doch inzwischen Melodien aufnehmen und mit seiner kleinen Weidenflöte wiedergeben konnte. Aber was war eine einstimmige Melodie gegen fünf Orgelmanuale, die Fußpedale mit eingerechnet? Die Akustik unter der Zeltplane war schon eigenartig: gedämpft wie in einem trockenen Studio. Der Resonanzkasten der Orgel, den der herrliche barocke Kirchenraum einst dargestellt hatte, fehlte jetzt und wurde durch die Plane ersetzt, die wie ein schallschluckendes Element wirkte. Die Orgeltöne verpufften im Nichts. Dennoch war diese Musik nicht ohne Reiz.

Dann erklomm ich die Leiter auf die Empore. Als mich Steffen sah, da deutete er mir unwirsch mit seinem Zeigefinger auf dem Mund, dass ich mucksmäuschenstill sein sollte. Leise lief ich um das Spielpult herum, schaute durch die offene Orgeltüre. Gleichzeitig konnte mein Blick nicht von Grinder lassen, der genau spürte, wie ich ihn mit Blicken verzehrte, aber sich nichts anmerken ließ. Auf dem Orgelpult lag seine schwarze Reitgerte.

Golie trat verzückt von der Musik den Blasebalg und bemerkte meinen Blick überhaupt nicht. Ich wiederum war neben Grinder von seiner Andacht fasziniert. So blieben wir jeder an seiner unseren Position stehen, verharrten still und hörten dem Fremden zu, der eine neue Musik zu spielen schien.

Plötzlich krachte es draußen. Ein Gewitter schien aufzuziehen. Ein Blitz erhellte grell die Szenerie, und wieder krachte es laut. Dann prasselte der radioaktive Regen aus dem Süden herunter. Der Fremde beendete sein Spiel und schaute skeptisch auf die Dachkonstruktion.

„Das ist schon dicht hier, dafür habe ich gesorgt“, kam Steffen dem Fremden zuvor. „Ach, übrigens, wir haben Besuch bekommen. Darf ich vorstellen? Das ist Maria-Luise. Wir nennen sie hier ‚Mary Lou‘. Wir hatten uns schon einmal kurz gesehen. Sie ist die Mutter des kleinen Golie und hat sich sicher schon Sorgen gemacht, warum er heute noch nicht nach Hause gekommen ist.“

Mir blieb das Herz stehen, als mich sein Blick traf und er instinktiv, die Reitgerte in die Hand nahm. Machte ich ihn etwa auch nervös?

„Ach, meine Mutter hat sicher Verständnis“, fiel plötzlich Golie ein, der hinten aus dem Orgelkasten hervor gekommen war, als die Musik aufgehört hatte. Er strahlte über das ganze Gesicht. Steffen stellte mir den Fremden vor: „Das ist Herr Grinder. Stell dir vor, er ist aus Wien zu uns hierher gekommen. Diese weite Strecke – und das nur wegen der Orgel. Es hat sich in der Musikszene schon herumgesprochen, dass wir hier in unserem kleinen Polling noch eine oder besser gesagt: wieder eine funktionierende Orgel haben. Howard Grinder ist Musiker.“

Der Fremde kam mir dominant entgegen und schüttelte mir edel die Hand.

"Schön, dich kennenzulernen", sagte er ziemlich frech gleich mit einem ‚Du‘. Aber für mich klang es völlig vertraut und so verführerisch.

„Sie haben eben wunderbar gespielt. Kann es sein, dass mir mein Vater diese Musik vor der Katastrophe schon einmal vorgespielt hatte?“

Ich merkte, dass ich, wie ein Backfisch, ver-suchte, bei ihm Eindruck zu schinden und mit meinen Musikkenntnissen bei ihm punkten zu wollen.

Er sah mir tief in die Augen als er wie beiläufig antwortete: „Ach, ich habe nur etwas improvisiert, bin aber so, froh hier zu sein. Diese Orgel ist wunderbar.“ Er strich mit der Reitgerte über das Orgelpult.

War es sein Blick, der meiner Erinnerung ganz plötzlich auf die Sprünge half? Denn da fiel es mir wieder ein, woher ich diese Musik kannte. Es war Mahlers 8. Symphonie, das Lieblingsstück meines Vaters, die ‚Symphonie der Tausend‘. Für mich gerade eher die Symphonie der Tausend Schmetterlinge!

In mir stiegen die alten Zeiten zu hause wie aus einem Nebel ins Bewusstsein. Allerdings mit einigen Unterschieden! Denn jetzt spielte ‚er‘ für mich diese Musik auf einer Orgel hier.

Er? Für mich? Ja, was für ein faszinierender Mann!

Aber ich wollte mit meiner Musikkenntnis nicht weiter angeben und schwieg zunächst. Will ich mich plötzlich unter ihm fügen?

Niemand führte das Gespräch fort und es wurde mir peinlich.

„Wollen Sie längere Zeit hier bleiben?“, fragte ich, nur um die Konversation nicht abreißen zu lassen. Ich spürte sehr ambivalente Gefühle dem Fremden gegenüber: Heiß und kalt!

„Wenn es sich einrichten ließe, würde ich bei diesem herrlichen Instrument schon gerne etwas bleiben. Soweit ich weiß, gibt es zwischen Wien und München kein besseres.“

Ich sah Steffen stolz lächeln und seine Gestalt schien etwas größer zu werden. Es war schließlich nur sein Verdienst, dass er, der auch vor der Katastrophe schon mit Orgeln, vor allem dem Stimmen dieser Instrumente, zu tun gehabt hatte, die Gelegenheit genutzt hatte, ihre volle Klangfülle wiederherzustellen.

„Wo sind Sie untergekommen?“, fragte ich in logischer Sequenz.

„Mein Fahrer, den ich nur mit seinem Paco gemietet hatte, ist heute nach München und dann weiter in Richtung Wien gefahren. Einstweilen bin ich bei Steffen untergekommen, aber sein Bett für uns beide… Das war schon eine beschwerliche Nacht! Mein Kreuz ist auch nicht das beste. Sie sind mir wegen meiner Offenheit bitte nicht böse, Steffen?“

Er kam von ‚Wolke sieben‘ seiner Musik langsam wieder herunter. War es nur die Musik? Was bildete ich mir ein?

„Kannst du uns nicht wegen einer bequemeren Unterkunft für ihn behilflich sein?“, flüchtete sich Steffen aus der Verlegenheit.

„Das ist schwierig hier im Dorf. Ich kann mich aber gerne einmal umhören. In welcher Form könnten Sie denn kompensieren?“, fragte ich.

Kompensieren, früher hatte man dazu ‚bezahlen‘ gesagt. Das war damals alles einfach gewesen: Man gab seine Kreditkarte oder hatte eine Summe Geldes bar, die als Gegenwert für Leistungen von allen akzeptiert wurde, vor allem, wenn das Geld aus den USA oder aus Europa kam. Aber heute, wo das Geld keinen Wert mehr hatte, verließen sich die Menschen lieber auf reale Sachwerte.

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