„Das ist nicht genug!“ Er kämpft mit seiner Beherrschung und möchte sich von mir lösen, doch ich lasse ihn nicht frei.
„Das Schicksal ist nicht immer auf unserer Seite. Das habe ich an meinem eigenen Leib erlebt. Mehr als genug. Aber du warst der, der mich lernte nicht aufzugeben.“
„Das ist nicht dasselbe.“
„Warum?“ frage ich ihn.
„Weil ich diesen Trip nach Frankreich unbedingt machen wollte, während Helen lieber nach Australien geflogen wäre. Wenn ich nicht so darauf bestanden hätte an die Cote d'Azur zu reisen, wäre dieser verdammte Unfall nicht passiert!“ Er reisst sich von mir los und steht auf. Unruhig geht er im Raum auf und ab. Die Hände in die Taschen gesteckt.
„Hör auf damit.“ Ich erhebe mich ebenfalls und gehe langsam auf ihn zu. Dabei strecke ich meine Hände nach ihm aus. Ich möchte ihn halten und ihm Kraft geben. Ich möchte ihm helfen diese selbstzerstörerischen Gedanken zu vertreiben, die ihn wie eine eiserne Kette zerdrücken. „Mach dich nicht für etwas verantwortlich, wofür du nichts kannst.“
„Es ist meine Schuld.“ wiederholt er in dem Augenblick, in dem ich meine Arme um ihn lege und ihn fest an mich ziehe.
„Nein.“ flüstere ich sanft an sein Ohr. „Du hast alles versucht, um deine Familie zu beschützen. Halt dich an diesem Gedanken fest.“
„Das ist unheimlich schwer.“
„Lass mich für dich da sein. Lass mich in dein Leben.“
Verführerischer Kaffeeduft steigt mir in die Nase. Ich brauche einen kleinen Augenblick, um mich zu ordnen. Dann fällt mir alles wieder ein. Mein Herz beginnt schnell und dynamisch gegen meine Brust zu hämmern. Aber nicht aus Angst oder Verlangen. Nein, es schlägt derart lebendig, weil er sich mir endlich anvertraut hat. Zwar weiss ich noch immer nicht, warum er in der Schweiz war. Doch ich bin sehr zuversichtlich, was das angeht.
Vorsichtig setze ich mich auf dem Sofa auf, weil mein Kopf ein klein wenig dröhnt. Der ganze Alkohol, den ich letzten Abend in mich geschüttet habe, macht sich noch etwas bemerkbar. Damian hat mir gestern irgendwann einen kleinen Löffel mit Honig gebracht, damit ich heute nicht zu sehr verkatert bin. Und es bringt tatsächlich etwas.
Ich muss schmunzeln, weil ich in eine Decke gehüllt auf der Couch sitze. Wir haben es doch tatsächlich nicht mehr ins Bett geschafft, sondern sind im Wohnzimmer eingeschlafen.
Nachdem wir stundenlang geredet haben, nahm ich an, dass er mit mir schlafen möchte, doch er nahm mich einfach nur in die Arme, gab mir einen zaghaften Kuss und bettete meinen Kopf auf seine Brust. Was mein Herz auf angenehmste Weise berührte. Plötzlich wusste ich mit Sicherheit, dass es ihm zwischen uns nicht nur um Sex geht.
Verschlafen reibe ich die Augen und sehe mich um. Von Damian keine Spur. Es hätte mich auch verwundert, wenn er so spät am Morgen noch neben mir liegen würde. Er ist ein Frühaufsteher, wobei ich eher zum Gegenteil tendiere. Also stehe ich auf und folge dem feinen Frühstücksduft.
Verblüfft stoppe ich an der Tür, die zur Küche führt. Eigentlich hätte ich Angelica erwartet, doch es ist Damian der mit dem Rücken zu mir steht und in einer Pfanne rührt. Wahrscheinlich Eier.
„Guten Morgen.“
Er blickt über die Schulter und schenkt mir ein wunderschönes Lächeln. „Hallo meine Süsse.“
Oh, wie sehr ich diese Bezeichnung aus seinem Mund vermisst habe. Ich gehe um die Theke und schlinge meine Arme um seine Taille.
„Gut geschlafen?“ fragt er mich, als er mir einen Kuss auf die Nasenspitze drückt.
„Ausgezeichnet. Und selbst?“
„Schon seit Tagen nicht mehr so gut, wie letzte Nacht. Du hast mir gefehlt.“ Er beugt sich langsam zu mir. „Ich möchte dich küssen.“
„Auf was wartest du dann noch?“
Seine Lippen versiegeln meinen Mund. Erst fährt er vorsichtig darüber, dann lässt er seine Zunge denselben Weg machen. Er ist äusserst wachsam und wünschenswert zart. Aber ich möchte ihn spüren. Richtig fühlen.
„Vor was hast du Angst?“ frage ich ihn an den Lippen.
„Du bist immer noch hier.“ flüstert er kaum hörbar.
Seine Bemerkung erschüttert mich ein wenig, jedoch nur für einen kurzen Moment. Ich weiss, worauf er anspielen möchte, nur gehe ich nicht darauf ein. Wir müssen noch einiges klären und ausserdem habe ich Fragen, die nach wie vor nicht beantwortet sind. Allerdings brauche ich jetzt etwas anderes als Antworten auf meine Fragen. Ich möchte ihn endlich spüren, schmecken und mich bei ihm verlieren. Es ist schon viel zu lange her, seit wir uns das letzte Mal geliebt haben. Mein ganzer Körper steht von seinen federleichten Küssen in Flammen. Ich will mehr. Ich will ihn.
„Ich bin nirgendwo lieber als hier. Hier bei dir. Und jetzt küss mich.“ Ich lege eine Hand in seinen Nacken und öffne meinen Mund, um seiner Zunge Einlass zu gewähren.
Ein leises Knurren steigt aus seiner Kehle, sobald sich unsere Zungen zu einem wilden Tanz vereinen, was mir ein bezauberndes Kribbeln zwischen den Beinen verursacht. Ich schmiege mich weiter an ihn, kralle meine Hände in seine Haare und vertiefe unseren Kuss. Unseren ersten Kuss nach der Versöhnung.
„Ich habe dich unglaublich vermisst.“ stöhnt er in meinen Mund.
„Zeig es mir.“ Ich gehe einen Schritt zurück, nur gerade so viel, dass ich den Saum meines Kleides heben kann, um es auszuziehen.
Allein in BH und Slip stehe ich nun vor ihm. Seine Augen wandern über meinen ganzen Körper. Kein Detail entkommt seinem brennenden Blick.
„Oh, Jess. Du bist so unglaublich schön.“ und ich glaube es ihm. Noch nie habe ich mich so begehrt gefühlt, wie in diesem Moment. Er verschlingt mich mit seinen bernsteinfarbenen Augen, die fast golden glitzern. „Ich kann mich kaum beherrschen, nicht wie ein Tier über dich herzufallen. Du bist so verdammt heiss, dass ich nur meinen Reissverschluss öffnen und deinen kleinen Slip zur Seite schieben möchte, damit ich meinen harten Schwanz in deine Möse rammen kann.“
„Dann tu es.“ hauche ich vor Erregung.
„Nein. Ich werde dich ein anderes Mal auf dieser Theke nehmen. Aber jetzt möchte ich dich ganz langsam, auch wenn mein Schwanz völlig anderer Meinung ist.“
Ich reisse meine Augen weit auf und quietsche wie ein kleines Kind, als er sich mit einer raubtierhaften Bewegung seine Hände um mich legt und in die Luft hebt. Mit mir auf den Armen verlässt er dich Küche und trägt mich über den Flur in sein riesiges Schlafzimmer.
„Hast du keine Angst, dass jemand deiner Angestellten uns sehen könnte?“ Mir ist der Gedanke, dass Angelica plötzlich um die Ecke kommen könnte, unangenehm.
„Sie kommt erst später.“
„Sie ist nicht in deinem Appartement?“
„Nein.“
„Gut.“
„Wieso?“
„Dann sind wir vollkommen ungestört?“ frage ich weiter, seine übergehend.
„Ja. Auf was willst du hinaus?“ möchte er wissen, als er in mein schmunzelndes Gesicht sieht.“
„Ich kann mich völlig gehen lassen? Ich kann deinen Namen so laut schreien und stöhnen, wie ich möchte?“
„Du Luder, mach mich noch geiler.“ keucht er an meinem Ohr, als er mich aufs Bett legt. „Meine Hose platzt so schon fast.“
Ich sehe an ihm hinunter. Sein Schwanz drückt deutlich gegen den Stoff. „Lass mich ihn befreien.“ Ich setzte mich auf und greife nach seiner Ausbuchtung. Ich berühre ihn durch die Jeans und benetze voller freudiger Erwartung mit der Zunge meine Lippen. Mein Puls rast. Mit zittrigen Fingern öffne ich den Knopf, dann ziehe ich den Reissverschluss nach unten und gleite mit meinen Händen in seine Boxershorts. Die eine Hand bahnt sich einen Weg zu seinen knackigen Pobacken, die andere streift über seine Spitze, auf der schon der erste Lusttropfen glänzt. Ich wische ihn mit dem Zeigefinger weg, nehme den Finger in den Mund und lecke den Tropfen ab. Dabei beobachtet mich Damian, wobei sich seine Augen weiter verdunkeln. Sein Kiefer ist angespannt. Seine Lust zum greifen nahe.
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