Während er dasaß und den bewußtlosen Richard betrachtete, den man auf den Rücksitz gebettet hatte, kam ihm der Gedanke, daß es nur gerecht gewesen wäre, wenn Richard die zweite Kugel gegen Delyth Maulden anstatt gegen sich selbst gerichtet hatte.
Als erfahrenem Frauenkenner war ihm nicht entgangen, daß Delyth trotz ihrer äußerlichen Ruhe und Gelassenheit zutiefst erschüttert war. Aber in ihrer Selbstsucht konnte sie an niemand anderen denken als an sich.
Sie hatte jetzt nicht nur einen Geliebten verloren, sondern gleich zwei, den reichen Sir Joceline und Richard, dem ein Herzogstitel in Aussicht stand.
Die Tatsache, daß ihretwegen ein Duell ausgetragen worden war, würde niemanden weiter in Erstaunen setzen und ihrem ohnehin schon ramponierten Ruf nicht viel schaden.
Gleichzeitig aber war sich die Öffentlichkeit darin einig, daß keine anständige Frau aus guter Familie es so weit kommen lassen durfte, daß man ihretwegen ein Duell austrug.
Trat dieser Fall dennoch ein, dann gaben sich alle Beteiligten allergrößte Mühe, die wahre Ursache zu vertuschen. Meist wurde irgendein anderer Grund vorgeschoben, um die betroffene Dame aus dem Spiel zu lassen.
Doch Lady Delyth mit ihren liederlichen, verkommenen Freunden würde sich zweifellos etwas darauf einbilden, überlegte der Herzog mißmutig.
Nun, im Moment war jedenfalls sicher, daß kein Mann, dem wie Richard Titel und Vermögen in Aussicht standen, ihr je wieder einen Heiratsantrag machen würde. Deswegen stellte sich der Herzog die Frage, ob Delyth sich nicht trotz allem, was geschehen war, an das Verlöbnis klammern würde.
Dies war ebenfalls ein Grund gewesen, warum er sich entschlossen hatte, Richard von Tring Castle fortzuschaffen.
Wenn nämlich Delyth Maulden eine Möglichkeit sah, aus dieser schändlichen Angelegenheit unbeschadet herauszukommen und sich außerdem noch für die Zukunft abzusichern, dann würde sie davon Gebrauch machen.
War Richard erst auf Kingswood, so war es ein Leichtes, dafür zu sorgen, daß sie ihm nicht mehr in die Quere kam. Gleichzeitig würde man der Gesellschaft zu verstehen geben, daß das Verlöbnis ein jähes Ende gefunden hätte.
„Verdammtes Weibsstück!“ stieß der Herzog hervor und betrachtete das bleiche Antlitz seines bewußtlosen Erben. „Verdammtes Weibsstück, verfluchte Weiber! Im Grunde genommen sind sie sich alle gleich, eine wie die andere!“
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