Maria Anna Oberlinner - Intertextualität und Parodie in Ovids Remedia amoris

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Intertextualität und Parodie in Ovids Remedia amoris: краткое содержание, описание и аннотация

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Ovids Remedia amoris zeichnen sich durch die produktive Rezeption paradigmatischer Intertexte und literarischer Gattungen (Lehrgedicht, Satire, Jambus) aus.
Die Autorin zeigt, wie intertextuell-parodistisch auf Lukrez' Diatribe gegen die Liebesleidenschaft in De rerum natura 4, Horaz' Satiren und Epoden und Catulls Carmina referiert wird. Ferner wird dargestellt, inwiefern diesen Prätexten eine für die inhaltliche und strukturelle Komposition der Remedia werk-konstitutive Funktion zukommt. Der Untersuchung werden bestehende Perspektiven auf Parodie und Intertextualität zugrunde gelegt. Darauf aufbauend entwickelt die Autorin das visualisierende Pyramidenmodell der Intertextualität, das für die Untersuchung der Remedia und für weitere Studien eingesetzt werden kann.
Das Buch richtet sich an interessierte Studierende, Dozierende und Literaturwissenschaftler:innen der Latinistik und klassischen Philologie.

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Abbildung 5 Tabellarische Übersicht zum ersten tractatio Teil der Remedia - фото 6Abbildung 5:

Tabellarische Übersicht zum ersten tractatio -Teil der Remedia amoris

Contes suggestive Frage: „How could Ovid forget that Lucretius had argued against obstructing the cure of love by self-deception?“7 lässt sich klar mit ‚Hat er gar nicht‘ beantworten. Denn meines Erachtens grenzt sich Ovid bewusst von Lukrez ab, indem er die Instruktionen, die ihren Ausgangspunkt durchaus bei seinem Vorgänger nehmen, in die Vorschrift der Selbsttäuschung münden lässt. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich allerdings auch, dass die oben genannten Parallelen nur scheinbar mit Lukrez’ Diatribe übereinstimmen, da die Anklänge an De rerum natura 4 innerhalb der ‚Heilmittelklammer‘ der Remedia stets mit Elementen des Täuschens, Einredens und Imaginierens durchsetzt und so von Anfang an gebrochen sind.

Bereits innerhalb des praeceptum , das zur Ablenkung durch Jagen ermahnt und das unter Lukrez’ alio conuertere mentem (Lucr. 4, 1064) subsumiert werden kann, klingt das Motiv der Selbsttäuschung, des se ipsum decipiendi , an: aut his aut aliis, donec dediscis amare, / ipse tibi furtim decipiendus eris (rem. 211f.).

Noch deutlicher sichtbar ist die Umkehrung lukrezischer Argumentation in der folgenden Vorschriftengruppe (vgl. rem. 291–356).8 Wenn Ovid Taktiken des Schönredens nicht einmal erwähnt und auch nicht dazu rät, die negativen Eigenschaften des Mädchens zu übergehen, besteht noch kein Bruch mit dem lukrezischen Prätext.9 Doch wenn der Schüler seinem Mädchen herabsetzende, der Realität nicht entsprechende Bezeichnungen geben soll, um es dadurch für sich unattraktiv zu machen, kann man von einer Invertierung der epikureischen Erkenntnislehre in De rerum natura 4 sprechen. Dabei wächst die Distanz zu Lukrez beim linearen Fortschreiten dieser Vorschriften kontinuierlich an: Die rhetorisch, so Stroh (1979), als evidentia 10 gestaltete Ermahnung, dass man sich verwerfliche Taten der puella vor Augen halten sollte, ist noch analog zu Lukrez aufgebaut. Zunächst soll sich der Liebende den durch das Mädchen verursachten Schaden vergegenwärtigen (vgl. saepe refer tecum sceleratae facta puellae / et pone ante oculos omnia damna tuos , rem. 299f.), was die negativen Folgen, die Lukrez als Resultat der Liebesleidenschaft anführt, evoziert (vgl. Lucr. 4, 1121–1140); auch materieller Schaden ist genannt, vgl. labitur interea res (Lucr. 4, 1123a). Die folgenden Vorschriften, die eine negative Evaluierung des Mädchens vom Schüler verlangen, stimmen anfangs noch mit der Grundaussage des Lukrez überein, wenn dieser die Euphemisierungspraktiken Verliebter verspottet (vgl. Lucr. 4, 1149–1170) und so Beschönigungstaktiken eine Absage erteilt;11 man könnte dabei auch behaupten, dass Ovid „de[n] (impliziten) Rat des Lucrez“12 zum Zweck der Therapie dadurch verbalisiere. Denn im Gegensatz zu v. a. der Passage in der Ars amatoria (ars 2, 657–662), in der das ‚Schönreden‘ als erlaubte Praxis propagiert wird,13 weist der ovidische Lehrer unter Berufung auf eigene Erfahrung darauf hin, dass die Fokussierung auf Mängel der puella zielführend sei: profuit assidue uitiis insistere amicae, / idque mihi factum saepe salubre fuit (V. 315f.).14 Ovids Schüler soll aber darüber hinaus gute Eigenschaften des Mädchens verkennen (vgl. V. 317–321)‚ diese ‚schlecht machen‘ ( qua potes, in peius dotes deflecte puellae / iudiciumque breui limite falle tuum , V. 325f.), er soll Makel übertrieben hervorheben und die puella zu Handlungen animieren, die sie lächerlich wirken lassen: quin etiam, quacumque caret tua femina dote, / hanc moueat, blandis usque precare sonis (V. 331f.). Diese praecepta stehen nun dem epikureischen Anspruch, die eigene Wahrnehmung nicht durch Illusion zu trüben, diametral entgegen.15

Wie in einer Klimax, deren Ziel die sukzessive Entfernung vom lukrezischen Intertext und letztlich dessen Inversion ist, vergrößert sich bei linear fortschreitender Lektüre die immer klarer sichtbare Distanz zu De rerum natura mit ihrer Forderung nach Freiheit von Illusionen. Denn nachdem sich mit dem Motivkomplex ‚mehrere Geliebte und casual sex ‘ die lukrezische Klammer um die Heilmittel legt,16 endet mit Ausnahme lexikalischer Parallelen die Vergleichbarkeit der beiden liebestherapeutischen Schriften: Für die Entfaltung der ‚ ars simulandi ‘ kann der angestrebte Rationalismus epikureischer Wahrnehmungs- und Verhaltensdogmatik17 in keiner Weise mehr Vorbild sein:18

et sanum simula nec, si quid forte dolebis,
sentiat, et ride, cum tibi flendus eris.
[…]
quod non es, simula positosque imitare furores:
sic facies uere, quod meditatus eris.
[…]
deceptum risi, qui se simulabat amare,
in laqueos auceps decideratque suos.
intrat amor mentes usu, dediscitur usu:
qui poterit sanum fingere , sanus erit.
[…]
te quoque falle tamen, nec sit tibi finis amandi
propositus: frenis saepe repugnat equus.
utilitas lateat; quod non profitebere, fiet: (rem. 493–515)

Der Verliebte müsse sich also, wie Ovid ausführt, durch eine autoinduzierte Form der Therapie heilen, indem er den Zustand psychischer Gesundheit nur vorgeben und konträr zur eigentlichen Gefühlslage so tun solle, als litte er nicht unter Liebesqualen, und indem er sein eigenes Verhalten durch Autosuggestion zur Gewöhnung machen und so habitualisieren solle.19 Dabei schließt sich diese Vorschrift (v. a. V. 497f.) an eine entsprechende Methode in der Ars amatoria an:20

est tibi agendus amans imitandaque uulnera uerbis;
[…]
saepe tamen uere coepit simulator amare;
saepe, quod incipiens finxerat esse, fuit. (ars 1, 611; 615f.)

Das Verlieben und das ‚Entlieben‘ werden also auf ähnliche Weise, nämlich mithilfe des ‚ simulare -‘ bzw. ‚So-Tun-Als-Ob-Verfahrens‘ gelernt. Zwar besteht in beiden liebesdidaktischen Werken ein Kontrast zum Rationalismus des Lukrez.21 Die Remedia und die Diatribe in De rerum natura stehen sich aufgrund ihres Sujets, der Belehrung, wie man von der Liebesleidenschaft befreit werden kann, in ihrer Zielsetzung aber sehr nahe. Dadurch, dass das lukrezische Lehrgedicht im ars agendi -Part der tractatio (V. 135–488) und bei der Frage nach dem richtigen Zeitpunkt für die Therapie (vgl. V. 79–134) somit als Prätext fungiert, ist der nun endgültige22 Bruch mit Lukrez ab V. 489 umso auffälliger.

Ovid bedient sich vorrangig eines sprachlich-stilistischen Mittels, mit dem er die sukzessive und letztlich gänzliche Entfremdung der Remedia von De rerum natura 4 erreicht und die Nachahmung23 seines Vorgängers in der amüsanten Inversion von dessen Werk gipfeln lässt: nämlich eines Wortspiels. In der Fokussierung auf das Verb simulare und dessen Bedeutung entzieht Ovid, wie ich im Folgenden zeige, dem Epikureer auf humorvoll-parodistische Weise das Fundament seiner simulacra -Theorie.

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