Maria Anna Oberlinner - Intertextualität und Parodie in Ovids Remedia amoris

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Intertextualität und Parodie in Ovids Remedia amoris: краткое содержание, описание и аннотация

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Ovids Remedia amoris zeichnen sich durch die produktive Rezeption paradigmatischer Intertexte und literarischer Gattungen (Lehrgedicht, Satire, Jambus) aus.
Die Autorin zeigt, wie intertextuell-parodistisch auf Lukrez' Diatribe gegen die Liebesleidenschaft in De rerum natura 4, Horaz' Satiren und Epoden und Catulls Carmina referiert wird. Ferner wird dargestellt, inwiefern diesen Prätexten eine für die inhaltliche und strukturelle Komposition der Remedia werk-konstitutive Funktion zukommt. Der Untersuchung werden bestehende Perspektiven auf Parodie und Intertextualität zugrunde gelegt. Darauf aufbauend entwickelt die Autorin das visualisierende Pyramidenmodell der Intertextualität, das für die Untersuchung der Remedia und für weitere Studien eingesetzt werden kann.
Das Buch richtet sich an interessierte Studierende, Dozierende und Literaturwissenschaftler:innen der Latinistik und klassischen Philologie.

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Das Konzept, das die Wahrnehmung und die epikureische simulacra -Theorie umfasst, ist, wie Brown zeigt, wesentlich für den Zusammenhang des vierten Buches. Auch quantitative Betrachtungen belegen die zentrale Stellung der ‚Bilder‘: Das Wort simulacrum wird in Buch 4 allein 46 Mal verwendet, während es in den anderen Büchern nur ein bis fünf Mal erscheint.12

Die dianoetischen simulacra , die in Träumen wahrgenommen werden (vgl. Lucr. 4, 962–1029),13 bilden den argumentativen Ausgangspunkt; über die anschließende Erörterung zu Bettnässen und Samenerguss im Schlaf (vgl. Lucr. 4, 1030–1036) werden die Themen „Traum“ und „Sex und Liebe“ miteinander verknüpft, bevor sich die lukrezische Persona in der folgenden diatribisch-invektivischen, dabei einen auch satirischen Tonfall aufweisenden,14 Attacke gegen den Liebeswahn wendet.15 Beide Körperfunktionen der Seele sind, so Brown, paradigmatische Formen von Illusion, da sie auf einer Fehlinterpretation der Bilder beruhen – denn im Fall des Traumes werden diese als im Moment existierend imaginiert16 und im Fall von Liebe als Gedächtnisbilder weiterverarbeitet und überhöht. So entstehe, da die mens das wahrgenommene Objekt, den Körper des geliebten Menschen, in seiner Bedeutung überinterpretiert und ihm falsche Bedeutung zuschreibt,17 eine Unersättlichkeit im Affekt Liebe, der selbst durch körperlichen Kontakt nicht befriedigt werden könne und zum Liebeswahn führe. Die Verbindung zu Traumvorstellungen bleibt bei Vergleichen innerhalb der Diatribe weiterhin präsent:

ut bibere in somnis sitiens cum quaerit, et umor
non datur, ardorem qui membris stinguere possit,
sed laticum simulacra petit frustraque laborat
in medioque sitit torrenti flumine potans,
sic in amore Venus simulacris ludit amantis
nec satiare queunt spectando corpora coram
nec manibus quicquam teneris abradere membris
possunt errantes incerti corpore toto. (Lucr. 4, 1097–1104)

Lukrez beschreibt in seiner Diatribe, wie ein Liebender in seinem furor , dem Zustand seiner emotionalen Obsession, versucht, allein durch die erotisch stimulierenden Bilder sein Begehren zu stillen. Die rabies der Liebesleidenschaft äußert sich in dem Wahn, in welchen der Liebende dabei verfällt: Er frisst seine Geliebte mit Küssen fast auf, kratzt und beißt an ihr herum (vgl. Lucr. 4, 1073–1085) und verkennt, dass seine Triebe dadurch nicht befriedigt werden können.18 Wenngleich im Anschluss an den Traumvergleich das Wort simulacrum nicht mehr explizit verwendet wird, so ist es, wie auch Brown hervorhebt, dennoch im weiteren Verlauf der Diatribe mitzudenken: „[T]he general idea that love consists of an obsession with images persists […] in an altered form.“19

Zu Beginn von Lukrez’ Attacke werden ‚ remedia ‘, Methoden zur Bekämpfung des krankhaften Liebeswahns, aufgeführt, mit denen die Gedächtnisbilder und Vorstellungen (überarbeitete εἴδωλα), die auch bei Abwesenheit der bzw. des Geliebten noch vorhanden sind,20 beseitigt werden können:

sed fugitare decet simulacra et pabula amoris
absterrere sibi atque alio conuertere mentem
et iacere umorem collectum in corpora quaeque
nec retinere, semel conuersum unius amore,
et seruare sibi curam certumque dolorem.
ulcus enim uiuescit et inueterascit alendo,
inque dies gliscit furor atque aerumna grauescit,
si non prima nouis conturbes uulnera plagis
uulgiuagaque uagus Venere ante recentia cures
aut alio possis animi traducere motus. (Lucr. 4, 1063–1072)

Damit eine ‚Heilung‘ des Betroffenen möglich ist, sollen also die simulacra , die Bilder der Geliebten und die einseitige Ausrichtung auf nur eine einzige Person aus seinem Bewusstsein verbannt und die mens auf andere, von der Liebeswunde ablenkende Tätigkeiten ausgerichtet werden (vgl. V. 1063f.).21 Die dabei erkennbare Teilung in zwei Hälften „which put the advice in complementary negative and positive forms“22 zeigt sich auch in V. 1065f.: Es ist zu vermeiden, dass sich der Samenstau nur bei einer Person entlädt; vielmehr wird Promiskuität empfohlen und kein Zurückhalten des semen für ein einziges Zielobjekt.23 Damit die Verwundung sich nicht wie bei einem infizierten Geschwür ( ulcus ) weiter verschlimmert und so die physische und psychische Gesundheit des Betroffenen gefährdet ist,24 müsse man stets darauf achten, dass man sich mit noui amores ablenkt und – erneut findet sich der Hinweis auf Promiskuität – sexuell mit frei verfügbaren Partnern verkehrt, wobei das Kompositum uulgiuaga auf Prostituierte hindeutet und man selbst uagus , also ebenfalls frei verfügbar, sein solle.25 Die bildhafte Darstellung der sich verschlimmernden Liebeswunde veranschaulicht das Problem, das der Liebeswahn mit sich bringt, und lässt die remedia , v. a. den variierend wiederholten Hinweis auf den promiskuösen Wechsel der Sexualpartner, dadurch besonders dringlich und notwendig erscheinen.

4.1.2 Die sukzessive Entfernung vom Prätext

Dass Lukrez’ ‚ Remedia amoris en miniature‘1 viel mehr als nur eine Inspirationsquelle für Ovid darstellen, ja sogar Teile der Struktur seiner Remedia mitbestimmen, lässt sich anhand der ‚Heilmittelklammer‘ zeigen, mit welcher sich die oben genannten lukrezischen praecepta um einen Großteil der Vorschriften in der ersten Hälfte von Ovids Werk (bis V. 488) legen (siehe die tabellarische Übersicht in Abbildung 5); wie so oft im intertextuellen Dialog mit seinen Vorgängern übernimmt Ovid also ein Motiv bzw. einen Abschnitt eines anderen Werkes, erweitert ihn in seinem Umfang und schafft durch die Neuakzentuierung humorvoll Distanz zum ‚vorbildhaften‘ Prätext.2

Wie Lukrez vor ihm fordert Ovid seine Schüler dazu auf, sich Handlungsfeldern zuzuwenden, die von Liebesqualen abzulenken vermögen. Ovid konkretisiert dabei die bei Lukrez nur pauschal formulierte Aufforderung (vgl. Lucr. 4, 1064) und entfaltet verschiedene Bereiche als Beispiele dafür, wie sich der Liebende bei ‚akutem Liebeskummer‘ zu verhalten habe. Neben forensischer, juristischer und landwirtschaftlicher Betätigung sowie der Jagd und der Vermeidung des gefährlichen otium 3 werden den Schülern Ortswechsel und lange Reisen angeraten.4 Auch dass der unglücklich Verliebte sexuelle Befriedigung bei mehreren Personen zu suchen habe, führt Ovid an zwei Stellen aus: Einerseits solle er sich durch viel sexuellen Verkehr mit anderen Frauen ermüden, bevor er mit seiner Herrin schlafe (vgl. rem. 403f.), andererseits sei auch das Pflegen mehrerer Verhältnisse empfehlenswert (vgl. rem. 441–488).5

Im Hinblick auf die inhaltliche Dimension der einzelnen praecepta lassen sich Parallelen zwischen dem philosophischen Lehrgedicht des Lukrez und den Remedia feststellen, zumal beide Werke auch auf ein ähnliches Ziel ausgerichtet sind: So soll dem amor als einem die Ataraxie des Epikureers störenden Liebeswahn bzw. als unerwünschter Liebe ein Ende bereitet werden. Die Wege, auf denen die Schüler zu diesem Ziel gelangen sollen, unterscheiden sich dabei jedoch grundlegend. Während Lukrez Täuschung und Illusion ablehnt, preist Ovid in Fortführung von Tendenzen der Ars amatoria , der „ ars fallendi “,6 Verstellung und Selbstbetrug als probates Mittel für die Loslösung von unglücklicher Liebe (vgl. besonders rem. 497–504).

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