Alexander Ilitshewski - Matisse / Матисс. Книга для чтения на немецком языке

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Matisse / Матисс. Книга для чтения на немецком языке: краткое содержание, описание и аннотация

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Александр Викторович Иличевский – современный русский писатель и поэт, обладатель многочисленных литературных наград. В 2007 году его роман «Матисс» был удостоен премии «Русский Букер» и снискал высокую оценку как жюри конкурса, так и читателей.
Роман повествует о нелегкой судьбе людей, по разным причинам оказавшихся в сложных жизненных обстоятельствах и пытающихся найти свой путь в водовороте событий 90-х годов XX века в России. Главными героями романа являются бродяги и присоединившийся к ним бывший аспирант-физик по фамилии Королёв. Вместе они отправляются в путешествие по просторам страны в поисках того, чего не хватает в повседневной жизни, бегут от обыденности и несвободы.
Читателю предоставляется возможность познакомиться с произведением современной русской литературы в переводе на немецкий язык. Издание снабжено комментариями и словарем. Книга адресована широкому кругу лиц, владеющих немецким языком на среднем и продвинутом уровнях.

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Sie brachten ihn zurück.

Er lief über den Schulhof – klein, schmächtig, verheult.

Die Stifte trug er behutsam auf dem Malbuch.

Einmal blickte sich der Junge um.

Nadja sah sein vom Weinen verzerrtes Gesicht.

Zoologischer Garten

XXVIII

Nadja setzte sich manchmal einfach nur auf einen Stuhl oder auf die bloße Kante – brav, würdevoll, aufrecht, legte die Hände auf die Knie, von Zeit zu Zeit seufzte sie, schaute nach oben, lächelte ein wenig, mit strahlenden Augen, rutschte, ruckelte wieder und wieder auf dem Stuhl herum, holte tief Luft und war von stiller, erwartungsvoller Freude durchdrungen. So saß sie manchmal stundenlang da, die weit geöffneten Augen auf ein unsichtbares Glück gerichtet.

Nadja war nicht von der feigen Sorte, aber ungeschickt. Machte vieles nicht so, wie sie wollte, und wenn sie etwas sagte, dann war es irgendwie komisch oder nicht das Richtige. So liebte sie auch Wadja – unbeholfen: Sagen kann sie nichts, stattdessen bespringt sie ihn, fällt im Spiel über ihn her, spielt, kitzelt: Liebt, lacht und fängt dann plötzlich an zu weinen, weint aus Scham, brummt, lächelt, wimmert, streichelt Wadja – und hat auch Mitleid mit ihm.

Eine Zeit lang träumte Nadja davon, wie sie ein Zimmer mieten, dass sie einen eigenen Haushalt, eine elektrische Herdplatte haben würden; dass sie sich ein Kätzchen zulegen und ihm aus dem abgeschnittenen Boden einer Milchpackung zu fressen geben würde. Die Krönung des Alltags bestand für Nadja im Besitz einer elektrischen Herdplatte.

In Pskow hatten Mama und sie eine besessen: Zwei Schamottesteine mit einer geschlängelten Rille, durch die sich die Heizspirale wand. Über der Platte, ganz verzückt von dem durchsichtigen Glühen, wärmte sich Nadja die Hände und röstete Brot. An frischem Brot würgte die Mutter, an geröstetem zu lutschen, fiel ihr leichter.

Wadja wollte nichts von einem Zimmer wissen, ihm war unklar, warum man für einen leeren Raum Geld zahlen sollte. Er war vollauf zufrieden mit trocken Brot (ihre Verpflegung bestand vornehmlich aus Brot und Kondensmilch) und einem Nachtlager auf Dachböden oder in verlassenen Waggons.

Zwar gab es immer weniger zugängliche Treppenhäuser, aber bis zum Winter würden sie schon etwas finden: Die Presnja war groß, es gab das Strelbischtschenski-Viertel, die alten Arbeiterbaracken am Schmitowski Projezd. Und schlussendlich die warme Toilette auf dem Georgischen Platz, zu deren Aufseherin, Sejnab, Wadja einen besonders guten Draht hatte [45] einen guten Draht zu j-m haben – быть в хороших отношениях с кем-либо, хорошо относиться к кому-либо . Dort lungerte er gern herum, goss sich im Dienstkabuff Heißwasser ein, manchmal auch Kaffee, und hockte unter der Heizung im Warmen (kleine, gut beheizte Räume wurden von den Obdachlosen immer geschätzt).

Nur krank werden durfte man nicht. Krankheit verdammte einen zum Tod; die Straße duldet keine Kranken – man wird verlassen, vergessen.

Trotzdem sparte Nadja heimlich, und damit Wadja ihr das Geld nicht abnahm, trug sie es nicht bei sich, sondern versteckte es. An einem unzugänglichen Ort, bei der Bärin. Dorthin brachte sie auch den Kunstband von Matisse.

XXIX

Ihr Leben in der Presnja war in vielerlei Hinsicht mit dem Zoo verbunden. Angefangen hatte es damit, dass Nadja eines Sonntags bei Sonnenaufgang vom Dachboden heruntergestiegen und zum Platz des Aufstandes geschlendert war.

Sie verpasste keinen Sonntagmorgen. Führte ständig einen Kalender, trug auf einem Block Reihen mit Buchstaben und Zahlen ein.

Sie klammerte sich an die Kalendermarken wie ans Leben, und wenn sie einen Tag verpasste – oder nicht sicher war, ob sie einen verpasst hatte oder nicht – war es für sie eine wahre Pein, so sehr quälte sie die Ungewissheit. Die Bindung an die Tage war für sie eine Grundfeste im Leben. Den Sonntag sehnte sie herbei, an ihn dachte sie während der leeren und endlosen Woche.

Nur am frühen Sonntagmorgen zeigte Moskau sein wahres Wesen. Bei Sonnenaufgang ging Nadja in den Pawlik- Morosow-Park, schlenderte über die Wiesen, sammelte eifrig Müll, legte ihn neben die überquellenden Mülleimer. Sie trat hinaus auf die Krasnaja Presnja; die weite Straße eröffnete sich vor ihr als riesenhaftes Parallelepiped von rosa Luft; die Häuser – Reihen gerippter Fassaden, wie der raue Rand einer Muschel – stützten die schwebende luftige Weite. Die helle Pyramide des Hochhauses* ließ die Ferne gewaltig nahekommen. Der Asphalt erholte sich von den tagsüber dahinjagenden, drängelnden Autos. Ein Sprengwagen kroch am Straßenrand entlang und wirbelte mit seinem spritzenden Schnurrhaar Staub und kleinen Müll auf.

Nadja nahm die Abkürzung durch die Höfe, überquerte den Wolkow Pereulok und setzte sich auf eine Bank. Ein hoher Betonzaun umgrenzte eine felsige Insel. Gekrönt wurde sie von einem Berg, der mit zapfenförmigen Lehmhütten, Bienenstöcken und schwarz gähnenden Höhlen übersät war, mit Pfählen und dazwischen gespanntem Tauwerk: Stricken, Hängebrücken, Motorradreifen und an Rohrstücken aufgehängten Tarzanseilen.

Langsam erwachten die Makaken. Sie krochen aus den Hütten, setzten sich an den Eingang, putzten und kratzten sich, erstarrten. Das verschlafene, breite Gepräge ihrer Körper empfing dankbar die ersten Sonnenstrahlen.

Unten in den Gehegen erwachten die Orang-Utans. Langgezogene jaulende Uh-uh-uhs erfüllten die Umgebung.

In den oberen Etagen wurden die Lüftungsfenster zugeschlagen.

Der Pfau schrie, Hyänen gackerten, Gänse schnatterten, Schwäne knarzten, Raubvögel kreischten, Singvögel schmetterten.

Der morgendliche Lärm weckte Nadjas Fantasie. Der kakophone Vielklang durchdrang die durchsichtigen Freudenballons. Sie wiegte den Kopf und seufzte …

Als sie eine Weile gesessen hatte, stand sie unentschlossen auf, lief langsam los, durchquerte die Grünanlage, schaute lächelnd mal auf ihre Füße, mal nach oben, auf das Band des schaukelnden Himmels, schaute die Häuser an, die Fenster, in jedem hätte sie gerne mal gewohnt. Nicht lange, nur ein bisschen, mal ehrfürchtig hineingehen, sich das Leben betrachten, eine Parzelle seiner Heiligkeit – oder vielleicht nicht einmal hineingehen, sondern nur kurz vorbeischauen, mit angehaltenem Atem, wieder hinausgehen, ausatmen, weiterziehen … Und sie ging, glitt am schwankenden Strom der Schaufenster entlang, ein vorbeifahrender Bus berührte plötzlich als Druckwelle die wankende, tiefe Spiegelung, brachte die Ordnung der Straßenwerdung durcheinander: Himmel, Äste fielen nieder, die Straße wogte, stülpte sich auf zu einem Asphaltsee, Bordsteine, Parkumzäunungen zerschlugen, Autos kippten – und Nadja schauderte (plötzlich drehte sich ihr der Kopf und entschwand langsam und unmerklich: wen soll man bitten, schneller zu machen, hilf uns, Tod, langsamer Schritt) und lief dann, wieder eingerenkt, zurückgeschreckt, weiter, lief vergnügt, warum auch immer, wie Wadja, wenn er dem Hausmeister antwortete: »Wir sind Straßenmenschen, Mann. Straßenmenschen, klar?«

Und wieder strebte ihr Atem als Rinnsal aufwärts, in das leere, blendende Blau; wie sehr wünschte sie sich, dass dieses ungreifbare Ausströmen aufhören und sie mit einer leichten Umkehrbewegung erfüllen würde. Sie wusste nicht, wohin sie floss und was da spurlos in ihr verschwand, dafür gab es keinen Namen, nur ein kaltes Ästlein durchzog sie – von der Schulter durch die Brust zur offenen Hand. Langsam zog sie den Faden der Stadt durch sich hindurch, durch die Augen, bis nichts mehr übrig war.

Einmal setzte sich lärmend ein großer grauer Vogel auf einen Baum. Einer seiner Flügel hing herunter. Der Vogel saß da und schaukelte, dann streckte er den langen Hals in die Höhe, blähte den Kropf, nickte – sein furchtbarer Schrei ließ Nadja aufspringen. Wieder nickte der Vogel, blähte den Hals, brüllte und heulte. Als er genug geschrien hatte, flog er hinunter und klopfte mit dem Flügel auf die Erde.

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