Die Dämonen der Städte
Sie wandern durch die Nacht der Städte hin,
Die schwarz sich ducken unter ihrem Fuß.
Wie Schifferbärte stehen um ihr Kinn
Die Wolken schwarz vom Rauch und Kohlenruß.
Ihr langer Schatten schwankt im Häusermeer
Und löscht der Straßen Lichterreihen aus.
Er kriecht wie Nebel auf dem Pflaster schwer
Und tastet langsam vorwärts Haus für Haus.
Den einen Fuß auf einen Platz gestellt,
Den anderen gekniet auf einen Turm,
Ragen sie auf, wo schwarz der Regen fällt,
Panspfeifen blasend in den Wolkensturm.
Um ihre Füße kreist das Ritornell
Des Städtemeers mit trauriger Musik,
Ein großes Sterbelied. Bald dumpf, bald grell
Wechselt der Ton, der in das Dunkel stieg.
Sie wandern an dem Strom, der schwarz und breit
Wie ein Reptil, den Rücken gelb gefleckt
Von den Laternen, in die Dunkelheit
Sich traurig wälzt, die schwarz den Himmel deckt.
Sie lehnen schwer auf einer Brückenwand
Und stecken ihre Hände in den Schwarm
Der Menschen aus, wie Faune, die am Rand
Der Sümpfe bohren in den Schlamm den Arm.
Einer steht auf. Dem weißen Monde hängt
Er eine schwarze Larve vor. Die Nacht,
Die sich wie Blei vom finstern Himmel senkt,
Drückt tief die Häuser in des Dunkels Schacht.
Der Städte Schultern knacken. Und es birst
Ein Dach, daraus ein rotes Feuer schwemmt.
Breitbeinig sitzen sie auf seinem First
Und schrein wie Katzen auf zum Firmament.
In einer Stube voll von Finsternissen
Schreit eine Wöchnerin in ihren Wehn.
Ihr starker Leib ragt riesig aus den Kissen,
Um den herum die großen Teufel stehn.
Sie hält sich zitternd an der Wehebank.
Das Zimmer schwankt um sie von ihrem Schrei,
Da kommt die Frucht. Ihr Schoß klafft rot und lang
Und blutend reißt er von der Frucht entzwei.
Der Teufel Hälse wachsen wie Giraffen.
Das Kind hat keinen Kopf. Die Mutter hält
Es vor sich hin. In ihrem Rücken klaffen
Des Schrecks Froschfinger, wenn sie rückwärts fällt.
Doch die Dämonen wachsen riesengroß.
Ihr Schläfenhorn zerreißt den Himmel rot.
Erdbeben donnert durch der Städte Schoß
Um ihren Huf, den Feuer überloht.
Auf einmal aber kommt ein großes Sterben
Auf einmal aber(но вдруг/неожиданно) kommt ein großes Sterben(приходит/наступает большое/великое умирание).
Die Wälder rauschen wie ein Feuermeer(леса шелестят, словно море огня/огненное море; der Wald – лес; das Feuer – огонь; das Meer – море )
Und geben alle ihre Blätter her(и отдают все свои листья; das Blatt; her – сюда; etwas hergeben – отдавать, отказываться /от обладания чем-либо/ )
Die in dem leeren Luftreich(которые в пустом воздушном царстве; die Luft; das Reich ) blind verderben(слепо погибают; verderben – портить/ся/; губить; погибать ).
Die Tiere schreien in dem kalten Neste(звери кричат в холодном гнезде; das Tier; das Nest ).
Die Raben steigen in die Abendröte(вороны поднимаются в закаты = в закатные небеса: der Rabe – ворон; das Abendrot – вечерняя заря ).
Und plötzlich(и вдруг/неожиданно) darret trocken das Geäste(вконец/насухо пересыхают сучья: darren – сушить, просушивать; trocken – сухой; der Ast – сук, ветвь ).
Die Schiffer aber(лодочники/шкиперы же; das Schiff – судно; der Schiffer – моряк; шкипер; лодочник ) fahren trüb(едут = плывут мрачно) im Ungewissen(наугад/не зная точно; ungewiss – неизвестный, неопределенный; das Ungewisse – неизвестность, неопределенность ),
Auf grauem Strom(на сером потоке = по серому потоку; der Strom ) die großen Kähne treibend(гоня = ведя большие лодки; der Kahn – баржа, несамоходное судно; лодка, челн, ялик )
In schiefen Regens matten Finsternissen(в косого дождя матовом сумраке: «матовых сумерках»; der Regen – дождь; matt – матовый, бледный; тусклый, вялый; finster – темный, мрачный; die Finsternis – темнота, мрак ).
Durch leerer Brücken trüben Schall(сквозь пустых мостов мрачный гул; die Brücke – мост; der Schall – звук ) , und Städte(и города; die Stadt )
Die hohl(которые, будучи полыми) wie Gräber(как гробницы/могилы; das Grab ) auseinanderfallen(распадаются/разваливаются; fallen – падать; auseinander – одно из другого, weit auseinander – далеко друг от друга ),
Und weite Öden(и далекие = далеко раскинувшиеся пустыри/пустынные места; öde – пустынный, необитаемый; die Öde – глушь, пустынная местность ) , winterlich verwehte(по-зимнему запорошенные; der Winter – зима; verwehen – занести /снегом/; wehen – веять ).
Kurz ist das Licht(короток = недолог свет) , das Stürme jetzt verdecken(который сейчас покрывают бури/вьюги; der Sturm ).
Und immer knarren laut die Wetterfahnen(и беспрестанно громко скрипят флюгера; das Wetter – погода; die Fahne – флаг )
Die rostig(которые ржаво = ржавея; der Rost – ржавчина ) in den niedern Wolken stecken(торчат в низких тучах; die Wolke – облако; туча ).
Und viele Kranke müssen jetzt verenden(и многие больные должны = многим больным придется сейчас околеть/издохнуть; das Ende – конец ),
Die furchtsam hüpfen in den leeren Zimmern(которые боязливо ковыляют: «прыгают/скачут» в пустых комнатах; das Zimmer; die Furcht – страх; hüpfen – передвигаться прыжками, прыгать /например, о кузнечике/; идти подпрыгивая ),
Zerdrückt im Leeren(раздавленные в пустоте = в пустом пространстве; drücken – давить; zerdrücken – раздавить; das Leere – пустое ) von den hohen Wänden(высокими стенами; hoch; die Wand ).
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