Orson Card - Der rote Prophet

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Der junge Alvin zieht aus dem Berg der Magie. Dort herrscht Ta-Kumsaw, der Prophet der Indianer, und er haßt alle Weißen.

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Ta-Kumsaw sah zwar nicht, wie das Sattelleder auf Jacksons Pferd brannte. Er spürte auch nicht die Hitze. Statt dessen sah er eine Bewegung, einen winzigen Wirbelwind, der seine Aufmerksamkeit erregte. Eine Krümmung der glatten Oberfläche des Landes. Die meisten roten Männer konnten solche Dinge nicht ebenso scharf wahrnehmen wie Ta-Kumsaw. Sein jüngerer Bruder, Lolla-Wossiky, war der einzige, den Ta-Kumsaw kannte, der so etwas noch intensiver wahrnahm. Sehr viel intensiver. Ta-Kumsaw dachte an ihren Vater, Pucky-Shinwa, wie er von Lolla-Wossiky gesagt hatte, daß er ein Schamane werden würde. Ta-Kumsaw aber ein Kriegshäuptling.

Das war gewesen, bevor Lügenmaul Harrison Pucky-Shinwa vor Lolla-Wossikys Augen erschossen hatte. Ta-Kumsaw war an diesem Tag auf die Jagd gegangen, hatte aber den Mord gespürt, als wäre unmittelbar hinter ihm ein Gewehr abgefeuert worden. Wenn ein weißer Mann einen Zauber oder einen Fluch verhängte oder mit der Rute ging, fühlte sich das für Ta-Kumsaw wie ein Jucken unter der Haut an, aber wenn ein weißer Mann kämpfte, spürte er es wie einen Messerstich.

Er war von einem anderen Bruder begleitet worden, Methowa-Tasky, und hatte ihm zugerufen: »Hast du es gespürt?«

Methowa-Taskys Augen hatten sich geweitet. Er hatte es nicht gespürt. Doch schon damals, schon in diesem Alter — er war noch keine dreizehn gewesen — hatte Ta-Kumsaw nicht an sich selbst gezweifelt. Er hatte es gespürt. Ein Mord war begangen worden, und er mußte sofort zu dem sterbenden Mann.

Also hatte er sie angeführt und war durch den Wald gelaufen. Wie alle roten Männer damals, war seine Harmonie mit dem Wald vollkommen gewesen. Er brauchte nicht darüber nachzudenken, wohin er den Fuß setzte; er wußte, daß die Zweige unter seinen Füßen weich werden und nachgeben würden, daß das Laub sich befeuchten und nicht rascheln würde, daß die Äste, die er beiseite drückte, sofort wieder an ihren richtigen Ort zurückschnellen und keinerlei Spuren hinterlassen würden. Manche Weiße waren stolz darauf, daß sie sich genauso leise bewegen konnten wie ein Roter — doch das taten sie, indem sie sich langsam, vorsichtig bewegten, sorgfältig den Boden beobachtend und Sträuchern aus dem Weg gehend. Sie erfuhren nie, wie wenig Mühe ein roter Mann sich gab, um kein Geräusch, keine Spur zu hinterlassen.

Ta-Kumsaw dachte nicht etwa an seine Schritte, ja, er dachte überhaupt nicht an sich selbst. Er dachte an das grüne Leben des Waldlands um ihn herum und an den schwarzen Strudel in seiner Mitte, unmittelbar vor seinem Gesicht, der ihn immer kräftiger und schneller in die Tiefe zog, dem Ort entgegen, wo das lebende Grün wie eine Wunde aufgerissen worden war, um einen Mord durchzulassen. Lange bevor sie am Ziel waren, konnte selbst Methowa-Tasky es spüren. Dort auf dem Boden lag ihr Vater, eine Kugel im Gesicht. Und neben ihm, stumm und blicklos, Lolla-Wossiky, zehn Jahre alt.

Ta-Kumsaw trug den Leichnam seines Vaters auf den Schultern nach Hause wie ein totes Reh. Methowa-Tasky führte Lolla-Wossiky an der Hand, sonst hätte der Junge sich nicht von der Stelle bewegt. Mutter empfing sie mit großem Klagegeschrei, denn auch sie hatte den Tod gespürt, hatte aber nicht gewußt, daß es ihr eigener Mann war, bis ihre Söhne ihn zurückgebracht hatten. Mutter band den Leichnam ihres Mannes auf Ta-Kumsaws Rücken; dann erklomm Ta-Kumsaw den höchsten Baum, löste den Leichnam seines Vaters von seinem Rücken und befestigte ihn am höchsten Ast, den er erreichen konnte, der so hoch hing, daß die Sonnenstrahlen den ganzen Tag sein Gesicht berührten. Die Vögel und Insekten würden von ihm essen; die Sonne und die Luft würden ihn trocknen; der Regen würde seine letzten Überreste auf die Erde herabspülen. So hatte Ta-Kumsaw seinen Vater an das Land zurückgegeben.

Doch was sollten sie nun mit Lolla-Wossiky tun? Er sprach nicht, er aß nur, wenn ihn jemand fütterte, und wenn man ihn nicht an die Hand genommen und geführt hätte, wäre er auf alle Zeiten an ein und demselben Ort geblieben. Mutter war erschrocken darüber, was mit ihrem Sohn geschehen war. Mutter liebte Ta-Kumsaw sehr, mehr als irgendeine andere Mutter im Stamm ihren Sohn liebte; und dennoch liebte sie Lolla-Wossiky noch mehr. Oftmals hatte sie ihnen allen erzählt, wie Lolla-Wossiky noch als Säugling geweint hatte, als die Luft jeden Winter plötzlich bitter kalt wurde. Nie konnte sie ihn dazu bringen, damit aufzuhören, so viele Bärenfelle und Büffelumhänge sie auch auf ihn legte. Und eines Winters war er dann alt genug, um zu sprechen, und er sagte ihr, warum er weinte. »Weil die Bienen alle sterben«, sagte er. Das war Lolla-Wossiky — der einzige Shaw-Nee, der jemals den Tod der Bienen gespürt hatte.

Er war es, der neben seinem Vater gestanden hatte, als Colonel Bill Harrison ihn erschoß. Wenn Ta-Kumsaw diesen Mord schon einen halben Tagesmarsch entfernt wie einen Messerstich empfunden hatte, was hatte dann erst Lolla-Wossiky gefühlt? Wenn er schon den Tod der Bienen im Winter beweinte, was mochte er da erst empfinden, als ein weißer Mann vor seinen Augen seinen Vater ermordete?

Ein paar Jahre später begann Lolla-Wossiky schließlich wieder zu reden, doch das Feuer in seinen Augen war erloschen, und er war achtlos geworden. Er verlor sein Auge durch einen Unfall, indem er nämlich stolperte und mit dem Gesicht auf den kurzen, schroffen Stumpf eines Strauchs stürzte. Gestolpert und gestürzt! Welchem roten Mann wäre so etwas passiert? Es war, als hätte Lolla-Wossiky jedes Gespür für das Land verloren; er war so stumpfsinnig geworden wie ein Weißer.

Vielleicht aber, dachte Ta-Kumsaw, vielleicht hallt dieser längst verklungene Gewehrschuß noch immer so laut in seinem Kopf, daß er nichts anderes mehr hören kann; vielleicht ist dieser alte Schmerz immer noch so stechend, daß er das Kitzeln der lebendigen Welt nicht mehr spürt. Schmerz, Schmerz und Schmerz — bis der erste Schluck Whisky Lolla-Wossiky lehrte, wie er ihm die Spitze nehmen konnte.

Deshalb schlug Ta-Kumsaw seinen Bruder Lolla-Wossiky nie, obwohl er jeden anderen Shaw-Nee geschlagen hätte, sogar seine Brüder, ja sogar alte Männer, wenn er sie mit dem Branntwein des weißen Mannes in der Hand angetroffen hätte.

Doch der weiße Mann hatte nie geahnt, was der rote Mann gesehen und gehört und gespürt hatte. Der weiße Mann hatte Tod und Leere hierhergebracht. Der weiße Mann hatte weise alte Bäume gefällt, die noch soviel zu sagen gehabt hätten; junge Schößlinge, denen noch viele Leben bevorgestanden hatten; und der weiße Mann hatte auch nie gefragt: Wäret ihr willig, für mich und meinen Stamm ein Zuhause zu bauen? Fällen und schneiden und sägen und brennen, das war der Weg des weißen Mannes. Nimm vom Wald, nimm vom Land, nimm vom Fluß, aber gib nie wieder etwas zurück. Der weiße Mann tötete Tiere, die er nicht brauchte, Tiere, die ihm nichts taten; aber wenn auch nur ein Bär im Winter hungrig erwachte und auch nur ein einziges junges Ferkel riß, dann jagte der weiße Mann ihn und tötete ihn aus Rache. Er spürte nie das Gleichgewicht des Landes.

Kein Wunder, daß das Land den weißen Mann haßte!

Kein Wunder, daß alles Natürliche des Landes gegen seinen Schritt rebellierte und dem roten Mann zurief: Hier hat der Feind gestanden! Hier ist der Eindringling entlanggekommen, durch dieses Gestrüpp, diesen Hügel hinauf! Der weiße Mann witzelte darüber, daß die Roten einen Mann sogar noch im Wasser verfolgen konnten, sie lachten, als sei es nicht wahr. Doch es war wahr, denn wenn ein weißer Mann einen Fluß oder einen See entlangfuhr, dann perlte und schäumte und wogte das Wasser noch Stunden danach.

Und nun steht Hooch Palmer da, ein Giftverkäufer und hinterhältiger Mörder, und legt sein silbernes Feuer auf dem Sattel eines anderen weißen Mannes; glaubt, daß niemand davon weiß. Diese weißen Männer mit ihren schwachen, kleinen Fähigkeiten. Wissen sie denn nicht, daß ihre Zauber nur unnatürliche Dinge abwehren können? Wenn ein Dieb kommt und weiß, daß er Unrecht tut, dann läßt ein guter, kräftiger Abwehrzauber seine Furcht so lange wachsen, bis er aufschreit und davonrennt. Doch der rote Mann ist niemals ein Dieb. Der rote Mann gehört immer dorthin, wo immer er gerade auf diesem Land sein mag. Für ihn ist der Zauber nur eine kalte Stelle, ein Beben der Luft und nichts weiter.

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