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John Norman: Die Jäger von Gor

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John Norman Die Jäger von Gor

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Als Kaperkapitän und Handelsherr von Port Kar ist Tarl Cabot zu Reichtum und Ruhm gelangt. Um seine Abenteuerlaufbahn zu krönen, plant er eine Verbindung mit der schönen Talena, der Tochter des Ubar aller Ubars. Doch sie wurde von den wilden Panthermädchen geraubt und in die unzugänglichen Wälder des Nordens verschleppt. Tarl Cabot folgt ihrer Spur und dringt in die gefährlichen Gebiete ein. Zu spät entdeckt er, daß sich ein Gegner an seine Fersen heftet, den er sicher hinter Gittern glaubte. Ein gnadenloser Kampf beginnt.

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»Und für wieviel wurde sie verkauft?« fragte ich.

»Für zehn Goldstücke.«

»Ein stolzer Preis für ein Mädchen ohne Kaste oder Familie«, bemerkte ich.

»Sie ist sehr schön.«

Das andere Mädchen sah mich an. »Hätte der Kapitän sie haben wollen?«

Ich lächelte. »Vielleicht hätte ich sie gekauft.«

»Das wußten wir nicht! Bitte bestrafe uns nicht dafür!«

»Habt ihr noch das Geld?« fragte ich.

»In meinem Beutel!«

Ich gab Thurnock ein Zeichen, der mir die Börse reichte. Mit der rechten Hand zählte ich die zehn Goldstücke und umschloß sie mit den Fingern. So nahe war ich Talena seit vielen Jahren nicht mehr gewesen. Dann warf ich die Münzen vor den beiden Frauen in den Sand. »Befreie sie«, sagte ich zu Thurnock. »Laß sie gehen.«

Sie sahen mich verblüfft an.

»Sucht Verna und gebt ihr die Münzen. Sie gehören ihr. Sie soll wissen, daß die Frau einen guten Preis gebracht hat.«

Die Mädchen nickten eifrig und wandten sich zum Gehen.

»An wen habt ihr die Sklavin verkauft?«

»An das erste Schiff, das vorbeikam.«

»Und wie hieß der Kapitän?«

Sie sah mich an. »Samos«, erwiderte sie dann. »Samos aus Port Kar.«

Ich gab ihnen ein Zeichen zu verschwinden.

»Hebt meinen Stuhl an«, sagte ich zu den Seeleuten. »Ich möchte an Bord der Tesephone zurück.«

Am gleichen Abend saß ich am Heck der Tesephone und blickte nach Nordosten.

Der Himmel im Nordosten war gerötet. An der Westküste des Thassa nördlich von Lydius brannte ein gewaltiges Feuer und kennzeichnete eine Stelle am Strand, wo es einmal ein Palisadenlager gegeben hatte, wo Männer gekämpft hatten und gestorben waren.

Wir hatten Öl, Wein und Salz für die Götter ins Meer geschüttet und waren nun auf dem Weg nach Port Kar. Doch vor unserer Abfahrt hatten wir den Holzstapel angezündet, dessen lodernden Feuerschein ich noch immer sehen konnte. Ich nahm nicht an, daß ich den Anblick so schnell vergessen würde.

Bosk aus Port Kar war kühn in die nördlichen Wälder vorgedrungen. Wie ein verwundeter Larl kehrte er nun in seinen Bau zurück. Er betrachtete den Lichtpunkt eines Signalfeuers an der Küste, das bald zu Asche verbrannt sein würde.

In Port Kar wollte ich Talena nicht sehen, sondern sie sofort nach Ar bringen lassen.

Mir war kalt. Ich spürte die linke Seite meines Körpers nicht mehr.

»Günstiger Wind kommt auf, Kapitän«, sagte Thurnock.

Ich nickte vor mich hin. Das Tarnsegel der Tesephone flatterte. Und ich fragte mich, ob Pa-Kur, der Anführer der Kaste der Attentäter, noch lebte. Ich hielt es nicht für unmöglich.

Hinter mir quietschte das Steuerruder.

In meinen Fieberträumen hatte ich den Namen Vellas gerufen. Mir war dies unverständlich, denn ich empfand nichts mehr für dieses Mädchen. Sie hatte sich meinem Willen widersetzt, indem sie aus dem Sardargebirge geflohen war, während ich sie zur Erde zurückbringen wollte.

Eine mutige Tat, ein Wagnis, bei dem sie verloren hatte. Nun war sie eine Sklavin in der Taverne des Sapedon in Lydius.

Sie hatte mich angefleht, sie zu kaufen. Sie hatte gefleht wie eine Sklavin. Sie war eine Sklavin und sollte Sklavin bleiben!

Ich wußte nicht, warum ich ihren Namen gerufen hatte.

Meine Faust ballte sich auf der Lehne des Kapitänsstuhls.

Wieder blickte ich zu dem Signalfeuer hinüber. Eine Ahn lang hatte ich an jenem Ort meine Ehre zurückgewonnen – und das Feuer mochte eine vergängliche Erinnerung daran sein.

»Thurnock!« rief ich. »Hol Männer! Mir ist kalt! Tragt mich in meine Kabine!«

»Jawohl, Kapitän«, sagte der große Mann.

Am nächsten Morgen war am Strand bestimmt nur noch Asche übrig, die bald vom Regen verwaschen und vom Wind verweht sein würde.

Als mein Stuhl angehoben wurde, blickte ich noch einmal nach Nordosten. Ich wußte nicht genau, warum ich das Feuer entzündet hatte – doch es war mir irgendwie wichtig vorgekommen.

»Bringt mich in meine Kabine«, befahl ich müde.

»Ein günstiger Wind«, sagte einer der Seeleute, als sich die Kabinentür schloß.

»Ja«, erwiderte Thurnock, »ein günstiger Wind.«

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