Андреас Эшбах - Das Jesus Video

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Das Jesus Video: краткое содержание, описание и аннотация

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Sie hörten Geräusche aus der Oberwelt, als sie den Weg zurückgingen. Schnelle Schritte, Rumpeln — als kämpfe jemand. Aber wären die alten Mönche, vorausgesetzt, sie wären willens, imstande gewesen, gegen irgend je manden zu kämpfen?

Sie passierten die Treppe, drangen in den anderen Gang ein.

Der machte einen Bogen, wurde leicht abschüssig. Die Geräusche verschwanden wieder, und bedrückende Stille umfing sie.

Es war, als stiege man in den Schoss der Erde hinab, in einen kalten, stillen, von Menschenhand geschaffenen Hades.

Stephen blieb abrupt stehen, machte Schsch! als Judith von hinten gegen ihn lief und schon zu einer Beschimpfung ansetzte, und knipste die Lampe aus. Er hielt die Luft an, als die Dunkelheit ringsum vollkommen wurde.

Yehoshuah atmete geräuschvoll ein, beinahe erschrocken.

Die Dunkelheit war nicht vollkommen. Von vorn, aus unbestimmbarer Ferne, mehr eine Ahnung als eine wirkliche Wahrnehmung, war ein kaum merklicher Lichtschein zu erkennen.

In de r perlmuttfarben schimmernden Dunkelheit kam Stephen plötzlich zu Bewusstsein, was für ein Gefühl sich in ihm regte, seit sie die Treppe hinabgestiegen waren. Ein Gefühl, das sich wie ein sanfter, ziehender Schmerz zwischen Rippenfell und Brustkorb zu schieben schien und das immer stärker wurde, je weiter er ging: schlichte, einfache Angst.

Angst, die ihn anhalten und kehrtmachen lassen wollte.

Angst, die ihm mit unhörbarer Stimme zuflüsterte, dass es doch völlig unnötig war, was er hier trieb, dass er genausogut einfach hinaufgehen und sich festnehmen lassen konnte, dass er es gut sein lassen sollte, schliesslich hatte er getan, was in seinen Kräften gestanden hatte, und es gab nichts, was er sich vorwerfen musste. Es war völlig unnötig, auch nur einen Schritt weiterzugehen.

Stephen atmete langsam und sachte aus und ebenso sachte wieder ein. Lautlos. Merkwürdig — etwas war anders, hatte sich verschoben in dem ewig unentflechtbaren Gewirr von ängsten, Wünschen, Begierden und Sehnsüchten, das ihn antrieb. Bis vorhin noch, als sie den Fuss des Klosterbergs erreicht hatten, hatte eine grosse Angst ihn beherrscht und vorangepeitscht: Was, wenn er etwas übersah? Wenn er einen Fehler machte? John Kaun ihm zuvorkam? Wenn er die Kamera womöglich nie zu sehen bekommen würde?

Jetzt hatte die Angst plötzlich ein anderes Gesicht. Sie hiess: Was, wenn er tatsächlich fand, was er suchte?

Es knackte, als Stephen die Lampe wieder einschaltete.

Ohne dass sie ein Wort hätten wechseln müssen, bemühten sie sich nun, ihre Schritte so unhörbar wie möglich zu setzen.

Weiter, einen Fuss vor den anderen, immer weiter hinein in das Land der Furcht, immer weiter der Angst entgegen. In den fauligen Gestank des Brunnens mischte sich nach und nach ein schwerer, fremdartiger Geruch, etwas wie Weih — rauch oder Myrrhe, etwas, das einen an Kathedralen denken liess und an vieltausendstimmige Choräle in himmelhoch strebenden Kirchenschiffen.

Jemand summte.

Das Geräusch lief Stephen wie ein elektrischer Strom durch den ganzen Körper. Jemand summte etwas, das wie ein seltsam unmelodisches Lied klang, ein tiefer, brummelnder Männerbass, in innigliche Konzentration versunken. Das Summen erfüllte die Luft mit leiser, aber so unerhört intensiver Präsenz, dass man Angst bekam, derjenige, der es erzeugte, könnte vor Schreck sterben, wenn man ihn in diesem Au — genblick überraschte.

Das Summen verstummte in dem Moment, als sie die Grotte erreichten.

Der Raum war nicht gross, kaum grösser als der Raum urn den Ziehbrunnen, roh in den Fels geschlagen. Und im ersten Moment fühlte sich Stephen an die unzähligen Erzählungen arabischer Märchen erinnert, in denen es von geheimen, von Reichtümern überquellenden Schatzkammern nur so wimmelt. Drei kleine öllichter brannten auf einem riesigen Altar, der vollgestellt war mit goldenen Kelchen, goldschimmernden Kerzenhaltern, ausladenden Kreuzen, grossen, farben — prächtigen Ikonen mit goldener Auflage und mächtigen, handgeschriebenen Bibeln, all das aufgetürmt auf zahllosen kleinen und grossen, kunstvoll geknüpften und gewebten Teppichen, wie sie auch den Boden bedeckten. Weitere Ikonen mit Szenen aus dem Leben Jesu hingen an den Wänden oder standen dagegengelehnt, eine prachtvolle Ansammlung unermesslicher Kunstschätze.

Davor, auf einem der Teppiche, kniete betend ein einzelner Mann: Bruder Gregor.

Sie standen schweigend, erschlagen vom unvermuteten Anblick der überwältigenden Pracht, und wussten nicht, was sie tun oder sagen sollten.

Bruder Gregor senkte noch einmal den Kopf, bekreuzigte sich dreimal, erhob sich mit ungelenken, schwerfälligen Bewegungen und wandte sich ihnen zu, als habe er sie erwartet.

Vielleicht lag es an der Beleuchtung, oder vielleicht liess das dämmrige Licht eine Wahrheit zutage treten, die im Tageslicht verborgen geblieben war, aber in sein Gesicht eingegraben waren tiefe Falten der Besorgnis, die es unendlich alt er — scheinen liessen. Ihr habt es gefunden, sagte er mit müder Stimme.

Stephen musste sich räuspern, ehe er etwas erwidern konnte.

Seine Zunge fühlte sich dick und klossig an. Es gefunden? Was gefunden? Den Spiegel, der das Antlitz unseres Herrn bewahrt, erklärte der alte Mönch und deutete mit einer Hand auf einen kleinen, über und über mit Gold und Zierat geschmückten Kasten in der Mitte des Altars. Das ist er. Uri Liebermann hatte den Hörer seines Telefons nach dem Ende des Gesprächs noch mindestens fünf Minuten in der Hand gehalten, die blaue Tapete vor seinen Augen angestarrt und überlegt, was er nun tun sollte. Oh er überhaupt etwas tun sollte. Denn die Geschichte, die ihm Peter Eisenhardt in hektischen, gegen eine laufende Uhr hervorgesprudelten Sätzen berichtet hatte, war einfach zu phantastisch.

Er erinnerte sich, wie er den deutschen Schriftsteller zufällig auf dem Flug von Frankfurt nach Tel Aviv kennengelernt hatte. Von unauffälliger Erscheinung, ungesund blass und zur Korpulenz neigend, war Eisenhardt nicht halb so beeindrukkend gewesen wie das schmeichelhafte Autorenfoto, das sein Verlag bei der Gestaltung der Schutzumschläge und der Inserate verwendete. Sie hatten sich eine Weile nett unterhalten, und dann hatte er sein Kunststückchen mit der Digitalkamera und dem Minicomputer abgezogen, mit dem er öfters Leu te beeindruckte — bis jetzt hatte sich noch jeder Prominente, den er auf Flügen kennengelernt hatte, deswegen an ihn erinnert, wenn sich die Notwendigkeit ergeben hatte, den Kon takt wieder aufzunehmen —, und damit war die Sache für ihn zunächst abgeschlossen gewesen.

Doch der Schriftsteller hatte sich schon am nächsten Tag wieder gemeldet und ihn um einen Gefallen gebeten, eine Recherche, einen britischen Altertumsforscher betreffend, der seit Jahrzehnten in Israel sein Unwesen trieb. Nun gut, das war eine Fingerübung gewesen. Die eigentliche Arbeit hatte natürlich der Computer erledigt. Und warum nicht, schliesslich hatte die kleine Meldung mit Foto mehr als nur ein paar Schekel in seine Kasse gebracht.

Doch jetzt das. Vom Flughafen riefe er an, hatte der Deutsche gezischt, und dass er bewacht werde, seinen Bewachern aber gerade entwischt sei. Okay, hatte Liebermann lakonisch gemeint und das Aufnahmeband seines Anrufbeant — worters auf Mitschneiden geschaltet, schiessen Sie los. Während des Zuhörens war ihm der Unterkiefer immer weiter nach unten gesackt, zum Schluss musste er völlig debil ausgesehen haben. Was für eine irre Story! Zeitreisende┘ eine Videokamera┘ ein amerikanischer Multimillionär, der uralte Aufzeichnungen von Jesus Christus jagte┘ und ein junger Student, der ihm eine Nasenlänge voraus war┘

Absolut meschugge!

Immerhin, der Mann war bekannt dafür, Science Fiction zu schreiben. Vielleicht war er betrunken. Oder Schlimmeres.

Jedenfalls war Vorsicht geboten.

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