Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.

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Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.: краткое содержание, описание и аннотация

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Nun versuchte offenbar jemand dasselbe mit Küchen. Ich warf einen Blick in die Betriebsanleitung, die man mir in Form von zwei dicken Aktenordnern mitgeliefert hatte und die ich bis dahin ignorieren zu können geglaubt hatte, und stellte fest, daß tatsächlich eine ganze Menge Funktion programmiert worden waren. Der Herd konnte mir Kochrezepte erzählen, wenn ich in bestimmter Weise an seinen Schaltern drehte und übernahm natürlich bei der Ausführung dieser Rezepte auch alle Zeiteinstellungen, die seiner Meinung nach notwendig waren, der Kühlschrank belehrte mich über Konservierung bei verschiedenen Temperaturen, der Mistkübel hatte alles über Mülltrennung, Abfallverwertung und Recycling parat, was in einem Speicher seiner Größe untergebracht werden konnte, der Kühlschrank erstellte fortwährend ein Inventar seines Inhalts und analysierte anhand von Geruchsmolekülen den Zustand der Waren (was ihn auch in die Lage versetzte, mir Ratschläge bezüglich der Dinge zu geben, die ich herausnahm), und so ging es weiter und weiter, die Küchenstühle erinnerten einen gegebenenfalls und gelegentlich an das Übergewicht, und der Küchentisch, zu dem den Designern sonst offenbar nichts eingefallen war, wünschte einem ›Mahlzeit‹ und konnte ein Tischgebet sprechen, wenn man ihn entsprechend programmierte. Offenbar hatten die Designer angenommen, daß diese Funktion nicht jedermann erwünscht sei, deshalb war sie nur als Option vorhanden.

In den nächsten Wochen versuchte ich mit alldem zu leben. Täglich wurde ich darüber belehrt, daß ich zu cholesterinreich aß, zuviel Alkohol trank, Übergewicht hatte, zu sehr schwitzte (der Kühlschrank hielt einmal meinen Buttersäureausstoß für Käse in seinem Inneren und teilte mir geschwätzig mit, daß Käse eigentlich in einem kühlen Keller aufbewahrt werden sollte, im Kühlschrank aber an Geschmack verliere) und anderes Ärgerliches mehr. Daß mir der Tisch immer freundlich ›Mahlzeit‹ wünschte und zuprostete, sobald ich das Glas aufhob, war dagegen nur ein sehr bescheidener Ausgleich.

Eines Abends kam ich ohnehin schon schlecht gelaunt heim, trat in die Küche und wurde mit der Bemerkung »Aha, angesoffen« empfangen. Es war nicht genau zu eruieren, woher sie kam, aber vermutlich aus den Geruchssensoren des Kühlschranks. Ich setzte mich an den Küchentisch und sagte laut: »Wenn ich das haben möchte, könnte ich ja gleich heiraten.«

Darauf schwiegen die Dinge, aber nach einer Weile sagte mein Stuhl: »Bei dem Übergewicht wäre eine Pearsons-Diät angebracht.«

»Schnauze«, sagte ich. Dann holte ich einen Sechserpack aus dem Kühlschrank. Der sagte zwar nichts, weil er vielleicht glaubte, daß ich wieder Gäste hätte, aber kaum hatte ich mich hingesetzt, bemerkte der Stuhl: »Bei 86 Kilogramm Körpergewicht geben sechs kleine Bier mehr als ein Promille. Und du hast schon mindestens eines, dem Luftalkohol nach zu schließen.«

Ich gab ihm keine Antwort. Ein Stuhl ist für mich kein Gesprächspartner. Ich rief meinen Freund Speedy an, einen Computerfreak. Er versprach mir, am nächsten Tag vorbeizuschauen. Ich verzog mich in mein unintelligentes Fernsehzimmer und schaltete meinen totalblöden Fernsehapparat ein, der sein volldebiles Programm herunternudelte. Ich füllte mich mit Bier ab und wartete darauf, daß morgen alles besser würde.

Speedy kam am nächsten Tag. Er suchte eine Weile herum und fand dann einen schwarzen Kasten hinter der Spüle. »Das ist die Zentraleinheit«, sagte er, »der Rest ist ein Kinderspiel.«

»Der Zugriff auf die Zentraleinheit kann zu irreparablen Schäden führen, jedenfalls erlischt jegliche Garantie«, meldete sich der Mistkübel ungefragt. Wir ignorierten ihn beide. Speedy öffnete den Kasten und ich ging einstweilen fernsehen. Eine Stunde später kam Speedy ins Fernsehzimmer, sagte »es müsse alles in Ordnung sein«, und sah sich mit mir das Bundesligaspiel an.

Am nächsten Morgen nahm ich Speck, Eier und ein Bier aus dem Kühlschrank. »Ein Bier am Morgen ist das Beste gegen einen Kater«, sagte der Kühlschrank höflich.

»Worauf du einen lassen kannst«, erwiderte ich unfreundlich und wußte, daß eine passende Antwort die technischen Möglichkeiten eines Kühlschranks überstieg.

Ich braute mir einen tintenschwarzen Kaffee – »das macht munter«, sagte der Herd – und ließ mich ächzend auf meinen Stuhl sinken. »Allzu dünn ist auch nicht schön«, bemerkte der Stuhl.

»Gut gesagt«, erwiderte ich, vertilgte mein Frühstück und machte dann ein Experiment mit dem Mistkübel: ich nahm das etwas hart gewordene, aber an sich immer noch gut eßbare Weißbrot vom Vortag und schmiß es hinein.

»Jeden Tag verhungern 40.000 Kinder, das sollte man bedenken, wenn man Lebensmittel wegwirft«, sagte der Mistkübel, räusperte sich dann und setzte hinzu: »Die Zentraleinheit meldet, daß das Programm geändert wurde, aber auf diesen Teil hier gibt es keinen Zugriff, wenn nicht die Hardware ausgetauscht wird. Das ist im Sinne des Erfinders.«

Ich rief Speedy an, der sagte, er habe sich so etwas schon gedacht.

»Und was soll ich jetzt tun?«

»Wirf keine Lebensmittel weg und gewöhn dich an den Spruch des Mistkübels.«

»Gibt’s keine dritte Möglichkeit?«

Speedy klang ein wenig verärgert, als er sagte: »Hör mal, ist diese Küche wirklich intelligenter als du?«

Das frage ich mich seither, wenn ich so dasitze, in meinem Essen herumstochere und zuhöre, wie der Tisch ständig: »Komm, oh Herr, sei unser Gast« undsoweiter intoniert, solange er einen Teller auf seiner Oberfläche spürt, weil es bei Speedys Bemühungen offensichtlich auch irgendeine Fehlschaltung gegeben hat, und der Mistkübel leise, aber beharrlich meinen Namen ruft – weiß der Teufel, von wem er ihn erfahren hat.

Copyright © 1991 by Kurt Bracharz

Kate Wilhelm

O homo, o femina, o tempora

Judson Rowe starrte auf den Bildschirm, wo schwarze Linien und Zahlen und Zeichen einander über den grünen Untergrund jagten wie Fußballspieler auf einem Kunstrasen. Die letzte Gleichung erschien, und der Tanz war zu Ende. Jeder Irrtum war ausgeschlossen. Er drückte die Taste für den Drucker und gaffte weiter dumpf die Gleichung an, die die Schönheit und Eleganz der Wahrheit besaß. Als der Drucker durchgelaufen war, sammelte er seine Disketten und den Ausdruck ein, schaltete das Terminal aus und stand auf; jetzt erst merkte er, daß er steif geworden war und Hunger hatte und seine Müdigkeit die Vermutung zuließ, daß er mehrere Nächte hintereinander nicht geschlafen hatte.

Benommen vor Erschöpfung verließ er das Labor und ging den stillen Korridor des Mathematiktrakts entlang und hinaus in die Kälte.

Plötzlich blieb er stehen. Ein kahler Baum unterbrach das Licht einer Straßenlaterne an der Ecke; kein Mensch war zu sehen. Er hörte Schritte und drehte sich um; ein Wachmann kam auf ihn zu.

»Wie lang steht dieser Baum schon dort?«

»Welchen Baum meinen Sie?«

»Den dort.«

Der Wachmann blickte zu dem Baum, dann zu Judson und wieder zu dem Baum. »Länger als es uns beide gibt, würde ich sagen.«

»Wahrscheinlich ist er mir noch nie aufgefallen«, murmelte Judson.

»So wird’s sein. Wenn er die Blätter verliert, sieht er ganz anders aus, nicht?«

Judson wollte gerade zu der Frage ansetzen, welcher Monat sei, doch er schluckte die Worte hinunter und sagte statt dessen gute Nacht; dann bemühte er sich, den Weg zu seinem Wagen nicht im Laufschritt zurückzulegen. Als er eingestiegen war, sah er auf die Uhr: Zwei Uhr dreißig. Kein Wunder daß der Campus leer war. Er fuhr nach Hause und betrachtete alles, als hätte er es noch nie zuvor gesehen: die kurvige Straße durch den Campus, die Kreuzung, auf der es jetzt keinerlei Verkehr gab, die Vierundzwanzig-Stunden-Hamburger-Bude ohne eine Menschenseele. Er fuhr, ohne über seine Strecke nachzudenken, ohne auf Abbiegungen zu achten, ohne sich zu überlegen, welches Haus das seine war. Er hatte das Gefühl, sehr lange weggewesen zu sein.

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