Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.

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Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.: краткое содержание, описание и аннотация

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Seymour sah ihn verwirrt an. »Und das bezeichnet die Unterlagen, um die ich Sie gebeten habe?«

Der Kustos wandte sich zu ihm um und hob erstaunt die Augenbrauen. »Worum denn sonst? Sie haben doch nach Informationen über die Kontroverse um die ›Santissima Madre‹ gefragt, die von Konstantinopel kommend am neunten Juli des Jahres 1576 in Venedig einlief, nicht wahr?«

Seymour nickte andeutungsweise.

»Eben. Jetzt brauchen Sie sich nur noch an den hier angegebenen Ablageort zu begeben, und dort finden Sie das Gewünschte. Ich kann Sie leider nicht begleiten, denn der Aufzug ist ausgefallen, und das Treppensteigen fällt mir schwer.«

Er notierte die Kennummer auf einem Zettel, den er Seymour reichte. »Hier. Siebter Stock, einundzwanzigstes Zimmer, drittes Regal auf der linken Seite, Mappe Nummer sechsundsiebzig. Ich warte hier auf Sie.«

Seymour wollte sich gerade auf den Weg machen, als ihm noch etwas einfiel. »Seit wieviel Jahren machen Sie diese Arbeit schon?«

»Ich bin in diesem Gebäude geboren. Als die Wehen einsetzten, begab sich meine Mutter in das im sechsten Stock gelegene Studierzimmer. Mein Vater lehrte mich den Umgang mit all den Dokumenten hier, und nachdem er angerufen wurde, trat ich seine Nachfolge an. Und ich muß sagen, daß wir hier gute Arbeit geleistet haben – alle Mappen befinden sich dort, wo sie hingehören; nie ging ein Dokument verloren. Sie mag das verblüffen, da Sie daran gewöhnt sind, solche Verwaltungsaufgaben von Computern durchführen zu lassen. Aber meine Art von Organisation befriedigt mich weitaus mehr.«

»Sie meinten eben, Ihr Vater sei angerufen worden. Auch Umàn sprach von einem Anruf, auf den er wartet.«

Der Kustos blinzelte. »Was hat Umàn Ihnen gesagt?«

Seymour hob die Schultern. »Nichts weiter. Ich fragte ihn, worum es dabei ginge, aber er gab mir keine Antwort darauf. Können Sie mir die Sache erklären?«

Der Kustos sah ihn nachdenklich an. »Sind Sie nur wegen Ihrer Nachforschungen hierher gekommen, oder … oder gibt es noch einen anderen Grund, der Sie in diese Stadt brachte?«

Seymour antwortete nicht sofort. »Meine Absicht war … Nun, ich arbeite an Bord der Man’s Pride, einer amerikanischen Raumstation, und bisher habe ich nicht einmal im Traum daran gedacht, daß eine solche Welt existieren könnte …« Bei den letzten Worten vollführte er eine umfassende Geste.

Der Kustos lächelte. »Tja, so ist es fast immer – ein jäher und tiefer Schock. Aber wenn man es schafft, ihn zu überwinden und zu verstehen, was hinter all dem hier steckt …«

»Sie haben meine Frage von vorhin noch nicht beantwortet«, erinnerte ihn Seymour.

»Darüber können wir später noch sprechen. Holen Sie sich erst einmal Ihre Unterlagen. Die Treppe finden Sie dort rechts.« Daraufhin verschwand der Kustos wieder hinter dem gelben Vorhang, um den Hefter mit der Kennungsliste an ihren Platz zurückzulegen.

Seymour stieg die Treppe hoch und schritt tiefer hinein in den steinernen Leib der Marciana, einen gewaltigen und massigen Körper, der aus langen und steilen Treppen, dunklen Korridoren und weiten Hallen voller Schatten und Schemen bestand.

In jedem Stockwerk erwartete ihn ein Saal, der so groß war, daß die Konturen der Wände sich irgendwo im Halbdunkel verloren. In regelmäßigen Abständen zeigten sich geschlossene Türen mit emaillierten Schildern – oder einfach nur vergilbten Zetteln, die mit Klebestreifen daran befestigt waren. Die Wandbereiche zwischen den Türen wurden vollständig von riesenhaften Holzschränken oder bis zur Decke emporreichenden Regalgestellen aus Metall beansprucht. Auf einigen Schränken lagen zudem noch Truhen und Kisten oder sogar andere quergelegte Schränke.

In der Mitte einer jeden Saalwand befand sich eine große Bogentür mit verzierter Marmoreinfassung und einem aus dem gleichen Material bestehenden Abakus, und durch diese Tore gelangte man in die verschiedenen Treppenhäuser.

Für die Beleuchtung sorgten Glühbirnen in schmiedeeisernen Laternen, die an langen Ketten von der Decke herabhingen. Der gelbliche Glanz erhellte jedoch nur einen Bereich, der nicht mehr als einige wenige Meter durchmaß, und der Rest eines jeden Saals lag in grauschwarzem Schatten.

Seymour wurde neugierig und ging langsam an den geschlossenen Türen vorbei. Nach und nach, während er Stockwerk um Stockwerk höher gelangte, deuteten die jeweiligen Aufschriften auf immer neue Fachgebiete hin. In der ersten Etage las er Schilder mit den Bezeichnungen ›Selbstjustiz‹, ›Betrug‹, ›Beweismittelarchiv‹, ›Konkurse‹, ›Havarien‹, ›Sicherstellungsmaßnahmen‹ und anderen Hinweisen, die sich alle auf die Legislative bezogen.

In der nächsthöheren Etage nannten die Schilder nur Namen, und Seymour las die von Sokrates, Hegel/Nietzsche, Gioberti, Platon und dann auch die von Marx, Feuerbach, Comte und Poincaré, die entweder einzeln oder in Gruppen aufgeführt waren.

Es folgten einige schwere Stahlgestelle, die an einem riesenhaften Schrank lehnten, in dessen Frontfläche eine breite Leiste fehlte. Die Öffnung wirkte heller als das angrenzende Holz und sah aus wie eine eitrige Wunde, da sich an den Rändern gelblicher Staub an Dutzenden von kleinen Spänen angesammelt hatte.

Seymour trat näher heran. Ganze Dokumentenbündel, die nicht mehr von der fehlenden Leiste zurückgehalten wurden, quollen regelrecht hervor. Als er in die Öffnung spähte, boten sich ihm die ledernen Rücken der vielen Ordner und Mappen wie die aufgeblähten Chitinleiber monströser Insekten dar, die Hunderte von Schriftrollen, uralten Karten und Verträgen und anderen Unterlagen verschlungen hatten und nur darauf warteten, mit weiteren historischen Leckerbissen gefüttert zu werden.

In der vorderen Wand setzte sich die Reihe der geschlossenen Türen fort, und Paulus las Schilder mit den Aufschriften Aristoteles, Kant, Kierkegaard, Croce, Engels – und etwas weiter Fichte, Rosmini, Gentile, Galluppi, Bradley, Spencer und Russell.

Seymour stieg ins dritte, vierte und dann ins fünfte Stockwerk empor, und hier ging er an den Türen vorbei, die Giotto und Dante gewidmet waren, dem Impressionismus und dem Expressionismus, da Vinci und Einstein, und als er an der mit dem Schild ›Studierzimmer‹ gekennzeichneten Tür vorbeischritt, dachte er: Dort drin wurde der Kustos geboren.

Weitere Treppen ging es empor, in den sechsten und schließlich siebten Stock. Am Querbalken des Eingangs war ein Blatt befestigt, auf dem der Löwe des Sankt Markus abgebildet war, und darunter las Seymour die Worte: Pax tibi Marce evangelista meus. Und darunter wiederum befand sich ein handschriftlicher Zusatz: ›Die Republik Venedig.‹

In diesem Saal waren die einzelnen Türen nur mit Nummern gekennzeichnet. Paulus trat in das mit der Zahl 21 markierte Zimmer. Zu seiner großen Überraschung erhellte strahlendes Sonnenlicht den Raum. Es glänzte durch ein in der einen Wand in Bodenhöhe eingelassenes halbrundes Fenster herein und spiegelte sich auf dem Metall der vielen Regale wider, die schwere Aktenlasten zu tragen hatten.

Es bereitete ihm nicht die geringsten Schwierigkeiten, die gesuchten Unterlagen zu finden, und es dauerte nur einige wenige Minuten, sie zu fotografieren und sich auf diese Weise Kopien für den persönlichen Gebrauch zu machen.

Als er in den alten Dokumenten blätterte, löste sich ganz feiner Staub von ihnen, die das hereinfallende Sonnenlicht wie Myriaden winziger Kristalle brachen und das ganze Zimmer mit einem goldenen Gleißen erfüllten. Die Seymour umgebende Luft verwandelte sich dadurch in so etwas wie einen historischen Botschafter. Die Präsenz der Stadt und all dessen, was sie darstellte, manifestierte sich in dem gelben Leuchten, und einen Teil davon nahm Paulus mit jedem Atemzug in sich auf. Als er das Zimmer verließ, fühlte er sich wie benommen.

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