Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.

Здесь есть возможность читать онлайн «Wolfgang Jeschke - Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.» весь текст электронной книги совершенно бесплатно (целиком полную версию без сокращений). В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Год выпуска: 1991, Жанр: Фантастика и фэнтези, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen. — читать онлайн бесплатно полную книгу (весь текст) целиком

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Während der Reise hatte sich Seymour über die Stadt informiert, und jetzt blieb ihm nichts anderes übrig, als den Beschreibungen Glauben zu schenken, die er zuvor für maßlos übertrieben gehalten hatte.

Einige Möwen schwebten mit weißen und ausgebreiteten Schwingen über die Kanäle, tauchten ganz plötzlich ins Wasser, schossen unmittelbar darauf wieder daraus hervor und setzten den Flug fort. Ihr Krächzen hallte über die Dächer. Einer der Vögel kam in einem weiten Bogen auf das Kuppelfenster zu. Die Möwe stieß einen heiseren Schrei aus, schlug rasch mit den Flügeln, stieg auf und entfernte sich in einer eleganten Kurve, um sich kurz darauf zwischen den weißen Marmorwölbungen der Basilica della Salute zu verlieren.

Es herrschte eine friedliche und gleichzeitig erregende Atmosphäre, die Seymour aus seinem Zimmer rief. Er spürte, daß die Stadt ihn zu sich einlud, daß eine überraschende und faszinierende Verlockung von ihr ausging.

Und als er sich in dem Gewühl befand, das die zugänglichen Bereiche der Stadt heimsuchte und auf diese Weise einen unmittelbaren Eindruck vom standardisierten Massentourismus gewann, begann er sich irgendwie elend und verloren zu fühlen.

Von unten aus betrachtet sah die Rialtobrücke aus wie ein kleiner Hügel, auf dem es von Menschen nur so wimmelte. Gegen seinen Willen mußte Seymour dem Schieben und Zerren der verschiedenen Gruppen nachgeben, die in dem Gedränge kaum auseinanderzuhalten waren. Die Brücke quoll regelrecht über, so voll war sie mit nacktem und vor Schweiß glänzendem Menschenfleisch, mit roter und sich abpellender Haut. Überall plapperten Stimmen, und Hunderte von Mündern verschlangen hastig geschmackloses Vollpension-und-alles-inklusive-Frühstück.

Von dem Wasser des Canale Grande, über die sich die Brücke spannte, erklang das Platschen und Klatschen und Summen und Brummen der automatischen Gondeln, die sich über eine Länge von einem Kilometer bis fast in die Mitte des Kanals hin aneinanderreihten und auf Touristenfracht warteten.

Hinter der Kurve ließ sich die große Stahlbarriere erahnen, die den Kanal in der Höhe der Ca’ d’Oro[4] abriegelte. Jenseits dieses Damms aus Metall stellte der Kanal eine gewaltige faulige und stinkende Wunde dar, die die Stadt bis hin zum alten Bahnhof verunstaltete. Dort befand sich eine zweite Barriere, eine noch größere als die erste, die sich fast mit einer Talsperre vergleichen ließ – und die schirmte die Fehler ab, die man nach der Katastrophe von Porto Marghera gemacht hatte.

Auf einer großen Leuchttafel schimmerte eine Warnung, abwechselnd in den fünf Hauptsprachen, die neben der offiziellen Staatssprache der USAE zugelassen waren: GEFÄHRLICHE ZONE. RESTSUBSTANZEN AUS RADIOAKTIVER UND CHEMISCHER VERSEUCHUNG.

Trotzdem war jener Bereich als der Durchgang bekannt Diese Bezeichnung - фото 8

Trotzdem war jener Bereich als der ›Durchgang‹ bekannt. Diese Bezeichnung gründete sich auf die Tatsache, daß man durch die weite Fläche, die einst eine Lagune gewesen war, die archäologischen Reste der petrochemischen und nuklearen Industrie von Porto Marghera erreichen konnte. Infolge der Maßnahmen, die ein weiteres Ausbreiten der von radioaktiver Strahlung und chemischer Vergiftung heimgesuchten Zone hatten verhindern sollen, war die betreffende Region zu einem Niemandsland geworden – dem bevorzugten Aufenthaltsort der Gescheiterten, die aus aller Welt hierher gekommen waren. Tatsächlich handelte es sich dabei um eine Hauptattraktion von Doge City – wenn auch die einzige, mit der keine Werbung gemacht wurde.

Jeden Tag von morgens bis abends schwebten Hunderte von Helikiosken an den Uferbereichen entlang und verkauften angeblich aus der verseuchten Zone stammende Souvenirs. Einst hatte man auf diese Weise noch echte Raritäten erstehen können, zum Beispiel geschmolzene und dann zu bizarren Formationen erstarrte Metallfragmente, Splitter von menschlichen Knochen, manchmal sogar ganze Unterarm- oder Oberschenkelknochen. Doch wenn sich die Helikioske jetzt des morgens vom Himmel herabsenkten, waren sie gefüllt mit Reproduktionen aus Kunststoff, und neunzig Prozent der zum Verkauf angebotenen Stücke trugen die Aufschrift ›Made on Moon‹.

Seymour folgte weiter dem Verlauf des Weges und schritt tiefer in die Stadt hinein. Er wollte erst dann mit den Nachforschungen für sein Buch beginnen, wenn er sich einen Eindruck von der Stadt verschafft hatte.

Und während er durch die manchmal unglaublich schmalen Gassen des Labyrinths aus Straßen, Wegen, Pfaden, Brücken und Treppen wandelte, entstand in ihm eine sonderbare Neugier, die sich bald darauf in nervöse Unruhe und ein unbestimmtes Verlangen verwandelte. Es war fast, als stelle sich ihm die alte Stadt als eine Frau dar, die zwar verschlissene Kleidung trug, aber doch die Vorstellung weckte, darunter befände sich ein prächtiger und williger Körper.

Spät am Abend durchwanderte er einen verlassenen Bereich, und seine Schritte hallten laut von den steinernen Wänden wider. Ein Schild verlieh diesem Ort den Namen S. Trovaso. Es war ein kleiner Platz, der auf drei Seiten von einem Kanal mit halbhoher Ufermauer gesäumt wurde. Auf dieser Mauer saß ein alter dicklicher Mann, der in ein helles und zerknittertes Hemd und eine dunkle Hose gekleidet war. Der Kopf war eingehüllt in eine Wolke aus zerzaustem Haar. Die Füße steckten in Sandalen, die aus echtem Leder zu sein schienen. Er sah Seymour aus kleinen und ungewöhnlich lebhaften Augen an, und sein Blick vermittelte sofort Sympathie.

Seymour lächelte aus einem Reflex heraus und richtete seine Aufmerksamkeit anschließend auf den kleinen Platz, der so ruhig und still wirkte. Am Rande standen längst verlassene Häuser, die jedoch den Eindruck einer tiefen Vertrautheit in Pau erweckten – ein Gefühl, das sich völlig von dem unterschied, das an Bord der Raumstation in ihm entstand.

»Ja, solche Orte wie diesen hier müssen Sie besuchen, nicht die üblichen Plätze, die in den bunten Prospekten immer so angepriesen werden«, sagte der alte Mann in einem fast perfekten amerikanischen Englisch. Seymour drehte sich überrascht um.

»Die anderen Bereiche dieser Stadt können Sie sich auf irgendeiner Holokarte ansehen«, fügte der alte Mann hinzu. »Aber Orte wie diesen müssen Sie selbst entdecken. Und das lohnt sich bestimmt. Kommen Sie, kommen Sie! Von hier aus haben Sie einen noch besseren Blick.«

Seymour trat auf den alten Mann zu – und stellte fest, daß er recht hatte: Von der Ufermauer aus betrachtet formten sich die Konturen der Häuser, des Campo S. Trovaso, der Kirche und des Glockenturms zu einem erstaunlich faszinierenden Bild.

Pau war froh, all dies in sich aufnehmen und genießen zu können, und er begriff, daß ein ihm bisher unbekannter Faktor seines Selbst immer mehr in sein Bewußtsein vordrang – ein nach wie vor andauernder Prozeß, der mit dem Besuch dieser ungewöhnlichen Stadt begonnen hatte. Es kam ihm in den Sinn, daß ein Tag vielleicht nicht ausreichte, um gewisse verborgene Aspekte zu entdecken.

Der alte Mann lächelte. Er erhob sich von der Ufermauer und schritt auf eine Haustür zu. »Kommen Sie!« sagte er und winkte. Er hinkte ein wenig; und Seymour folgte ihm.

»Bestimmt können Sie sich nicht vorstellen, wie einst die Bewohner dieser Stadt durch die Kanäle fuhren, die hier wie Straßen sind. Ich zeige es Ihnen.«

Seymour lachte leise. »Sie werden es mir nicht glauben«, sagte er, »aber genau aus diesem Grund bin ich nach Doge City gekommen.«

Der alte Mann sah ihn fragend an.

»Ich suche Material für ein Buch über die Geschichte der Nautik«, erklärte Pau.

»Ach ja«, erwiderte der Mann und wiederholte: »Kommen Sie, kommen Sie!« Er öffnete die Tür und wich zur Seite, um Seymour Platz zu machen. Paulus betrat einen Raum, der nur drei Wände aufwies. Es war fast völlig dunkel in dem Zimmer, und das einzige Licht fiel durch die offene Vorderfront: der Widerschein des Himmels nach dem Sonnenuntergang. Auf dem staubigen Steinboden standen Arbeitstische, Werkbänke, Schemel und Hocker, und da und dort lagen seltsam geformte Holzstücke. Sägespäne hatten sich zu kleinen Haufen angesammelt, und der verwunderte Blick Seymours fiel auf diverse Töpfe und andere Behälter, an denen sich Krusten aus einer schwarzen glänzenden Substanz gebildet hatten.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.»

Обсуждение, отзывы о книге «Die wahre Lehre - nach Mickymaus. Internationale Science Fiction Erzählungen.» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x