Robert Silverberg - Der Seher
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- Название:Der Seher
- Автор:
- Издательство:Wilhelm Heyne
- Жанр:
- Год:1978
- Город:München
- ISBN:3-453-30496-9
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
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Was sehe ich?
Ich sehe die liebe, friedliche Erde, auf der unsere Dramen spielen. Ich sehe die schwitzigen Kämpfe der Blinden und Tauben, die, während sie sich mühen, von einem unbegreiflichen Schicksal herumgestoßen werden. Ich sehe, wie sich die Jahre aufrollen gleich langen Farnwedeln im Frühling, hellgrün an den Spitzen — und sich von mir weg ins Unendliche erstrecken. In grellen Blitzen periodischen Lichts sehe ich, wie Jahrzehnte zu Jahrhunderten aufschießen und wie Jahrhunderte zu Epochen und Äonen werden. Ich sehe die langsame Prozession der Jahreszeiten, die Systolen und Diastolen von Winter und Sommer, Herbst und Frühling, den ganzen fein verschränkten Rhythmus von Wärme und Kälte, Dürre und Regen, von Sonnenschein und Nebel und Dunkelheit.
Grenzenlos ist meine Vision. Hier sind die Labyrinthe der Städte von morgen, die sich auftürmen und fallen und wieder auftürmen, New York in wahnwitzigem Wachstum, Wolkenkratzer auf Wolkenkratzer gehäuft, die alten Fundamente zum Schutt werdend, auf dem die neuen Fundamente ruhen, Schicht über Schicht wie die vermischten Lagen von Schliemanns Troja.
Durch gewundene Straßen hasten Fremde in befremdlicher Kleidung, die einen unverständlichen Jargon sprechen. Maschinen gehen auf gelenkigen Beinen herum. Mechanische Vögel fliegen, zwitschernd wie quietschende Türen, durch die Luft. Alles fließt. Da, der Ozean weicht zurück, und schlüpfrige braune Biester zappeln und schnappen nach Luft auf dem nackten Meeresboden! Da, das Meer kehrt wieder und verschlingt die uralten Straßen, die die Stadt umringen! Da, der Himmel ist grün! Da, der Regen ist schwarz! Da ist der Wechsel, da ist Verwandlung, da sind die Launen der Zeit! Ich sehe es alles!
Dies sind die ewigen Bewegungen der Galaxien, fern und unfaßbar. Dies sind die Tagundnachtgleichen, dies ist der wandernde Sand. Die Sonne ist sehr warm. Worte sind nadelspitz geworden. Ich erhasche flüchtige Blicke auf ungeheure Wesen, die aufsprießen und sich blähen und verfallen und sterben. Dies sind die Grenzen des Reiches der Kröten. An dieser Mauer beginnt die Republik der langbeinigen Insekten. Der Mensch selbst ändert sich. Sein Körper wandelt sich viele Male, wird grob und dann fein und dann gröber als je zuvor, sonderbare Organe entwickeln sich an ihm, die wie Stimmgabeln an den Knoten seiner ledernen Haut zittern, er hat keine Augen und ist glatt von den Lippen bis zur Spitze des Kopfes, er hat viele Augen, er ist bedeckt mit Augen, er ist nicht mehr Mann und Frau, sondern funktioniert in der Form eines vermischten Geschlechts, er ist winzig, er ist riesig, er ist flüssig, er ist metallisch, er springt durch die Bäume zwischen den Sternen, er duckt sich in feuchten Höhlen, er überflutet den Planeten mit Legionen seiner Rasse, er schrumpft aus eigener Wahl auf ein paar Dutzend, er schüttelt die Faust drohend gegen einen rotgeschwollenen Himmel, er singt beängstigende Lieder in einem nasalen Geleier, er liebt Monster, er schafft den Tod ab, er badet wie ein mächtiger Wal im Meer, er wird zu einer Horde summender, insektenhafter Arbeitstiere, er schlägt sein Zelt in glühendem, diamanthellem Wüstensand auf, er lacht mit Trommeln, er bettet sich mit Drachen, er schreibt Gedichte aus Gras, baut Schiffe aus Luft, er wird zum Gott, er wird zum Dämon, er ist alles, er ist nichts.
Schwergewichtig bewegen sich die Kontinente, wie Flußpferde in einer stattlichen Polka. Der Mond fällt tief in den Himmel, blinzelt unter seiner Stirn hervor wie eine brennende weiße Blase und zerspringt mit einem wunderbar gläsernen Bing!, das jahrelang nachklingt. Die Sonne selbst treibt von ihrem Ankerplatz, denn alles im Universum ist in ständiger Bewegung, und die Reisen sind von unendlicher Vielfalt. Ich sehe, wie sie in den Golf der Nacht gleitet, und warte auf ihre Rückkehr, aber sie kehrt nicht zurück, und ein Mantel von Eis legt sich über die schwarze Haut des Planeten, und die, die zu dieser Zeit leben, werden Geschöpfe der Nacht, selbstgenügsam, kälteliebend. Und über das Eis kommen schwerkeuchende Bestien, aus deren Nüstern Nebel steigt; und aus dem Eis dringen Blumen blauen und gelben Kristalls; und am Himmel scheint ein neues Licht, ich weiß nicht, von wo.
Was sehe ich, was sehe ich?
Dies sind die Führer der Menschheit, die neuen Könige und Kaiser, die ihre Zepter hochhalten und Feuer aus Berggipfeln schlagen. Dies sind die Götter, die noch niemand gedacht. Dies sind die Schamanen und Zauberer. Dies sind die Sänger, dies sind die Dichter, dies die Erzeuger der Bildnisse. Dies sind die neuen Riten. Dies sind die Früchte des Kriegs. Seht: Liebende, Mörder, Träumer, Seher! Seht: Generäle, Priester, Entdecker, Gesetzgeber! Kontinente sind da, die noch niemand gefunden hat. Äpfel sind da, die noch niemand gekostet hat. Seht! Wahnsinnige! Kurtisanen! Helden! Opfer! Ich sehe die Pläne. Ich sehe die Fehler. Ich sehe die erhabenen Leistungen, und sie treiben Tränen des Stolzes in meine Augen. Hier ist die Tochter der Tochter Eurer Tochter. Hier ist der Sohn Eurer Söhne ohne Zahl. Dies sind Nationen, noch unbekannt; dies sind Nationen, eben wiedergeboren. Was ist das für eine Sprache, nur Klick und Gezisch? Was ist das für eine Musik, nur Stoß und Geknurr? Rom wird wieder fallen. Babylon wird wiederkommen und auf der Welt liegen wie ein großer grauer Krake. Wie wundersam die Zeiten, die da kommen werden! Alles, was Sie sich nur vorstellen können, wird eintreten, und mehr, viel mehr, und ich sehe es alles.
Sind das die Dinge, die ich sehe?
Sind alle Türen mir offen? Werden alle Mauern zu Fenstern?
Blicke ich auf den ermordeten Prinzen und den neugeborenen Erlöser, auf die Feuer des zerstörten Reiches, die am Horizont brennen, auf das Grab des Herrn der Herren, auf die Reisenden festen Blicks, die sich hinauswagen auf das goldene Meer, das den Bauch der veränderten Welt bedeckt? Überschaue ich die Millionen Millionen Morgen der Rasse und schlucke sie alle hinunter und mache das Fleisch der Zukunft zu meinem eigenen? Die einstürzenden Himmel? Die kollidierenden Sterne? Was sind das für unvertraute Konstellationen, die sich formen und umformen, während ich zusehe? Wessen sind diese maskierten Gesichter? Wofür steht dieses Steinbildnis, so hoch wie drei Berge? Wann werden die Klippen, die die See ummauern, zu rotem Sand zermahlen sein? Wann wird das Polareis gleich unerbittlicher Nacht auf diese Felder roter Blumen niedersteigen? Wem gehören diese Bruchstücke? Oh, was sehe ich, was sehe ich?
Alle Zeit, allen Raum.
Nein. Natürlich wird es nicht so sein. Alles, was ich sehen werde, ist, was ich mir selbst aus meinen eigenen paar schäbigen Morgen zusenden kann. Kurze bläßliche Botschaften, wie die undeutlichen Übertragungen der Blechdosentelefone, die wir als Jungen bastelten: kein epischer Glanz, keine barocke Apokalypse. Dennoch, selbst diese verwischten und gedämpften Laute sind mehr, als ich erhoffen konnte, solange ich noch schlief wie Sie, solange ich eine jener blind-stolpernden Gestalten war, die unbeholfen und schleppend durch das Schattenreich dieser Welt torkeln.
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Mardikian verschaffte mir einen Anwalt: Jason Komurjian — Armenier natürlich, einer von Mardikians Teilhabern, der Scheidungsspezialist, ein Schrank von einem Mann mit merkwürdig traurigen kleinen Augen, die eng beisammen standen im massiven, schwärzlichen Brocken seines Gesichtes. Er war ein College-Klassenkamerad von Haig und mußte daher ungefähr meines Alters sein, wirkte aber älter, viel alter, alterslos, ein Patriarch, der die Traumen Tausender zerstrittener Ehegefährten auf sich genommen hatte. Sein Körper war jugendlich, seine Aura steinalt.
Wir trafen uns in seinem Büro im fünfundneunzigsten Stock des Martin-Luther-King-Gebäudes, einem dunklen, duftgeschwängerten Büro, das in Pomp und Anlage fast mit Bob Lombrosos rivalisieren konnte: Der Raum war so reich und schwer geschmückt wie die kaiserliche Kapelle einer Byzantinischen Kathedrale. »Scheidung«, sagte Komurjian träumerisch, »Sie wollen sich scheiden lassen, ja, einen Schlußstrich ziehen, ja, endgültig auseinandergehen«, und er ließ den Begriff in den weiten Kuppelarenen seines Bewußtseins steigen und kreisen, als handle es sich um eine erlesene theologische Erörterung, als sprächen wir über die Wesensgleichheit des Vaters und des Sohnes oder die Doktrin der apostolischen Nachfolge. »Ja, das sollte möglich sein. Sie leben jetzt getrennt?«
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