Paul Harding - Das Haus des roten Schlächters

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Das Haus des roten Schlächters: краткое содержание, описание и аннотация

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Der trinkfreudige Coroner Sir John und sein scharfsinniger Schreiber Bruder Athelstan werden durch einige geheimnisvolle Morde bei ihren Recherchen auf die Spur eines geraubten Schatzes des Kalifen geführt - und erfahren die Leiden vergeblicher Liebe.
Über den Autor Paul Harding wurde 1967 in Wenham, Massachusetts, geboren und lebt mit seiner Frau und seinen beiden Söhnen in der Nähe von Boston. Er studierte Englische Literatur, war Schlagzeuger in einer Rockband und machte den Master in Creative Writing am Iowa Writers Workshop. Paul Harding war Stipendiat am Fine Arts Work Center in Provincetown und Guggenheim Fellow und hat in Harvard und der University of Iowa unterrichtet. Für seinen ersten Roman "Tinkers" wurde er 2010 u.a. mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet.

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»Aus der Tiefe rufe ich zu dir, O Herr, Herr erhöre meine Stimme.«

Als er beim vierten Vers angekommen war, schweiften seine Gedanken bereits ab. Ob Sir John recht hatte? Spukte der große Dämon, der Rote Schlächter, auf seinem Friedhof und im Tower in London? Athelstan schloß die Augen, beendete den Psalm und legte sich auf seinen Strohsack. Eine Zeitlang lag er da und lauschte Cranstons lautem Schnarchen, dann schlief er ein - fast zur gleichen Zeit, als Schatten über den dunklen Friedhof von St. Erconwald huschten und sich über ein frisches Grab beugten.

11. Kapitel

Im Traum stand Athelstan auf einem dunklen Schiff. Bugspriet, Mast und Segel waren mit dunklem Crêpe verhangen. Auf dem Achterdeck über ihm stand ein Skelett, dessen Gesicht eine weiße, höhnische Maske war, am Steuer und grinste böse auf ihn herab. Die See war glatt und klar wie dickes, dunkles Glas. Der sternenlose Himmel hing wie ein blauviolettes Tuch über dem Schiff, das dem Horizont entgegentrieb, wo feurigrote Glut das Tor zur Hölle wies. An einem Mast hing krampfhaft zuckend eine Gestalt. Athelstan erkannte das schwarze, verzerrte Gesicht des Grabenbauers Pike, der dort aufgehängt worden war. Jemand klopfte ihm auf die Schulter. Sein Bruder Francis stand hinter ihm; sein Gesicht unter dem dichten schwarzen Haar war bläulich weiß. Ein dünnes Rinnsal von rotem Blut sickerte ihm aus dem Mundwinkel, und seine Brust, wo er die tödliche Wunde empfangen hatte, war eine offene, blutig blubbernde Masse.

»Du bist weggelaufen aus deinem Kloster, Bruder?« Seine Stimme klang hohl.

Athelstan streckte die Hand aus. »Es tut mir leid, Francis«, murmelte er und schaute sich um. War Cranston hier? Er war sicher, daß er die Stimme des Coroners gehört hatte.

Athelstan ging zur Ladeluke und spähte hinunter: Dort hockte eine nackte Frau, das Gesicht hinter einem schwarzen Schleier verborgen. Aus ihrem Mund quoll eine ekelhafte Kröte, und um ihren Hals ringelte sich eine gelbe Schlange, deren rote Schlitzaugen wie Diamanten funkelten. Eine dicke Ratte hockte neben ihr. Athelstan stieg die Leiter hinunter. Hinter der Frau kniete ein Ritter in voller Rüstung mit strenger, ungerührter Miene; seine eisengepanzerten Hände ruhten auf dem Heft eines mächtigen zweischneidigen Schwertes. Es stank nach Tod, und Athelstan fühlte, daß jemand hinter ihm stand. Er schüttelte sich heftig, als eine Hand seine Schulter packte.

»Athelstan! Athelstan! Bruder, um Gottes willen!«

Der Ordensbruder schlug die Augen auf. Cranston schaute auf ihn herab, das runde Gesicht in sorgenvolle Falten gelegt. »Bruder, was ist los?«

Athelstan starrte ihn an. »Lieber Sir John … ich hatte einen Traum.« Er rieb sich mit einer feuchtkalten Hand über das Gesicht. »Ich hatte einen Traum«, wiederholte er.

»Aber keinen angenehmen!«

»Das stimmt, Sir John. Ein Succubus der Nacht mit der Macht von tausend Skorpionen hat meinen Geist ergriffen.«

Cranston machte ein verständnisloses Gesicht, und Athelstan lächelte.

»Das war nicht ernst gemeint. Ich glaube, mein Alptraum hatte mehr mit dem Essen als mit dem Sterben zu tun. Wir haben gestern abend gut getäfelt.«

»Gestern ist gestern, und heute ist heute«, antwortete Cranston gewichtig. »Los, Bruder, der Tag bricht an.«

Athelstan stand auf, sprach ein hastiges Gebet und wusch sich mit eiskaltem Wasser aus einem rissigen Zinnkrug. Sie rafften ihre Habseligkeiten zusammen und gingen in den kalten, verlassenen Schankraum. Es brannte kein Feuer, und der Raum wirkte nicht so freundlich und anheimelnd wie am Abend zuvor.

Sie aßen rasch ein paar warme Haferkuchen und tranken heißen Wein dazu. Dann sattelten sie ihre Pferde und ritten hinauf zur Hauptstraße.

Es versprach ein schöner Tag zu werden. Eine blasse Sonne erhob sich über den Horizont und vertrieb die Dunkelheit. Ihre Pferde stapften auf dem gefrorenen Weg dahin, und die beiden Reiter achteten besonders auf Schlaglöcher, die manchmal so tief waren, daß ein unachtsamer Reiter mitsamt seinem Pferd stürzen und sich den Hals brechen konnte.

Das Land lag verlassen und schweigend vor ihnen. Athelstan schauderte bei dem Gedanken an seinen Alptraum und die gespenstische Stille auf dem unheimlichen Schiff. Die Hecken zu beiden Seiten waren noch schneebedeckt und die Felder steinhart gefroren unter Schichten von Eis. Hungrige Krähen kreisten geräuschvoll über einer Gruppe Eichen, die ihre schwarzen Äste in den heller werdenden Himmel reckten.

»Ich wünschte, ich wäre wieder in London«, stöhnte der Coroner. »Ich hasse das verfluchte Land. Die Stille ist mir ein Greuel!«

Athelstan bemerkte etwas Buntes in einem Graben, und er lenkte sein Pferd dorthin, um nachzusehen. Der Leichnam des alten Mannes war von Kopf bis zu den Knien mit einem weiten, fadenscheinigen Gewand bedeckt und steifgefroren. Als Athelstan die blauschwarzen Löcher sah, die hungrige Raben in das magere weiße Fleisch gehackt hatten, schloß er die Augen und flüsterte ein Gebet.

»Gott gebe ihm die ewige Ruhe«, murmelte Cranston. »Bruder, wir können nichts für ihn tun.«

Sie kamen durch ein stilles, schlafendes Dorf; ein paar schwarze Rauchfahnen waren das einzige Lebenszeichen. Eine Stunde später ritten sie auf das Dorf Leighton zu. Am Kreuzweg sahen sie eine Schar Dorfbewohner, die sich um ein geschwärztes Schafott drängten. Gottlob war der eiserne Galgen leer.

Die Leute umstanden einen Toten, während zwei stämmige Arbeiter den steinharten Boden am Fuße des Schafotts aufhackten. Mit Spaten und Hacken hoben sie eine flache Grube aus, und ihr Atem hing in der frostigen Luft. Athelstan sah Cranston an. Der Coroner zuckte die Achseln, schob aber die Hand unter den Mantel, ob der Dolch auch locker in der Scheide steckte.

Die Dorfbewohner schauten auf, als die Reiter näher kamen. Eine alte Frau mit gelbem und runzligem Gesicht, deren ausgemergelte Gestalt in eine verschlissene Kuhhaut gehüllt war, kam ihnen entgegengeschlurft.

»Morgen, Morgen!« krähte sie. »Reisende auf einer solchen Straße?« Mit milchig trüben Augen grinste sie verschlagen zu Athelstan hinauf. »Guten Morgen, Vater. Selten sieht man einen Priester so früh.«

»Mütterchen!« schrie Cranston und lockerte sich den Schal vor dem Mund. »Es ist gut, bei diesem gottverlassenen Wetter überhaupt jemanden zu sehen. Was macht ihr hier?«

»Wir begraben Eadwig.«

»Hier?« fragte Athelstan. »Hier ist weder Kirche noch Friedhof.« Die alte Vettel hob die hagere Hand. »Kommt und seht! Kommt und seht!«

Widerstrebend trieben sie ihre Pferde näher heran. Cranstons Tier wurde nervös, und auch Philomel zeigte ein lebhaftes Interesse für die Gruppe am Schafott. Die Dorfbewohner gaben den Weg frei für den Coroner und seinen Begleiter. Athelstan sah rote, schmutzige Gesichter, fettiges, verfilztes Haar und hier und da haßerfüllte Blicke auf ihre wohlgenährten Pferde und warmen Wollmäntel.

Cranston warf einen Blick auf Eadwigs Leichnam, schloß die Augen und wich zurück. Der Bauer hatte gehangen. Sein Gesichtwar schwarz, die Zunge klemmte, halb abgebissen, immer noch zwischen den gelben Zähnen, und ein Auge war aus seiner Höhle gequollen und hing grotesk auf der verschrammten Wange.

»Gütiger Gott!« hauchte Athelstan. »Was ist passiert?«

»Er hat sich umgebracht!« gackerte die Alte. »Du kennst das Gesetz, Vater?«

»O ja, Mütterchen, ich kenne das Gesetz.« Er warf einen Blick auf den kleinen Pfahl, der am Schafott lehnte. »Sir John, wir sollten weiterreiten.«

Der Coroner brauchte keine zweite Aufforderung. Sie wendeten ihre Pferde, ohne sich um das leise Gekicher hinter ihnen zu kümmern. Athelstan schloß die Augen und betete etwas aus dem nächstbesten Psalm, um das furchtbare Grauen abzuwehren, das zur Welt der Menschen gehörte. Hinter sich hörte er noch die Schläge des Holzhammers, mit dem der Pfahl durch das Herz des Selbstmörders getrieben wurde.

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