Georg Schweinfurth - Im Herzen von Afrika

Здесь есть возможность читать онлайн «Georg Schweinfurth - Im Herzen von Afrika» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: foreign_antique, foreign_prose, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Im Herzen von Afrika: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Im Herzen von Afrika»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Im Herzen von Afrika — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Im Herzen von Afrika», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Nach beendigter Ernte werden die Eisenschmelzen in Betrieb gesetzt. Die Bongo haben einen kunstvolleren Schmelzapparat ersonnen als die Djur. Die wichtigsten Arbeiten sind für den Handel bestimmt, es sind Lanzenspitzen und Spaten, der einzige Ersatz für gemünztes Geld, den Zentralafrika kennt. Unter dem Namen Melot hat der Spaten im Handel des obern Nilgebiets eine weite Verbreitung. Außer diesen rohen Gebilden verfertigen die Schmiede auch Waffen, Geräte und Schmuck von vollendeter Güte und die für den Sklavenhandel erforderlichen Fesseln und Handschellen. Nicht geringere Sorgfalt verlangt die Herstellung der eisernen, und kupfernen Zierate, die bei den Frauen im Gebrauch sind. Der stolzeste Schmuck der Männer ist der »Danga-Bor«, d. h. »Ringe nebeneinander«, der eiserne Ringpanzer für den Unterarm.

In zweiter Linie steht die Holzschnitzerei. Die zierlichsten Gebilde sind kleine vierfüßige, stets aus einem Stück geschnitzte Sessel oder Schemelbänkchen, die in keinem Haushalt fehlen dürfen. Die Frauen trifft man fast immer auf ihnen sitzend vor den Hütten an, der Mann verschmäht in der Regel jeden erhöhten Sitz. Andere Gegenstände sind Keulen, Mulden zum Ölpressen, becherförmige zierliche Mörser, in denen das Korn zerstampft wird. Sehr geschickt wissen sie aus Horn Löffel zu schnitzen, die sich auf jedem Markt in Europa sehen lassen könnten. Früher fanden sich in den Dörfern häufig ganze Reihen roh aus Holz geschnitzter Figuren, die am Eingang der Pfahlumzäunung oder bei den Hütten des Njere, des Dorfältesten, aufgestellt waren, um das Andenken an hervorragende Persönlichkeiten aus der Gemeinde zu verewigen. Das Bild der Frau stellt der überlebende Gatte pietätvoll in seiner Hütte auf. Der Bongo findet die Ähnlichkeit mit dem Original täuschend.

In einem Orte im westlichen Bongoland fand ich die wohlerhaltenen Reste des Grabschmuckes des Stammesältesten Janga. In Lebensgröße standen da die rohen Holzfiguren; sie stellten den Janga dar mit seinen Weibern und Kindern, in einer Prozession, die vom Grabe auszugehen schien.

Die naive Auffassung der individuellen Merkmale und ihre rohe Wiedergabe durch den Künstler ist aus meiner obenstehenden Zeichnung ersichtlich, die ein treues Abbild der ersten Versuche des Naturmenschen in der bildenden Kunst ist.

Alle Bongo sind leidenschaftliche Musiker. Sie verfertigen sich kleine Flöten und stellen auch eine Art Monochord her, einen kleinen Bambusbogen, dessen Sehne mit einer feinen Gerte geschlagen wird; als Resonanzboden dient die Mundhöhle, vor die das eine Ende des Bogens gehalten wird. Bei ihren Festen vollbringt das Orchester eine vollendete Katzenmusik. Unermüdliche Schläge der Pauken, Blasen auf Riesenhörnern aus ganzen Baumstämmen und auf kleinen Hörnern bilden den Grundton des meilenweit erschallenden Höllenlärms, während Hunderte von Frauen und Kindern die mit kleinen Steinchen gefüllten Flaschenkürbisse schütteln oder mit Stöcken und dürrem Reisig aufeinanderschlagen. Die Gesänge bestehen in einem plappernden Rezitativ, das halb an Hundejammer, halb an Kuhgebrüll erinnert. Solche Orgien machten auf mich immer den Eindruck, als sollten sie das entfesselte Treiben der Elemente verherrlichen.

Auf verhältnismäßig unentwickelter Stufe steht die Korbflechterei. Fischnetze, Wildgarn erfordern einen ungewöhnlichen Aufwand an Fleiß und Mühe. Die Töpferei wird nur von Frauen besorgt, die vor den schwierigsten Aufgaben nicht zurückschrecken. Die großen Wasserkrüge haben bis einen Meter im Durchmesser. Besonderer Fleiß wird auf die Herstellung tönerner Pfeifenköpfe verwendet. Nicht selten sieht man solche ganz nach europäischer Art in Gestalt eines menschlichen Kopfes geschnitten; derartige Stücke werden als Meisterwerke geschätzt und sind um keinen Preis zu erstehen.

Gemeinsam ist auch hier beiden Geschlechtern die Unsitte, sich die untern Schneidezähne auszubrechen. Die Männer tragen stets einen Schurz von Fell, oder sie befestigen einen Zeugfetzen an der nie fehlenden Lendenschnur. Das weibliche Geschlecht dagegen verzichtet hartnäckig auf Felle, Häute und Zeug; ein dichtbelaubter Zweig, auch wohl ein Bündel der feinsten Gräser, wird hinten und vorn an der Lendenschnur als Schurz befestigt. Das Haar wird bei Männern und Frauen in der Regel ganz kurz gehalten. Alle völlig ausgewachsenen Weiber erreichen einen hohen Grad von Wohlbeleibtheit. Ihre Schenkel haben nicht selten die Stärke des Brustumfangs schlanker Männer. Die Silhouette eines würdevoll einherschreitenden Bongoweibes erinnert an die Gestalt eines tanzenden Pavians. Ein Körpergewicht von drei Zentnern gehört durchaus nicht zu den Seltenheiten!

Bei wenigen Völkern Zentralafrikas ist der Gebrauch der verschiedenartigsten Zierate so allgemein. Sobald das Weib verheiratet ist, beginnt man die durchlöcherte Unterlippe mit einem eingesteckten Holzpflock zu erweitern, so daß sie schließlich das Fünf — und Sechsfache des gewöhnlichen Umfangs erreicht und weit über die Oberlippe hinausragt. In die Oberlippe wird ein kupferner Nagel gesteckt. Auch die Nase bleibt nicht frei. Kupferringe werden durch die Nasenscheidewand gezogen. Zum Überfluß fügen sie kupferne Klammern in die Mundwinkel ein. In sehr seltenen Fällen sind alle diese Zierate vereinigt, nur der Pflock in der Unterlippe ist unentbehrlich und dient als Stammesmerkmal. Die Tätowierung ist meist auf den Oberarm beschränkt. Bei den Männern kann sie sehr verschieden sein, bei vielen fehlt sie ganz. Den Schmuck einer Bongodame vervollständigen Ringe von Kupfer oder Eisen, am liebsten an den Fußknöcheln, wo sie gewöhnlich mehrfach übereinandergereiht sind.

Die Waffen beschränken sich auf Lanze, Pfeil und Bogen. Schilde finden sich nur ausnahmsweise. Bogen und Pfeil führen sie mit bewundernswerter Geschicklichkeit.

Für eine Frau hat selbst der Ärmste dem Vater einen Haufen Eisenplatten als Kaufgeld zu entrichten, mehr als drei Frauen sind nicht üblich. Selten hat eine Bongofrau weniger als fünf Kinder. Kinderlosigkeit ist für den Mann immer ein Grund zur Scheidung. Bei Ehebruch sucht der Mann den Verführer zu töten, das Weib kommt mit Prügeln davon. Kinder, die nicht mehr gesäugt werden, dürfen nicht in der Hütte der Eltern schlafen, die größeren erhalten eine eigene Hütte. Die Bongo beschämen in diesem Punkt einen großen Teil der Bewohner Europas.

Der Tote wird unmittelbar nach dem Ende mit angezogenen Knien in kauernde Stellung gebracht, in einen Sack gehüllt und in das sehr tiefe Grab gesetzt, Männer mit dem Gesicht nach Norden, Frauen nach Süden. Über dem Grab errichtet man einen hohen Steinhügel, mitten darauf wird ein Wasserkrug gestellt. Stets bezeichnet man die dicht neben der Wohnhütte gelegene Stätte durch hohe Holzpfähle, die mit vielen Kerben verziert sind. Niemand wußte mir eine ausreichende Deutung für diese Pfähle zu geben.

Ein religiöser Kultus in unserm Sinn fehlt den Bongo. Bemerkenswert ist ihre Furcht vor bösen Geistern, deren Sitz allgemein in das nächtliche Dunkel des Waldes verlegt wird. Gute Geister sind ihnen unbekannt. Im Verdacht, sich mit bösen Geistern in Verkehr setzen zu können, stehen alle alten Leute, besonders die Weiber. Alte, in deren Besitz sich verdächtige Hölzer und Wurzeln finden, werden unfehlbar erschlagen, selbst wenn es Vater oder Mutter beträfe. Der echte, unverfälschte Hexenglaube ist im Bongoland verbreiteter als irgendwo in der Welt, und Hexenverfolgungen waren an der Tagesordnung. Bejahrte Leute gehören zu den größten Seltenheiten. Der Ghattassche Verwalter Idris prahlte, er allein habe an einem einzigen Tag sechs Hexen abschlachten lassen.

Die Heilmethode ist höchst einfacher Art. Innere Krankheiten werden nur mit Übergießen von sehr heißem Wasser behandelt. Geschickter sind die Bongo in der Behandlung von Wunden. Krüppel und Mißgeburten waren nirgends anzutreffen, nur Zwerggestalten finden sich hin und wieder. Verrückte werden gefesselt und in den Fluß geworfen und von gewandten Schwimmern tüchtig untergetaucht. Rasende werden eingesperrt und gefüttert; im allgemeinen ist ihr Los weit glücklicher als dasjenige, das des unverschuldeten Alters harrt.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Im Herzen von Afrika»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Im Herzen von Afrika» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Im Herzen von Afrika»

Обсуждение, отзывы о книге «Im Herzen von Afrika» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x