Gabriel Ferry - Der Waldläufer
Здесь есть возможность читать онлайн «Gabriel Ferry - Der Waldläufer» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: foreign_antique, foreign_prose, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Der Waldläufer
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Der Waldläufer: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Waldläufer»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Der Waldläufer — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Waldläufer», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Tiburcio hätte auch sagen können, daß seine Pflegemutter ihm ein königliches und schreckliches Vermächtnis hinterlassen hatte: die Rache an dem unbekannten Mörder Arellanos‘ und das Geheimnis des Val d‘Or; aber er hätte auch hinzufügen müssen, daß die Witwe des Gambusino ihm sterbend nur unter der Bedingung das Geheimnis hinterlassen hatte, diesen Mörder sein ganzes Leben hindurch zu suchen. Er half dem Nachdenken Cuchillos nicht auf die Spur. Man kann sich denken, wie sehr ihm seine Zurückhaltung bei dieser Gelegenheit zustatten kam.
So wußte nun Tiburcio wie Cuchillo und wie Don Estévan das Dasein und die Örtlichkeit des Val d‘Or ganz genau; das Geheimnis war also, wie man später sehen wird, von Arellanos nicht bewahrt worden. Aber war denn ein Mann ohne Stütze, ohne Hilfsquellen, dem nicht einmal ein Pferd blieb, um ihn zu tragen, ein gefährlicher Mitbewerber?
»So haben Euch denn«, sagte Cuchillo, der, die Knie bis zum Kinn heraufgezogen, auf dem Rand des Weges saß und mit dem Messer spielte, das im Knieband seines Stiefels steckte, »außer einer Bambushütte, die Ihr verlassen habt, einem Pferd, das zwischen Euren Schenkeln zusammengestürzt ist, und der Kleidung, die Ihr tragt, Arellanos und seine Witwe keine andere Erbschaft hinterlassen? … Nichts als das Andenken an ihre Wohltaten und die Verehrung für ihren Namen? – Armer Arellanos; ich habe ihn sehr bedauert«, äußerte unklugerweise Cuchillo, den seine Heuchelei zur unrechten Zeit nicht hatte achtgeben lassen.
»Ihr habt ihn also gekannt?« rief Tiburcio. »Er hat niemals von Euch zu mir gesprochen.«
Cuchillo fühlte, daß er eben auf einen Abweg geraten sei; er beeilte sich zu antworten: »Ich habe viel von ihm reden hören als von einem sehr würdigen Mann und einem berühmten Gambusino … und das ist wohl hinreichend, um ihn zu bedauern, denke ich. Bin ich es nicht außerdem, der Euch von seinem Tod unterrichtet hat, den ich zufällig erfahren hatte?«
Trotz des natürlichen Tons, mit dem Cuchillo diese Antwort gab, hatte er doch ein so verdächtiges Gesicht, und so viel Argwohn lastete auf seinem Haupt, daß Tiburcio einen mißtrauischen Blick auf ihn warf. Aber nach und nach schienen die Gedanken des jungen Mannes eine andere Richtung zu nehmen. Er saß einige Augenblicke in tiefe Gedanken versunken, die nur aus seiner zufälligen Schwäche entstanden waren, deren Ursprung Cuchillo aber – dessen Geist stets dem Verdacht zugänglich war – ganz anders ableitete.
»Ich weiß nicht, ob es nur eine Täuschung des Fiebers ist«, sagte Tiburcio, das Wort wieder ergreifend, »aber es schien mir in meiner Ohnmacht, während ich keine anderen Empfindungen hatte als die eines verzehrenden Feuers, in dem ich langsam verging, als ob ein süßes Antlitz sich über mich geneigt hätte; eine Stimme hat einige harmonische Worte in mein Ohr geflüstert; dann fühlte ich, daß eine wonnigliche Frische auf das Fieber folgte, das mich verbrannte, und seit diesem Augenblick empfand ich keine Schmerzen mehr. Ihr habt keine lebendige Kreatur in diesen Einöden bemerkt?« fragte zögernd der junge Mann, der noch fortzuträumen schien.
»Bah! Ist es weiter nichts?« fragte Cuchillo kühl.
»Ihr habt sie also gesehen?« rief Tiburcio lebhaft.
»Wen? Eine Frau? Ei, mein Gott, nein! Ihr habt sie eben nur zu sehen geglaubt! Was Ihr empfunden habt, ist nichts als der letzte Paroxismus des Todes vor Durst. Den Menschen, der so stirbt, überkommt im Delirium ein Gefühl, als ob er mit vollen Zügen trinke.«
Tiburcio schien nur mit Bedauern auf eine poetische Erklärung seiner Erscheinung zu verzichten, die sich fast immer in einem ähnlichen Fall wiederholt.
In diesem Augenblick begann das Pferd Cuchillos offenbare Zeichen des Schreckens von sich zu geben. Sein Haar sträubte sich, und es näherte sich seinem Herrn, als ob es bei ihm Schutz suchen wollte. Die Stunde nahte, wo die düstere Steppe sich mit nächtlicher Majestät kleidet. Schon heulten die Schakale von fern, als plötzlich ein rauher, rucksender Ton ihnen Stillschweigen gebot: die Stimme des amerikanischen Löwen.
»Horcht!« sagte Cuchillo.
Ein durchdringenderes Geheul erscholl von der anderen Seite.
»Es sind ein Puma und ein Jaguar, die sich den Leichnam Eures Pferdes streitig machen, Freund Tiburcio; und der Besiegte könnte wohl den Versuch machen, sich durch einen von uns zu entschädigen. Ich habe nur meine Büchse, und Ihr habt keine Waffen!«
»Ich habe meinen Dolch!«
»Das ist nicht genug. Steigt hinter mir auf mein Pferd, und machen wir, daß wir fortkommen.«
Tiburcio folgte dem Rat und verschob seinen Verdacht vor der gemeinsamen Gefahr; trotz der doppelten Last lief das Pferd Cuchillos blitzschnell davon, während das Knurren der beiden falben Bewohner der Steppe immer lauter und länger wurde.
7. Das Nachtlager im Wald
Noch lange trug das Echo das furchtbare Gebrüll, gemischt mit dem klagenden Geheul der Schakale, zu den Ohren der beiden Reiter. Diese gefräßigen Tiere verließen nur mit Bedauern den Raub, den sich die beiden Könige der Wälder Amerikas streitig machten. Plötzlich aber bewies ein Lärm anderer Art das Dazwischenkommen des Menschen in dieser Steppenszene. Wirklich hörte das Geheul plötzlich auf.
»Das war ein Büchsenschuß!« sagte Tiburcio. »Wer mag wohl Vergnügen daran finden, in diesen Einöden zu jagen?«
»Ohne Zweifel irgendeiner dieser amerikanischen Jäger, die wir von Zeit zu Zeit nach Arizpe kommen sehen, um ihre Vorräte an Otter- und Biberfellen zu verkaufen, und denen ein Jaguar oder ein Puma ebenso wie ein Schakal willkommene Beute ist.«
Nichts störte jetzt noch die feierliche Ruhe der Nacht. Die Sterne glänzten am Himmel, und kaum ließ ein frischerer Windhauch ein leichtes Murmeln im Eisenbaumgehölz vernehmen.
»Wohin bringt Ihr mich denn?« fragte Tiburcio nach einem ziemlich langen Schweigen.
»Nach der Poza, wo einige Freunde mich erwarten und wo wir die Nacht über bleiben werden; von da, wenn es Euch recht ist, weiter nach der Hacienda del Venado.«
»Nach der Hacienda del Venado?« erwiderte Tiburcio. »Ich gehe auch dorthin.«
Wäre es Tag gewesen, so hätte Cuchillo den jungen Mann bei diesen Worten erröten sehen können, denn eine Herzenssache zog ihn gegen seinen Willen zu der Tochter Don Agustins hin.
»Kann ich wissen«, fragte Cuchillo seinen jungen Begleiter, »welcher Beweggrund Euch nach der Hacienda führt?«
Tiburcio war verlegen bei dieser so einfachen Frage; aber man hat wohl schon bemerken können, daß Cuchillo nicht der Vertraute war, den er gewählt hätte. »Ich bin ohne Hilfsmittel«, antwortete er zögernd, »und will Don Agustin Peña bitten, mich unter die Zahl seiner Vaqueros aufzunehmen.«
»Das ist ein trauriges Geschäft, das Ihr da ergreifen wollt, mein Lieber. Sein Leben täglich für ein mäßiges Gehalt aufs Spiel zu setzen, die Nacht zu wachen, des Tages im Dickicht oder in den Ebenen herumzustreifen in glühender Sonnenhitze, in der Kühle der Nacht: das ist das Los eines Vaqueros.«
»Was soll ich anfangen?« fragte Tiburcio. »Ist es nicht das Leben, an das ich gewöhnt bin? Habe ich nicht immer in der Einsamkeit und unter Entbehrungen gelebt? Diese abgenutzten Calzoneras und diese zerrissene Weste – sind sie nicht meine einzige Habe? Ich habe nicht einmal mehr ein eigenes Pferd. Ist es nicht besser, Vaquero als Bettler zu sein?«
Er weiß nichts, dachte Cuchillo; würde er sonst wohl eine Stelle dieser Art annehmen? Dann sagte er laut: »Wohlan, ich habe Euch etwas Besseres vorzuschlagen. Ihr seid wirklich ein verlorener Sohn; mich ausgenommen, würde Euch niemand beweinen, wenn Ihr sterben würdet. Ihr habt wahrscheinlich in Eurer tiefen Abgeschlossenheit nichts von einer Expedition gehört, die sich eben in Arizpe gebildet hat?«
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Der Waldläufer»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Waldläufer» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Der Waldläufer» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.