Gabriel Ferry - Der Waldläufer

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»Es wird vielleicht nicht lange dauern, und wir begegnen dem Reiter, der ebenso krank wie sein Pferd sein wird«, sagte Cuchillo, nachdem er den Leichnam des Tieres untersucht hatte. »Dabei erinnere ich mich, daß ich einen wütenden Durst habe«, fuhr er fort. Und er verschluckte mit philosophischem Gleichmut einen Mundvoll Wasser, das er bei sich hatte.

Die Spuren eines Mannes, auf dem Sand eingedrückt, bewiesen, daß der Reisende seinen Marsch zu Fuß fortgesetzt hatte; aber auch, daß die Kräfte ihm schon zu fehlen schienen, denn außer der ungleichen Entfernung zwischen jedem Schritt hatten auch die Eindrücke nicht die bestimmten, glatten Umrisse wie bei einem Reisenden, der gut zu Fuß ist.

Diese Anzeichen entgingen Cuchillo nicht, der zu den Leuten gehörte, in deren Augen gewisse stumme Zeichen untrügliche Offenbarungen sind. »Der Reisende kann ganz entschieden nicht weit sein«, sagte er. Er verschluckte noch einen Mundvoll Wasser.

Wirklich brachten einige Minuten Weges die Reisenden zu einem Mann, der unbeweglich am Rand der Straße lag. Ein breiter Strohhut bedeckte sein Antlitz ganz und gar, als ob er es den Augen der Vorübergehenden hätte verbergen wollen. Die Kleidung des unglücklichen Reisenden verriet seine Armut. Sein Anzug bestand außer dem Hut, der seine Züge verhüllte und vor Alter das Stroh sehen ließ, aus einer Indienneweste, deren Farben die Sonne ausgesogen hatte, und aus Calzoneras aus Nankin mit Drahtknöpfen, die in keinem besseren Zustand schienen als die Weste. Das war alles, was man in der Dunkelheit von ihm sehen konnte.

»Benito«, sagte der Spanier zu einem seiner Diener, »entfernt mit der Spitze Eurer Lanze den Hut, der das Gesicht dieses Mannes bedeckt; vielleicht ist er nur eingeschlafen.«

Der Diener vollbrachte den Befehl seines Herrn und nahm den Hut weg, ohne einen Fuß auf die Erde zu setzen; aber der Mann auf der Erde machte keine Bewegung. Was sein Gesicht betraf, so war es unmöglich, es zu unterscheiden – die Dunkelheit nahm schnell zu, wie gewöhnlich in tropischen Gegenden.

Don Estévan wandte sich darauf an Cuchillo und sagte: »Es ist zwar nicht Eure Lieblingsneigung, aber wenn Ihr eine Handlung der Menschlichkeit tun und versuchen wollt, diesen armen Teufel ins Leben zurückzurufen, so wird für Euch eine halbe Unze Gold bereit sein in dem Fall, daß Ihr ihn rettet.«

»Caspita! Don Estévan, Ihr täuscht Euch über meinen Charakter; ich bin der wohlwollendste Mensch, wenn – ich mein Interesse habe, es zu sein. Vorwärts! Ich müßte viel Unglück haben, wenn ich Euch nicht heute abend diesen Schelm da zu unserem Nachtlager an der Poza bringe.« Mit diesen Worten sprang Cuchillo vom Pferd, legte ihm die Hand auf den Hals und sagte: »Sachte, Tordillo; warte hier und rühre dich nicht!«

Das Pferd scharrte mit dem Huf den Boden, nagte am Gebiß, gehorchte aber der Stimme seines Herrn.

»Müssen wir einen unserer Leute bei Euch lassen?« fragte der Senator.

Cuchillo hatte nicht Lust, einen Gehilfen anzunehmen, der einen Teil der versprochenen Belohnung hätte beanspruchen können, und der Trupp entfernte sich. Cuchillo blieb allein. Nun näherte er sich dem Mann auf der Erde und neigte sich über ihn, um seine Züge zu mustern und zu sehen, ob noch einige Hoffnung sei, ihn zu retten.

Beim Anblick der Gesichtszüge des Sterbenden bebte der Bandit. »Ach«, rief er, »Tiburcio Arellanos!«

Es war wirklich der Adoptivsohn des Gambusinos, der als Cuchillos Opfer gefallen war, oder – um es genauer zu sagen – es war Fabian de Mediana, den er vor sich hatte.

»Ich irre nicht. Er ist es wahrhaftig! Wenn er nicht schon tot ist, so ist er wenigstens nicht viel besser dran«, sagte der Abenteurer leise, betroffen von der tödlichen Blässe, die das Antlitz des jungen Mannes bedeckte.

Ein teuflischer Gedanke fuhr durch seine Seele. Derjenige, der vielleicht mit ihm ein Geheimnis teilte, das er durch ein Verbrechen erkauft hatte, befand sich in seinen Händen, tief in einer Einöde, wo niemand ihn sehen konnte. Cuchillo brauchte ihm nur den Rest zu geben, wenn er noch nicht tot war, und zu sagen, daß er ihn nicht habe retten können. Wer wollte das Gegenteil beweisen? Sollte er jetzt nicht sein Geheimnis auf alle möglichen Fälle sichern? Alle natürliche Wildheit des Elenden war erwacht; Cuchillo zog sein Messer und legte mechanisch die Hand auf das Herz Tiburcios. Eine schwache Bewegung zeugte noch von Leben. Der Bandit hob den Arm – aber hielt inne.

Geradeso, dachte er, habe ich den getroffen, den dieser junge Mann Vater nannte. Ich habe ihn erwürgt in dem Augenblick, als er neben mir ohne Furcht, ohne Mißtrauen ruhte. Ich sehe ihn noch, wie er mir den Rest eines schon halb erloschen Lebens streitig machte. Ich fühle noch auf meinen Schultern das Gewicht seines Leichnams, als ich ihn in den Fluß warf. Und der Bandit blickte in der Dunkelheit und dem feierlichen Schweigen der Steppe fast furchtsam um sich.

Die Erinnerung an Arellanos rettete das Leben Tiburcios. Cuchillo setzte sich schweigend neben dem jungen, noch immer unbeweglichen Mann nieder, und seine Hand steckte mechanisch den Dolch wieder in die Scheide. Dann erhob sich eine Stimme in seinem Inneren und sprach viel lauter als sein Gewissen – es war die Stimme des Eigennutzes.

Da er die seltenen Eigenschaften Tiburcios – seine Geschicklichkeit als Rastreador und seinen zuweilen tollkühnen Mut – kannte, so glaubte Cuchillo, die finsteren Entschlüsse, die er gefaßt hatte, aufschieben zu müssen, und er beschloß – doch mit dem Vorsatz, ihn aufmerksam zu überwachen —, den jungen Mann unter die Befehle Don Estévans als einen Parteigänger zu stellen, dessen Wert man kennt. Wohlan, dachte er, wenn mein Vorteil mir später befiehlt, ihm dieses Leben wieder zu nehmen, das mir jetzt nützlich sein kann und das ich ihm schenke, dann wird er mir nichts mehr schuldig sein … Nein, wahrhaftig – wir sind dann quitt!

Cuchillo rühmte, wie man sieht, nicht vergeblich die Empfindlichkeit seines Gewissens, und dank der Kraft dieses Beweises beschloß er, den nicht sterben zu lassen, den seine Vermittlung retten konnte und dessen Leben ihm außerdem bezahlt war.

Wie gut habe ich doch daran getan, Wasser in meinem Schlauch zu behalten! dachte Cuchillo. Er machte den Mund des Sterbenden halb auf und goß vorsichtig einige Tropfen hinein.

Diese Hilfe schien Tiburcio wiederzubeleben, der die Augen öffnete, aber sie fast sogleich wieder schloß.

»Das heißt, er will noch ein wenig«, sagte der mitleidige Cuchillo. Er wiederholte noch zweimal dieselbe Operation und verdoppelte jedesmal die Dosis.

Tiburcio stieß einen Seufzer aus.

Cuchillo neigte sich über den jungen Mann, der nun das Leben wiederzuerlangen schien, und betrachtete ihn, scheinbar in tiefes Nachdenken versunken.

Endlich hatte sich Tiburcio, nachdem kaum eine halbe Stunde verflossen war, wieder erholt und war imstande, die Fragen dessen zu beantworten, der sich mit Nachdruck seinen Retter nannte. Tiburcio war noch sehr jung, aber das einsame Leben, das er geführt hatte, reift und entwickelt das Urteil sehr schnell. Mit kluger Zurückhaltung nur erzählte er den Tod seiner Pflegemutter, von dem Cuchillo schon wußte. »Seit vierundzwanzig Stunden«, fügte er hinzu, »die ich an ihrem Totenbett zugebracht habe, hatte ich mein Pferd gänzlich vergessen. Ich verschloß die Hütte, in die ich nicht wieder zurückkehren wollte, und machte mich auf den Weg mit den ersten Anfällen des Fiebers und ohne das arme Tier zu tränken. Seine Kräfte verließen es also auch beim zweiten Tagesmarsch; es stürzte tot nieder, zog mich mit zur Erde und zerriß den Schlauch, der in meinem Sattel hing. Erschöpft durch mehrere schlaflose Nächte, fiel ich wie das Pferd und hatte nur noch Kraft, mich aus dem Weg zu schleppen, um im Frieden zu sterben, ohne das Leben zu bedauern.«

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