Bertha von - Eva Siebeck
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Verliebt? War sie verliebt? … Sie wollte diese Idee abschütteln, ging es doch wider ihren Mädchenstolz, daß ihr Herz gar so leicht sollte erobert worden sein – durch bloßes Vorüberreiten eines nicht einmal besonders hübschen jungen Menschen! Da ging es in den englischen Romanen doch ganz anders her: wie schwer ward es da dem Helden meist gemacht »to woe and to win« – zu, werben und zu gewinnen. Freilich andere ihrer literarischen Erfahrungen wiesen auf Leidenschaften hin, die vom Himmel herabgefahrenen, wie der Blitz; von lebenslänglich dauernder Liebe, die in einer Sekunde – durch den Tausch eines Blickes – geboren ward. Hatte Romeo etwa jahrelang um Julie geworben? … Das Gefühl ist da – so viel war gewiß. Sie hatte es ja weder gerufen noch großzuziehen getrachtet; von außen war es über sie gekommen – die Offenbarung einer höheren Macht. Jetzt verstand sie erst den tiefen Sinn des mythologischen Amor mit seinen Pfeilen: ja, – von einem Gotte kam das Geschoß! Daß, dieser Gott Niemand anders als die Natur selber sei – das wußte sie nicht. Noch eine andere Erklärung legte sich Eva zurecht: vielleicht war es ihr Schicksal, das sich da zu verwirklichen begann – ihre »Bestimmung.« Daß die allnächtlichen Träume mithalfen, die neue Flamme anzufachen, dies schien ihr die Annahme zu bestätigen, es sei eine höhere, vorsätzlich wirkende Macht, welche über sie verfügte, denn Träume sind ja, der gewohnten naiven Auffassung gemäß, Kundgebungen, Eingebungen von Oben. Gegen das Gefühl ankämpfen? Nun, ein paar Male versuchte sie es wohl; aber genügende Kraft zum Kampfe hat man nur gegen das Unangenehme und Lästige; gegen das Süße und Freudenspendende läßt sich blos dann mit Erfolg kämpfen, wenn das Bewußtsein unabweislicher Pflicht dazu drängt. Aber welche Pflicht verletzte Eva, indem sie sich in einen jungen Mann verliebte, der ihr Fensterparaden machte? indem ihre Gedanken an dem Bilde Desjenigen hingen, dessen Gedanken sicherlich ebenso innig – und sehnsüchtiger noch – mit ihrem Bilde erfüllt waren?
Das einzige Beschämende war, daß sie sich sagen mußte: Du kennst ihn nicht, weißt nichts von den Eigenschaften seines Geistes und seines Gemüthes; weißt nicht, ob er auch so vornehm von Gesinnung ist, wie von Namen, ob sein Charakter so korrekt ist, wie sein Sitz im Sattel; kurz, ob er werth sei, von einem hingebenden, nach Idealen strebenden Mädchenherzen geliebt zu werden.
Doch auch diese Zweifel wurden aufgehoben. Eines Morgens erhielt Eva einen Blumenstrauß ins Haus geschickt. Von Siebeck ohne Zweifel. Die Blüthen dufteten ihr Dinge zu, die sie bisher noch nie vernommen. »Er liebt Dich! Er liebt Dich!« hauchten sie alle – besonders deutlich sagte das ein zwischen zwei Nelken verstecktes Kräutchen. Wenn sie das Gesicht in das Bouquet vergrub, was sie an diesem Tage wohl hundert Mal wiederholte, so suchte sie immer jene Stelle auf, wo das beredte Pflänzchen gar so eindringlich seine Liebesbotschaft ausströmte.
Zwei Tage darauf ein neuer Strauß und diesmal – es versetzte ihr einen süßerschütternden Schlag – schimmerte durch die Blätter ein Billetchen hervor. Mit erregungszitternden Händen entfaltete sie das Blatt: ein Liebesgedicht. Vier Strophen begeisterter Anbetung. Eva war in literarischen Dingen genug bewandert, um zu erkennen, daß das Gedicht ein echtes – das heißt aus keiner Sammlung herausgeschriebenes war, denn hier und da zeigten Reim und Rhythmus dilettantische Schwäche; doch die Gedanken waren voll zarter Poesie, die Gefühle voll edlen Feuers … Er war also werth, er verdiente geliebt zu werden – ; da fiel von ihrem Herzen die letzte beengende Klammer herab, und es weitete sich in dem Gefühle vollbewußter, nunmehr willkommen geheißener – erster Liebe.
In kurzer Zeit folgte ein zweites Gedicht und nach gleichem Zwischenraum ein drittes. Indessen, die Fensterparaden hatten aufgehört. Das war für Eva ein Verlust, denn ihn zu sehen war ja nunmehr ihr höchstes Glück – ; freilich jetzt, wo er sich schriftlich erklärt, bedurfte es dieser reitenden Huldigung nicht mehr. Doch warum kam er nicht ins Haus?
Eva lag mit sich im Kampfe: sollte sie sich ihrer Cousine Dorina anvertrauen? Einestheils lechzte sie darnach, von dem zu reden, wessen ihr Herz so voll war; anderntheils empfand sie ihr Geheimniß als einen Schatz, als ein Heiligthum, das durch etwaige spöttische Worte oder dergleichen nicht verletzt werden durfte, und Frau von Borowetz hatte so eine Art, Alles von der leichten, scherzhaften Seite aufzufassen.
Die anonymen Blumensträuße hatte Dorina wohl kommen gesehen und dieselben neckend kommentirt. Eva verrieth jedoch nicht, von wem sie glaubte – nein wußte —, daß sie geschickt wurden. Uebrigens war die junge Frau seit einiger Zeit sehr viel außer Hause, und wenn sie da war, so schien sie eigenthümlich zerstreut, als ob ihre Gedanken an ganz anderen Orten weilten. Das war Eva ganz recht, denn auch ihre Gedanken waren mit etwas Anderem ausgefüllt, und es war ihr lieb, daß sie nicht durch gleichgiltige Gespräche davon abgelenkt wurden. Sie erklärte sich Dorinens augenblicklich verändertes Wesen dahin, daß ihr der Gatte vielleicht wieder ein paar unangenehme Auftritte gemacht, und des Obersten Benehmen schien diese Annahme zu bestätigen: noch nie hatte sie ihn so übellaunig, so bärbeißig gesehen, wie in der letzten Zeit. Die arme Dorina! … Das war doch ein hartes Schicksal, so einen Mann zu haben. Warum hatte sie auch, ohne Liebe, nur um sich zu »versorgen«, diese unselige Wahl getroffen?
Was ihre eigene Zukunft ihr nun bringen sollte, darüber war sich Eva nicht recht klar. Würde Siebeck sich ihr nähern – um ihre Hand anhalten? Fast schien es, als legten sich Hindernisse in den Weg, denn warum hatte er sie in einem seiner Gedichte »die Unerreichbare« genannt? Doch sie wollte noch gar nicht viel an die Zukunft denken; die Gegenwart war voll so intensiven Lebensinteresses, daß dies genügte. Und Hindernisse? Nun, die sind ja eben dazu da, um überwunden zu werden. Robert Siebeck war noch sehr jung – vermuthlich durfte er vorläufig nicht ans Heirathen denken. Oder vielleicht trug er irgend eine Fessel – auch so etwas schienen seine Gedichte anzudeuten; doch die Worte: »Ich harre aus, das schwör‘ ich Dir« hatte eines der schwungvollen Lieder Refrain gebildet, und daraufhin leistete sich Eva denselben Schwur: auch sie würde »ausharren«.
Wenngleich die Fensterparaden aufgehört hatten, und obschon Siebeck seinen ersten Besuch im Hause Borowetz nicht wiederholte, so bekam ihn Eva doch öfters zu Gesichte. Beinahe jedesmal, wenn sie ausging – alle Nachmittage machte sie mit Dorina einen Spaziergang – begegnete ihr der Gegenstand ihrer Träume. Er grüßte ehrerbietig, sprach sie jedoch nicht an. Eva fühlte die Röthe der Verwirrung auf ihren Wangen glühen, und auch er – es war nicht zu verkennen – auch er erröthete, und in seinen Augen blitzte es auf, so oft er an den beiden Frauen vorbeikam.
Eines Tages kam Eva von einem kleinen Besorgungsgange – Bücherkauf beim Buchhändler des Orts —, den sie ausnahmsweise allein gemacht, nach Hause. Als sie die Treppe hinaufstieg, stieß sie mit dem eben eiligst herabkommenden Grafen Siebeck zusammen.
Eva sah deutlich, daß der junge Mann über und über roth geworden. Sie selber war so bewegt, daß sie, um einen Halt zu haben, sich an das Geländer stützte.
»O, Pardon, Baronin – ich hätte Sie beinah umgerannt.«
»Sie haben wohl große Eile, Graf Siebek?« – Woher nahm sie nur den Muth, zu sprechen? Sie bewunderte sich selber darob.
»Eile? Nein … das heißt … Ich wollte dem Herrn Obersten meine Aufwartung machen – er ist aber abwesend.«
»Ja, seit gestern, auf einer Inspektionstour. Das wußten Sie nicht?«
»Nicht wissen? … Ich hätte es wissen sollen … Bitte, wenn er kommt, sagen Sie ihm nicht, daß ich da war. Versprechen Sie mir das? … Ehrenwort? …«
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