Jeremias Gotthelf - Leiden und Freuden eines Schulmeisters
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Natürlich hing ich mich, getrieben durch angebornen Instinkt, an den Vater, und wollte nur bei ihm sein, und wenn ich im Webkeller bei ihm sein konnte, so war das meine größte Freude. Natürlich klagte ich dem Vater, sobald ich reden konnte, alle erlittenen Mißhandlungen, lief zu ihm, wenn eines mich nur sauer ansah. Natürlich hörte dies der Vater gerne und verleitete mich, all ihr Thun und Lassen zu verrätschen. Darum wollten sie mich auch nicht bei sich leiden, sondern jagten mich von all ihren Arbeiten weg, und ich lief zum Vater. Daher wollte auch niemand mit mir lernen in den Namenbüchern, welche der Vater mir schon im dritten Jahre kramte und immer eines schöner als das andere. Die Mutter wollte nicht Zeit finden, mit den Schwestern gab es Krieg, und da die Lehrenden immer den Kürzern zogen, so kam der Lernende nicht weit und strengte sich nicht besonders an; er wollte lieber die goldenen Elefanten und Affen außer dem Buche als die Buchstaben im Buche betrachten. Da aber dieses nicht Lernen hieß, so kamen die Schwestern und ich hintereinander und die Schule endigte mit beiderseitigem Heulen, Der Vater mußte Lehrmeister werden, weil er absolut mich geschickt haben und zu einem großen Manne machen wollte. Er war ein wunderlicher Lehrmeister, der, wie sich von selbst versteht, keine Ahnung mehr davon hatte, wie lange das A-B-C-Lernen bei einem Kinde geht, wenn es nicht an bestimmte Anschauungen mit Bewußtsein gewohnt ist, sondern zum ersten Male an den Buchstaben, die zudem nicht besonders auffallende Merkmale haben, sie nicht nur üben, sondern alsobald die Folgen des gebildeten Anschauungsvermögens, eine schnelle Auffassungskraft bewähren soll. Er war, außer bei seinem Webstuhle, wo er mit dem schlechtesten Garn die größte Geduld haben konnte, äußerst ungeduldig, und reizbar, und konnte daher gar nicht begreifen, warum ich, da ich den ersten Buchstaben doch alsobald gekannt, die andern immer wieder vergaß und verwechselte. Er schrie mit mir, kratzte in den Haaren, lief fort; aber schlagen that er mich doch nicht. Und weil ich gerne bei ihm war und, um bei ihm sein zu können, den Vormund brauchte, lernen zu wollen und, damit er nicht fortlief oder mich fortschickte, mit aller Anstrengung Achtung gab: so kam ich bald glücklich durch das A-B-C in die Büscheli, und auch schnell durch diese. Da ich aber nicht immer lernen konnte, so nahm ich fast von selbst das Spulen für, und machte es bald so ordentlich, daß der Vater mich für ein Weltwunder hielt und allen Menschen rühmte: er hätte einen Bueben daheim, e settige gäb‘s unter tusige nicht. Diesen Ruhm spendete er mir auch in meiner Gegenwart bei jeder Gelegenheit, so daß ich selbst nicht wenig auf mir hielt und wirklich glaubte, ich sei ein Ausbund.
Sobald ich größer wurde, plagte mich der Gwunder, wohin der Vater Dienstags oder Donnstags gehe und woher er mir den schönen Kram bringe? Lange hielt ich ihm an, mich mitzunehmen. Er hätte es längst gethan, denn er freute sich selbst darauf wie ein Kind, und mochte nicht warten, zu vernehmen, was man z. B. in Burgdorf von mir sagen und wie man allgemein über mich staunen werde, indem er überzeugt war, daß man dort noch nie einen solchen Knaben gesehen. Allein er fürchtete, ich möchte nicht laufen und sparte daher mir und ihm die Freude auf, bis ich das sechste Jahr zurückgelegt hatte. Endlich versprach er mir einmal zur Herbstzeit, mich an den Markt nach Burgdorf zu nehmen, wenn ich das Namenbuch noch einmal auslerne und ihm fleißig spule. Wie ich des Tages lernte und spulte, und dann des Nachts träumte von dem Märit und der Stadt und allem dem, was mir der Vater sagte, das man da sehen könne; wie ich in einem beständigen Fieber war und an den Fingern Tag und Stunden abzählte und des Tages hundertmal sagte: ›Vater, wenn wir noch viermal oder dreimal geschlafen haben, dann ist der Märit, nicht wahr?‹ kann man sich denken.
Endlich brach der ersehnte Tag an. Er traf mich schon erwacht und ungeduldig, weil die Mutter expreß mit dem z‘Morgenessen zu zaudern schien und die Schwestern mir meine Schuhe auch nicht salbten so geschwind ich wünschte. Da verklagte ich sie beim Vater; dafür haareten sie mich, als sie mir das Halstuch umbanden. Daß ich z‘Märit konnte und das ganze Jahr sonst niemand, das wollte Mutter und Schwestern fast das Herz abdrücken.
Endlich wanderten wir fort, der Vater mit einem Tuch zum Abliefern auf der Achsel, einem Korbe mit einem Bälli Anken am Arm und ich mit einem Stecken in der Hand, der wenigstens eben so groß war als ich. Wie bei einem tüchtigen Landregen aus allen Winkeln Bächlein fließen, zusammenströmen, zu Bächen werden und, endlich in den Fluß sich mündend, diesen anschwellen zum gewaltigen Strom: so sendet in weiter Umgegend fast jedes Haus seine Stellvertreter aus an einen schönen Burgdorfer Märittag zu Lust und Kauf. Jeder trägt zu Markte, was er hat, viele nur den eigenen Leib. Auf allen Fußwegen sieht man Eilende. Sie sammeln sich schon zu Truppen in den Sträßchen und werden zu einer unabsehbaren Menge, wenn die Hauptstraße sie aufnimmt. Da wogt es dann wild durcheinander von Menschen und Vieh, und rasselnd schnurren die Bernerwägeli mitten durch, daß die Schafe nicht wissen wohin und die plaudernden Fußgänger auseinander fahren, als ob eine Bombe unter sie gefallen wäre, und aus einzelnen Chaisen und Charabanken schauen breite Gesichter wohlbehaglich auf die Menge nieder und fahren rasch durch sie hin, als ob sie das Ordinäri schon in der Nase hätten. Was war da für einen Buben, der noch nie auf der großen Straße und an einem Märit gewesen war, nicht alles zu sehen! Das Vieh zog mich mehr an als die Menschen; und bei den kleinen lieben Lämmchen mußte ich alle Augenblicke stille stehen. Je näher wir der Stadt kamen, desto schwerer hing ich an des Vaters Kuttentäsche; denn immer mehr hatte ich zu sehen. Als erst das Städtchen und das schöne Schloß so stolz sich mir darstellten, da wäre ich fast am Boden festgewurzelt, so große und so viele und so schöne Häuser bei einander zu sehen. Sobald ich mich von dem ersten Eindruck erholt, machte ich, um bald dort zu sein, so geschwinde Beine, daß der Vater kaum nach konnte. Als wir in die Stadt kamen, gab es wieder Halt, und zwar bei jedem Kramladen: ›Nei lue doch, Aetti, chum doch da zue,‹ schrie ich bei jedem Schritt und zerrte an der Kuttentäsche, daß sie krachte. Aber der Vater hatte nicht Zeit; er mußte das Tuch abliefern. Der Herr war gar ein exakter und schnauzte die Weber, die ihm nicht zu der Zeit kamen, welche er im Kopfe hatte, gar rauh ab. Wir waren ohnehin schon ziemlich spät; darum gab der Herr auch gar kurze Worte, würdigte mich keines Blickes und gab mir weder einen Batzen noch ein gutes Wort. Darauf hatte der Vater gezählt und nahm es sehr übel. Wenn er einen andern wüßte der ihm beständig zu weben hätte, er ginge auf der Stelle zu ihm und ließe den fahren — verfluchte er sich. Nachdem er das erhaltene Garn versorgt hatte, stellte er sich mit seinem Ankenbälli z‘weg zum Verkaufen und legte das Zwecheli mit den roten Streifen schön zurück. Mir brannte der Boden unter den Füßen; ich zappelte um den Vater herum und hielt ihm an, daß er doch mitkomme aus der finstern Laube weg, zu den Krämern ga luege und ga chrame. Endlich gab er mir einen Batzen mit dem Bedeuten, ich solle mir daraus etwas kaufen, mich ein wenig umsehen, aber nicht weit gehen und ja bald wieder kommen. Er ließ mich ungern von sich; nicht daß er fürchtete, es könne mir etwas geschehen, sondern weil er dadurch um das Lob kam, das er von den Anken kaufenden Frauen über mich einzusammeln hoffte. Bis dahin hatte mich noch kein Mensch ordentlich angesehen, geschweige denn gerühmt; und das machte ihn fast schalus.
Glücklicher als ein König stürmte ich fort mit meinem Schatz unter die Herrlichkeiten alle. Wo der Vater stand und welchen Weg ich nahm, achtete ich nicht; und daß ich ihn nicht wiederfinden könnte, dachte ich nicht. Ich stund von Stand zu Stand und versank in immer tiefere Bewunderung. Hier sah ich so schöne Manne auf den Rossen, oben rot und unten blau, und Säbel und Gewehre daneben und schöne Wagen aller Art; dort Pelzkappen und Gold darum, das ganz prächtig glitzerte, gerade wie des Statthalters Bub eine hatte, um welche ich ihn immer beneidet; an einem dritten Orte ganze Haufen von Büchern und Helgen dabei, ach so schöne, so schöne, wie ich mein Lebtag nicht gesehen; und neben dabei Lebkuchen ganze Bygete und groß wie Ofenbretter. Vor allem stund ich still, wie lange, weiß ich nicht. Ich hatte Vater und Zeit und alles vergessen. Den Batzen hielt ich in der Hand, dachte vor dem Sehen lange nicht ans Kaufen, und als endlich Wünsche nach dem Besitzen von etwas in mir aufstiegen, wußte ich lange nicht, was ich nehmen sollte. Mich hungerte und die Lebkuchen lockten mich gar sehr. Aber die Pelzkappen waren so schön, die Manne auf den Rossen so stattlich und die Helgen, ach! die gefielen mir gar zu wohl. Endlich siegte die Lust nach diesen; ich drängte mich durch, streckte meinen Batzen dar und begehrte die, welche mir am besten gefiel. Aber es lachte der Krämer und sagte: die koste manchen Batzen. Kleinere wollte er mir zeigen; aber mein Sinn war einmal auf diese gestellt. Da gedachte ich auf einmal des Vaters, daß der viele Batzen hätte, kehrte um, ihn zu suchen und Batzen zu holen. Ich lief und lief, aber fand den Vater nicht, fand den Ort nicht, wo ich ihn gelassen. Aus dem Gedränge der Leute konnte ich nicht kommen, konnte nicht wissen, wo ich war. Da wurde mir entsetzlich bange auf einmal ums Herz; eine Angst, von welcher man sich keinen Begriff macht, befiel mich; der Schweiß bedeckte mich, das Weinen übernahm mich und ich fing an zu schreien: »Ätti, o Ätti, wo bist?« Aber kein Ätti gab Bescheid. Es wurden Leute auf mich aufmerksam und fragten, wo es mir fehle? Ich fragte nach dem Ätti, sie nach seinem Namen und wie er einer sei? Hans heiße er, sagte ich, und habe eine elbe Kutte an. Es geb gar manchen Hans und viele elbe Kutten hier, entgegneten sie; der Ätti werde wohl noch anders heißen und wie man ihm noch sonst sage? D‘Muetter, schluchzte ich heraus, sag‘ ihm allbeneinisch euige Branzi und Gugag. Da lachten die Leute und ließen mich stehen und weinen und Ätti schreien!
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