Jeremias Gotthelf - Leiden und Freuden eines Schulmeisters
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Glücklich war‘s für mich, daß es mir nicht so ging, und daß die gütige Vorsehung mir einen Retter vor diesem Zustande in den Weg führte, für mich ein Engel, d.h. ein Bote Gottes. Und was für einen — sollt ihr im folgenden Kapitel hören.
Fünftes Kapitel. Wie ich aus einem Erbprinzen ein Schulprinz werde
Mein Engel, den ich fand, hatte auch keine Fecken, sondern eine Schnupfnase und Augen, die tropften wie ein Schleiferkübel. Es war unser alte Schulmeister, der mich in Burgdorf gefunden, sich meiner liebreich angenommen und mir beim Vater z‘Best geredet hatte, als er mich in der ersten Hitze schlagen wollte. Das hatte ihm mein ganzes Herz gewonnen, ich hing an ihm mit wahrer Ehrfurcht und Zärtlichkeit, er mochte sein wie er wollte. Jeder Mensch macht auf den andern einen Eindruck, der gewöhnlich erzeugt wird durch die äußere Gestalt und die Gesichtszüge. Dieser Eindruck ist oft ein sehr wichtiger, denn der Seele Spiegel ist das Gesicht, und mancher hat es bereut, daß er den ersten Eindruck über den Worten eines Menschen vergessen, weil er sich dadurch bittere Täuschungen erspart hätte. Zuweilen aber wird dieser Eindruck auch erzeugt durch die Lage oder die Handlung, in welcher wir einen Menschen zum erstenmal erblicken, und dieser Eindruck ist noch bleibender als der erste. Ein Kind, das zum ersten Male in die Schule kömmt und es sieht den Schulmeister im Zorn, sieht ihn rauh und auffahrend, wird Jahre lang die Furcht vor ihm festhalten und selten es bis zur Liebe bringen. Ja man wird es mit Schlägen in die Schule treiben müssen, was das Übel nur ärger macht.
So hatte ich es mit meinem Schulmeister; was andere an ihm sahen, sah ich nicht, und wenn andere ihn neckten, so that ich ihm, was ich ihm an den Augen absehen konnte. Er war häßlich und durch Unreinlichkeit fast eckelhaft; er liebte neben dem Schnupf auch den Schnaps, und den trank er manchmal vor, manchmal während der Schule. Sein Lohn war gering, und um sich mehr Geld zu verschaffen, trieb er das Küferhandwerk und hatte im Winter den Zügstuhl in der Schulstube. Er galt für einen bsunderbar e Gschichte, denn er konnte den Bauern das Heu messen und sogar Brieflein und Zeugnisse schreiben für sie. Sein Schulhalten war aber nicht weit her. Des Morgens mußte man zuerst lernen, was man aufsagen wollte, sowohl auswendig, als die Leser ihre paar Zeilen im Fragenbuch, und die Buchstabierer ihre Buchstaben. Dann fing das Aufsagen an, und wenn dieses nicht bis mittags dauerte, so las man noch ein wenig. Des Nachmittags fing man mit Lesen an, später konnten einige manchmal etwas schreiben oder rechnen; die meisten und besonders die Leser und Buchstabierer, kamen nicht von ihren Büchern weg. Aber auch dieses Schulhalten war ihm beschwerlich und er that es selbst so wenig als möglich. Entweder war er duselig in seinem Kopf von Branntenwein, oder er hatte Kübeli zu binden und Reifen zu schnefeln. Er hatte daher immer einen oder zwei Adjutanten, denen er sein Scepter, die Rute, anvertraute. Gewöhnlich waren es die Reichsten, denen er damit die Gelegenheit gab sich einzuüben, künftig die Untergebenen tyrannisieren und quälen zu können nach Noten. Ordnung war keine in der Schule, aber Prügel vollauf von dem Alten und von den Jungen. Die Achtung fehlte, und wer dem Schulmeister am meisten Streiche spielen, ihn am besten ausspotten konnte, der hielt sich für den Größten und wurde auch von den andern dafür gehalten. Man that ihm alles Wüste, z. B. gefrornen Roßmist, in seine weiten Kuttentäschen, leerte ihm seine Schnupfdrucke aus und füllte sie mit Staub aus Weidenbäumen, schlug ihm Nägel in die Äste, die er aushauen wollte. Doch der Jubel ging erst recht an, wenn er des Nachmittags einschlief, was nicht selten geschah.
Sobald man sah, daß der Schlaf über ihn komme, verstummte der gewöhnliche Lärm, und mäuschenstill ward‘s ringsum. Glaubte man ihn ordentlich eingeschlafen, so ließ einer zur Probe ein Buch fallen oder schlug mit dem Lineal auf den Tisch. Selten erwachte er. Dann wurde Kriegsrat gehalten, was anzufangen sei, und nie war man über etwas Lustiges verlegen. Man band ihn mit Stricken an die Ofenbeine an, strich ihm Tinte ins Gesicht, machte ihm einen Schnauz, verstopfte ihm die Nasenlöcher mit Papier, klebte ihn an den Haaren mit Pech am Ofen an u.s.w. War die Sache ausgeführt, so machte man sich in aller Stille aus dem Staube bis an eines, das an irgend einem Fenster den Austrag der Sache ansehen mußte; denn das Lustigste war dann doch, zu wissen, wie es abgelaufen. Wenn die Frau (eigne Kinder hatten sie keine) die Kinder fortgehen hörte und der Mann nicht kam, suchte sie ihn endlich und weckte ihn unsanft auf, betitelte ihn auf allerlei Weise und befreite ihn nicht auf die gelindeste Art. Das alles dann erzählen zu hören, war die größte Burgerlust für die Schüler. Der Schulmeister fragte nie nach den Missethätern, aber am folgenden Morgen handhabte er die Rute mit besonderem Nachdruck, und die, denen er den Streich zutraute, erhielten ihre Heiligen mit und ohne Anlaß. Aber man war derselben so gewohnt, daß man sich aus ihnen nicht viel machte, obschon er bis zu sechs Dutzend sogenannte Tötzelni aufzählte.
Ich war schon früher zu ihm in die Schule gegangen, ohne daß ich mich über ihn besonders zu beklagen gehabt hätte. Durch mein vieles Lernen zu Hause war ich meinen Altersgenossen zuvorgekommen, konnte immer ohne Fehler aufsagen, und an den Streichen, welche die ältern verübten, war ich zu jung, teil zu nehmen. Seit er mich aber erlöst hatte aus meinem Jammer und seit ich keine Tristig mehr hatte zu Hause, war die Schule mein liebster Aufenthalt und der Schulmeister mir der liebste Mensch unter der Sonne. Ich that alles Mögliche, um ihm zu gefallen, und dadurch gewann ich seine Zuneigung, vielleicht auch dadurch, daß er mir eine Wohlthat hatte erzeigen können. Der Mensch thut so selten etwas Gutes, daß er sich ordentlich zu dem hingezogen fühlt, der ihm Gelegenheit dazu gegeben hat, etwas Löbliches zu vollbringen, und seinem Gewissen Stoff, ihn auch einmal zu rühmen.
Freilich waren die Mittel, welche ich ergriff, um mich ihm wohlgefällig zu machen, nicht die saubersten. Ich sah, daß andere Kinder ihm zuweilen Geschenke brachten, Milch, Brot, Speck, Metzgeten u. s. w. Daß die es einige Tage besonders gut bei ihm hatten, kam bei mir nicht sowohl in Betracht, als daß ich sah, wie sehr es ihn freute und wie seine Frau nicht aufhören konnte zu danken und dem Müetti und dem Ätti alles Gute zu wünschen. Ich forderte daher einmal, als wir backten, ganz unbefangen ein Brot, um es dem Schulmeister zu bringen. Wohl da kam ich schön an! Der Vater meinte: »Ihr fresset no nit gnue Brot, daß mr no angere gä seu. I mah verdiene, wi-n i will, es bschützt nüt. We d‘no einisch öppis seyst, su schlah-n-i dr dr Gring ab.« Die Mutter aber belferte: »Ja dem wett i o öppis bringe! Suf är weniger Brönz! U sn Frau isch so schmäderfräßig, sie schätzte üses Brot nüt; es war ihr z‘weni wyßes, sie gab‘s ume dr Geiß.«
So war ich abgefertigt, aber nicht zufrieden. Nun konnte ich freilich nicht thun, was jener Güterknabe, der gerne unterwiesen sein wollte, und, um den Pfarrer dazu zu bewegen, ihm ein Geschenk zu bringen trachtete, und es recht gut machen wollte, damit es ja bschüßi; der daher seinem Meister zwei Hammen auf einmal stahl, aber auch die Sache so ausbrachte. Denn hätte er dem Pfarrer nur eine Hamme auf einmal gebracht, so wäre es diesem nicht aufgefallen, allein zwei auf einmal, das war er nicht gewohnt und fragte nach, und die Sünde kam aus. Nein, zwei Hammen konnte ich aus unserm Kämi nicht nehmen, die Mutter sah zu scharf alle Tage hinauf, die vier zu zählen, die im Winter oben hingen. Aber ich stahl Eier, und da es diese selten gab im Winter, so stahl ich sie im Sommer in Vorrat und verbarg sie ins Heu, stahl Äpfel, dürres Zeug, und wollte einmal sogar der Kuh eine Halbe Milch ausziehen. Die aber verstund keinen Spaß, sondern schlug den ungewohnten Melker gar tüchtig in den Mist, daß er Mund und Nase voll bekam.
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