Marie Ebner-Eschenbach - Rittmeister Brand; Bertram Vogelweid

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Rittmeister Brand; Bertram Vogelweid: краткое содержание, описание и аннотация

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Eine halbe Stunde verging. Die Thür des Salons wurde geöffnet, und Jemand trat ein. Brand wußte, ohne sich umzusehen, wer es war. Er kannte den festen und zugleich diskreten Schritt, den sein Diener sich hatte angewöhnen müssen, er kannte auch dessen Art, die Thüre zu öffnen und zu schließen. Wer hatte sie ihm denn beigebracht?

»Die äußere Klinke gefaßt, Du Waldmensch. Eins! – niedergedrückt: Zwei! – Thür auf! – Vorwärts, und die andere Klinke gefaßt: Eins! – niedergedrückt: Zwei! – Thür zu! –«

Diese Übung zehnmal nach einander durch drei Tage wiederholt, und ein ehemaliger Waldmensch war für den ganzen Rest seines Lebens befähigt, als ein Gesitteter unter Gesitteten zu erscheinen. Ist solcher Gewinn nicht der kleinen Mühe werth?

Peter Peters war also eingetreten. Ein weiteres Lebenszeichen gab er nicht. »Was willst Du?« fragte Brand nach einer Weile, ohne sich umzusehen.

Peter zögerte, seine Stimme war furchtbar gepreßt, als er sie endlich erhob, um seine »gehorsamste Mittheilung« vorzubringen.

Eigentlich wurde die Mittheilung hinterbracht, denn er sagte, was er zu sagen hatte, in seines Herrn Rücken, der ihm wohl auch imponirte, aber doch nicht so sehr wie seines Herrn Gesicht.

Wenn er gesehen hätte, was auf dem vorging, während er sprach, würde er seine Rede schwerlich zu Ende gebracht haben. Bestürzung, Zorn, Wehmuth spiegelten sich in den Zügen des erregten Mannes, um als sein Diener schwieg, einer rasch erkämpften, eisernen Ruhe zu weichen. Jetzt wendete er plötzlich den Kopf. Er, der Sitzende, der Kleine maß den flehenden großen Peter von oben herunter und sagte, die Ellbogen auf die Sessellehne gestützt, die Cigarre zwischen den Zähnen: »Heirathen willst Du, wenn ich nichts dagegen habe? – Was soll ich dagegen haben? – Du heirathest und Du gehst. Einen mit Familie behafteten Diener kann ich nicht brauchen. Und wie heißt die Gans, die Dich nimmt?«

Nicht ein protestirendes Wort zu Gunsten seiner Erkorenen kam über Peters Lippen. »Du gehst.« Wie eine Pistolenkugel hatte es ihn getroffen. Er wunderte sich, daß er noch aufrecht stand. »Du gehst.« Diese – Unmöglichkeit hatte er nicht erwogen.

»Wie heißt sie?« wiederholte Brand.

Tonlos, mit verglasten Augen vor sich hinstarrend, gab Peter die Antwort: »Magdalena Sänftenträger. Kinderlose Wittwe. Das Delicatessengeschäft grad gegenüber gehört ihr. Wo ich zum Souper für den Herrn Rittmeister die kalte Küche hole.«

»Die kalte Küche, schön. Bei der haben die Herzen Feuer gefangen. Gut. Abgemacht. Geh’.«

Peter ging, und die grollenden Gedanken Brands folgten ihm nach. Der will heirathen, der will sich etabliren, einen Haushalt gründen, dieser Peter, an dem immer noch erzogen werden muß, der nichts kann und nichts ist ohne seinen Herrn. Wenn man nur denkt! – Zum zweiten Dragonerregiment war er gekommen vor zwölf Jahren, halb verhungert, der verwaiste Sohn einer armen Tagelöhnerin, die mit ihm in der Welt herumgezogen war, da- und dorthin, wo sie gerade Arbeit fand, der nie eine Schule regelmäßig besucht, nie einen ganzen Rock am Leib gehabt hatte. Und nun auf einmal gut genährt, gekleidet und bewohnt, von seinem Rittmeister mit besonderer Aufmerksamkeit behandelt als der ärmste, im Zustande ärgster Verwahrlosung übernommene Rekrut. Man konnte Freude an ihm haben, an seinem physischen, geistigen und moralischen Gedeihen, an dem Glück, das sich auf seinem gutmüthigen, braunen Gesichte spiegelte – wenn er nicht gerade weinte – denn das war seine Schwäche. Viel zu leicht für einen Mann, einen Soldaten, traten ihm Thränen in die Augen. Der bärenhafte Bursche konnte nicht leiden sehen, am wenigsten Thiere. Er war allem Lebendigen ein Freund: er hielt sich für den Beneidenswerthesten auf Erden, als ihm ein Pferd anvertraut wurde. Keines im ganzem Regimente war besser gehalten als Peters Sinbad, und in verhältnißmäßig kurzer Zeit keines besser geritten. Auf dem Rücken des Thieres, dessen Gedanken er, und das seine Gedanken errieth, verlebte er seine glücklichsten Stunden.

Neun Jahre hatte er schon gedient und sich mit seinem Stande immer gleich zufrieden gefühlt, als die große Katastrophe im Leben Brands eintrat, als das Unerwartetste, Unglaublichste geschah, als er den Dienst aufgab. Da bewährte sich Peter Peters, da bethätigte er die Liebe und Dankbarkeit, die sich allmählich in ihm gesammelt, aber nie einen Ausdruck gefunden hatte. Ohne ein Wort darüber zu verlieren, als ob es nicht anders sein könnte, brachte er sein Opfer. Er verließ den Dienst, das Regiment, seinen Sinbad und folgte dem Rittmeister, der ihn vor Jahresfrist zu seiner Ordonnanz gemacht hatte, »ins Civil«.

Dummer Peter, treuer Peter, dachte Brand, als diese Erinnerungen in ihm aufstiegen, und mit ihnen zugleich alle die anderen, die er nie wissentlich, nie mit Willen herauf beschwor, die er am liebsten ruhen ließ. Er seufzte schwer. Was vorbei ist, ist vorbei; ein Schwächling, der widerbellt gegen die Notwendigkeit. Wenn er noch so tief überlegte, mußte er sich sagen: Alles, was geschehen war, war regelrecht geschehen. Brand hatte gehandelt, wie er seinem Charakter nach handeln mußte, wie er, in dieselbe Lage versetzt, noch einmal handeln würde. Keine Reue – darüber nicht. Er ließ den Kopf auf die Brust sinken – darüber nicht!

Schattengleich zog eine schlanke Mädchengestalt an seinem innern Auge vorbei, und er streckte mechanisch abwehrend die Hand gegen sie aus, die in ihrer Lieblichkeit vor ihm aufgetaucht war.

Verdrießlich über die Träumerei, in die Peters scheinbare Treulosigkeit ihn versetzt hatte, richtete er sich entschlossen auf und schrieb an ein Dienstvermittlungsbureau, das er täglich in seiner Zeitung angekündigt fand. Dann erhielt Peter Peters den Befehl, den Brief abzugeben. Das war für den Mann ein großer Schmerz. Er hätte gern Einwand erhoben, und brachte es doch nur zu einem: »Aber Herr Rittmeister,« weil seine Stimme in einem Schluchzen erstickte, das um keinen Preis vor dem strammen Herrn laut werden durfte.

So trug er das unselige Schreiben ins nächste Postkästchen und ging dann, sich ausweinen, zu seiner Magdalena.

Am nächsten Vormittage schon stellte sich eine Anzahl Bedienter, vom Dienstvermittlungs-Bureau entsendet, dem Rittmeister vor. Er wählte den, dessen Äußeres den schärfsten Kontrast zu dem Äußern Peters bildete: einen feinen, wunderhübsch frisirten Menschen, der ausgezeichnet gute Manieren und wohlgepflegte Hände hatte.

Vier Wochen später, am Hochzeitstage seines Vorgängers, trat er den Dienst an, und zwar, wie er sich ausbedungen hatte, mit dem Range eines Kammerdieners.

Bevor Peter seine Braut zum Altar führte, mußte sie mit ihm zu Brand, der die schöne, von Kraft und Gesundheit strotzende Wittwe ernsthaft betrachtete und sprach:

»Stattlich, stattlich. Du hast Dir eine gewichtige Lebensgefährtin ausgesucht, Peter.«

Peter strich über seinen dicken, rothen, an den Enden leicht gelockten Schnurrbart und versetzte: »Ich mag die Mageren nicht.«

»Und ich,« sprach Magdalena und warf dabei einen zärtlichen Blick auf den Auserwählten, »habe mir vorgesetzt; wenn ich wieder heirathe, nehme ich einen Großen. Ein Kleiner kann grad so grob sein und macht kein Ansehen.«

Brand meinte, dem Peter seien noch andere gute Eigenschaften nachzurühmen als seine Größe, und als ganz armer Schlucker käme er ihr auch nicht ins Haus. Damit legte er ein auf zweitausend Gulden lautendes Sparkassenbuch in die Rechte des Bräutigams und schloß:

»Ich danke Dir für Deine treuen Dienste. Werde ein so braver Ehemann wie Du ein braver Diener warst. Leb’ wohl.«

Peter schluchzte laut während der ganzen Fahrt zur Kirche, und vor dem Altare stieß ihn der Bock so heftig, daß er sein »Ja« mehr bellte als sprach.

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