Marie Ebner-Eschenbach - Rittmeister Brand; Bertram Vogelweid
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Auch seiner Frau machte der Oberst das Leben schwer. Einmal, in einer Stunde der Empörung über ihn, ließ sie sich hinreißen, Wildenstein ihr Leid zu klagen. Das wurde für beide verhängnißvoll. Die lange zurückgedämpfte Empfindung im Herzen Wildensteins brach mit elementarer Macht hervor; er entrang der Geliebten ein halbes Geständniß ihrer Gegenliebe und drückte in an Wahnsinn grenzendem Entzücken den ersten Kuß auf nur schwach widerstrebende Lippen. Sie hatte ihm durch ihre Klage das Recht gegeben, sie zu beschützen, und dieses Recht war nun sein, und er wollte es wahren, es vertheidigen, und sie war sein. Um dieses höchste Gut sollte ihn keine Macht der Erde bringen. Aber nicht unrechtmäßig, nicht in Unehren wollte er sie besitzen. Er sprach von der Scheidung ihrer Ehe, von dem Eingehen einer neuen mit ihm. Er entrollte vor ihr ein Zukunftsbild, das ihm die Seligkeit auf Erden verkörperte, vor dem ihr aber graute. So hatte sie es nicht gemeint! Empörend und lächerlich erschien der gesellschaftlich hoch stehenden, an Luxus gewöhnten Frau die Zumuthung Wildensteins und er selbst als ein rücksichtsloser Egoist.
Am folgenden Tage erhielt er einen langen Brief von der Gräfin. Sie bat ihn, ihre »gestrige Übereilung« großmüthig zu verzeihen. Sie war seitdem von Reue gefoltert. Sie hatte schwer gegen ihren Gatten gefehlt, dem sie ja im Grunde keinen anderen Vorwurf machen durfte als den, daß er sie zu sehr liebe. Sie hatte sich auch an Wildenstein schwer versündigt, sie hatte ihn – freilich eine Selbstgetäuschte – über die Stärke ihrer Empfindung für ihn getäuscht. Sie würde sich nie entschließen können, ihren Pflichten untreu zu werden, ihren Gatten zu verlassen. »Ich bin in Ihrer Hand«, hieß es am Schlusse. »Sie können mich verderben, Sie sind ein edler Mensch, Sie werden es nicht thun. Ich hoffe, ich baue auf Sie, Sie werden die arme, kleine Erny nicht unglücklich machen wollen. Ich wage nicht, Sie um Ihre Freundschaft zu bitten, ich bitte nur, seien Sie nicht mein Feind.«
IV
Eines Abends in der Offiziersmenage, – auch der Oberst war da und saß an einem Tische mit Brand, – kam das Gespräch auf allgemeine militärische Verhältnisse. Die Herren geriethen in Eifer, Dietrich behandelte mit besonderer Wärme sein Lieblingsthema: Keine Institution ist zur Erfüllung des hohen Zweckes, die Menschen zu erziehen, so berufen und so fähig wie die Institution des Waffendienstes. Sie stellt die strengsten Anforderungen an die Pflichttreue, Ehrenhaftigkeit, den Mannesmuth. Sie verlangt blinden Gehorsam von den Geführten und deshalb von den Führern sehende Augen, klaren Vorausblick, scharfen Einblick. Sie verlangt von ihnen Gerechtigkeit und Strenge, denn nicht Freiheit braucht der Mensch, der Mensch braucht Zucht. Aber weise muß die Strenge sein; unweise Strenge wird immer Grausamkeit und unter dem grausamen Führer die Mannschaft zur wilden Rotte. Der Dutzendoffizier verroht, der tüchtige verbittert. Ein Fluch für die Armee ist Jeder, der Gewalt hat über Andere und nicht über sich selbst, ein Verräther, der unseren Stand dem Haß und der Verleumdung ausliefert.
Er sah, während er sprach, dem Obersten fest ins Gesicht, und der erwiderte kein Wort, zog die giftigen Äuglein nur immer mehr zusammen. Plötzlich stand er auf, nickte den Herren, die alle zugleich seinem Beispiel folgten, kaum merklich zu und ging nach Hause.
Besonders zeitig fand er sich am nächsten Morgen auf der Reitschule ein, wo Brand Chargenreiten abhielt.
Schon als er vom Pferde stieg, sich in den breiten Hüften wiegte, die Beine warf, daß ihm die Kniescheiben knackten, und am staubfarbigen Schnurrbart ungeduldig zupfte, wußten seine unglücklichen Untergebenen: Der ist geladen. Gnade Gott Jedem, den er heute aufs Korn nimmt.
Der Oberst untersuchte die Packung, die Zäumung, die Bügelschnallung, tadelte Alles, fand auch die Wartung der Pferde, die Haltung der Reiter miserabel, unterzog die Abrichtung selbst einer herben Kritik.
»Herr Rittmeister Brand,« hieß es auf einmal, »Sie scheinen vorzugehen nach einem ganz neuen, eigens von Ihnen erfundenen Reglement. Ihre Unteroffiziere haben die schlechtesten Pferde.«
»Entschuldigen Herr Oberst, das ist nicht der Fall,« antwortete Brand.
»Wie, nicht der Fall?« Er bezeichnete ein Pferd in der Abtheilung Wildensteins, der eben aufgesessen war, und auf den Befehl, in die Reitschule zu kommen, wartete: »Der Braune dort im zweiten Glied ist mir lieber als alle Ihre Unteroffiziers-Pferde.«
»Aber auf einem Auge blind,« sprach Dietrich mit größter Ruhe.
Der Oberst schnaubte: »Was? … Sie … Den mein’ ich nicht. Den andern, den lichten, der ist das richtige Unteroffiziers-Pferd.«
»Er ist’s auch gewesen, aber Herr Oberst haben ihn selbst vor vierzehn Tagen als untauglich dazu erklärt.«
Das auf offener Reitschule, vor aller Mannschaft. Dem Obersten liefen dicke Schweißtropfen über die Hängebacken, er biß die Lippen und wendete sich der Abtheilung des zweiten Rittmeisters zu. Mit dem war der Kampf leichter aufzunehmen, der sollte jetzt büßen für den Freund und für sich selbst, hatte ihn der Regiments-Kommandant doch schon lange genug im Magen, den melancholischen Frechling, der es wagte, die Frau Oberstin anzuschmachten.
Die Nörgeleien begannen. Wildenstein erfuhr Rüge um Rüge, Spott um Spott. Was einen Menschen, der seine Schuldigkeit thut, und mehr als seine Schuldigkeit, nur reizen und demüthigen kann, folgte Schlag auf Schlag. Nun entsetzte sich der Oberst plötzlich über das Aussehen eines der Dragoner.
»Kommandiren Sie den Mann in die Mitte der Reitschule,« befahl er, und nachdem das geschehen war, betrachtete er den armen Teufel von Rekruten, einen blutjungen, plumpen, hochschultrigen Burschen, und schrie dann auf, mit geheucheltem Zorn: »Der ist ja bucklig. Sagen Sie mir einmal, Herr Rittmeister Wildenstein, wie heißt der Mann? – Wie er heißt, frag’ ich.«
Merkwürdig – der Rittmeister besinnt sich. Hat ihn das Gedächtniß verlassen, hat er nicht reden können, weil es schon so gekocht hat in ihm, er antwortete nicht. Da brach der Oberst in ein abscheuliches Lachen aus: »Ach ja, freilich, Männernamen merken Sie sich nicht. Freilich, freilich, wenn eine Amalia Rosenduft oder eine Eulalia Lilienstengel da oben säße, da hätten Sie nicht nöthig, erst lange nachzudenken. Ich muß Ihnen doch rathen, befassen Sie sich zeitweise wenigstens mit dem, was Ihre Pflicht ist.«
»Herr Oberst«, knirschte Wildenstein, und in seine Arme hätte Dietrich ihn nehmen, wegtragen hätte er ihn mögen. Er sieht es ihm an, es ist aus mit seiner Selbstbeherrschung, seiner Willenskraft, mit Allem.
»Schweigen Sie,« donnerte der Oberst ihn an. »Riskiren Sie nicht ein einziges Wort, man soll das Schicksal nicht versuchen, wenn man so wenig Glück hat wie Sie.«
Das war mit einer so schändlich gemeinen Ironie gesprochen, daß es Jeden anwiderte, der es mit anhören mußte. Wildenstein war leichenblaß: »Herr Oberst,« sprach er mit lauttönender Stimme, »ich dulde das nicht, das gehört nicht hierher.« Seine Hand ballte sich um den Säbelgriff, er trat auf den Kommandanten zu.
Brand sprang ihm nach, packte ihn und hielt ihn fest.
»Gehen Sie zum Profosen, ich mache Ihnen den Proceß,« sagte der Oberst. Er triumphirte; endlich war die Gelegenheit da, Herrn Rittmeister Wildenstein den Hals zu brechen.
Als der sich wendete, um zu gehorchen, stand Dietrich vor ihm und sah ihn unsagbar besorgt und beschwörend an. Wildenstein antwortete mit einem ernsten, entschlossenen Blick, einem Blick, der deutlich sprach für den verstehenden Freund: »Sag’ selbst, ist’s nicht genug?«
Nach dem Schluß der Reitschule ging Brand gerade aus ins Quartier seines Freundes. Da fand er ihn, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, auf dem Bette sitzend, neben ihm lag die abgeschossene Pistole; er hatte sich meisterlich ins Herz getroffen. Auf dem Tische war sein Geld ausgebreitet, zweiundvierzig Gulden, und ein Briefbogen, auf dem mit Bleistift geschrieben stand:
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