Andersen, Christian - Märchen
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»Nun trinkst Du Deinen Thee,« sagte die Mutter, »vielleicht bekommst Du dann ein Märchen zu hören.«
»Ja, wenn ich nur ein neues wüßte!« sagte der alte Mann und nickte freundlich. »Wo hat der Kleine die nassen Füße bekommen?« fragte er.
»Ja, wie das geschehen ist,« sagte die Mutter, »das kann niemand begreifen.«
»Erzählen sie ein Märchen?« fragte der Knabe.
»Kannst Du mir genau sagen, denn das muß ich zuerst wissen, wie tief der Rinnstein in der kleinen Straße ist, wo Du in die Schule gehst?«
»Gerade bis mitten auf die Schäfte,« sagte der Knabe, »aber dann muß ich in das tiefe Loch gehen!«
»Sieh, davon hast Du die nassen Füße!« sagte der Alte. »Nun soll ich freilich ein Märchen erzählen, aber ich weiß keines mehr!«
»Sie können ein neues machen!« sagte der kleine Knabe. »Die Mutter sagt, daß Sie aus allem, was Sie betrachten, ein Märchen machen können, und von allem, was sie berühren, könne Sie eine Geschichte erzählen!«
»Ja, aber die Märchen und Geschichten taugen nichts! Die ordentlichen kommen von selbst, die klopfen mir gegen die Stirn und sagen: hier bin ich!«
»Klopft es nicht bald?« fragte der kleine Knabe; die Mutter lachte, that Fliederthee in die Kanne und goß kochendes Wasser darüber.
»Erzählen Sie etwas!«
»Ja, wenn ein Märchen von selbst kommen möchte, aber sie sind vornehm, sie kommen nur, wenn sie Lust haben! – Warte!« sagte er auf einmal. »Da haben wir eines! Gieb acht, nun ist eins in der Theekanne!«
Der kleine Knabe sah nach der Theekanne hin, der Deckel hob sich mehr und mehr, und die Fliederblumen kamen frisch und weiß daraus hervor, sie schossen große, lange Zweige, selbst aus der Leinwand verbreiteten sie sich nach allen Seiten und wurden größer und größer.
Es war der herrlichste Fliederbusch, ein ganzer Baum, er ragte in das Bett hinein und schob die Vorhänge zur Seite. Wie das blühte und duftete, und mitten im Baume saß eine alte, freundliche Frau mit einem sonderbaren Kleide, es war ganz grün, gleich den Blättern des Fliederbaumes, und mit großen, weißen Fliederblumen besetzt. Man konnte nicht so gleich erkennen, ob es Zeug oder lebendiges Grün und Blumen waren.
»Wie heißt die Frau?« fragte der kleine Knabe.
»Ja, die Römer und Griechen,« sagte der alte Mann, »die nannten sie eine Dryade, aber das verstehen wir nicht. Draußen in der Vorstadt haben wir einen besseren Namen für dieselbe, da wird sie ›Fliedermütterchen‹ genannt, und sie ist es, auf die Du acht geben mußt. Horch' nur auf, und betrachte den herrlichen Fliederbaum. Gerade so ein großer, blühender Baum steht da draußen; er wuchs in einem Winkel eines kleinen, ärmlichen Hofes. Unter diesem Baum saßen eines Mittags im schönsten Sonnenschein zwei alte Leute, es wär ein alter, alter Seemann und seine alte, alte Frau; sie waren Urgroßeltern und sollten bald ihre goldene Hochzeit halten, aber sie konnten sich des Hochzeitstages nicht recht entsinnen; die Fliedermutter saß im Baum und sah ebenso vergnügt aus; wie hier. ›Ich weiß wohl, wann Eure goldene Hochzeit ist!‹ sagte sie, aber die beiden Alten hörten es nicht, sie sprachen von vergangenen Zeiten.«
»Ja, entsinnest Du Dich?« sagte der alte Seemann, »damals als wir noch klein waren und herumliefen und spielten, es war in demselben Hofe, wo wir nun sitzen, und wir pflanzten kleine Stecken in den Hof und machten einen Garten.«
»Ja,« sagte die alte Frau, »dessen erinnere ich mich recht gut, und wir begossen die Stecken, und einer derselben war ein Fliederzweig, der schlug Wurzeln, schoß grüne Zweige und ist ein großer, stattlicher Baum geworden, unter dem wir alten Leute nun sitzen.«
»Ja, richtig,« sagte er; »und dort in der Ecke stand ein Wasserkübel, dort schwamm mein Fahrzeug, ich hatte es selbst ausgeschnitten, wie das segeln konnte! Aber ich mußte freilich bald anders wohin segeln.«
»Ja, aber zuerst gingen wir in die Schule und lernten etwas,« sagte sie, »und dann wurden wir eingesegnet. Wir weinten beide; aber des Nachmittags gingen wir Hand in Hand auf den runden Turm und sahen in die Welt hinaus über Kopenhagen und das Wasser, dann gingen wir hinaus nach Friedrichsburg, wo der König und die Königin in ihrem prächtigen Bote auf den Kanälen herumfuhren.«
»Aber ich mußte bald anderswo herumfahren und viele Jahre lang reisen!«
»Ja, ich weinte oft Deinetwegen!« sagte sie. »Ich glaubte, Du seiest tot und lägest dort unten im Wasser. Manche Nacht stand ich auf und sah, ob der Wetterhahn sich drehte, ja, er drehte sich wohl, aber Du kamst nicht! Ich erinnere mich deutlich, wie es eines Tages in Strömen vom Himmel goß, der Kehrichtwagen hielt vor der Thür, wo ich diente, ich ging mit dem Kehrichtfasse hinunter und blieb vor der Thür stehen; – was war das für ein abscheuliches Wetter! Und als ich dastand, war der Briefträger mir zur Seite und gab mir einen Brief, der war von Dir! Ja, wie der herumgereist war! Ich riß ihn auf und las; ich lachte und weinte, ich war so froh! Da stand, daß Du in den warmen Ländern seiest, wo die Kaffeebohnen wachsen. Was muß das für ein wunderbares, herrliches Land sein! Du erzähltest viel, und ich sah das alles, während der Regen herniedergoß, und ich mit dem Kehrichtfasse dastand. Da war einer, der mich um den Leib nahm – –.«
»Ja, aber Du gabst ihm einen tüchtigen Schlag auf das Ohr, daß es klatschte.«
»Ich wußte auch nicht, daß Du es warst. Du warst ebenso geschwind als Dein Brief gekommen, und Du warst so schön – das bist Du noch. Du hattest ein langes, gelbes, seidenes Tuch in der Tasche und einen neuen Hut auf, Du warst so fein. Gott, was war das für ein abscheuliches Wetter, und wie sah die Straße aus!«
»Dann heirateten wir uns,« sagte er, »entsinnst Du Dich? Und dann, als wir den ersten kleinen Knaben und dann Marie und Jakob und Peter und Hans und Christian bekamen!«
»Ja, und wie die alle herangewachsen und ordentliche Menschen geworden sind, die ein jeder gern hat.«
»Und ihre Kinder haben wieder Kleine bekommen,« sagte der alte Matrose, »ja das sind Kindeskindeskinder, da ist Kern darin! – War es nicht gerade um diese Zeit des Jahres, daß wir Hochzeit hielten?«
»Ja, eben heute ist der goldene Hochzeitstag!« sagte die Fliedermutter und steckte den Kopf gerade zwischen die beiden Alten hinunter, und sie glaubten, es sei die Nachbarin, die da nickte. Sie sahen einander an und hielten sich an den Händen. Bald darauf kamen die Kinder und Kindeskinder, denn sie wußten wohl, daß es der goldene Hochzeitstag sei, sie hatten schon des Morgens gratulirt, aber die Alten hatten es vergessen, während sie sich gut an alles erinnerten, was vor vielen Jahren geschehen war. Der Fliederbaum duftete stark, und die Sonne, die im Untergehen begriffen war, schien den beiden Alten gerade in das Antlitz, sie sahen beide rotwangig aus, und das kleinste der Kindeskinder tanzte um sie herum und rief ganz glücklich, daß diesen Abend große Pracht herrschen werde, sie sollten warme Kartoffeln haben; und die Fliedermutter nickte im Baum und rief mit all' den andern: »Hurra!«
»Aber das war ja kein Märchen!« sagte der kleine Knabe, der es erzählen hörte.
»Ja, das mußt Du verstehen,« sagte der Alte, der erzählte; »aber laß uns Fliedermütterchen danach fragen!«
»Das war kein Märchen,« sagte die Fliedermutter, »aber nun kommt es! Aus der Wirklichkeit wächst eben das sonderbarste Märchen heraus, sonst könnte ja mein schöner Fliederbusch nicht aus der Theekanne hervorgesproßt sein!« Und dann nahm sie den kleinen Knaben aus dem Bette, legte ihn an ihre Brust, und die Fliederzweige voller Blumen schlugen um sie zusammen, sie saßen wie in der dichtesten Laube, und diese flog mit ihnen durch die Luft, es war unaussprechlich schön!
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