Pessoa, Fernando - Das Buch der Unruhe
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Deshalb ist mir der Traum, den ich hier niederschreibe, der liebste von all meinen Träumen. Abends, wenn es still ist in der Wohnung, da die Vermieter ausgegangen oder in Schweigen verfallen sind, verschließe ich mein Fenster bisweilen mit den schweren Innenläden, mache es mir, in einem alten Anzug, in meinem tiefen Sessel bequem und gebe mich dem Traum hin, in dem ich ein Major außer Dienst bin, der in einem Hotel in der Provinz nach dem Abendessen mit dem einen oder anderen etwas nüchterneren Tischgenossen als er selbst träge und grundlos zusammensitzt.
So, stelle ich mir vor, bin ich geboren. Die Jugend des Majors im Ruhestand interessiert mich sowenig wie seine militärischen Rangstufen, über die er dahin gekommen ist, wonach es mich sehnt. Unabhängig von Zeit und Leben besitzt der Major, der ich mir vorstelle zu sein, kein Vorleben, noch hat oder hatte er Familie; er lebt ewig in diesem Leben jenes Provinzhotels, müde schon der Unterhaltungen und Witze mit den Gefährten seines Verweilens.
Der Fluß des Besitzens
Daß wir alle verschieden sind, ist ein Grundsatz unserer Natur. Nur von fern sind wir einander ähnlich, aus der Nähe besehen aber nicht gleich. Daher gehört das Leben den Unbestimmten; zusammenleben können nur solche, die sich nie festlegen und einer wie der andere Niemande sind.
Jeder von uns ist zwei, und wenn sich zwei Personen begegnen, annähern und zusammentun, stimmen diese vier Personen selten überein. Wenn sich schon der Mensch, der in jedem handelnden Menschen träumt, so oft mit dem, der handelt, überwirft, wie wird er sich da nicht mit dem Menschen überwerfen, der im Anderen handelt und träumt?
Wir sind Kräfte, weil wir Leben sind. Jeden von uns zieht es zu sich selbst, mit Zwischenaufenthalten bei anderen. Wenn wir genügend Selbstachtung haben, uns interessant zu finden, […]. Jede Annäherung bedeutet Konflikt. Der Andere ist für den Suchenden immer ein Hindernis. Nur wer nicht sucht, ist glücklich, weil nur, wer nicht sucht, findet, da, wer nicht sucht, schon hat, und schon haben, was immer es auch sei, glücklich sein heißt, so wie nicht denken das Beste am Reichsein ist.
Ich sehe dich an, in mir, erdachte Braut, und noch ehe du existierst, entzweien wir uns. Meine Gewohnheit, klar zu träumen, verleiht mir eine genaue Vorstellung von der Wirklichkeit. Wer exzessiv träumt, muß dem Traum Wirklichkeit verleihen. Wer dem Traum Wirklichkeit verleiht, muß ihm das Gleichgewicht der Wirklichkeit verleihen. Wer seinem Traum das Gleichgewicht der Wirklichkeit verleiht, leidet unter der Wirklichkeit seines Traumes ebenso wie unter der Wirklichkeit seines Lebens (und unter dem Unwirklichen seines Traumes ebenso wie unter dem Gefühl, daß Leben unwirklich ist).
Ich erwarte dich, träumend, in unserem Schlafzimmer, das zwei Türen hat, ich träume dich kommend zu mir, und in meinem Traum trittst du durch die rechte Tür; trittst du, aber wirklich kommend, durch die linke Tür, besteht bereits ein Unterschied zwischen dir und meinem Traum. Die ganze menschliche Tragödie ist in diesem einen kleinen Beispiel enthalten, es zeigt, wie wenig die Menschen, an die wir denken, die Menschen sind, für die wir sie halten.
Liebe verlangt nach Gleichheit im Unterschied, was bereits logisch unmöglich ist und noch viel mehr im wirklichen Leben. Die Liebe möchte besitzen, möchte sich einverleiben, was außerhalb bleiben muß, um sich zu vergewissern, daß ein Teil von ihr wird , was kein Teil von ihr ist . Lieben heißt sich hingeben. Je größer die Hingabe, desto größer die Liebe. Aber mit der völligen Hingabe geht auch das Bewußtsein für den Anderen dahin. Daher bedeutet die größte Liebe Tod, Vergessen und Verzicht – alle Spielarten der Liebe machen die Liebe zu einer Absurdität.
Auf der Terrasse des alten Palastes, hoch über dem Meer, werden wir still nachsinnen über den Unterschied zwischen uns. Ich war Prinz und du Prinzessin auf der Terrasse am Meer. Unsere Liebe erwuchs aus unserer Begegnung, wie die Schönheit aus der Begegnung des Mondes mit dem Wasser.
Liebe verlangt nach Besitz, weiß aber nicht, was Besitz ist. Wenn ich nicht mein bin, wie kann ich dann dein sein oder du mein? Wenn ich mein eigenes Wesen nicht besitze, wie kann ich dann ein fremdes Wesen besitzen? Wenn ich mich bereits von dem unterscheide, mit dem ich übereinstimme, wie kann ich da mit dem übereinstimmen, von dem ich mich unterscheide?
Die Liebe ist ein Mystizismus, der in die Tat umgesetzt werden möchte, eine Unmöglichkeit, die unsere Träume möglich zu machen versuchen.
Ich, ein Metaphysiker? Das ganze Leben ist eine Metaphysik im Dunkel, mit Göttergeraune und dem unbekannten Weg als einzigem Weg.
Mein dekadenter Geist überlistet mich auf hinterhältigste Weise mit meiner Liebe zur Gesundheit und Klarheit. Ich empfand einen schönen Körper und einen beschwingten jugendlichen Gang stets angemessener für diese Welt als all die Träume, die ich in mir trage. Mit der Freude eines im Geiste Alten folge ich zuweilen – ohne Neid noch Verlangen – zufälligen, vom Nachmittag zusammengeführten Paaren, die Arm in Arm auf die unbewußte Bewußtheit der Jugend zugehen. Ich freue mich an ihnen, wie ich mich an einer Wahrheit freue, ohne darüber nachzudenken, ob sie mit mir zu tun hat oder nicht. Vergleiche ich die jungen Leute mit mir, freue ich mich noch immer an ihnen, doch wie einer, der sich an einer Wahrheit freut, die ihn verletzt, für den sich der Schmerz der Verwundung mit dem Stolz verbindet, die Götter verstanden zu haben.
Ich bin das Gegenteil eines spiritualistischen [84] Symbolisten, für den jedes Wesen und jedes Geschehen der Schatten einer Wirklichkeit ist, deren Schatten er wiederum ist. Für mich ist alles eher ein Ausgangspunkt denn ein »Ankunftspunkt«. Für den Okkultisten endet alles in allem; für mich beginnt alles in allem.
Ich handle wie sie – sinngemäß und suggestiv –, aber der kleine Garten, der ihnen die Ordnung und Schönheit der Seele suggeriert, läßt mich nur an den größeren Garten denken, in dem, fern der Menschen, das Leben, das nicht glücklich sein kann, glücklich sein könnte. Alle Dinge suggerieren mir nicht die Wirklichkeit, deren Schatten sie sind, sondern die Wirklichkeit, für die sie der Weg sind.
Der Estrela-Park [85] suggeriert mir am späten Nachmittag einen alten Park aus Jahrhunderten vor der Entzauberung der Seele.
Der Sensationist
In dieser Dämmerung geistiger Disziplinen, in der aller Glaube stirbt und die Kulte verstauben, sind unsere Wahrnehmungen die einzige Wirklichkeit, die uns bleibt. Der einzige Zweifel, der uns beschäftigt, das einzige Wissen, das uns genügt, beruht auf unserer Wahrnehmung.
Ich komme immer mehr zu der Überzeugung, daß wir unserem Leben mit einem verfeinert dekorativen Interieur einen höheren und helleren Sinn geben können. Könnte mein Leben zwischen Gobelins des Geistes gelebt werden, ich hätte keine Abgründe zu beklagen.
Ich gehöre zu einer Generation – oder eher zu einem Teil einer Generation –, die alle Achtung für die Vergangenheit verloren hat und allen Glauben oder alle Hoffnung in die Zukunft. Daher leben wir die Gegenwart so gierig und hungrig wie jemand, dessen einziges Haus sie ist. Und da wir in unseren Wahrnehmungen, und vor allem in unseren Träumen, die nichts als unnütze Wahrnehmungen sind, eine Gegenwart finden, die weder an Vergangenes noch an Künftiges erinnert, lächeln wir unserem Innenleben zu und bekunden der quantitativen Wirklichkeit der Dinge hochmütig gähnend unser Desinteresse.
Vielleicht sind wir gar nicht so viel anders als jene, die im wirklichen Leben nur an ihr Vergnügen denken. Doch ist die Sonne unserer egoistischen Belange im Untergang begriffen, und unser Hedonismus erkaltet in den Farben der Dämmerung und des Widerspruchs.
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