Pessoa, Fernando - Das Buch der Unruhe
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Die Blumen, die Blumen, die ich dort erlebt habe! Blumen, die unser Blick erkannte und in ihre Namen übersetzte, Blumen, deren Duft die Seele pflückte, nicht aus ihnen, sondern aus der Melodie ihrer Namen … Blumen, deren Namen in Sequenzen wiederholt Orchester klingender Düfte waren … Bäume, deren grüne Sinnlichkeit ihren Namen kühlen Schatten spendete … Früchte, deren Namen wie ein Biß in die Seele ihres Fleisches waren … Schatten, die Relikte glücklicher Gestern waren … Lichtungen, lichte Lichtungen, ein offenes Lächeln der Landschaft, die gleich darauf gähnte … O vielfarbige Stunden! … Blumen-Augenblicke, Baum-Minuten, o Zeit, Stillstand im Raum, Zeit, toter Raum und bedeckt mit Blumen und Blumenduft und duftenden Blumennamen! …
Träumerische Verrücktheit in befremdlicher Stille! …
Unser Leben war das ganze Leben … Unsere Liebe war der Duft der Liebe … Wir lebten unmögliche Stunden, angefüllt mit Wir-Sein … Und dies, weil wir wußten, mit jeder Faser unseres Fleisches, daß wir keine Wirklichkeit waren …
Wir waren entpersönlicht, ohne Selbst, etwas anderes … Jene Landschaft, die sich aufgelöst hatte in ihr Bewußtsein von sich selbst … Und so wie sie zwei Landschaften war – Wirklichkeit und Illusion – waren auch wir undeutlich zwei, keiner recht wissend, ob der Andere nicht er selbst war, ob der ungewisse Andere überhaupt lebte …
Als wir uns plötzlich vor den stillstehenden Seen wiederfanden, war uns nach Schluchzen … Der Landschaft dort stand das Wasser in den Augen, starren Augen, voll grenzenlosem Überdruß zu sein … Ja, voll Überdruß zu sein, etwas sein zu müssen, Wirklichkeit oder Illusion – und dieser Überdruß hatte seine Heimat und seine Stimme im stummen Exil dieser Seen … Und wir, wir gingen weiter und weiter, nicht wissend noch wollend, und doch schien es, als verweilten wir am Ufer dieser Seen, so viel von uns war zurückgeblieben bei ihnen, bewohnte sie, symbolisch und in sie versunken …
Und welch erfrischendes, glückliches Erschrecken: Niemand war dort! Nicht einmal wir, die wir dort gingen … Denn wir waren niemand. Wir waren nichts … Hatten kein Leben, nicht einmal für den Tod. Wir waren so durchscheinend, so nichtig, daß der Wind der Zeit uns in unserem Unnützen beließ und die Stunden zärtlich über uns hinwegstrichen wie eine Brise über Palmwipfel.
Wir gehörten keiner Epoche an, noch verfolgten wir ein Ziel. Alle Zweckbestimmtheit von Dingen und Wesen hatten wir zurückgelassen am Tor zu jenem Paradies der Abwesenheit. Damit wir sie fühlend fühlten, hatte sie angehalten, die gefurchte Seele der Stämme, die weite Seele der Blätter, die heiratsfähige der Blumen, die hängende der Früchte …
Und so starben wir unser Leben, so sehr darauf bedacht, es getrennt zu sterben, daß wir uns nicht als nur ein Wesen wahrnahmen, als Illusion des anderen, und nicht bemerkten, daß jeder in sich einzig das Echo seines eigenen Wesens war …
Eine Fliege summt, vage und winzig …
Leise werden sie laut in meiner Aufmerksamkeit, klare, vereinzelte Geräusche, und überschwemmen mein Bewußtsein von unserem Zimmer mit dem anbrechenden Tag … Unser Zimmer? Unser? Meines und wessen noch, wenn ich doch hier allein bin? Ich weiß nicht. Alles verschwimmt, und nur eine flüchtige nebelhafte Wirklichkeit bleibt, in der meine Ungewißheit versinkt und mein Mich-Verstehen in Opiumschlaf fällt …
Der Morgen ist hereingebrochen, als sei er vom bleichen Gipfel der Zeit gestürzt …
Die Scheite unserer Träume, Liebste, sind erloschen im Herdfeuer unseres Lebens.
Lassen wir ab von der Hoffnung, denn sie trügt; von der Liebe, denn sie ermüdet; vom Leben, denn es nährt, aber sättigt nicht; und selbst vom Tod, denn er bringt mehr als gewollt und weniger als erhofft.
Lassen wir ab, o Verschleierte, von unserem Überdruß, denn er verschleißt sich selbst und wagt nicht, all die Angst zu sein, die er ist.
Laß uns nicht weinen, nicht hassen, nicht wünschen …
Bedecken wir, o du Stille, mit feinem Linnen das totenstarre Profil unserer Unzulänglichkeit … (In der Zeitschrift A Águia am 6. Dezember 1913 veröffentlicht)
Unsere Liebe Frau von der Stille
Bisweilen, wenn ich mich niedergeschlagen fühle und klein, verliert selbst meine Fähigkeit zu träumen ihre Blätter und welkt, und der einzige Traum, der mir bleibt, ist über meine Träume nachzusinnen, dann blättere ich in ihnen wie in einem Buch, in dem man noch so oft blättern kann, und der Blick bleibt doch nur an unvermeidbaren Worten hängen. Dann beginne ich mich zu fragen, wer du wohl bist, du, diese Gestalt, die durch all meine alten, trägen Vorstellungen fremder Landschaften geht, alter Interieurs und prunkvoller Zeremonien der Stille. In all meinen Träumen erscheinst du mir als Traum oder begleitest mich als falsche Wirklichkeit. Ich bereise mit dir Regionen, die vielleicht Träume sind von dir, Länder, die vielleicht Leiber deiner Abwesenheit und deiner Unmenschlichkeit sind, dein wesenhafter Körper aufgelöst in eine stille Ebene und einen kalt umrissenen Hügel in den Gärten eines geheimen Palastes. Vielleicht bist du mein einziger Traum, vielleicht sehe ich, wenn ich mein Gesicht an deines lehne, in deinen Augen diese unmöglichen Landschaften, diesen unwirklichen Überdruß, diese Gefühle, die das Dunkel meiner Müdigkeit bewohnen und die Höhlen meiner Unruhe. Wer weiß, ob die Landschaften meiner Träume nicht meine Art des Dich-Träumens sind? Ich weiß nicht, wer du bist, aber weiß ich mit Bestimmtheit, wer ich bin? Weiß ich, was träumen heißt, um zu wissen, was es bedeutet, dich meinen Traum zu nennen? Weiß ich, ob du nicht ein Teil von mir bist, der vielleicht wesentliche und wirkliche? Und weiß ich, ob nicht ich der Traum bin und du die Wirklichkeit, ich ein Traum von dir und nicht du ein Traum von mir?
Was für ein Leben hast du? Und auf welche Weise sehe ich dich? Dein Profil? Es ist immer anders und verändert sich doch nie. Und ich sage dies, weil ich es weiß, auch wenn ich nicht weiß, daß ich es weiß. Dein Körper? Der immer gleiche, nackt oder bekleidet, und in der immer gleichen Haltung, sitzend, stehend oder liegend. Was bedeutet all dies, das nichts bedeutet?
*
So trist mein Leben ist, es kommt mir nicht einmal in den Sinn, darüber Tränen zu vergießen; so falsch meine Stunden sind, ich denke nicht einmal im Traum daran, mit ihnen zu brechen.
Wie dich nicht träumen? Wie dich nicht träumen? Hohe Frau der Stunden, die vergehen, Madonna der stehenden Gewässer und toten Algen, Schutzgöttin der weiten Wüsten und schwarzen, kargen Felslandschaften – errette mich aus meiner Jugend!
Trösterin aller Trostlosen, Träne aller Tränenlosen, Stunde, die nie schlägt – errette mich aus Freude und Glück!
Opium aller Stille, ungespielte Leier, Kirchenfenster der Entrücktheit und Hingabe – mach mich zu einem Objekt des Hasses für Männer und des Spottes für Frauen.
Zimbel der Letzten Ölung, nicht kosende Liebkosung, tote Schattentaube, heiliges Öl verträumter Stunden – errette mich aus der Religion, denn sie ist süß; und aus dem Unglauben, denn er ist stark.
Nachmittagswelke Lilie, Tresor verblühter Rosen, Stille zwischen Gebet und Gebet – erfülle mich mit Abscheu vor meinem Leben, mit Haß auf meine Gesundheit und Verachtung für meine Jugend.
Mach mich unnütz und unfruchtbar, o Beschützerin aller unbestimmten Träume; mache mich grundlos rein und teilnahmslos falsch, o Fließendes Wasser Gelebter Traurigkeit; laß meinen Mund eine Eislandschaft sein, meine Augen zwei tote Seen, meine Gesten ein langsames Entblättern alter Bäume – o Litanei der Unruhe, o Violette Messe der Müdigkeit, o Blütenkrone, o Fluidum, o Himmelfahrt! …
Wie traurig, daß ich zu dir beten muß wie zu einer Frau und dich nicht lieben kann […] wie einen Mann und nicht aufsehen kann zu dir aus meinen Traumaugen wie zu einer Morgenröte, anders als das unwirkliche Geschlecht jener Engel, die nie in den Himmel kamen!
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