Pessoa, Fernando - Das Buch der Unruhe
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Ich träume und verliere mich, bin zweifach, in mir und der fremden Frau … Tiefe Müdigkeit verzehrt mich mit ihrem schwarzen Feuer … Tiefe, untätige Sehnsucht beengt mich mit ihrem falschen Leben …
O trübes Glück! … O ewiges Zögern, wo Wege sich kreuzen! … Ich träume, und hinter meiner Aufmerksamkeit träumt jemand mit mir … Und vielleicht bin ich nur ein Traum dieses nicht existenten Jemands …
Draußen die Morgendämmerung so fern! So nah der Wald vor meinen anderen Augen!
Und kaum bin ich fern dieser Landschaft, vergesse ich sie fast, habe ich sie, sehne ich mich nach ihr, durchwandere ich sie, rührt sie mich zu Tränen, und ich wünsche sie herbei …
Die Bäume! Die Blumen! Das dichtbelaubte Sich-Verstecken der Wege! …
Bisweilen gingen wir Arm in Arm dahin unter den Zedern und Judasbäumen, und keiner von uns dachte daran zu leben. Unser Fleisch war uns ein vager Duft und unser Leben das Echo einer Quelle. Wir nahmen uns bei der Hand, und unsere Augen fragten sich, wie es wohl wäre, sinnlich zu sein, und wie, die Illusion der Liebe im Fleisch zu verwirklichen …
In unserem Garten gab es Blumen aller Schönheiten … Rosen, eingerollt an den Blättern, Lilien von vergilbendem Weiß, Mohn, unsichtbar, hätte ihn nicht sein Rot verraten, Veilchen am Tuffsteinrand der Beete, winzige Vergißmeinnicht, duftlose Kamelien … Und über den hohen Gräsern betrachteten uns hier und dort Sonnenblumen erstaunt mit großen Augen.
Unsere Seele, ganz Blick, strich über die sichtbare Frische des Mooses, und bei den Palmen war uns, als wären wir in einem anderen Land … Und Tränen stiegen auf bei dem Gedanken, denn nicht einmal hier, wo wir glücklich waren, waren wir es …
Eichen, knorrige Jahrhunderte, ließen uns über die toten Tentakel ihrer Wurzeln stolpern … Platanen ragten unvermittelt auf … Und durch die nahen Bäume hindurch hingen fern in der Stille der Weinspaliere schwärzlich die Trauben …
Unser Traum vom Leben lief vor uns her, beschwingt, und beide hatten wir das gleiche losgelöste Lächeln für ihn, beschlossen in unseren Seelen, ohne einander anzusehen, ohne voneinander mehr zu wissen als die gefühlte Gegenwart eines einen anderen aufmerksam stützenden Armes.
Unser Leben hatte kein Innen. Wir waren außen und andere. Wir kannten uns nicht, es war, als wären wir unseren Seelen nach einer Reise durch Träume erschienen …
Wir hatten die Zeit vergessen, und der unermeßliche Raum war in unserer Wahrnehmung kleiner geworden. Gab es außer diesen nahen Bäumen, diesen fernen Weinspalieren, diesen letzten Hügeln am Horizont noch etwas Wirkliches, etwas, das den offenen Blick verdiente, mit dem man Dinge bedenkt, die es gibt? …
In der Wasseruhr unserer Unvollkommenheit zeigten regelmäßige Traumtropfen unwirkliche Stunden an … Nichts lohnt der Mühe, o meine ferne Liebe, nichts, nur das Wissen, wie süß es doch ist zu wissen, daß nichts der Mühe lohnt …
Die reglose Bewegung in den Bäumen, die ruhelose Ruhe der Quellen, der unerklärliche Atem des tiefinneren Rhythmus der Säfte; die langsame Dämmerung der Dinge, die aus ihrem eigenen Inneren aufzusteigen scheint und ihre Hand in geistigem Einverständnis jenem fernen und der Seele nahen Traurigwerden aus dem hohen Schweigen des Himmels reicht; das Fallen der Blätter, stetig, unnütz, Tropfen der Entfremdung, in dem die Landschaft nur noch an unser Ohr dringt und traurig wird in uns wie die Erinnerung an ein Vaterland – all dies hielt uns zusammen, unsicher, wie ein sich lösender Gürtel.
Wir lebten dort eine Zeit, die nicht vergehen konnte, einen Raum, der nicht einmal im Traum zu ermessen war. Ein Vergehen außerhalb der Zeit, eine Ausdehnung, die alle Normen räumlicher Wirklichkeit mißachtete … Wie viele Stunden, o unnütze Gefährtin meines Überdrusses, wie viele Stunden glücklicher Unruhe gaben dort vor, die unseren zu sein! … Stunden geistiger Asche, Tage räumlicher Wirklichkeit, innere Jahrhunderte äußerer Landschaft … Und wir fragten uns nicht, wozu all dies war, denn wir erfreuten uns an dem Wissen, daß es nicht umsonst war.
Wir wußten dort dank einer Eingebung, die wir gewiß nicht hatten, daß diese schmerzliche Welt, in der wir zwei wären, wenn es sie denn gab, jenseits jener äußersten Linie lag, wo die Berge nur noch schemenhafte Formen sind, und daß jenseits dieser Linie nichts war. Und dieser Widerspruch machte unsere dort gelebte Zeit dunkel wie eine Höhle in einem Land abergläubischer Menschen, und unser Dies-Fühlen war so fremd wie die Silhouette einer maurischen Stadt am Herbsthimmel einer Abenddämmerung …
Die Wellen ungekannter Meere umspülten am Horizont unseres Hörens Strände, die wir nie sehen könnten, und es war unsere ganze Freude, so zu hören, daß wir es in uns sahen, dieses Meer, über das Karavellen mit zweifellos anderen Zielen segelten als den nützlichen und von der Erde aufgegebenen.
Und mit einem Mal bemerkten wir, wie man bemerkt, daß man lebt: Die Luft war erfüllt von Vogelgesang und wir – wie parfümierter Satin – vom Rascheln der Blätter durchdrungen, stärker noch als vom Bewußtsein, es zu hören.
So bedachte das Gezwitscher der Vögel, das Rauschen der Bäume und die monotone, vergessene Tiefe des ewigen Meeres unser mattes Leben mit einer Aureole des Nichtkennens. Wir verschliefen dort wache Tage, glücklich, nichts zu sein, hegten keinen Wunsch und keine Hoffnung, wir hatten die Farbe der Liebe vergessen und den Geschmack des Hasses. Wir hielten uns für unsterblich …
Die dort gelebten Stunden empfanden wir anders als sonst, Stunden leerer Unvollkommenheit und deshalb so vollkommen, so diagonal zur rechtwinkligen Gewißheit des Lebens … Abgelegte kaiserliche Stunden, Stunden gekleidet in abgenutzten Purpur, Stunden, gefallen in diese Welt aus einer anderen Welt, noch stolzer auf noch mehr abgelegte Ängste …
Und die Freude darüber war schmerzlich, schmerzlich … Denn trotz des friedlichen Exils, das sie uns gewährte, erinnerte uns die ganze Landschaft an unsere Zugehörigkeit zu dieser Welt, sie war durchtränkt vom Pomp eines vagen Überdrusses, trist, maßlos und pervers wie der Niedergang eines unbekannten Reiches …
Auf den Vorhängen unserer Kammer ist der Morgen ein Lichtschatten. Meine Lippen, die bleich sind, ich weiß es, schmecken füreinander, als wollten sie nicht leben.
Die Atmosphäre unseres unbeteiligten Zimmers ist schwer wie eine Portiere. Unsere schläfrige Aufmerksamkeit für das alles umgebende Geheimnis ist weich wie die schleifende Schleppe einer Robe während einer Zeremonie im Zwielicht.
Keine unserer Sehnsüchte hat eine Daseinsberechtigung. Unsere Aufmerksamkeit ist eine Absurdität, uns zugestanden von unserer beschwingten Trägheit.
Ich weiß nicht, welche schattigen Öle die Vorstellung von unserem Körper salben. Die Müdigkeit, die wir verspüren, ist der Schatten einer Müdigkeit. Sie kommt von weit her, wie die Vorstellung, daß es unser Leben irgendwo gibt …
Keiner von uns hat einen Namen oder eine glaubhafte Existenz. Könnten wir so laut sein, daß wir uns vorstellen könnten zu lachen, lachten wir gewiß darüber, daß wir uns für lebend halten. Die angewärmte Frische des Bettlakens liebkost (dir wie gewiß auch mir) die Füße, die nackt einander spüren.
Lösen wir uns vom Leben und seinen Moden, Liebste! Fliehen wir hin zum Selbst-Sein … Laß uns den Zauberring am Finger behalten, der die Feen der Stille herbeiruft, dreht man ihn, die Elfen der Finsternis und die Zwerge des Vergessens.
Sieh nur, sieh, kaum denken wir daran, von ihm zu sprechen, wird er wieder sichtbar, der Wald, dicht wie eh und je, doch unruhiger durch unsere Unruhe und trauriger durch unsere Traurigkeit. Unsere Vorstellung von der wirklichen Welt flieht seine Gegenwart wie ein sich auflösender Nebel, und ich nehme wieder Besitz von mir in meinem rastlosen Traum, dessen Rahmen dieser geheimnisvolle Wald bildet …
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