Pessoa, Fernando - Das Buch der Unruhe

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Das Buch der Unruhe: краткое содержание, описание и аннотация

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Wir sind Genesende. Wesen, die weder eine Kunst noch ein Handwerk erlernen, nicht einmal die Kunst, sich am Leben zu freuen. Jedem längeren Beisammensein abgeneigt, werden uns für gewöhnlich selbst unsere besten Freunde nach einer halben Stunde langweilig; uns verlangt nur nach ihnen, wenn uns der entsprechende Gedanke kommt, und die besten gemeinsamen Stunden sind die, in denen wir schlicht davon träumen, mit ihnen zusammenzusein. Ich weiß nicht, ob dies ein Zeichen mangelnder Freundschaft ist. Vielleicht nicht. Doch eines ist sicher: Was wir am meisten lieben oder zu lieben glauben, erlebt nur in unseren Träumen seine volle Wertschätzung.

Wir mögen kein Theater. Wir schätzen Schauspieler und Tänzer gering. Jedes Schauspiel ist eine plumpe Nachahmung dessen, was schlicht geträumt werden sollte.

Gleichgültig gegen anderer Leute Meinung – nicht von Natur aus, sondern aufgrund einer Erziehung unserer Gefühle, zu der uns unterschiedlich schmerzliche Erfahrungen im allgemeinen zwingen –, sind wir doch stets höflich gegen andere, ja, mögen sie sogar, bekunden somit ein gleichgültiges Interesse, denn jedermann ist interessant und umwandelbar in einen Traum, in andere Personen […]

Unfähig zu lieben, ermüdet uns bereits der Gedanke an die Worte, die wir äußern müßten, damit man uns liebt. Doch wer von uns möchte schon geliebt werden? Renés on le fatiguait en l’aimant [86] ist nicht wirklich unsere Devise. Die bloße Vorstellung, geliebt zu werden, ermüdet uns, ermüdet uns beunruhigend.

Mein Leben ist ein anhaltendes Fieber, ein nicht zu stillender Durst. Das wirkliche Leben setzt mir zu wie ein heißer Tag. Und es tut dies auf eine fast niederträchtige Weise.

Pedros Pastorale

Ich weiß nicht, wo ich dich gesehen habe noch wann. Ich weiß nicht, war es auf einem Bild oder draußen, auf dem wirklichen Land, Bäume und Gräser zusammen mit deinem Körper; aber es war vielleicht auf einem Bild, so idyllisch und lesbar ist meine Erinnerung an dich. Ich weiß nicht einmal, wann es geschah oder ob es wirklich geschah – denn vielleicht habe ich dich ja nicht einmal auf einem Bild gesehen –, und doch weiß ich mit dem ganzen Gefühl meines Verstandes: es war der friedlichste Augenblick meines Lebens.

Du kamst, leichtfüßige Hirtin, an der Seite eines riesigen, sanftmütigen Ochsen still auf der breiten Linie der Straße daher. Ich habe euch von weitem gesehen, scheint mir, und ihr kamt auf mich zu und gingt an mir vorbei. Du schienst mich nicht wahrzunehmen. Gingst langsam, unachtsame Hüterin des großen Ochsen. Dein Blick hatte alle Erinnerung vergessen, war weite Lichtung eines Seelenlebens; dein Bewußtsein von dir hatte dich verlassen. In diesem Augenblick warst du kaum mehr als ein […]

Als ich dich sah, erinnerte ich mich, daß die Städte sich verändern, das Land aber ewig ist. Man bezeichnet Steine und Berge als biblisch, weil sie wohl sind wie die aus biblischen Zeiten.

Und in dieses flüchtige Bild deines namenlosen Gesichtes lege ich alles, was das Land in mir wachruft, und all der Friede, den ich nie kannte, kommt in meine Seele, wenn ich an dich denke. Dein Gang war ein leichtes Wiegen, ein vages Schwingen, auf jede deiner Gesten ließ sich ein Vogel nieder, und unsichtbare Winden umrankten deine Brust. Deine Stille – der Tag verlosch, Herdenmüdigkeit blökte und bimmelte über die bleichen Hänge der Stunde –, deine Stille war das Lied des letzten Schäfers, das, weil von Virgil in einer nie verfaßten Ekloge vergessen, für immer ungesungen blieb und für immer Silhouette auf den Feldern. Vielleicht hast du gelächelt, für dich nur, für deine Seele, hast dich selbst im Geist lächeln sehen. Doch waren deine Lippen so still wie die Linie der Berge und die von mir vergessene Bewegung deiner bäuerlichen Hände von Feldblumen umkränzt.

Ja, ich habe dich auf einem Bild gesehen. Aber wie komme ich auf den Gedanken, daß ich dich habe näher kommen sehen und wir aneinander vorbeigingen und ich weiter meines Weges ging, mich nicht nach dir umsah, da ich dich immer noch sah und sehe? Die Zeit bleibt plötzlich stehen, um dich vorübergehen zu lassen, und ich tue dir unrecht, wenn ich versuche, dich ins Leben zu holen oder ins Lebensähnliche.

Peristyl

In den Stunden, in denen die Landschaft eine Aureole des Lebens ist und der Traum nur ein Sich-Träumen, habe ich in der Stille meiner Unruhe, Liebste, dieses seltsame Buch errichtet wie die offenen Tore eines verlassenen Hauses.

Um es zu schreiben, habe ich die Seelen aller Blumen gepflückt und aus den flüchtigen Augenblicken aller Gesänge aller Vögel Ewigkeit und Stillstand gewebt. Wie eine Weberin […] setzte ich mich ans Fenster meines Lebens, vergaß, daß ich dort wohnte und war, und webte Laken, um meinen Überdruß in das keusche Linnen für die Altäre meiner Stille zu hüllen […] Und ich schenke dir dieses Buch, weil ich weiß, es ist schön und unnütz. Es lehrt nichts, macht nichts glauben und nichts fühlen. Es fließt zu einem Abgrund aus Asche, die der Wind verweht und die nicht fruchtbar ist noch schädlich […] Ich habe es mit meiner Seele geschrieben und schreibend ans Schreiben gedacht, nur an mich, der ich traurig bin, und an dich, der du niemand bist.

Und weil dieses Buch absurd ist, liebe ich es; weil es unnütz ist, möchte ich es weitergeben, an dich, dir geben …

Bete für mich, indem du es liest, segne mich, indem du es liebst, und vergiß es, wie die Sonne heute die Sonne von gestern vergißt (und wie ich jene Frauen aus den Träumen vergesse, die ich nie zu träumen verstand).

Turm der Stille meines Sehnens, möge dieses Buch das Mondlicht sein, das dich zu einer anderen machte in der Nacht des Alten Mysteriums!

Fluß der schmerzlichen Unvollkommenheit, möge dieses Buch das Boot sein, das mit deinen Wassern abwärts treibt, als Traummeer zu enden.

Landschaft der Entfremdung und Verlorenheit, möge dieses Buch dein sein wie deine Stunde und nicht begrenzt sein von dir oder der Stunde falschen Purpurs.

*

Flüsse, ewige Flüsse fließen unter dem Fenster meiner Stille. Stets habe ich das andere Ufer vor Augen und weiß nicht, warum ich mich nicht dorthin träume – als ein anderer und glücklich. Vielleicht, weil allein du tröstest, allein du in den Schlaf wiegst, allein du salbst und Messen liest.

Welch weiße Messe unterbrichst du, um mir den Segen deines Erscheinens zuteil werden zu lassen? In welcher Schlangenbewegung deines Tanzes stehst du plötzlich still und mit dir die Zeit, um aus diesem Stillstand eine Brücke zu meiner Seele zu schlagen und aus deinem Lächeln den Purpur meines Glanzes zu zaubern?

Schwan rhythmischer Unruhe, Lyra unsterblicher Stunden, leise Harfe mythischen Kummers – du bist die Erwartete und die Gegangene, die liebkost und verletzt, die Freude mit Schmerz vergoldet und Trauer mit Rosen krönt.

Welch ein Gott hat dich erschaffen, welch ein Gott, gehaßt von dem, der sich die Welt erschuf?

Du weißt es nicht, weißt nicht, daß du es nicht weißt, und möchtest es weder wissen noch nicht wissen. Du hast dein Leben aller Ziele entledigt, hast dein Erscheinen mit dem Nimbus des Unwirklichen umgeben, dich in Vollkommenheit und Unberührbarkeit gekleidet, damit selbst die Horen dich nicht küssen, noch die Tage dir ein Lächeln schenken, noch die Nächte kommen, dir den Mond, wie eine Lilie, in die Hände zu legen.

Streu aus über mir, Liebste, die Blätter der schönsten Rosen, der lieblichsten Lilien, Chrysanthemenblätter, duftend nach der Melodie ihres Namens.

Mein Leben werde ich sterben in dir [87] , o Jungfrau, von keinem Arm erwartet, von keinem Kuß gesucht, von keinem Gedanken entjungfert.

Vorhof (Vorhof nur) aller Hoffnungen, Türschwelle aller Wünsche, Fenster zu allen Träumen, […]

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