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Владимир Каминер: Meine russischen Nachbarn

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Владимир Каминер Meine russischen Nachbarn

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Иллюстрации Виталия Константинова.

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Ich suchte weiter und fand noch Interessanteres: einen DDR-Plattenbau vom Typ EB 52, noch ziemlich gut erhalten, sogar mit Menschen darin. Direkt vor dem Haus wuchsen große graue Pilze. Die Bewohner schauten jedoch sehr misstrauisch auf mich herunter. Auf meine höfliche Frage, ob diese Pilze gut seien, reagierten sie nicht. Es war ihnen anzumerken, dass sie schon lange im Wald lebten und völlig verwildert waren. Wahrscheinlich sind es die DDR-Flüchtlinge, dachte ich, die gleich nach der Wende zusammen mit ihrer Platte in den Wald gezogen waren und dort nun große graue Pilze züchten. Ich ging zurück ins Dickicht, und bald verlief ich mich völlig. Nur mit Mühe kam ich durch das Unterholz voran und kehrte um, zurück zur Platte. Sie war nicht mehr zu finden. Irgendwann gab ich auf und redete mit mir selbst:

»Toll, Mensch. Das hast du klasse hingekriegt. Jetzt bist du endgültig eins mit der Natur. Bleib einfach da, bald wirst du selber zum Pilz.«

Plötzlich hörte ich Stimmen, jemand sang ein Volkslied.

»Menschen!«, dachte ich und rief laut: »Hallo!«

»Du bedeutest mir sehr viel«, sagte die Stimme.

»Hallo! Hey!«, rief ich und ging weiter in Richtung Stimme, doch da war niemand. Sie kam wie aus dem Nichts. Das war wahrscheinlich meine innere Stimme, überlegte ich. In der lauten Stadt konnte ich sie nie hören, hier in der Stille wollte sie nun mit mir Kontakt aufnehmen. Hör auf deine innere Stimme und alles wird gut!, sagte die innere Stimme. Ich strengte mich an, um alles zu verstehen. Die innere Stimme plapperte aber nur Quatsch:

»Das Wetter in Brandenburg, blabla, die Temperatur liegt bei 28 Grad, und nun hören Sie klassische Musik, Werke von Schumann, Beethoven und Dittersdorf.«

Ich überlegte. Wenn das meine innere Stimme sein sollte, wer war dann Dittersdorf? Von so einem Komponisten hatte ich noch nie gehört, es konnte also unmöglich meine innere Stimme sein. Ich ging dorthin, wo die Musik spielte und ortete sie endlich. Die Musik und die Stimmen kamen von einer hochgewachsenen Fichte, die hinter der Raststätte stand, bei der wir geparkt hatten. Oben an dem Baum war ein ziemlich großer Radiolautsprecher angebracht. Von dort aus orakelte es in Richtung Wald. Meine Freunde waren schon längst dort versammelt und warteten auf mich. Ihre Körbe bewiesen, dass sie ihre Zeit im Wald nicht vergeudet hatten.

»Wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt? Wir wollten dich schon als vermisst melden!«, riefen sie. »Hast du dich verlaufen?«

»Nö«, sagte ich, »ich hatte nur ein Rendezvous mit dem Komponisten Dittersdorf.«

Blumen aus Moskau

Meine Nachbarn sind anständige Menschen sie haben nur eine Macke Sie lesen - фото 38

Meine Nachbarn sind anständige Menschen, sie haben nur eine Macke. Sie lesen keine Zeitung. Ihre Nachrichten beziehen sie aus dem Internet. Papiernachrichten sind Propaganda, sie werden von den Journalisten, die sich für Meinungsmacher halten, extra aussortiert, behaupten sie. Aber, wenn wir uns bei mir auf dem Balkon zu einer Trinkrunde versammeln, lese ich manchmal aus der einen oder anderen Zeitung vor, um die Gesellschaft in ein Gespräch zu verwickeln.

»Berlin bekommt einen neuen Knast«, las ich neulich. Das Thema Knast stieß auf ein unerwartet großes Interesse in der Runde. Jeder hatte einen Freund, der mal gesessen hat oder einen, dem das gerade blühte.

»Ein neuer Knast? Endlich!«, sagte meine Frau. »Wird auch langsam Zeit.«

Der Elektriker aus der Kneipe, in der sie früher gearbeitet hatte, musste einmal dreißig Tage in Tegel absitzen, wegen Schwarzfahrens und anderer Strafen, erzählte sie. Er fuhr freiwillig ein, wurde aber schon nach zwei Tagen vorzeitig entlassen - aus Platzmangel. Auch ich konnte eine Geschichte beisteuern: Bei uns im Theater hatte sich einmal ein älterer Herr als Theaterdirektor beworben. Er sah sehr solide aus und hinterließ einen guten Eindruck im Bewerbungsgespräch, wo er erzählte, wie er das Theatralische im Leben über alles schätze. Danach verschwand er jedoch genau so plötzlich wie er aufgetaucht war. Monate später erfuhren sie im Theater, ihr Beinahe-Direktor sitze wegen Betrugs in Tegel. Er hatte als Geschäftsführer einer nicht existierenden Baufirma Einfamilienhäuser verkauft, die ihm gar nicht gehörten und war dann mit der Anzahlung abgehauen.

»Ich war auch schon mal im Tegeler Knast - als Blumenbote!«, begann Sergej seine Geschichte. Er schloss die Augen und legte eine lange Pause ein.

»Blumenbote im Knast? Wie das? Erzähl!«, drängten wir ihn.

Also ließ sich unser Freund überreden weiterzuerzählen:

»Bevor ich Andrej kennengelernt habe und bei ihm eingezogen bin, hatte ich eine kleine Wohnung in Neukölln gemietet, neben einem Ausländerheim. Ich habe damals viele Landsleute aus diesem Heim kennengelernt. Es gab dort sehr unterschiedliche Menschen, zum Beispiel welche, die erfolgreich kriminell waren, und solche, die es lieber hätten lassen sollen. Ich habe mich besonders mit Ivan angefreundet, einem schlechten Verbrecher. Einmal war er schon ertappt und des Landes verwiesen worden. Aber er kam illegal wieder zurück nach Deutschland und landete hier schnell im Knast. Was er genau angestellt hatte, weiß ich nicht, aber das ganze soll total in die Hose gegangen sein. Ein paar schlaue Freunde von ihm hatten einen tollen Plan ausgeheckt, aber als der nicht aufging, liefen alle weg, nur Ivan blieb stehen. Als Illegaler, der zum zweiten Mal in Deutschland war, wurde er diesmal nicht abgeschoben, sondern zu drei Jahren Haft verurteilt und in Tegel eingebuchtet.

Dort hatte er gleich am ersten Tag eine Auseinandersetzung mit einem deutschen Knacki. Mangels Sprachkenntnissen war Ivan daran gehindert, dem Kollegen sein Unrecht verbal vorzuhalten, also musste er gestikulieren. Der Deutsche bekam dabei etwas auf den Kopf, fühlte sich sofort zusammengeschlagen und schrieb einen Beschwerdebrief. Daraufhin wurde Ivan als besonders aggressiver Krimineller eingestuft, ohne Freigang und ohne Hoffnung auf Bewährung. Der Tag seiner Entlassung sollte zugleich der Tag seiner Abschiebung sein. Deswegen durfte er auch nicht an der Berufsausbildung im Knast teilnehmen, nur ein bisschen Sprachunterricht und Sport standen ihm zu. Er hat in Tegel dann gut Deutsch gelernt, und das konnte nicht ohne Folgen bleiben. Ivan begann eine Affäre im Knast. Eines Tages rief er mich an.

›Ich habe dich noch nie um etwas gebeten. Sie hat morgen Geburtstag, kannst du ihr einen Blumenstrauß bringen?‹

Er hatte mir die Frau ziemlich undeutlich beschrieben, groß, hübsch, braune Haare... Am nächsten Tag nach der Arbeit kaufte ich einen Blumenstrauß und fuhr nach Tegel zum Knast. Ich hatte mir Ivans Braut die ganze Zeit als Gefangene vorgestellt, erst als sich das Tor hinter mir schloss, merkte ich, dass ich eigentlich in einem Männerknast war. Zwei Aufseher fragten mich, in welcher Angelegenheit ich gekommen wäre.

›Freunde aus Moskau haben mich angerufen, mit der Bitte, diesen Blumenstrauß Frau Müller zu übergeben. ‹

Ich zeigte auf die Blumen.

›Können Sie sich ausweisen?‹, fragten die beiden.

Sie nahmen meine Papiere und verschwanden in irgendeinem Korridor. Zwanzig Minuten, eine halbe Stunde waren vergangen, niemand kam. Nur ein diensthabender Polizist beobachtete mich aus seinem gepanzerten Glashäuschen. Ich hatte große Lust umzudrehen und nach Hause zu gehen. Die Papiere könnten sie mir dann später per Post nachschicken, überlegte ich. Doch das ging nicht, die Tür hinter mir war zu. Wo hast dich da schon wieder reingeritten?, beschimpfte ich mich. Vor einer Stunde warst du ein freier Mensch, jetzt bist du ein Knacki mit Blumenstrauß. Wie konnte das nur passieren? Eine Ewigkeit verging, bis die beiden Aufseher in Begleitung eines ranghohen Beamten zurückkamen.

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