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Владимир Каминер: Meine russischen Nachbarn

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Владимир Каминер Meine russischen Nachbarn

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Иллюстрации Виталия Константинова.

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»Die Bürger wollen Klarheit und Sicherheit!«, hört man hier ständig von den Rednerbühnen. Damit unterstützen die Politiker den Pragmatismus der Bevölkerung. Die Bürger reagieren darauf, indem sie ihre eigene Existenz als eine Art Rechnung begreifen, die dem Staat zu stellen ist. Auf ihr ist links die erbrachte Leistung eingetragen, rechts der dafür zu erwartende Betrag mit ausgewiesener MwSt., Sonntagszuschlag und Pendlerpauschale. Wenn man lange genug hinund hergependelt ist, will man die Kasse klingeln hören. Doch die Kasse schweigt, die Zukunft bleibt ungewiss, unabhängig vom Willen der Bürger. Das macht die Gemüter unfroh.

Neulich fand ich eine Bestätigung dieser These in einem Museum in Süddeutschland. Die Ausstellung hieß Dokumente . Ich möchte ausdrücklich betonen: Ich erfinde nichts, ich war tatsächlich da. »Die Rechnung - das älteste Kulturgut der menschlichen Geschichte« stand im Prospekt. Ausgestellt waren Holzrechnungen aus dem Teutoburger Wald, die unglaublich kompliziert aussahen. Mich hat diese Ausstellung zum Lachen gebracht. Denn bei allem Respekt vor Pragmatismus - freie Sexualität und Freiheit überhaupt sind mit einer Hausratversicherung nicht zu vereinbaren. Das Leben bleibt immer ein Risiko, die Rechnung geht nie auf.

Die Qual der Wahl

Vor einiger Zeit standen in Berlin mal wieder Wahlen an Meine russischen - фото 34

Vor einiger Zeit standen in Berlin mal wieder Wahlen an. Meine russischen Nachbarn juckte das in keiner Weise: Sie hatten keine deutsche Staatsangehörigkeit. Die Fischköpfe auf den Wahlplakaten, die regelmäßig an den Kastanienbäumen unseres Bezirks aufgehängt wurden, lächelten nicht ihnen zu. Ich war der einzige Russe im Haus, der wählen durfte - abgesehen von meiner Frau, die sich aber für Politik nicht interessiert. Und ich war verzweifelt, denn ich wusste nicht, wen ich wählen sollte und wie. Als Wähler war ich nämlich Jungfrau. Ich hatte noch nie im Leben gewählt. In der Sowjetunion waren meine Eltern jedes Jahr wählen gegangen und zwar immer um 6.30 Uhr morgens. Politisch gesehen war das sinnlos, es gab nämlich nur einen Kandidaten. Dafür aber konnte man in den Wahllokalen Sprotten, Wurst und Apfelsinen, zu lächerlichen Preisen erwerben. In der Regel waren diese begehrten Lebensmittel schon vormittags vergriffen, und nach zwölf Uhr standen die Wahllokale leer. Die Staatslenker hatten auf diese Weise alle Stimmen bis Mittag bereits gezählt und die Wahl wie immer gewonnen. Ich boykottierte diesen Schwachsinn, außerdem schmeckten mir die lettischen Sprotten nicht.

Später in Deutschland durfte ich lange Zeit gar nicht wählen. Fünfzehn Jahre lang besaß ich einen von der deutschen Ausländerbehörde ausgestellten »Alienpass«. Ich war staatenlos - nichts ging mich an. Seit einer Weile bin ich deutscher Staatsbürger, und verlor schließlich in der Grundschule Nummer 11, im Klassenzimmer meines Sohnes mit 38 Jahren meine Wähler-Jungfräulichkeit. Auch meine Frau, meine Mutter und meine Tante, die in Kreuzberg wohnte, haben dort zum ersten Mal gewählt. Ich war froh, als es vorbei war. Ich hatte den Wahlkampf von Anfang an als Bedrohung aufgefasst. Ein massiver Angriff der politischen Elite auf die Bevölkerung. Zuerst bekam der Osten einen Tritt in den Hintern, zusammen mit der Erkenntnis, dass er möglicherweise an den falschen Stellen saniert wurde. Der Norden haute auf den Süden ein und umgekehrt.

Nun gut, die Menschen mögen sich tatsächlich in ihrer Mentalität unterscheiden. Ein Bekannter, der lange Zeit als Reiseleiter für deutsche Touristengruppen in Ägypten gearbeitet hat, erzählte, wie unterschiedlich sich die Deutschen im Ausland benehmen: Jedes Mal wenn er mit Bayern oder Schwaben unterwegs war, machten sie schon am zweiten Tag jede Menge Verbesserungsvorschläge für Kairo. Sie entwickelten sofort Pläne, wie man dort zusätzliche Pyramiden errichten und alles sauber machen sowie des Verkehrschaos Herr werden könnte. Ein Jahr an Bayern angeschlossen und Ägypten wäre wahrscheinlich nicht wiederzuerkennen. Die Norddeutschen hatten dagegen schon nach zwei Tagen keine Lust mehr auf Reformgequatsche. Sie verließen das Hotel nur noch, wenn dringender Bedarf bestand und nahmen ansonsten Ägypten mit all seinen landestypischen Macken so wie es war. Die Ostdeutschen haben es heute schwer, nach vierzig Jahren sozialistischer Diktatur Eigeninitiative zu entwickeln. So etwas wurde früher vom Staat als strafbar eingestuft, und die Westdeutschen haben Angst vor der völligen Verarmung.

Politiker säen nur noch mehr Zwietracht zwischen den Menschen, statt sie einander näherzubringen. In ihren Reden bekämpfen sie die Arbeitslosigkeit und wettern gegen Fremdarbeiter, die den Deutschen ihre Arbeitsplätze rauben. Dabei müssen sie selbst keine Angst vor Fremdarbeitern haben, sie halten sich für unersetzbar. So bleibt die Politik in Deutschland nach wie vor der einzige Bereich, der gegen die Globalisierung immun ist. Wie schön wäre es, wenn man den Regierungsauftrag für Deutschland in der internationalen Fachpresse ausschreiben könnte:

»Mitteleuropäisches Land sucht fitte Profis (keine Klatsch-Luschen!) zum Regieren. Alter und Geschlecht spielen keine Rolle. Bitte schicken Sie Ihre Bewerbungsunterlagen an: Bundestag, Berlin, Germany.«

Die Bewerbungsgespräche könnten die volksnahen Fernsehmoderatoren Christiansen, Raab, Schmidt und Maischberger übernehmen. Sie sollten aber streng nach den üblichen Regeln ablaufen.

»Was haben Sie früher regiert? Wie sind Ihre Gehaltsvorstellungen, und wo sehen Sie sich in fünf Jahren?«

»Ich war zwei Legislaturperioden als Verteidigungsminister in Südamerika tätig und leitete die Große Koalition auf Madagaskar. Nun möchte ich mich der Herausforderung stellen, in einem industriellen Land die Finanzpolitik zu übernehmen.«

Das Volk wird das nötige Geld zusammenlegen und den einen oder anderen einstellen. Bestimmt wird sich ein so gekaufter Bundeskanzler viel mehr Mühe geben als ein herkömmlicher. Es können auch zehn Vietnamesen oder fünf Polen sein, die den Job zusammen erledigen, preiswert und effizient. Niemand wird sich ihre Namen merken können, die Politik wird aus dem Fernsehen zurück in die Amtsstuben kehren.

Noch besser wäre die Mehrstaatlichkeit in Deutschland. Das ist meine persönliche politische Vision. Sie würde bedeuten, dass alle Kandidaten ihren eigenen Staat auf dem freiem Markt anbieten, wie es zum Beispiel die Telefongesellschaften mit ihren DSL-Angeboten längst machen. Auch Politiker würden ihre Kunden in harter Konkurrenz erkämpfen müssen. Und wenn sie klug genug sind, werden sie ihren Staaten nicht solche uninspirierten Kürzel wie »BRD« oder »DDR« geben, sondern hübsche Frauennamen. Dann wird man auf Wahlkampfplakaten lesen können: »Der Staat Alice mit Schwerpunkt Ökologie, Bildung und Kultur! Dafür ohne Grenzschutz und ohne Armee, für nur 4,99 Euro im Monat!«

Ich warte auf den Staat Alice. Ich glaube fest, dass er kommt.

Hunde

Andrej hat anscheinend einen Weg in eine erfüllte Zweisamkeit gefunden Er will - фото 35

Andrej hat anscheinend einen Weg in eine erfüllte Zweisamkeit gefunden. Er will sich nun einen großen Hund anschaffen und mit ihm eine Mensch-Tier-Gemeinschaft gründen. Ich bezeichnete sein Vorhaben als die berühmte »Berliner Lösung«: Jeder zweite wohnt in unserer Gegend mit einem großen Hund zusammen, der ihm die Eltern, die Kinder und die Frau gleichermaßen ersetzt. Der Hund ist eine preiswerte Familienalternative. In unserer Heimat waren die Hunde ein Luxus. Es waren überwiegend exotische Tiere, die genau wie ein Auto, ein Pelzmantel oder eine ausländische Möbelgarnitur etwas über den Wohlstand der Familie verrieten. Nicht jeder konnte sich einen so teuren Spaß erlauben. Aber wenn, dann musste es schon ein ganz besonderer Hund sein.

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