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Владимир Каменер: Russendisko

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Владимир Каменер Russendisko

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Beobachten statt phantasieren - so lautet das Motto des russischen, in Berlin lebenden Erfolgsautors. Mit scharfem Blick für die Skurrilitäten des Alltags beschreibt Kaminer Menschen und Schicksale in _

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Berlin ist eine geheimnisvolle Stadt. Nichts ist hier so, wie es zunächst scheint. In der Sushi-Bar auf der Oranienburger Straße stand ein Mädchen aus Burjatien hinter dem Tresen. Von ihr erfuhr ich, dass die meisten Sushi-Bars in Berlin in jüdischen Händen sind und nicht aus Japan, sondern aus Amerika kommen. Was nicht ungewöhnlich für die Gastronomie-Branche wäre. So wie man ja auch die billigsten Karottenkonserven von Aldi als handgeschnitzte Gascogne-Möhrchen anbietet: Nichts ist hier echt, jeder ist er selbst und gleichzeitig ein anderer.

Ich ließ aber nicht locker und untersuchte die Lage weiter. Von Tag zu Tag erfuhr ich mehr. Die Chinesen aus dem Imbiss gegenüber von meinem Haus sind Vietnamesen. Der Inder aus der Rykestraße ist in Wirklichkeit ein überzeugter Tunesier aus Karthago. Und der Chef der afroamerikanischen Kneipe mit lauter Voodoo-Zeug an den Wänden - ein Belgier. Selbst das letzte Bollwerk der Authentizität, die Zigarettenverkäufer aus Vietnam, sind nicht viel mehr als ein durch Fernsehserien und Polizeieinsätze entstandenes Klischee. Trotzdem wird es von den Beteiligten bedient, obwohl jeder Polizist weiß, dass die so genannten Vietnamesen mehrheitlich aus der Inneren Mongolei kommen.

Ich war von den Ergebnissen meiner Untersuchungen sehr überrascht und lief eifrig weiter durch die Stadt, auf der Suche nach der letzten unverfälschten Wahrheit. Vor allem beschäftigte mich die Frage, wer die so genannten Deutschen sind, die diese typisch einheimischen Läden mit Eisbein und Sauerkraut betreiben. Die kleinen gemütlichen Kneipen, die oft »Bei Olly« oder »Bei Scholly« oder ähnlich heißen, und wo das Bier immer nur die Hälfte kostet. Doch dort stieß ich auf eine Mauer des Schweigens. Mein Gefühl sagt mir, dass ich etwas Großem auf der Spur bin. Allein komme ich jedoch nicht weiter. Wenn jemand wirklich weiß, was sich hinter den schönen Fassaden einer »Deutschen« Kneipe verbirgt, der melde sich. Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Der türkische Kater

Unser türkischer Kater verschwand eines Tages genauso plötzlich, wie er vor sieben Jahren bei uns im Weddinger Hinterhof aufgetaucht war. Damals entdeckte ihn meine Frau auf unserer Treppe. Zwei Tage saß er im Treppenhaus und bewegte sich nicht von der Stelle. Er war groß und schwarz, mit zwei weißen Pfoten. Wir adoptierten ihn sofort und gaben ihm den Namen Masja. Masja verschmähte jegliche Katzennahrung. Er nahm nur türkische Produkte wie Kebab und Fladenbrot zu sich. Daraus schlössen wir, dass er aus einer türkischen Familie stammte. Alle Versuche, den Kater in unsere Gesellschaft zu integrieren, scheiterten. Anstatt die Gemütlichkeit in der Wohnung zu heben, sorgte er ständig für Stress und hinterließ überall Chaos. Masja benahm sich wie ein echter Macho - er kam und ging, wann es ihm passte, ließ sich so gut wie nie streicheln und rannte durch die Wohnung wie ein Besessener. Jedes Mal, wenn er die Tür nicht erwischte und gegen die Wand donnerte, tat er so, als hätte er genau das gewollt. Freitags kackte er immer in die Badewanne. Er hatte unsere Badewanne zu seiner Moschee gemacht. Auf dem Hof geriet Masja in eine komplizierte Situation. Er begann eine Affäre mit einer älteren Katze, die seine Mutter hätte sein können. Sie wurde schwanger und bekam fünf Babys. Mit einem bändelte dann Masja an. Die junge Katze war ihm Geliebte, Schwester und Tochter in einem. Sie wuchs heran, und bald sollte der Tag kommen, da sie auch noch Mutter wurde. Um eine weitere Eskalation des Inzests in unserem Hof zu verhindern, beschloss ich, Masja kastrieren zu lassen. Er ahnte meine Absicht und versteckte sich. Am Freitag warteten wir auf ihn in seiner Moschee im Badezimmer. Als er dort wie immer pünktlich erschien, packte ich ihn in die große Reisetasche und brachte ihn zum Tierarzt. Masja bekam eine Ketamin-Spritze, und seine Augen glänzten wie zwei ZweiMark-Stücke.

Blitzschnell entfernte der Arzt seine Hoden. »Sie haben einen sicheren Schnitt«, sagte ich begeistert zu ihm. »Macht hundert Mark«, erwiderte er. Ich erhoffte mir durch diese Operation einen Neuanfang für Masja: Vielleicht würde er sich kastriert leichter in unsere Gesellschaft einfügen? »Weniger Eier, mehr Toleranz«, dachte ich. Die nächsten zwei Tage verbrachte Masja auf einem Ketamin-Trip. Als seine Augen wieder normal waren, ging er nach draußen auf den Hof- und kam nicht wieder. Einen ganzen Monat lang warteten wir auf ihn. Dann beschlossen wir, uns ein neues Haustier zuzulegen. Diesmal sollte es aber etwas Exotisches sein. Ich blätterte in der WochenzeitungRusskij Berlin und fand dort drei Anzeigen, in denen es, so vermutete ich, um Haustiere ging: »MädchenBoxer von bösen Eltern sucht neues Zuhause«, »Ein schneeweißer Perser, in Klammern: Kater, sucht Freundin für intime Treffen«, »Russischer Chinchilla in gute Hände abzugeben«. Das »böse Mädchen« wollten wir nicht. Der schneeweiße Perser entpuppte sich als Mensch, der nach dem chinesischen Kalender bloß im Jahr des Katers geboren war. Blieb der Chinchilla, den wir schließlich für DM 50,- kauften. Wir nannten ihn Dusja. Er wohnt nun bei uns in einem Käfig. Er nascht gerne Bücher und Telefonkabel, badet in einem speziellen Chinchilla-Sand und benimmt sich auch sonst recht exotisch. Trotzdem vermute ich, dass er eigentlich ein russisches Eichhörnchen ist.

Der Russenmafiapuff

Mein Freund und Namensvetter Wladimir aus Vilna ist ein schüchterner Mensch. Besonders leidet er bei der Vorstellung, bei einem Pflichtbesuch im Sozialamt mit der Beamtentante über seine Zukunft sprechen zu müssen. Jedes Mal, wenn seine Sachbearbeiterin ihn gleich einer Wespe mit Sätzen sticht wie »Denken Sie doch mal über Ihre Zukunft nach« und »Sie können doch nicht ewig von Sozialhilfe leben«, wird Wladimir rot, kuckt zu Boden und schweigt wie ein Partisan in GestapoHaft. Nur einmal, als die Sozialfrau zu weit ging und anfing, an seiner Männlichkeit zu zweifeln, da verlor mein Freund dann doch die Beherrschung und gestand ihr seinen alten Traum: dass er eigentlich ein großer Geschäftsmann werden möchte und sich gut eine Zukunft als Restaurantbesitzer vorstellen könnte. »Aha!« Die Sozialfrau war begeistert: »Der Einstieg in die Selbstständigkeit! Das ist ganz in unserem Sinne! Wir werden Sie auf diesem schwierigen Weg voll unterstützen!«, sagte sie und verwies Wladimir an die Bildungsmaßnahme »Geschäftsmann 2000 im Ost-West-Einsatz für den Außenhandel«, die extra vom Senat für Sozialhilfeempfänger ausländischer Herkunft eingerichtet und finanziert wird. Dort, beim BIBIZ, was auf Litauisch Schwanz heißt, auf Deutsch jedoch Berliner Informations- und Bildungs-Zentrum bedeutet, studierte Wladimir zusammen mit anderen zukünftigen Geschäftsleuten. Die Gruppe bestand aus zwei älteren bulgarischen Damen, drei Vietnamesen und einem dicken Mädchen aus der Karibik. Ein halbes Jahr lang beschäftigten sie sich mit dem kleinen ABC des Geschäftemachens: Wirtschaftslehre, EDV, Businessenglisch etc. Danach bekam Wladimir ein Diplom und erschien mit seiner neu erworbenen Qualität als Geschäftsmann 2000 wieder bei der Sozialtante. Er besaß nun fast alle Voraussetzungen zur Verwirklichung seines Traums - das notwendige Wissen, den starken Willen zum Erfolg und sogar einen Euro-Führerschein. Ihm fehlte nur noch das Geld, denn ohne Geld gibt es keinen Ost-West-Außenhandel. Bald musste er wieder losziehen und Ablehnungs-Stempel von Tabakläden und Zeitungskiosken für seine Bewerbungsunterlagen sammeln. Zum Glück bekam seine Mutter dann eine Rente von der Bundesversicherungsanstalt bewilligt, die sie drei Jahre zuvor beantragt hatte. Mit dieser erheblichen Summe zahlte Wladimir den Abstand für einen türkischen Imbiss, der in einer abgelegenen Straße gerade pleite gegangen war. Dort beabsichtigte er, seinen Traum von einem eigenen Restaurant zu verwirklichen. Er renovierte alles selbst und bemalte die Wände und den Kachelfußboden mit abstrakter Kunst.

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