Heinrich Steinfest - Der Allesforscher

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Bademeister ist Sixten Braun erst auf dem zweiten Bildungsweg geworden. Dazu brauchte es zwei beinahe tödliche Unfälle, eine große Liebe und eine lieblose Ehe. Aber all das musste wohl sein, damit er werden konnte, was er werden sollte — nämlich der Vater eines ganz und gar fremden Kindes…
Sixten Brauns vollkommen normales Managerleben implodiert, als in Taiwan ein Wal explodiert, und Sixten von irgendeinem Teil des Wal-Innenlebens k.o. geschlagen wird. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, stürzt er mit dem nächstbesten Flugzeug ab — und überlebt abermals. Aber nicht ohne zwischendurch die große Liebe erlebt zu haben. Und so kommt er Jahre später — Sixten hat sich längst vom Manager zum Bademeister gewandelt — zu einem Kind, das auf gar keinen Fall sein eigenes sein kann, es dann aber doch plötzlich ist … Ein frisch verwaister Junge namens Simon. Ein Junge, der nicht spricht, außer in seiner eigenen, nur ihm selbst verständlichen Sprache. Ein Junge, der sich dann als ganz ungewöhnlich talentiert in ganz ungewöhnlichen Bereichen erweist: Er kann klettern wie eine Gemse und zeichnen wie Leonardo da Vinci. Auch liegt es an Simon, dass sich so manche Gerade in Sixtens Leben zum Kreis schließt…

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Dazu paßte, daß Auden es unterließ, billiger zu produzieren und in den Massenmarkt einzusteigen. Was notwendigerweise auf Kosten der Qualität gegangen wäre. Auch der Qualität des eigenen Lebens. Nein, Auden bestand auf der exklusiven Nische und erhielt seiner Produktionsstätte den Charme einer Hexenküche. Zudem kam er ohne Zwischenhändler aus, ließ die Ware direkt an die einschlägigen Geschäfte oder Kundinnen versenden. Es gab lange Vorbestellungslisten. Doch für Auden waren seine Cremes Kunstwerke der Schönheitspflege, die wollte er nicht herstellen wie eine Tageszeitung oder eine Vitamintablette.

Natürlich hatte Auden mehrere Übernahmeversuche abwehren müssen, aber weil er nie richtig gewachsen war, blieb er auch unangreifbar. Seine Größe war seine Sicherheit. Er pflegte zu sagen, daß, wenn die Kleinen geschluckt wurden, nicht darum, weil sie klein waren, sondern, weil sie versucht hatten, größer zu werden. Er machte aus seiner Haltung nicht einmal ein Theater, indem er sich etwa als David aufspielte. Er ignorierte die Goliaths und experimentierte weiter mit seinen diversen Wirkstoffen.

Nichtsdestotrotz verfügte Auden Chen über das beherrschte und überlegte Auftreten des Geschäftsmanns, der er ja ebenfalls war. Ein Mann im Anzug, nicht in kurzen Hosen und T-Shirts. Er pflegte seine Kontakte zu den ausgewählten Ladengeschäften, in denen seine Ware vertrieben wurde. Wenn er schon nicht jede seiner Kundinnen persönlich kennenlernen konnte — etwas, was er als Frauenliebhaber durchaus bedauerte — , so wollte er wenigstens den einzelnen Ladenbesitzern begegnen. Auch galt es, die Kontrolle zu bewahren. Es durfte nicht geschehen, daß jemand Mißbrauch mit den KAI-Produkten trieb. Verdünnte, was nicht verdünnt werden durfte. Vermischte, was zu vermischen sich verbot. Indem Auden ständig präsent war — so charmant wie bestimmt — , war er wie jemand, der den Finger auf eine hypothetische Wunde legt. Aber nicht, um in der Wunde zu rühren und einen Schmerz zu verursachen, sondern diese Wunde gar nicht erst entstehen zu lassen. Wobei mit» Wunde «nichts anderes gemeint war als die Bereitschaft des Menschen, der Gier zu erliegen. Diese dumme, kleine Unart, die im ganzen Universum verpönt war, auf der man aber auf der angeblich so schönen Erde ein ganzes komplettes Wertesystem errichtet hatte, bis es sogar gelungen war, die Begriffe Gier und Fleiß zu vertauschen.

Kontrolle also. Darum reiste Auden Chen. Verzichtete jedoch währenddessen nicht darauf, seine Experimente fortzusetzen. Stets hatte er ein Minilabor bei sich, einen kleinen Koffer, für den er eine spezielle Genehmigung besaß, um nicht bei jeder Flughafenkontrolle das betreffende Einsatzkommando auf den Plan zu rufen. So bewahrte er sich an allen Plätzen der Welt das Vergnügen, das eine oder andere Kraut, den einen oder anderen Pilz, mitunter ein aus dem Beton herauswachsendes Blümchen, einen Samen, ein Blatt, hin und wieder den Faden einer Spinne, die Deckflügel eines toten Käfers, dies alles der Natur mit höflicher Geste zu entziehen, zu pulverisieren und der KAI-Basispaste zuzufügen. Er sagte:»Einfach mal sehen, was passiert!«

17

Auden Chen kam also in der Welt herum. Vergaß jedoch nicht das eigene Land, die eigene Insel, die China war und doch nicht China. So schaute er auch immer wieder in Tainan vorbei, wo ein kleiner Laden, eigentlich ein Gemischtwarenladen, die KAI-Produkte exklusiv vertrieb und es sich darum ergab, daß die Damen der Tainaner Gesellschaft zwischen allerlei Plunder standen, zwischen Plastikeimern und Zigarettenschachteln, und die bestellten KAI-Behältnisse in Empfang nahmen (einfache Holzkisten, aber einfach in der Weise, wie man sagen kann, Piet Mondrian habe einfache Gemälde gemalt).

Bei einem dieser Besuche in Tainan war Auden zu einer Party geladen worden, die zu besuchen das gute Benehmen erforderte. Ohnehin war» gutes Benehmen «ein Verhalten, das eigentlich alles, auch Partys, erträglich machte. An diesem Abend aber kam das Glück hinzu, eine deutsche Ärztin kennenzulernen. Nicht die erste deutsche Frau in Audens Leben und mitnichten die erste Ärztin, aber … nun, er wußte sofort, daß er sich in sie verlieben würde. Obgleich er irritiert war, daß sie gelbe Turnschuhe trug, zitronengelbe, während sie im übrigen mit einem so engen wie strengen schwarzen Hosenanzug bekleidet war, zu dem halbhohe, ebenso schwarze Schuhe gepaßt hätten. Na, vielleicht war es ihr Markenzeichen oder entsprach einer Art Ablenkungsmanöver. Ablenkung wovon? Von ihren Augen? Bernsteinaugen, sehr hell, wie von hinten beleuchtet, wie im Museum. Kein verstaubtes Museum, natürlich nicht. Sondern ein Museum, welches um diese zwei so gut wie identischen Bernsteinstücke herum gebaut worden war.

Sie blieb an diesem Abend abweisend. Etwas, das er nicht gewohnt war. Die meisten Frauen setzten seine Person mit seinen Produkten gleich und waren ihm rasch gewogen. Hier war es anders. Vielleicht kannte sie seine Cremes nicht. Er ließ ihr am Tag darauf ein Holzkistchen mit KAI blue heart © zusenden und besuchte sie sodann in dem Krankenhaus, in dem sie arbeitete.

Sie fragte ihn:»Finden Sie denn, ich hätte eine Gesichtscreme nötig?«

«So war es wirklich nicht gemeint, liebe Frau Doktor.«

«Ich werde es einer Freundin von mir schenken.«

Er unterdrückte den Impuls, ihr zu sagen, wieviel dieses Kistchen wert sei, verbeugte sich — nicht japanisch, weil er ja auch kein Japaner war — und verließ das Krankenhaus.

Er gab auf. Ein bißchen schnell, aber lästig zu sein war wirklich nicht seine Art.

Um so überraschter war er, als Tage später sein Handy läutete und sich Frau Dr. Senft meldete. Ja, er hatte die eigene Nummer auf den Boden der KAI-Box notiert, kaum sichtbar. Lana mußte sie entdeckt haben und sagte jetzt auch, wie lächerlich es sei, eine Telefonnummer ohne speziellen Hinweis auf die Unterseite eines Holzkistchens zu schreiben.

Er fragte sie, ob sie ihn darum anrufe, um sich zu beschweren.

«Nein. Ich wollte nur sagen, daß, wenn Sie wieder in Tainan sind, Sie mich gerne besuchen können, wenn Sie wollen.«

«Ich bin morgen dort«, erklärte er augenblicklich. Er hatte es soeben beschlossen.

Er führte sie tags darauf in eine Ausstellung. Danach in eine Bar. Sie erzählte, und er hörte zu.

Einmal fragte sie:»Ihre Cremes sind Hokuspokus, nicht wahr?«

«Was ist das … Hokuspokus?«

«Mumbo jumbo«, sagte sie.

Aber das war es nicht, was er meinte. Das Wort hatte er verstanden. Er erklärte:»Meine Cremes wirken. Wahrscheinlich muß man auch daran glauben, daß sie wirken. Aber gilt das nicht für alles? Ohne den guten Glauben würde auch dieser Whisky hier nicht schmecken.«

Sie betrachtete ihn, als denke sie, die Hirnforscherin, darüber nach, wieviel guter Glauben nötig sei, um ihn lieben zu können. Nicht den Whisky, den Mann. Dabei war Auden wirklich nicht häßlich. Im Gegenteil. Für einen Asiaten recht großgewachsen, eher breit, aber nicht zu breit, breit wie Richard Burton, zudem sehr elegant, eine dunkle Hornbrille tragend, dahinter ein Gesicht, wegen dem einer mal gesagt hatte, Auden sehe aus wie eine Mischung aus Preisboxer und romantischem Schöngeist.

Sie erwähnte den alten Spruch, der Glaube versetze Berge, daß dabei aber gerne übersehen werde, wieviel Werbung im Vorfeld solcher Gläubigkeit für die Versetzbarkeit von Bergen gemacht werde.

«Ich gebe gerne zu«, sagte er,»daß die Verpackung wichtig ist. Aber ist das nicht normal bei einer Spezies, die es aufgegeben hat, nackt durch die Gegend zu laufen?«

«Das ist komisch, daß Sie das sagen«, meinte sie.

«Wieso?«fragte er.

Bekam aber keine Antwort. Erst später, als sie beide miteinander im Bett lagen und Frau Dr. Senft es unterließ, sich vollständig auszuziehen, ihren BH und ihre Bluse anbehielt und ihm zudem verbot, unter ebendiese Bluse zu greifen, verstand er ihre Bemerkung. Er durfte sie berühren, aber eben mit Bluse. Wobei sie sich ihm ja nicht verweigerte. Sie unterband allein den Anblick ihrer vollständigen Nacktheit, im übrigen war sie so liebevoll wie hingebungsvoll.

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