Heinrich Steinfest - Der Allesforscher

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Bademeister ist Sixten Braun erst auf dem zweiten Bildungsweg geworden. Dazu brauchte es zwei beinahe tödliche Unfälle, eine große Liebe und eine lieblose Ehe. Aber all das musste wohl sein, damit er werden konnte, was er werden sollte — nämlich der Vater eines ganz und gar fremden Kindes…
Sixten Brauns vollkommen normales Managerleben implodiert, als in Taiwan ein Wal explodiert, und Sixten von irgendeinem Teil des Wal-Innenlebens k.o. geschlagen wird. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, stürzt er mit dem nächstbesten Flugzeug ab — und überlebt abermals. Aber nicht ohne zwischendurch die große Liebe erlebt zu haben. Und so kommt er Jahre später — Sixten hat sich längst vom Manager zum Bademeister gewandelt — zu einem Kind, das auf gar keinen Fall sein eigenes sein kann, es dann aber doch plötzlich ist … Ein frisch verwaister Junge namens Simon. Ein Junge, der nicht spricht, außer in seiner eigenen, nur ihm selbst verständlichen Sprache. Ein Junge, der sich dann als ganz ungewöhnlich talentiert in ganz ungewöhnlichen Bereichen erweist: Er kann klettern wie eine Gemse und zeichnen wie Leonardo da Vinci. Auch liegt es an Simon, dass sich so manche Gerade in Sixtens Leben zum Kreis schließt…

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Meine Höhenangst war gewissermaßen auch eine Schwesternangst.

Ich hatte in all den Jahren so gut wie nie an Astri gedacht. Ihren Tod verdrängt wie auch die Erinnerung an sie. Erst recht in den Momenten, da ich bei den Eltern gewesen war. Wenn Erinnerung, dann eine, die rasch vorbeihuschte. Doch als ich nun begann, die Finger meiner Hände und die Spitzen meiner Füße auf die Griffe und Tritte zu fügen, und mich im übrigen so eng als möglich an die Wand drückte, da meinte ich … ja, ich spürte Astri. Nicht in einer übersinnlichen Weise, da war kein Geist, der in mich fuhr. Vielmehr blieb jene Erinnerung, die üblicherweise vorbeizuhuschen pflegte, direkt neben mir stehen — massiv wie die Wand, die senkrecht vor mir aufragte.

«Nehmen Sie jedes Element, das sich anbietet«, empfahl Mick hinter mir.»Gleich welche Farbe.«

«Nichts anderes habe ich vor«, antwortete ich, gegen die Wand sprechend.

«Und vergessen Sie nicht Ihre Beine. Sie besitzen kräftige Arme, Herr Braun, aber mit denen allein kommen Sie nicht hoch. Der ganze Körper soll nach oben.«

«Ja«, sagte ich und begann zu klettern, und zwar ohne größere Probleme. Die Griffe und Tritte, nach denen ich faßte oder auf denen ich meine Füße plazierte, waren groß genug und in einer entgegenkommenden Weise geformt. Zudem spürte ich den Zug des Seils, welches Mick so weit gespannt hielt, um mich nicht nur zu sichern, sondern mir auch Sicherheit zu geben. Gleich einer langen Hand.

Ich empfand jetzt eine Euphorie, die wie eine Welle war, die mich hochschwappte. Ich kam sehr viel schneller vorwärts als erwartet. Und vergaß geradezu, worin die Konsequenz solcher Progression bestand.

Die Euphorie gebar auf halber Höhe einen kleinen Hochmut, indem ich darauf verzichtete, im Weiterklettern den einfachsten der sich anbietenden Griffe zu wählen, und es mit einem kleinen, schwarz gefärbten Element versuchte, welches wie ein Stück Lakritze links von mir an der Wand klebte und das zu erreichen ich mich stark strecken mußte. Woraus die für Klettermenschen typische spinnenartige Ausdehnung der Gliedmaßen resultierte.

Man kann sagen, ich sah jetzt echt aus.

Genau während ich dies wagte, hörte ich meinen Namen. Es war aber nicht die Stimme Micks. Und leider auch nicht die von Simon, der mich weder» Vater «noch» Sixten «rief, sondern, wenn er nach mir verlangte, etwas aussprach, das sich wie» Calo «anhörte, manchmal auch wie» Calto«, und im Falle der Verdoppelung — vergleichbar dem Ruf Papa, Papa! — an ein» Kater Carlo!«erinnerte.

Aber nein, es war eine Frauenstimme, die zu mir nach oben drang und mit einem» Hallo, Herr Braun!«auf sich aufmerksam machte.

Während ich noch nach der Lakritze griff, tat ich, was ich bisher tunlichst vermieden hatte, nämlich nach unten zu schauen. So geschahen drei Dinge gleichzeitig: das Erreichen des kleinen schwarzen Griffs, was jedoch zu einer äußerst unsicheren Haltung führte, zweitens das Wahrnehmen einer Frau, die mir zuwinkte, und drittens die Erkenntnis, wie weit unten diese Frau sich befand beziehungsweise wie weit oben ich mich selbst.

Bis dahin war die sichtbare Höhe der Abstand zwischen meiner Nasenspitze und der Kletterwand gewesen, ein Abstand, zu dem ich nun rasch zurückkehrte. Umsonst. Die Verhältnisse hatten sich geändert. Mein Geist rebellierte und ließ den Körper im Stich. Der Geist fragte:»Was machst du hier überhaupt? Was soll der Unfug? Bist du eine Gemse?«

Der Körper hätte gerne argumentiert, gesichert zu sein, tausendprozentig gesichert, noch dazu von einem Kletterprofi, aber das nützte nichts. Dabei bestand nicht einmal ein Schwindelgefühl, sondern die bloße Angst vor der Höhe, gleich der bloßen Angst vor dem Meer, ohne daß man darum eine Haiflosse zu sehen braucht.

Ich klebte nicht an der Wand, sondern an der Angst.

Dennoch schaute ich erneut nach unten, diesmal aber nicht rückwärts über die Schulter, sondern durch die Lücke zwischen meiner Achsel und der Wand, eine schmale Lücke nur, durch die hindurch ich zu erkennen meinte …

War das wirklich Kerstin Heinsberg? Ich glaubte sogar, auf ihrer Nase ein Glitzern festzustellen. Das Glitzern ihres Nasenpiercings. Nicht schlecht für die Entfernung! Aber ich war mir sicher. Und konnte jetzt auch sehen, wie Simon nach der Hand dieser Frau griff. Was er kaum getan hätte, wäre es nicht tatsächlich Heinsberg gewesen.

Meine Güte, was machte sie hier? In diesem für mich unvorteilhaftesten aller Momente. Hätte sie mich nackt unter der Dusche erwischt, es wäre mir sehr viel angenehmer gewesen. Anstatt mir im Zustand einer Paralyse zu begegnen, die auszulösen sie sogar mitgeholfen hatte.

Ich richtete meinen Blick wieder auf die Wand, schaute jetzt nach oben, dann ein Stück unter mich. Und fühlte, wie mein Bauch auf dem Kopf stand. Ich mußte von der Lakritze loskommen, um wieder einen besseren Halt zu gewinnen. Eigentlich hätte es genügt, in die vormalige Position zurückzukehren, aber mein rechtes Bein hing in der Luft und fand einfach keinen Tritt. Die Wand wirkte verändert, die Elemente verschoben, die blauen Teile, die ich zuvor genutzt hatte, schienen von mir weggerückt zu sein. War es möglich, daß ich mich so weit von der ursprünglichen Linie entfernt hatte? (Oder stimmte die Theorie, daß die Welt sich ständig veränderte, der Mensch sich automatisch anpaßte, und nur die, die in Panik waren, diese Veränderung bemerkten?)

Das gelbe Teil wiederum, nach dem ich jetzt faßte, war zwar groß, doch auf der glatten Oberfläche rutschten meine Finger ab. Finger, aus denen alle Kraft geronnen war. Meine Hände und Füße zitterten. Das Kräftigste an mir war mein Schweiß: kleine Glöckchen, die von meinem Körper baumelten und ihn noch schwerer machten.

Man spricht ja gerne von gefühlter Temperatur , aber es gibt auch ein gefühltes Körpergewicht .

Mick rief etwas zu mir hoch. Ich konnte es nicht verstehen. Ich war gefangen in meiner Angst wie in meiner Scham. Nicht vorwärts zu kommen war ja nicht schlimm, sondern der Umstand der Aufmerksamkeit, die ich auf mich zog, indem ich eben gar nichts tat, nicht einmal» abstürzte«. Wie lange wollte ich so verharren? Bis sie mit einem Kran hochkamen und mich herunterhievten?

Es war genau dieser Moment, wo man sich denkt: Ich möchte lieber tot sein als peinlich.

Man kann überhaupt sagen, daß das Dumme am Sterben ist, daß man es nicht öfter tun kann.

Es geschah nun, daß ein Kletterer, der links von mir nach oben stieg, sich gestisch anbot, mir zu helfen. Irgendein widerlich-lässiger Mensch mit Rastalocken, der sich mit seinen Fingerspitzen an einem winzig kleinen Element festhielt — auch schwarz, auch Lakritze, aber bloß ein Bonbon — und mit seiner freien Hand Zeichen in die Luft schrieb.

«Fick dich doch!«sagte ich. Weil es aber so laut in der Halle war, sagte ich es lautlos, meine Worte jedoch deutlich mit dem Mund malend.

In diesem Moment tat Mick einen Zug am Seil, heftig genug, daß ich endgültig den Halt verlor, zur Gänze aus der Wand geriet und in einem leichten Bogen zur bisherigen Route zurückschwang beziehungsweise schrammte, mit dem Knie gegen ein gelbes Teil schlagend. Ich schluckte, statt aufzuschreien. Immerhin wurde ich ein Stück nach oben gezogen und erreichte Elemente, auf denen meine Hände und Füße ausreichend Platz fanden. Ich spürte, wie Blut aus meinem Knie brach. Na, besser Blut als Urin.

Ich nutzte diesen Befreiungs schlag, um aus meiner Starre zu tauchen und den Weg nach oben fortzusetzen. Nicht, daß meine Angst sich gegeben hatte oder mit der steigenden Höhe eine emotionale Temperaturumkehr stattgefunden hätte, aber ich war wie losgetreten, als fiele ich nach oben. Auf eine weitere Lakritzenverkostung verzichtete ich freilich. Mied das Schwarz.

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