Heinrich Steinfest - Der Allesforscher

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Bademeister ist Sixten Braun erst auf dem zweiten Bildungsweg geworden. Dazu brauchte es zwei beinahe tödliche Unfälle, eine große Liebe und eine lieblose Ehe. Aber all das musste wohl sein, damit er werden konnte, was er werden sollte — nämlich der Vater eines ganz und gar fremden Kindes…
Sixten Brauns vollkommen normales Managerleben implodiert, als in Taiwan ein Wal explodiert, und Sixten von irgendeinem Teil des Wal-Innenlebens k.o. geschlagen wird. Kaum aus dem Krankenhaus entlassen, stürzt er mit dem nächstbesten Flugzeug ab — und überlebt abermals. Aber nicht ohne zwischendurch die große Liebe erlebt zu haben. Und so kommt er Jahre später — Sixten hat sich längst vom Manager zum Bademeister gewandelt — zu einem Kind, das auf gar keinen Fall sein eigenes sein kann, es dann aber doch plötzlich ist … Ein frisch verwaister Junge namens Simon. Ein Junge, der nicht spricht, außer in seiner eigenen, nur ihm selbst verständlichen Sprache. Ein Junge, der sich dann als ganz ungewöhnlich talentiert in ganz ungewöhnlichen Bereichen erweist: Er kann klettern wie eine Gemse und zeichnen wie Leonardo da Vinci. Auch liegt es an Simon, dass sich so manche Gerade in Sixtens Leben zum Kreis schließt…

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Kein Wunder, daß ich jetzt fassungslos zusah, wie Simon die mit Haltegriffen gespickte Wand hochmarschierte, die für ihn augenscheinlich keine Hürde darstellte.

«Langsam!«rief Mick.

Aber Simon wurde nicht langsam.

Während Mick kontinuierlich das Seil nachzog, wandte er sich zu mir um und fragte:»Ist das hier so eine Geschichte mit versteckter Kamera?«

In unserer aufgeklärten Welt schien man jede wundersame Wendung durch eine» versteckte Kamera «begründen zu wollen. Doch mein offener Mund war Antwort genug.

Mein offener Mund kommentierte tonlos, wie flüssig und leicht sich der kleine Knochenmann bewegte, die Haltegriffe immer nur kurz anfassend oder sich mit den Füßen abstoßend, wobei er auch Löcher und Unregelmäßigkeiten im Fels nutzte, ja sogar die ebene Fläche. Mick hatte Mühe, bei solcher Geschwindigkeit das Seil auf Spannung zu halten.

Und schon hatte Simon den kleinen Überhang erreicht, fixierte sich mit einer Hand, während die andere locker herunterhing. Er schaute zu mir herab und grinste mich an. Nicht triumphierend, aber doch stolz. Wie Kinder eben stolz sind, wenn sie ihre Eltern ob einer unerwarteten Leistung fassungslos machen.

«Okay, ich laß dich runter!«rief Mick.

Zwar deutete Simon an, seitlich des Überhangs weiterklettern zu wollen, aber dies hätte zu einem Vorstieg geführt, und Simon hatte ja keine Expreßsets bei sich, also vernähte Karabinerhaken, um sich im oberen Gelände zu sichern — mein Gott, natürlich nicht, schließlich war noch wenige Augenblicke zuvor ein bloßes» Schnuppern «in Betracht gezogen worden. Die behutsame Gewöhnung eines achtjährigen Anfängers.

Mick zeigte mit einer wiederholten Krümmung seines Fingers an, daß Simon nach unten kommen solle. Der Junge seufzte, hängte sich aber ohne weitere Umstände ins Seil, die Beine leicht gegrätscht, und stieß sich beim Hinuntergleiten in der bekannten waagrecht hüpfenden Manier vom Felsen ab.

Zum Schluß setzte er sanft auf. Unter seinen Füßen knirschten die glatten Kiesel. Ein kleines Klettermärchen war geschrieben.

Mick klopfte Simon bestätigend auf die Schulter, mir aber schenkte er einen fragenden Blick.

Ich sagte:»Ich kann Ihnen das auch nicht erklären. Von mir hat er es definitiv nicht.«

Wobei ich unerwähnt ließ, gar nicht der leibliche Vater zu sein. Das ließ ich stets unerwähnt. Simon besaß ja dank der mütterlichen Gene durchaus einen westlichen Einschlag, obgleich die markante Augenform sein Gesicht dominierte. Zumindest vom Standpunkt eines hiesigen Betrachters.

Wenn ich also sagte, er habe das nicht von mir, dann in der gleichen Weise, wie ein leiblicher Elternteil ein bestimmtes Talent seines Kindes einer anderen Quelle zuordnet.

Darum war auch naheliegend, daß Mick jetzt meinte:»Vielleicht von seiner Mutter. Sie sagten ja, er sei in den Bergen aufgewachsen.«

«Das schon. Aber ich weiß nicht, ob er dort geklettert ist.«

«Ganz offensichtlich ist er das«, stellte Mick fest.

Ein Eindruck, der sich weiter bestätigte, als nun an anderer Stelle eine höhere Wand in Angriff genommen wurde.

«Ich lasse Ihren Jungen diesmal den Vorstieg machen. Ist das okay?«fragte Mick.

«Kann da was passieren?«fragte ich zurück.

«Ein paar Schrammen, wenn er zuviel wagt und abrutscht. Der Schreck vielleicht, wenn er ins Seil fällt. Aber ehrlich gesagt, ich glaube nicht, daß so was passiert. Er klettert nicht nur schnell, sondern auch absolut sicher. Ich glaube, Sie haben da ein kleines Genie.«

Ich dachte:»Ausgerechnet!«Und ich dachte:»Als würde die Sache mit meiner Schwester nicht reichen.«

Aber man kann vielleicht sagen, daß eins der prägnantesten Phänomene in einem noch so chaotischen Universum die Wiederholung ist.

Auch diesen Vorstieg — also ein von unten gesichertes Vorausklettern — absolvierte Simon bravourös, nicht allein den Akt des Kletterns, die insektenhafte Gleichmäßigkeit der Bewegungen, sondern auch, wie er mit nur einer Hand die Expressen an die Haken fügte und sodann das Seil in den gebogenen Karabiner einschnappen ließ. Als hätte er das mit der Muttermilch aufgesogen. — Ich konnte mich nicht erinnern, daß Lana je ein Wort über das Klettern oder auch nur die Schönheit der taiwanischen Bergwelt verloren hätte. Sie hatte es mit Hirnen gehabt, nicht mit dem Sport oder der Natur.

Mick erklärte mir, was ich da sah. Denn mir fehlten die Begriffe. Und auch die Worte.

Als Simon wieder am Boden war, schaute Mick auf die Uhr und meinte mit Bedauern, gleich zu seiner Gruppe zu müssen. Und auch danach sei er leider verplant.»Aber ich würde Simon gerne weitertrainieren. Ich mache das auch umsonst.«

«Umsonst ganz sicher nicht«, sagte ich.

«Wie auch immer. Ich will es machen. Ich kann dann mal später sagen, ich war sein erster Trainer. Zumindest der erste hier in Stuttgart.«

«Meine Güte, Sie wollen doch hoffentlich keinen Profi aus ihm machen. Ich meine … vergessen Sie nicht, Simon besucht eine Schule für geistig Behinderte.«

Doch Mick zeigte sich pragmatisch:»Kriegt er Anfälle?«

Ich dachte nach. Hatte Simon je eine Art Anfall gehabt? Das einzige, was immer wieder geschah, waren Momente, in denen er einem Schlafwandler glich. Sich bewegte, als würde er von jemand Unsichtbarem gezogen werden. Zudem hatte er sich bei diversen Tests vollkommen unwillig gezeigt. Aber wie hatte es eine seiner Lehrerinnen ausgedrückt?» Vielleicht sind es die falschen Tests.«

Den Bergtest jedenfalls hatte er bestanden. Ich sagte:»Nein. Keine Anfälle.«

«Gut. Und in Mathe will ich ihn auch gar nicht unterrichten«, versicherte Mick.»Wobei angeblich auch schon ein paar Mathegenies als geistig behindert galten.«

Ich merkte an:»Na, ein wenig rechnen muß man aber schon beim Bergsteigen, oder?«

«Manche rechnen und manche fühlen. «Damit war für Mick das Thema erledigt.»Also? Sehen wir uns morgen? Morgen oder Sonntag?«

Ich hatte am Wochenende dienstfrei. Das hatte ich meistens, seitdem Simon bei mir war. Es paßte also. Andererseits hatte ich eigentlich gehofft, mit einem kurzen Besuch dieser Anlage das Kletterthema erledigen zu können. Doch diese Hoffnung konnte ich begraben. Ich willigte ein und sagte:»Gut, Sonntag.«

«Sie sehen unglücklich aus«, stellte Mick fest.

«Bin ich auch.«

«Das wird sich ändern. Sie werden auch noch mit dem Klettern anfangen. Versprochen.«

«Versprechen Sie mir lieber was anderes«, sagte ich. Genauer wurde ich aber nicht.

Mick lachte.

Ich dachte mir:»Du Teufel!«

Selbiger» Teufel «drehte sich zu Simon hin, befreite ihn vom Gurt und hob die offene Hand hoch, damit Simon einschlagen konnte. Was er zu meiner Überraschung auch wirklich tat. So fühlte ich doch noch etwas wie Eifersucht. Überlegte aber, daß Simon diese Geste wahrscheinlich aus der Schule kannte. Auch geistig Behinderte praktizieren allgemeine Rituale.

Mir hingegen reichte Mick die Hand in der alten Form. Ich schüttelte sie, und wir verabredeten eine Zeit für Sonntag.

«Ciao!«sagte Mick und ging.

Ich blickte hinunter zu Simon.»Keine Angst, wir sehen ihn wieder.«

Wahrscheinlich verstand mich Simon. Denn beim Verlassen des Kletterzentrums wirkte er ungemein fröhlich.

Und niemals würde er über Hürden sprinten.

Als wir hinüber zur Stadtbahn marschierten, mischte sich die Nacht unter den Abend.

15

Sonntags pausierten nicht nur viele Arbeitnehmer, sondern auch der Sommer. Wenig Licht, viel Regen. Es schüttete unaufhörlich und war unangenehm kühl geworden. Um so feiner, daß man im geschützten Raum klettern konnte.

Wir hielten uns in einer Art niedriger Grotte auf, deren Boden mit weichen Matten ausgelegt war. Wenn zuvor von einem» lustigen Hautausschlag «gesprochen wurde, so paßte hier der Begriff der» bunten Beulenpest«. Der gewölbte Raum war übersät von kleinen und großen, mitunter stark verspielten Haltegriffen, wobei einige Wände gleich zu Beginn extrem spitze Winkel bildeten. Hier konnte man mit dem Rücken zum Boden klettern und die Ruheposition von Faultieren imitieren. Wer freilich über sechzig Kilo wog, war unter solchen Bedingungen ein armes Schwein.

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