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Marion Poschmann: Die Sonnenposition

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Marion Poschmann Die Sonnenposition

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«Die Sonne bröckelt.« Der rundliche Rheinländer Altfried Janich findet nach der Wiedervereinigung eine Stelle im» Ostschloss«, einem heruntergekommenen Barockbau, der neuerdings eine psychiatrische Anstalt beherbergt. Hier hält er es für seine Aufgabe, seinen Patienten gegenüber die Sonnenposition einzunehmen, ihnen Orientierung und eine Quelle des Trostes zu sein. Als sein Freund Odilo durch einen rätselhaften Autounfall zu Tode kommt, gerät er selbst auf die Nachtseite der Dinge. Tagsüber rücken ihm die Patienten zu nahe, nachts geistert er durch die Säle, es bedrängen ihn Erinnerungen, und auch seine Familiengeschichte mit ihren Verlusten holt ihn ein. Altfrieds ganzes bisheriges Leben scheint auf die Situation im Schloss zuzulaufen: Alle Geschichten enden hier, und bald stellt sich die Gewissheit ein, dass er aus dem Schloss nicht mehr wegkommen wird. Marion Poschmanns lange erwartete neue Prosa ist ein Roman über Deutschland aus der Sicht der Kriegsenkel. Ein Roman über die Macht der Zeit, über Erinnerung und zeitlose Verbundenheit. Ein Roman über fragile Identitäten, über den schönen Schein und die Suche nach dem inneren Licht — funkelnd, glasklar und von subtiler Spannung.

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Ich sehe meine Schwester vor einem Wildgehege in andächtiger Betrachtung der Rehe, sie wirft ihnen ein paar Kastanien zu, die ich aus meiner Hosentasche gezaubert habe, sieht zu, wie die Rehe die Kugeln in ihren weichen kastanienrunden Mäulern verschwinden lassen. Ich sehe mich selbst ein Eichhörnchen füttern. Es frißt mir Bucheckern aus der Hand, krallt sich mit seinen langgliedrigen Vorderpfoten an meinem Finger fest. Ich sehe die Eltern in ihren Jugendkleidern, erinnere mich an ihren gemeinsamen, eng umschlungenen, ausschweifenden Gang, höre sie sagen: Daran kannst du dich gar nicht erinnern. — Doch leidet man nicht, höre ich mich zu Odilo sagen, nur allzuoft an Erinnerungen, die nicht die eigenen sind? Seltsame Versehrungen, die wir auf nichts zurückführen können, ein wiederkehrendes Unbehagen, für das wir vergeblich Gründe suchen — vom Durchdringen eines Bildes werden wir mit einem anderen abgelenkt.

Ich stelle mir vor, wie Odilo nachts aufsteht, sich mechanisch anzieht, die Kleider vom Vortag, die über dem Stuhl hängen, ich stelle mir vor, wie er sein Zimmer durchquert, ohne irgendwo anzustoßen, die Treppe hinabsteigt, ohne zu stolpern, den Autoschlüssel vom Haken nimmt und das Haus verläßt. Wie es ihm gelingt, seinen Wagen zu starten, die tausendmal geübten Bewegungen auszuführen, Bewegungen, die er auch im Schlaf kann, nur das Licht zu bedienen, vergißt er.

Schlafwandeln, sage ich zu Odilo, schlafwandeln und dann ohne Licht fahren, das kann natürlich nicht gutgehen.

Es ist, sage ich zu Odilo, für einen Erlkönig doch eine Provokation.

Am Himmel rasen verwüstete Wolkenordnungen, durch die immer wieder die Sonne bricht, unrealistisch gestaffelte Bewölkung, die sich treppenförmig in die Höhe schraubt, sich überstürzende Brunnen vor ausrasiertem Hintergrund, Brunnen, deren Ausguß verstopft ist, die überlaufen und alles überschwemmen. Ich bemerke eine besonders unglaubwürdige, nämlich wie ein Plattenbau geformte Wolke, ich bemerke kleine Flämmchen auf Geburtstagskuchen, dann einen weißen Lichteinfall, wie wenn ich den Kühlschrank öffne: Ich verharre im Licht meines vollkommen leeren Kühlschranks und träume von Männern in Trainingshosen, ich stehe im Licht meines vollkommen leeren Kühlschranks und träume von dem, was Männer in Trainingshosen tun. Ich betrachte die getürmten Wolken, die zu voluminös sind, denke ich, für diese Jahreszeit. Ich starre sie an wie die Buchstabentafel beim Augenarzt, auf der die Buchstaben zunehmend kleiner werden — ab wann kannst du nichts mehr entziffern? Meine Augen sind tadellos. Ich lese noch Buchstaben von einer Tafel ab, auf der nichts mehr steht.

Plötzlich sieht man die sonst unsichtbaren Bewegungen der Winde; Pflanzen weichen zur Seite, geben der Brise nach, geben Wege frei.

Frau Dr. Z. kommt mir entgegen, ich sehe sie überscharf, etwas, ihre Halskette, ihre Knöpfe, ihre Gürtelschnalle vielleicht, wirft Reflexe zurück, löst ihre klaren Konturen an einigen Stellen in diese übermäßige, sich überschlagende Schärfe auf; auch ich glänze, denke ich, und erscheine ihr unscharf, aber es stimmt nicht, denke ich weiter, ich habe die Sonne im Rücken und erscheine ihr als schwarzer Mann.

Ich gehe weiter auf sie zu. Als wir auf einer Höhe sind, tätschelt sie mich am Oberarm. Sie beklopft mich und nickt, etwas gönnerhaft, wie mir vorkommt: Wissen Sie was, Sie sollten ins Dorf ziehen. Bei uns nebenan wird ein Haus frei. Ich nicke ebenfalls, nicke ernsthaft, straffe mich, versuche noch einmal den seriösen Weißkitteleffekt zu erzeugen, aber ohne daß ich es wollte, sage ich: Nein, ich bleibe. Sage es etwas zu schroff. Sage es so still für mich, so innerlich, daß sie es vermutlich nicht hört.

Sie sollten ins Dorf ziehen, sagt Frau Dr. Z. zu mir. Am Ende der Hauptstraße sei auch eine Wohnung neu zu vermieten. Sie habe die Entrümpelungsfirma anrücken sehen. Die Erben der alten Dame beabsichtigten nicht, die Räumlichkeiten selbst zu nutzen.

Ich nicke bedächtig und lächele ärztlich, wie sie es mir beigebracht hat. Frau Dr. Z. verschränkt die Arme.

Im Dorf wäre ein kleines Haus zu haben, sagt Frau Dr. Z.

Mit Garage? frage ich.

Der Besitzer ist in den Westen gegangen, Arbeit suchen.

Ich nicke. Ich bin hypnotisiert von ihrem Kettenanhänger, einer goldenen Kaffeebohne, die sich mit ihrem Atem hebt und senkt.

Woher haben Sie das, frage ich. Ich weiß nicht, ob ich es innerlich frage.

Sie sollten ins Dorf ziehen, sagt Frau Dr. Z.

Danke, sage ich.

Dann schieben sich die Wolken weiter, ein unmerklicher Ruck geht durch das Gelände, über die Wege drängen vom Wind in die Länge gezerrte, japonisierende Zweige.

Der Hausmeister legt die Heckenschere beiseite. Er hat begonnen, sich in den Rhythmus der völlig verwachsenen Hecken hineinzudenken, hat an einer Stelle aus der Heckenverschwendung ein Stück herausgeschnitten, darüber geflucht, daß er nicht über geeignetes Gerät verfügt. Der Hausmeister steht im Wind, steckt eine Hand in die Tasche, legt eine Kunstpause ein.

Hier fehlt der Himmelsstrich, hatte Odilo gesagt, als er unserer ungepflegten Allee ansichtig wurde, und ich hatte nur genickt und zustimmend gebrummt und erst später erfahren, was ein Himmelsstrich ist, nämlich als Frau Dr. Z. davon sprach, irgendwann in fernerer Zukunft die Bäume so zu beschneiden, daß ihre linearisch gestutzten Kronen die Sichtachsen unterstrichen.

Der Wind bläst durch die Rohre eines Metallgatters. Ein dumpfes graues Pfeifen ertönt, orgelt ungewiß, als hörte ich es mit dem inneren Ohr, orgelt ungewiß irgendwo in mir wie Magenknurren.

Der Hausmeister sammelt an der Pferdestallruine Meisenknödel ein, die die Meisen den Winter über nicht angerührt haben. Mit der ihm eigenen Sturheit bringt er jetzt Nistkästen an. Ich verkneife es mir, ihn darauf hinzuweisen, daß die Meisen diese Stelle offensichtlich nicht schätzen. Die alten Pferdeställe sind gekachelt wie Naßzellen. Reste von verfaultem Stroh drängen sich am Fuß der türkis gefliesten Trennwände. Türen öffnen sich zum Feldrand. Hier endet unser Gelände. Ende der Jagd.

Ich habe die Sonne im Rücken, so daß ich alles in ihrem Licht sehe. Nur da, wo mein Körper sie hemmt, fällt Schatten auf meinen Weg. Es wäre besser, durchlässig zu sein für sie, rötliches Inkarnat, dessen Aufgabe darin besteht, durchglüht zu werden. So aber bin ich nur ein Hindernis, ein Schleier, der sich vor die Welt schiebt, ständig.

Ich habe die Sonne im Rücken, so daß ich alles in ihrem Licht sehe. Ich spüre ihre Strahlen, sie haken sich in meinem Mantel fest, und ich weiß, ich werde die Sonne hinter mir herziehen, die angeschlagene Sonne mit jedem Schritt weiterziehen, wie ich auch Odilo, als wäre er der Sonnenwagen, jeden Tag einmal um die Welt ziehe, ihn so weiterexistieren lasse, schwere, mühsame Aufgabe des Erinnerns.

Ich sehe ihn von hinten, er wendet der Sonne den Rücken zu. Die Strahlen dringen durch seine Jacke, sie krallen sich in seinen Nacken, heiß wie Metall im Fleisch. Dann dreht sich das Bild zur Seite, ich sehe ihn im Profil, er geht etwas vorgebeugt, mit hängenden Schultern, ich sehe auch ihn die Sonne ziehen, sehe, wie er sich stetig durch den leeren Raum bewegt, sehe ihn, wie ihm die Sonne gleichmäßig folgt.

Ich spiegele mich in der frisch ausgetriebenen Krone einer Birke, die sich selbständig neben dem Parkplatz angesiedelt hat. Ich spiegele mich im Flimmern der jungen Belaubung, im Schillern und Rieseln und Splittern, alles glänzt, als würde ich selbst dieses Licht aussenden, übertrieben hell und dann wieder zerscherbend, alles glänzt zu sehr, blendet mich, immer gleißender, bis ich nichts mehr erkennen kann.

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