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Marion Poschmann: Die Sonnenposition

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Marion Poschmann Die Sonnenposition

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«Die Sonne bröckelt.« Der rundliche Rheinländer Altfried Janich findet nach der Wiedervereinigung eine Stelle im» Ostschloss«, einem heruntergekommenen Barockbau, der neuerdings eine psychiatrische Anstalt beherbergt. Hier hält er es für seine Aufgabe, seinen Patienten gegenüber die Sonnenposition einzunehmen, ihnen Orientierung und eine Quelle des Trostes zu sein. Als sein Freund Odilo durch einen rätselhaften Autounfall zu Tode kommt, gerät er selbst auf die Nachtseite der Dinge. Tagsüber rücken ihm die Patienten zu nahe, nachts geistert er durch die Säle, es bedrängen ihn Erinnerungen, und auch seine Familiengeschichte mit ihren Verlusten holt ihn ein. Altfrieds ganzes bisheriges Leben scheint auf die Situation im Schloss zuzulaufen: Alle Geschichten enden hier, und bald stellt sich die Gewissheit ein, dass er aus dem Schloss nicht mehr wegkommen wird. Marion Poschmanns lange erwartete neue Prosa ist ein Roman über Deutschland aus der Sicht der Kriegsenkel. Ein Roman über die Macht der Zeit, über Erinnerung und zeitlose Verbundenheit. Ein Roman über fragile Identitäten, über den schönen Schein und die Suche nach dem inneren Licht — funkelnd, glasklar und von subtiler Spannung.

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Ich erzähle ihm von den besonderen therapeutischen Anstrengungen, die in unserer Einrichtung gemacht werden.

Einwand: Müssen die psychisch Kranken ausgerechnet in einem Schloß wohnen? Die bauliche Substanz sei wenig geeignet, den Bedürfnissen einer solchen Einrichtung zu entsprechen; unübersichtlich, schlecht zu heizen, baufällig, unfreundlich eingerichtet.

Ich erwähne beflissen, was die Patienten gerne tun. Heute werden sie vorgezeichnete Tierfiguren ausmalen, sie ausschneiden, aufkleben.

Er: Wäre das Schloß, letztlich eine Perle unter den preußischen Spätbarockschlössern, noch zu retten?

Ich: Unsere Aufgabe sähen wir darin, den Patienten auch ein minimales barockes Lebensgefühl zu vermitteln. Die vorteilhafte Wirkung von Muße und ein wenig Überfluß, von schönem Schein und all den repräsentativen Äußerlichkeiten, nach denen man sich hier wohl gesehnt habe, gehöre zu den Credos unserer Klinik.

These: Während wir drüben ungerührt Gelsenkirchener Barock pflegten und die ästhetischen Vorgaben des Bauhauses kollektiv ignorierten, wurde hüben, wo man die ästhetischen Vorgaben des Bauhauses als Staatsreligion gehandhabt hatte, nach der Wende eine Schleuse geöffnet und alles mit Gelsenkirchener Barock überschwemmt.

Antithese: Auch zu DDR-Zeiten habe man durchaus klobiges, überladenes Mobiliar in zu kleine Wohnungen gepfercht, darin den Wunsch ausdrückend, zur bessergestellten Schicht zu gehören.

Er: erlaube sich die Bemerkung, daß es zu DDR-Zeiten offiziell gar keine bessergestellte Schicht gab.

Ich: gebe zu bedenken, daß dieses Schloß seine marginale Bedeutung aus einer nicht sonderlich ruhmreichen Vergangenheit ziehe. Ein haltloser Ort, gehalten allein von den zahllosen Schloßgeschichten Europas, die letztlich Gespenstergeschichten seien.

Er: ein hypothetischer, halluzinierter Ort?

Ich: ein Erinnerungsort.

Er: ein Wohnort, an dem die Gesellschaft endgültig versacke.

Ich: behaupte, das Schloß sei doch vorderhand ein Ort der Schonung, ein Rückzugsort.

Er: ganz im Gegenteil, es sei eine Immobilie wie ein Elektroschock.

Die Unterhaltung führte zu nichts.

Odilo sprach zu mir wie hinter Glas. Ich jedoch flog unaufhörlich auf ihn zu, flog mottenhaft gegen die Scheibe, ein dummes kleines Insekt, das angezogen blieb von einem kalten Licht.

Die Unhaltbarkeit des Schlosses begann erst mit seinem Besuch; als träte alles, was bisher im Dornröschenschlaf gelegen hatte, wieder in die Gegenwart ein. Er beschleunigte den sichtbaren Verfall, riß die Dinge aus ihrer Verborgenheit. Die Stuhlgerippe und versteinerten Schränke, die im Staub vergrabenen Heizkörper, die Tapetenfossilien. Alle Unbilden, mit denen ich mich arrangiert, die ich als gegeben hingenommen hatte, in denen ich sogar eine gewisse Herausforderung, ja einen Reiz gesehen hatte, wurden von einem Moment auf den anderen zu unzumutbaren Zuständen, zum endgültigen Niedergang.

29 Schwarze Maulbeeren

Schwarze Sonnenscheibe, du Ziel aller Jagd. Laß uns ins Schwarze treffen, laß uns also ein.

Einseitig bedruckte Papiertheaterfiguren, die auf abgeknickten Sockeln stehen, nach den Regeln der Gleichmäßigkeit zwischen Simsen, Binsen, Seggen verteilt. Spinettklänge, prunkvolle Jäger auf Pferden, ihr langsames Vorrücken, schnelleres Flüchten von Hasen und Wildschweinen. Papierenes Pirschen, Schleichen, Hocken und Kauern, während die Hirsche, große atmende Schachteln, majestätisch Linien durch eine horizontlose Landschaft ziehen, Hirsche ohne Hintergrund, die in Whiteout-Effekten äsen, prächtige Hirsche im Nebel der Einbildung. Sie springen fort, als die Sonne durchbricht.

Odilo, noch immer bei mir im Schloß. Wir saßen ein wenig herum, unterhielten uns, tranken Ingwerbier, bis es Zeit war, zu Mittag zu essen. In seinem Wagen fuhren wir zur Gaststätte im Dorf. Anstaltskost war ihm nicht zuzumuten. Wir drehten ein paar Schleifen, stellten Vergleiche mit dem Rheinland an. Die Wiesen bei uns grüner, hier grauer. Die Kühe bei uns glatter, wie gebürstet, hier hielt man eine widerstandsfähigere Rasse mit Wirbeln im Fell. Hier trugen die Kühe ein Äußeres wie bei uns die Rosettenmeerschweinchen. Wie war das zu bewerten? Wir wußten es nicht, empfanden darüber aber Einigkeit. Im Dorf hielt man die Tradition der Sättigungsbeilage hoch. In dieser Tradition kam nach dem Essen der Wunsch auf, sich die Beine zu vertreten. Sich die Beine vertreten: Mit Odilo verhielt ich mich regelmäßig frühvergreist. Wir kehrten zum Schloß zurück, stellten das Gefährt am Torhaus ab, schlenderten im Rentnertempo durch den Park.

Die Wege lagen aufgeweicht, von Kaninchen und Wühlmäusen zerlöchert. Der weiße Kies war über die Jahre hin größtenteils verschwunden. Tief eingedrückte Traktorspuren zogen sich die Heckenquartiere entlang. In den Siegeln stand das Wasser, über die preußischen Hecken hatte Waldrebe ihren graufiedrigen Flaum gebreitet. Ein Rechen, die rostigen Zinken nach oben, lag quer über dem Weg. Ich hob ihn auf und lehnte ihn an die federnde Hecke an. Der Hausmeister, der auch die Gartengestaltung unter sich hatte, scheiterte an der Parkpflege. Er fand keine Zeit, die Wege zu glätten, er mähte nicht die von Maulwürfen zerstörten Wiesen, er holte im Herbst kein Laub aus dem Schwanenteich. Für die Aufnahmen in unserem Prospekt, berichtete ich Odilo, hatten wir ihn angehalten, wenigstens ein kleines Stück der Hecke so zu beschneiden, daß man diesen Part als Vordergrund für das Schloßgebäude in Anspruch nehmen konnte. Frau Dr. Z. ist keine Romantikerin. Wilde Ruinenästhetik war für sie nicht in Frage gekommen, auch wenn sie zugeben mußte, daß unser Prospekt am Ende den Realitäten nicht ganz entsprach. Aber, argumentierte sie, wir werben mit dem, was wir anstreben, nicht mit den Zuständen, für die wir nichts können. Nein, behauptete sie, wir beschönigen nicht, wir zeigen vielmehr unsere Ziele. Die langfristigen. Außerdem sollte unser Prospekt auch gar keine Werbebroschüre sein, sondern lediglich ein Infoblatt, wir warben also nicht, wir informierten nur.

Odilo war nicht überzeugt. Er stolperte ostentativ auf dem unbefestigten Weg, stolperte unbeholfen an einer Stelle, an der es nichts zu stolpern gab, verwischte das Gespräch, führte es ins Belanglose, ins Nichts. Mit meinen Problemen vor Ort wollte er nichts zu tun haben.

Die Sichtachsen waren zugewuchert. Das Denkmal des Grafen in der Mitte der Sternkreuzung tauchte erst auf, als wir so gut wie vor ihm standen. Odilo umrundete es angewidert, das Gesicht war verwittert, die Schulterpartie und der Oberkopf verrußt. Odilo stellte sich zu ihm auf den Sockel. Mit einem Stöckchen polkte er losen Sand aus den Augenhöhlen und erkundigte sich nach den Lebensdaten des Grafen. Nach seiner Bedeutung, seinen Aktivitäten, seiner historischen Wirkung. Ich wußte nichts darüber, der Graf war unbedeutend, es störte mich, daß Odilo sich überhaupt damit befaßte. Als wir weitergingen, hatte er, das sah ich genau, die Haltung des steinernen Schloßherren eingenommen; Blick in die Ferne, das Kinn erhoben, die Arme verschränkt.

Der Schwanenteich lag verlassen da. Hinter ihm erhob sich düster und feucht die von Frau Dr. Z. so bezeichnete Grotte. Kein Vogel, überhaupt kein lebendes Geschöpf in der Nähe, nur Frau X. stand am Zaun und warf unverdrossen Brotbröckchen ins Wasser. Ihr Gesicht braunäugig, witternd, wie der schmale Kopf eines Rehs. Wir stellten uns neben sie auf die mürben Blätter vom Vorjahr, sie drückte Odilo etwas Brot in die Hand. Er schleuderte es hochmütig in den Teich. Er stützte die Ellbogen auf den Zaun und beschmutzte seine Jacke mit Vogeldreck. Frau X. fand ein Papiertaschentuch in ihrem Mantel und reichte es ihm. Er nahm es nicht. Sie griff seinen Ärmel und wischte daran herum; er ließ es ohne Widerstand geschehen. Starrte auf die Algen, die grünhaarig auftrieben. Auf einen öligen Teich voller Wasserleichen.

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