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Marion Poschmann: Die Sonnenposition

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Marion Poschmann Die Sonnenposition

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«Die Sonne bröckelt.« Der rundliche Rheinländer Altfried Janich findet nach der Wiedervereinigung eine Stelle im» Ostschloss«, einem heruntergekommenen Barockbau, der neuerdings eine psychiatrische Anstalt beherbergt. Hier hält er es für seine Aufgabe, seinen Patienten gegenüber die Sonnenposition einzunehmen, ihnen Orientierung und eine Quelle des Trostes zu sein. Als sein Freund Odilo durch einen rätselhaften Autounfall zu Tode kommt, gerät er selbst auf die Nachtseite der Dinge. Tagsüber rücken ihm die Patienten zu nahe, nachts geistert er durch die Säle, es bedrängen ihn Erinnerungen, und auch seine Familiengeschichte mit ihren Verlusten holt ihn ein. Altfrieds ganzes bisheriges Leben scheint auf die Situation im Schloss zuzulaufen: Alle Geschichten enden hier, und bald stellt sich die Gewissheit ein, dass er aus dem Schloss nicht mehr wegkommen wird. Marion Poschmanns lange erwartete neue Prosa ist ein Roman über Deutschland aus der Sicht der Kriegsenkel. Ein Roman über die Macht der Zeit, über Erinnerung und zeitlose Verbundenheit. Ein Roman über fragile Identitäten, über den schönen Schein und die Suche nach dem inneren Licht — funkelnd, glasklar und von subtiler Spannung.

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Immerhin, die Patienten, in der nicht ganz falschen Vermutung, es handele sich bei diesem Mann um einen Teil, vielleicht die Vorhut einer Prüfungskommission, die Patienten hielten sich tunlichst zurück.

Im Flur lungerte nur Herr Q., der auf ein gepflegtes Erscheinungsbild Wert legte, den immer gleichen Anzug mit dem immer gleichen Einstecktüchlein trug. Er verlebte den Tag im Schlendern durch die Korridore, drückte sich in den Sälen herum, sah sich außerstande zu lesen, außerstande, länger bei einer Sache zu bleiben. Diese Zerstreutheit rührte von den Medikamenten, die wir ihm verabreichten. Deren Nebenwirkungen waren zwar allgemein in den letzten Jahren zurückgegangen. Dennoch verhielten sich viele Patienten unkonzentriert, gedämpft. Bei einigen veränderte sich die Gesichtsfarbe, manchen fiel es schwer, deutlich zu sprechen, weil sie ihre Zunge als unbeweglich und vergrößert empfanden, als schwer und gelähmt.

Sanatoriumsbesucher, Kurgäste, Idioten? Nach langer Zeit fragte ich es mich erneut: Sah man den Patienten etwas an? Und wenn ja, was?

Ich mied mein Schlafzimmer mit seinen Nacht- und Küchengerüchen und führte den Freund in mein Büro. Dort wußte ich nicht, welchen Platz ich ihm anbieten sollte: meinen Schreibtischsessel, den Patientenstuhl? Odilo sah sich argwöhnisch um, wandelte argwöhnisch durch das Zimmer, nahm einen Kugelschreiber vom Tisch und studierte die Aufschrift des Urologen-Kongresses, er wog meinen Briefbeschwerer in der Hand, einen Kreidestein von der Ostsee, in dem man bei genauer Betrachtung einen Muschelabdruck erkennen konnte, und ich sagte mir stillschweigend, ja, er hat recht, es ist sentimental, sich solcherart ein Naturgefühl ins Haus zu holen, als habe man teil an den Kräften von Wetter und Zeit. Gleichzeitig hing ich an dem Stein; ich mochte das Gefühl von Wetter und Zeit, aber ich sah Odilos skeptischen Blick, und ich, wie gegen meinen Willen, pflichtete ihm bei. Er musterte die therapierelevanten Gegenstände in meinem Regal: bunte Holzfrüchte, mehrere neutral blickende Stoffpuppen, einige Kissen, gegen die ich die Patienten, wenn erforderlich, boxen ließ. Er schnippte prüfend gegen den Putz, der ihm den Gefallen tat, an der Kaminöffnung ein wenig zu bröseln. Odilo trug die Fingernägel noch immer lang und kratzte herausfordernd an einer losen Ecke der Tapete, aber die Tapetenbahn verweigerte sich, sie löste sich keineswegs ab, schlug nicht über ihm zusammen.

Dies also war mein Arbeitsplatz.

Türen schlossen nicht richtig. Es zog durch die Fensterritzen. In den Außenanlagen unbefestigte Wege, ein zugewucherter Park, ein veralgter Schwanenteich.

Er räusperte sich, zog ein schmales Päckchen aus der Jackentasche und schob es mir kommentarlos über den Tisch. Ich zog behutsam den Aufkleber der Buchhandlung ab und öffnete das Geschenkpapier so, daß ich es wiederverwenden konnte.

War ich von Odilo besessen? Alles, was von ihm kam, sei es ein Buch, sei es ein buntbedrucktes Geschenkpapier, hielt ich in Ehren, selbst wenn seine Geschenke, seine Zuwendungen für mich in Wahrheit erniedrigend waren.

Was brachte er mir mit? Tonio Kröger und andere Meistererzählungen. Was hieß das für ihn? Sein Fall, verklausuliert vom großen Thomas Mann. Was hieß das für mich? Ich war von Genies umgeben. Was hieß das für ihn? Seine Unzuverlässigkeit als Freund mußte von mir toleriert werden. Was hieß das für mich? Ich möge mich, wie immer, zusammenreißen.

Mir hatte Odilo von Anfang an die Rolle des Blonden und Blauäugigen zugewiesen, des Harmlosen, des Robusten; einschränkend mochte ich vor mir selbst anführen, ich sei genaugenommen rotblond, meine Augenfarbe tendiere zu Grün — aber selbstverständlich war ich keineswegs so dunkel in Habitus und Charakter wie er, nicht so sensibel, so selbstreflexiv, so melancholieumflort, ich schien keineswegs zu begabt für die frohsinnspralle, die oberflächliche Welt.

Dies hatte von Anfang an dazu geführt, daß er derjenige von uns war, der im Zentrum stand — soweit man bei einer Menge von zwei Personen von Zentrum überhaupt reden kann. Logische Folge: Ich entwickelte eine Spielart des Eckermann-Syndroms. Von ihm habe ich gelernt, daß man sich stets für das Unglück, nie für die Glücklichen interessiert.

Ich hielt das Exemplar von Tonio Kröger in der Hand, als hätte ich noch nie ein Buch gelesen, und dachte (was überhaupt nichts zur Sache tat) zwanghaft an unsere Personaltoilette: Wie konnte ich Odilo im Verlauf dieses Tages davon abhalten, sie benutzen zu müssen? Und während ich mir solcherlei unerfüllbare Aufgaben stellte, setzte Odilo sich schließlich auf den Patientenplatz.

Er setzte sich schließlich auf den Patientenplatz. Odilo an diesem Ort erschien mir unglaubhaft; er war nicht dafür geschaffen, einen solchen Besuch zu machen; ich begriff nicht, weshalb er gekommen war.

Er war blaß, wirkte dünnhäutig, unruhig. Immer wieder schob er die Hände über die Schenkel zum Knie, zog sie an den Innenseiten zurück. Mechanisch, wie ein Getriebe. Dann ließ er die Arme hinter dem Stuhl hängen, die Lehne unter die Achseln geklemmt.

Der Bund seiner Unterhose schob sich ein Stück aus dem Hosenbund hoch. Er hatte sein Hemdende in die Unterhose gesteckt. Das Hemd wiederum klaffte zwischen zwei Knöpfen ein wenig auf, und man sah, mandelförmig, einen Schimmer Unterhemd. Ich nahm, reine Übersprungshandlung, meinen Terminplaner zur Hand, öffnete ihn und versuchte, beim Zusammenklappen damit eine der Fliegen zu fangen, die sich mit uns in diesem Raum aufhielten. Mehrmals schlug ich heftig das Ringbuch zu. Fliegen erwischte ich nicht. Schließlich gab ich Ruhe und setzte mich seitlich zum Schreibtisch, so, daß ich seinem Blick aus dem Fenster folgen konnte. Unmengen von Lanzettblättern draußen, langflatternd und schwarz im Wind. Sie türmten sich, verhüllten etwas, eine immer höher steigende Laubsäule.

Gummistiefelwetter. Ich holte aus meinem Kühlschrank zwei Dosen Ingwerbier, er zuckte zusammen, als der Verschluß knackte. An diesem Tag wurde es nicht richtig hell. Wir saßen eine Weile im Schein der Schreibtischlampe, unsere Schatten an der Wand schwangere Ratten und Maulwürfe, wir prosteten den schwarzen Blättern zu, der Säule, die aufstieg und dann, Schlächterseele in Rüschenbluse, heimtückisch wieder in sich zusammenfiel.

Seine Zerrissenheit, sein Fremdkörpergefühl waren für mich beinah physisch zu spüren. Auch ich begann, mich auf meinem Sitz zu winden, getrieben von einem grundsätzlichen Unbehagen, beklemmender Enge, dem Drang, die eigenen Körperwände zu übersteigen, auf jede mögliche Weise einen Ausweg zu suchen, auch auf Kosten der eigenen Unversehrtheit. Ich atmete tiefer, sah ihn verständnisvoll an, wahrscheinlich ein Fehler.

Ich erwartete ein Bekenntnis, etwa in Hinblick auf sein stets virulentes Mutterproblem, ich erwartete etwas wie: Er fürchte sich vor sich selbst, vor einem Gewaltverbrechen, einer nicht wiedergutzumachenden Tat. Oder: Er leide unter dem Zwang, aus sich herausgehen zu wollen, es nicht zu dürfen, aufgrund der Entscheidung einer unbekannten Instanz. Oder: Die Durchschnittlichkeit der Verhältnisse, die unzureichende Ausstattung seiner Person, die Mangelhaftigkeit seiner charakterlichen Bildung wolle er nicht als Behinderung betrachten, sie sporne ihn an. Er wehre sich dagegen, dem inneren Sog nachzugeben und zu scheitern, Scheitern sei leicht.

Ganz selbstverständlich erwartete ich, daß er sich mir als Freund, als Psychiater anvertrauen würde; allein, er brachte es angesichts der niederschmetternden Umgebung nicht fertig.

Statt dessen sprachen wir über Belanglosigkeiten. Sprachen so vor uns hin.

Er seinerseits residiere während seiner Symposien zur Biolumineszenz oft genug in Schlössern. Auch die Feiern mit seinen begüterten Freunden fänden nicht selten in Schlössern statt. Diese Schlösser, nebenbei bemerkt, seien tipptopp, denkmalgerecht restauriert, an ihnen gebe es nichts auszusetzen.

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