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Marion Poschmann: Die Sonnenposition

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Marion Poschmann Die Sonnenposition

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«Die Sonne bröckelt.« Der rundliche Rheinländer Altfried Janich findet nach der Wiedervereinigung eine Stelle im» Ostschloss«, einem heruntergekommenen Barockbau, der neuerdings eine psychiatrische Anstalt beherbergt. Hier hält er es für seine Aufgabe, seinen Patienten gegenüber die Sonnenposition einzunehmen, ihnen Orientierung und eine Quelle des Trostes zu sein. Als sein Freund Odilo durch einen rätselhaften Autounfall zu Tode kommt, gerät er selbst auf die Nachtseite der Dinge. Tagsüber rücken ihm die Patienten zu nahe, nachts geistert er durch die Säle, es bedrängen ihn Erinnerungen, und auch seine Familiengeschichte mit ihren Verlusten holt ihn ein. Altfrieds ganzes bisheriges Leben scheint auf die Situation im Schloss zuzulaufen: Alle Geschichten enden hier, und bald stellt sich die Gewissheit ein, dass er aus dem Schloss nicht mehr wegkommen wird. Marion Poschmanns lange erwartete neue Prosa ist ein Roman über Deutschland aus der Sicht der Kriegsenkel. Ein Roman über die Macht der Zeit, über Erinnerung und zeitlose Verbundenheit. Ein Roman über fragile Identitäten, über den schönen Schein und die Suche nach dem inneren Licht — funkelnd, glasklar und von subtiler Spannung.

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Diese Lebensweise behielt ich bei, als ich ein Begabtenstipendium der Studienstiftung erhielt. Ich führte mein bescheidenes Leben weiter und kaufte mir einen Kleinwagen. Ich begann, Erlkönige zu jagen.

Historische Makulaturtapete

Es waren die Jahre, in denen ich, einem äußerst gedrängten Stundenplan folgend, auf meinem Weg zu den Lehrveranstaltungen die immer gleichen Stadtstraßen abfuhr, Straßen mit überladenen Fassaden im Zuckerbäckerstil, Straßen, die mich mit ihrer adretten Häuslichkeit, ihrer Versuchsküchenhaftigkeit, ihrer Schulkochbuchmäßigkeit verseuchten, Jahre, in denen ich täglich am letzten Domizil des irre gewordenen Musikers Schumann vorbeikam, der Heilanstalt Endenich. Für einen angehenden Psychiater schien mir das ein Omen, wenn ich auch nicht sicher war, wofür. Meine künftige Tätigkeit kam mir angesichts der dürftigen Heilerfolge bei Geisteskrankheiten damals oft drückend und überflüssig vor. Robert Schumann, Ludwig van Beethoven, Friedrich Nietzsche — alle fähigen Personen, die mit Bonn in Kontakt kamen, endeten bekanntlich in völliger Zerrüttung.

Einem halb religiösen Bedürfnis folgend, nahm ich mir regelmäßig nach der Mensa eine Stunde Zeit und besuchte Schumanns Zimmer. Die Räume der Heilanstalt beherbergten inzwischen die Musikbibliothek der Stadt, nur Schumanns Zimmer im Obergeschoß hatte eine museale Konservierung erfahren. Ein honiggelb getünchtes, anheimelndes Zimmer mit angenehm knarrendem Holzboden; der Ausblick auf Bonn und den Kreuzberg, der zu Schumanns Zeit eine gewisse erleichternde Weite erbracht haben mußte, war inzwischen verbaut. Von den Tobezellen im Park (kleinen Häuschen, in denen die Patienten ans Bett gefesselt lagen, bis sie ruhiger wurden) war nichts mehr zu sehen, auch die winzigen Krankenkammern für weniger privilegierte Patienten, der Empfangsraum und das Untersuchungszimmer waren nicht mehr vorhanden. Noch erhalten: das Schumannsche Vorzimmer, in dem ein Pfleger über ihn gewacht hatte, sowie das Tafelklavier.

Im Schumannzimmer dominierte die honiggelbe Tapete, dominierte alles mit ihrem klebrigen Charme. Schumann hatte in diesem Zimmer keine Nahrung mehr zu sich genommen, weil er glaubte, sie sei vergiftet. Schumann war in den Rhein gesprungen, um sich das Leben zu nehmen. Schumann hörte geisterhafte Klänge, er wähnte sich von Geistern umgeben, die ihm Musik eingaben, himmlisch schöne sowie höllisch schreckliche Musik.

Waschbare Fondtapete mit bläulichen Streublumen

Lange Stunden habe ich an unserem Küchentisch gesessen und mit einem Buntstift auf kariertes Papier gezeichnet, immer wieder zur Tapete aufgeblickt, und wenn später in meinem Leben der Ausdruck blümerant fiel, dachte ich, er bezeichne dieses Tapetengefühl: dort gesessen zu haben seit meiner Säuglingszeit, seit der Kinderwagenaufsatz mit mir darin auf dem Tisch stand, meine Mutter mich aufrichtete und ich beidhändig, breit lachend, auf die Wand patschte; dieses Gefühl, seither, mit den Unterbrechungen eines anderen Lebens, in dieser Küche gesessen zu haben, vor meinen Schulheften, vor meinem Malblock, dort gesessen zu haben, solange ich denken kann.

Ich zeichnete an reglosen Nachmittagen die Gemüsewerbung aus den Wurfsendungen ab, ich zeichnete eine Stillebentapete mit Wildbret und Früchten, ich zeichnete Apfel- und Birnentapete, Kirsch- und Pfirsichdekor.

Meine Mutter besuchte alte Leute aus der Kirchengemeinde im Krankenhaus, und ich zeichnete einen Abwehrzauber, ich wollte Fülle und Opulenz beschwören, aber meine Kinderkritzeleien taugten nicht einmal für mich selbst. Ich saß vor spärlich hingeworfenen Blümchen, vor Armut, Gebet und Gehorsam — Klosterküche, blaublumige Küche, eine Küche wie aus dünnem Porzellan. Ich hatte Angst, mich in dieser Küche zu bewegen, ich fürchtete mich, die Töpfe und Teller zu berühren, als könnte ich eine Oberflächenspannung zerstören, die diesen Raum noch eine Weile in seiner Form hielt. Streublümchen, Mehlsuppen, Himbeersaft — was blieb, war die Himbeersafttapete meiner Kindheit, Milch mit Haut, weichgekochte Eier, Zichorienkaffee. Was blieb, waren Fastenspeisen, Enthaltsamkeit, Schonkost; als halte man sich zeitlebens inmitten einer Krankheit auf.

Korktapete

Ich war einer jener dicken kleinen Jungen, altklug und übereifrig, die heiße Sommertage in ihrem Kellerlabor verbringen und gegen Abend in weißem Kittel auf die Wiese rennen, ein Etwas mit enormer Rauchentwicklung am ausgestreckten Arm haltend, um es unter freiem Himmel explodieren zu lassen. Ich gehörte zu den Jungen, die monatelang mit einem Detektivkoffer zur Schule gingen, vor Unterrichtsbeginn einen überraschenden Putzfimmel an den Tag legten und ausgesuchte Flächen entfetteten, um nach jeder Stunde hektisch Pult und Türklinke mit Graphitpuder abzupinseln und eine Fingerabdruckkartei des Lehrkörpers anzulegen. Ich gehörte zu denen, die ihren Heimweg daraufhin taxierten, wo sich ein geheimer Briefkasten einrichten ließ, ungeachtet dessen, daß man mit den in Frage kommenden Briefpartnern den ganzen Vormittag im selben Raum verbrachte, ich untersuchte Höhlungen in alten Baumstämmen, tastete in Mauerspalten, hob lose Pflastersteine an und legte probeweise leere Zettel ein; dann durchschritt ich die Schleuse ins Elternhaus. Die Naturkorkwand in der Diele neutralisierte meinen kriminalistischen Impetus, sie stufte mich von einem Geheimagenten zurück zu einem Kind, das sich auf das Mittagessen freut. Ich stellte meinen Tornister vor der Kiefernholztruhe ab, warf einen Seitenblick auf die Postkarten mit Sinnsprüchen, die unsere Mutter an den Kork gepinnt hatte, Man sieht nur mit dem Herzen gut, Jedes Kind ist ein Geschenk, Die schönste Sonne ist ein fröhliches Gesicht, ich senkte den Kopf vor dem Messingkreuz, hinter dem ein Palmzweig steckte, der in Wahrheit ein vertrockneter Buchsbaumzweig aus unserem Vorgarten war, in der Kirche gesegnet, das Jahr über unseren Eingang weihend. Hat uns dieser Brauch Segen gebracht?

Plastik-Quetschdruck-Tapete

Einmal wöchentlich besuchten wir Tante Sidonia. Wir saßen steif auf der Polstergarnitur. Tante Sidonia eilte zum Wäscheschrank und legte Handtücher über die hohe Rückenlehne des Sofas, damit unser fettiges Haar nicht die Bezüge befleckte. Der Körper ein Ölkännchen? Wir hatten kein fettiges Haar, am Vorabend des Tantenbesuches badeten wir, aber bei Tante Sidonia begannen wir zu triefen und zu tropfen, zu sabbern und zu krümeln, begannen wir wieder zum Baby zu werden, und Tante Sidonia legte uns das Handtuch wie ein rückwärtiges Lätzchen an.

Ich empörte mich still, denn den Vormittag über war ich nahezu körperlos gewesen, und mir haftete noch der Weihrauchhauch aus dem Meßdienerheim in den Kleidern.

Mila war das Handtuch gleichgültig, sie lehnte ihren Kopf nicht ans Polster, sie verbrachte die Besuche bei der Tante auf der Sofakante, gerade aufgerichtet, versunken in den graugrünen Bezugsstoff, der von Moosgrün zu Lindgrün zu einem grünlichen Chamois changierte, je nachdem, wie das Licht fiel, wie man ihn strich. Mila war damit beschäftigt, das Sofa mit dem Strich und gegen ihn zu betrachten. Es zu berühren, mit dem Finger darauf zu malen, wagte sie nicht.

Japanische Grastapete

Zu Hause durfte Mila auf dem Sofa hüpfen. Sie tänzelte divenhaft um den Wohnzimmertisch, übte kleine Ballettschritte vor den dänischen Weichholzmöbeln und machte Spagat.

Im Raum stand die Forderung, glücklich zu sein, natürlich zu sein und normal. Wir kamen dieser Forderung klaglos nach, wir waren glückliche Kinder und bewiesen unseren Eltern Tag für Tag, daß unser aller Leben in den Bahnen der Normalität verlief. Wir waren die normalsten Kinder der Siedlung, wir gaben uns Mühe, nicht hervorzustechen, wir waren demonstrativ angepaßt.

Es sollte uns gut und besser gehen, und es ging uns besser. Wir verhielten uns artig. Uns fehlte nichts. Wir waren zufrieden. Und die Familie war ihrerseits mit uns zufrieden.

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