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Marion Poschmann: Die Sonnenposition

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Marion Poschmann Die Sonnenposition

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«Die Sonne bröckelt.« Der rundliche Rheinländer Altfried Janich findet nach der Wiedervereinigung eine Stelle im» Ostschloss«, einem heruntergekommenen Barockbau, der neuerdings eine psychiatrische Anstalt beherbergt. Hier hält er es für seine Aufgabe, seinen Patienten gegenüber die Sonnenposition einzunehmen, ihnen Orientierung und eine Quelle des Trostes zu sein. Als sein Freund Odilo durch einen rätselhaften Autounfall zu Tode kommt, gerät er selbst auf die Nachtseite der Dinge. Tagsüber rücken ihm die Patienten zu nahe, nachts geistert er durch die Säle, es bedrängen ihn Erinnerungen, und auch seine Familiengeschichte mit ihren Verlusten holt ihn ein. Altfrieds ganzes bisheriges Leben scheint auf die Situation im Schloss zuzulaufen: Alle Geschichten enden hier, und bald stellt sich die Gewissheit ein, dass er aus dem Schloss nicht mehr wegkommen wird. Marion Poschmanns lange erwartete neue Prosa ist ein Roman über Deutschland aus der Sicht der Kriegsenkel. Ein Roman über die Macht der Zeit, über Erinnerung und zeitlose Verbundenheit. Ein Roman über fragile Identitäten, über den schönen Schein und die Suche nach dem inneren Licht — funkelnd, glasklar und von subtiler Spannung.

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Die klamme Kühle saugte mich ein, der Geruch brennender Kerzen, die schwüle Süße der Lilienblüten. Vor dem Sarg bordeten die Blumenkränze über, in vornehmem Weiß gehalten, als habe man sich abgesprochen. In den Bänken saßen einzelne Trauergäste, die noch ein Gebinde auf dem Schoß hielten, es in raschelndem Blumenpapier verborgen hielten, auf den passenden Zeitpunkt der Übergabe wartend, sich mit beiden Händen am leichten Knitterpapier, seiner Luftigkeit festhaltend.

Ich stellte mich hinter der letzten Bank auf, die Hände gefaltet, ohne Blumenstrauß. Ich war kein naher Verwandter des Verstorbenen. Meine Trauer hielt sich in vernünftigen Grenzen, ich hatte Odilo in den letzten Jahren seltener gesehen, in meinem Alltag spielte er keine Rolle, und sein Hinscheiden würde in meinem Leben kaum eine Veränderung bringen. Dennoch ist das Faktum des Todes ein gemahnendes: an die eigenen Versäumnisse, mögliche Lieblosigkeiten, die ganz persönliche Hinfälligkeit.

Natürlich wäre es nötig gewesen, mich mehr um ihn zu kümmern. — Ein Satz, den ich innerlich testete, den mir meine Erziehung wie automatisch eingegeben hatte, den ich auf alle ähnlichen Fälle hätte anwenden können, auf Odilo nicht. Man kümmerte sich nicht um ihn. Man widmete ihm Aufmerksamkeit, eine ganze Menge sogar, aber er wußte es stets so einzurichten, daß der andere von ihm abzuhängen schien, seiner Gegenwart bedürftiger schien als umgekehrt. Er hat mir immer das Gefühl gegeben, daß seine Anwesenheit in meinem Leben eine Gnade war, und ich glaube, zu meiner Beerdigung wäre er nicht gekommen.

Als die Musik einsetzte, senkte ich den Kopf. Durch Musik bin ich leicht zu erschüttern. Gegen Musik errichte ich keinen inneren Schutzwall, noch die trivialste Untermalung eines Werbespots erreicht mich, jeden Country-Song summe ich mit, mein fülliger Leib zuckt allen Beats nach, selbst wenn ich mich in der Öffentlichkeit bemühe, nicht rhythmisch mit dem Kinn zu nicken. Frau Leonberger hatte ein Streichquartett engagiert, es spielte einen getragenen Satz von Schostakowitsch, eine demonstrative, düstere, leidende Musik, die in der Kapelle erst zu leise, dann zu laut war, laut gegen die Wände schwappte, an denen auf weißen Fackelattrappen elektrische Kerzen brannten, ewige Elektroflammen, die nicht einmal flackerten, wie man es von italienischen Inszenierungen kennt, von jeder Krippenbeleuchtung, nein, diese Flammen standen starr, wie Frau Leonberger starr stand, die in der ersten Reihe ihren Platz gefunden hatte, wie alles starr stand, da man jetzt die Türen schloß.

Ein Redner trat an den Ambo, ich hörte ihm nicht zu.

Schwarzlackierte Autos, schwarzlackierte Schuhe, schwarzlackierter Sarg. Frau Leonberger hatte auch mich gebeten, eine Rede zu halten. Rückblick, nannte sie das, Lebensrückblick, ich als sein guter Freund, zudem Psychiater, wisse doch sicher manches, was der Familie entgehe, eine tiefgründige Analyse und Würdigung erhoffte sie sich, und ich hatte nicht die Kraft, das Ansinnen abzuschlagen, aber dann saß ich nächtelang vor dem weißen Blatt und fand keinen Anfang, überhaupt keinen Ansatz, ich wußte nichts über Odilo, gar nichts, und es lag mir nicht, die glänzende Fassade, an der er sein Leben lang gearbeitet hatte, diese Fassade, die sein Leben war, nun meinerseits noch einmal nachzuarbeiten. Am Telefon deutete Frau Leonberger meine Verwirrung, meine Beklemmung, den nur mühsam unterdrückten Ärger als von Trauer überwältigt und meine belegte Stimme als tränenerstickt, und sie sah sich gezwungen, meine Verweigerung zu akzeptieren, ja mir in besonderer Weise Mut zuzusprechen für meinen weiteren Lebensweg, der ohne ihren Sohn nur ein unbedeutender, farbloser, verzweifelter sein konnte.

Erfolgreich abgeschlossen, schmetterte der Redner, hochgebildet, brillierte in, Eleonore Leonberger hatte ihn gut instruiert.

Auf den schwarzen Autos, den Lackschuhen, dem Sarg lag diese blendende Schicht, diese irritierende Spiegelung, ein Lichtermeer, ein Abglanz, etwas Helles, Grelles, das ich nicht ansehen konnte, ohne daß mir die Augen tränten.

Odilo Leonberger, geboren, gestorben, promoviert, Biologe, aussichtsreiche Karriere, ledig, mutmaßlich kinderlos.

Ein paar Urkunden, ein paar Vortragstexte, ein paar bahnbrechende Forschungsergebnisse. Von seinem Leben war nichts übriggeblieben.

Noch einmal ergriffen die Streicher ihre Instrumente, das Publikum ballte die Faust ums Papiertaschentuch, ich war derjenige, der sich bereits nach den ersten Tönen hemmungslos schneuzte.

Heulen und Zähneklappern um den Sarg, während seine polierte Oberfläche wie undurchdringlich lächelte, ein körperloses Lächeln, das den unansehnlichen Körper im Innern ersetzte oder verschleierte, der Schmelz lenkte von ihm ab, er war verführerisch, beweglich, ließ sich nicht fixieren, er lockte und blendete, eine sinnlose Korona um den unsichtbaren Schmerzensmann oder vielmehr seine zerquetschten Reste, die man mit einem Schneidbrenner aus dem Blech hatte trennen müssen und niemandem mehr zeigte. Ich habe diesen Körper also nicht mehr gesehen, einmal kurz habe ich versucht, ihn mir vorzustellen, um das Bild dann rigoros zu verdrängen — als sei all der psychische Druck, der auf Odilo sein Leben lang gelastet hat, ins Physische umgeschlagen, und als habe sich daran wieder gezeigt, daß das Fleisch schwächer ist als der Geist, konnte sein Körper dem, was die sogenannte Seele über Jahre hinweg ohne merklichen Schaden ertragen hatte, in keiner Weise standhalten.

Ich hatte meine schwarzen Lacklederschuhe am Vorabend besonders gründlich geputzt. Es sind meine Beerdigungsschuhe. Normalerweise trage ich Braun, Schwarz steht mir nicht, es nimmt mir den Schwung. Während der Redner sprach, blickte ich andächtig auf meine Schuhe. Es störte mich, daß sie vom Staub des Kieswegs überpudert waren, fast kam es mir vor, als mache dieser Staub die ganze Feierlichkeit zunichte. Ich stellte versuchsweise einen Fuß auf die gepolsterte Kniebank, brachte es aber nicht über mich, mich vorzubeugen und den Schuh mit meinem Taschentuch abzuwischen. Ich würde keuchen müssen bei dieser Operation, ich würde mit rotem Gesicht von der Kniebank auftauchen, es lag mir nichts daran, den Nebenstehenden ein pietätloses Schauspiel zu bieten, daher hob ich den Fuß verstohlen an die Wade und wischte das Schuhleder an meiner Anzughose ab.

Die schwarzglänzenden Gegenstände dieses Vormittags, der gewölbte Spann der Schuhe, die Kühlerhauben und Kotflügel, der geschwungene Deckel des sogenannten letzten Gefährts schoben sich übereinander und rundeten sich. Schwarze Kugelform, Reichsapfel, Weltkugel, barocke Gottesform, die einzige Form, die man dem an sich Formlosen grundsätzlich zugestand, in der man sich die Engel dachte, sphärisch, harmonisch, in sich selbst zurückführend, autonom; schwarze Sonne, die kein Licht ausstrahlte, die das Licht vielmehr in sich zurücknahm, in die auch Odilo sich jetzt zurückgezogen hatte, unangreifbar, perfekt. Selbst in seinem Tod schien er es so einzurichten, daß man ihn beneidete.

Die Trauergäste wie in einem Spiegelkabinett: peinlich verzerrt, gestreckt und gestaucht, Figuren in einer Blase, mit übermäßigen Bäuchen, langen Hälsen, die Rundungen in Regenbogenstreifen schillernd, Menschen in Anzügen und Kostümen durch einen Wassertropfen gesehen, ich konnte niemanden von ihnen erkennen.

Meine Schwester sah ich erst am Ausgang. Sie wartete auf mich, etwa dort, wo zu Beginn Odilos Mutter gestanden hatte.

Ich möge sie mitnehmen, verlangte sie, zu meinem Erstaunen in einem Ton, als habe sie alles Recht der Welt, in diesem Moment Forderungen zu stellen, als sei sie von uns beiden die Hauptleidtragende und nicht ich. Mein Erstaunen über ihren fordernden Ton verdeckte zunächst mein Erstaunen darüber, sie überhaupt hier anzutreffen. Erst als wir im Auto saßen, begann ich mich darüber zu wundern, daß sie der Beerdigung meines Freundes beigewohnt hatte. Daß ich sie während der gesamten Zeremonie nicht bemerkt hatte. Daß sie mich offenbar durchaus bemerkt und mich am Ende abgepaßt, aber während der Bestattung meine Nähe nicht gesucht hatte. Um mich in meiner Trauer nicht zu stören? Üblicherweise hielt man seinem Bruder, wenn man schon da war, bei solchen Gelegenheiten die Hand.

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