Clemens Setz - Indigo

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Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

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— Nein, brauch ich nicht. Danke.

— Sicher?

— Ja.

— Weißt du was? sagte Cordula. Ich hab dir auf dem Heimweg was vom Chinesen mitgebracht. Magst du?

— Warum kommst du eigentlich so spät?

— Ich hab noch die Buchhaltung fertig machen müssen. Angelika ist ja nicht da, und auf sie wird natürlich immer Rücksicht genommen und –

— Ja, hast du denn auch Buchhaltung studiert? fragte Robert. Ich meine, das hast du mir gar nicht erzählt. Das ist mir neu. Du hast alles Mögliche, aber einen Doktortitel in Buchhalterei hast du nicht, soweit ich weiß.

— Warum bist du so aggressiv? fragte sie sanft. Komm, schau dir an, was ich dir mitgebracht habe.

Im Korridor, zwischen Küche und Wohnzimmer, hielt er sie am Arm zurück.

— Ich hab auch was für dich, sagte er. Das Bild, das ich … heute war ich …

— Ach, es ist schon fertig!

Er führte sie an der Hand in die Ecke seines Zimmers, die immer davon zu träumen schien, einmal in den ganzen Raum zu expandieren und ihn in ein echtes Maleratelier zu verwandeln.

Draußen hatte sich das Gewitter verzogen, die Blitze hatten sich in ein fernes Wetterleuchten verwandelt. Ein eitler Horizont, der sich immer und immer wieder fotografieren ließ. Wenn einem Blitzen kein hörbarer Donner folgte, hatte Robert immer das Gefühl, sich räuspern zu müssen.

Cordula hockte vor dem Bild des Affen mit dem Metallding im Hinterkopf und blickte zu ihm empor, als wäre es ein Glasfenster in einer Kirche und sie betrachte die verfärbte, aber vertraute Stadtwelt dahinter.

— Was sagst du? fragte er.

Cordula drehte sich um und schaute in eine andere Ecke des Zimmers.

— Ist der echt? fragte sie.

— Was? Ach, du meinst, ob das heute … Ja, das war heute der Termin beim –

— O Gott, sagte sie und schüttelte sich.

— Wie findest du’s?

— Du weißt, dass ich so etwas nicht aushalte, Robert, warum zeigst du mir diese schrecklichen Dinge?

— Also findest du’s schlecht?

— Nein, Robert, ich finde es nicht schlecht, ich finde nur … Warum musst du immer so entsetzliche Bilder malen? Das arme Tier … Ich … Mir wird …

Ihr Gesicht glich ein wenig dem von Frau Rabl. Kubistische Verzweiflung. Dieses Abknicken der Augenbrauen. Als wäre ein Zweig gebrochen.

— Ach komm, sagte Robert.

Und dann:

— Ach komm, das ist doch unglaubwürdig …

Sie ging aus dem Zimmer in Richtung Waschbecken, egal welches, bloß irgendein Waschbecken.

Während sie sich übergab, wanderten ihre Hände in den Nacken, und sie machte eine Bewegung wie jemand, der versucht, unter Wasser tief durchzuatmen. Dann gaben ihre Beine nach, und sie stürzte der Länge nach hin. Ein Anfall, Robert registrierte es und versuchte sich zu erinnern, wie lange ihr letzter Anfall zurücklag. Ein paar Sekunden vergingen, dann strömte die Wirklichkeit zurück in seine Adern, ihm fiel ein, dass er etwas tun musste, er wählte die Nummer des Notarztes, aber bei der zweiten Ziffer stand Cordula schon wieder auf, entschuldigte sich leise und ging in ihr Zimmer. Er ging ihr nach.

— Das ist doch jetzt wirklich unglaubwürdig, wiederholte er flehend.

3 Die Meßmer-Studie

Sie erinnere sich noch gut, sagte Frau Häusler-Zinnbret, wie sie zum ersten Mal auf das Phänomen aufmerksam geworden sei. Sie habe in einem Zeitschriftenartikel gelesen, dass in Ungarn nach langem politischen Hin und Her (das schließlich in einem rückwärts in die Geschichte gewandten Her endete) mehrere Heime für I-Kinder wegen eklatanter Missstände geschlossen wurden und einige der arbeitslos gewordenen Pfleger nach Österreich kamen, um sich hier nach Arbeit umzusehen. Sie habe daraufhin nach Berichten über diese Heime gesucht und sei schließlich auf die Reportage eines belgischen Kamerateams gestoßen, das eines dieser Heime besucht hatte. Die Zustände seien unbeschreiblich gewesen. Die Kinder und ihre Betreuer seien gezwungen gewesen, auf engstem Raum nebeneinanderzuleben, hätten an chronischer Erschöpfung, Übelkeit, Migräne gelitten, an Reizbarkeit und großflächigen Ekzemen. Der ungarische Name der Einrichtung, Fertőző gyerekek otthona, hieß übersetzt Heim für ansteckende Kinder . Die Bezeichnung Indigo wurde damals noch nicht verwendet, so Frau Häusler-Zinnbret. Sie komme, wie manch andere sonderbare Nomenklatur, aus Deutschland. Von dort habe sie sich in den letzten Jahren über die ganze Welt verbreitet und den Namen Beringer- bzw. Rochester-Syndrom abgelöst. Im Jahr 2002 sei eine Frau in einer bekannten Talkshow zu Gast gewesen, die sich als Engelseherin und Medium bezeichnete und behauptete, sie könne die Aura von Menschen wahrnehmen. Jahrelang habe sie, so erklärte die Frau, alle Leute nach dem Ampel-System eingeteilt: Solche mit roter Aura waren ungemütliche Exemplare, jähzornig, kleinlich, begriffsstutzig; gelbe Aura bedeutete Geduld, Fürsorglichkeit, Verständnis; grün bedeutete Albernheit, Wildheit, mitunter auch Faulheit. Aber seit einigen Jahren fielen ihr hier und da kleine blaue Wesen auf, Kinder mit indigoblauer Aura. Der Moderator fragte nach, aber die wie eine Fledermaus gekleidete Seherin schüttelte den Kopf und meinte, sie könne beim besten Willen nicht sagen, welche Eigenschaften diese Farbe darstelle, aber sie vermute, es habe zu tun mit dem Kommen eines neuen Zeitalters, dem der Fische. Dieser Zusammenhang war niemandem verständlich, und so erklärte die Frau, dass es sich bei diesen Kindern möglicherweise um spirituellere, intelligentere Wesen handle, die auf die Erde gekommen seien, um den Planeten zu retten.

Danach wurden der Frau fünf Kinder vorgeführt, unter denen sie tatsächlich eines mit bläulicher Aurafärbung zu erkennen meinte. Da natürlich niemand sonst im Studio diese Farbe sehen konnte, wurde ein zweiter Test gemacht: Der Frau wurden die Augen verbunden und dieselben Kinder noch einmal an ihr vorbeigeführt. Diesmal meinte die Frau, sie habe bei Nr. 3 einen stechenden Kopfschmerz empfunden. Obwohl Kind Nr. 3 nicht mit dem ursprünglich identifizierten identisch war, wurde dieses Experiment als irgendwie gelungen bewertet, zumindest klatschten die Zuschauer lange und begeistert, auch ein paar Zeitschriften brachten Artikel über die seltsame Fledermausfrau.

Anfang 2003, als das — wie Frau Häusler-Zinnbret es formulierte — Problem akut geworden war, begann man überall von Indigo-Kindern zu sprechen, obwohl diese Bezeichnung in esoterischen Kreisen kritisiert wurde.

— Die Meßmer-Studie hat sie besonders geärgert, sagte Frau Häusler-Zinnbret. Mich auch, wenn ich ehrlich bin. Uns alle wahrscheinlich, oder … na ja.

Sie legte den Fächer beiseite, nahm ihr Buch zur Hand und blätterte darin. Als sie die gesuchte Seite fand, drehte sie das Buch um und zeigte sie mir. Ein Diagramm mit verschiedenen Kategorien: Selbstwertgefühl, Interaktionsfähigkeit, Gruppendynamik-Verhalten und so weiter, insgesamt vierundzwanzig Punkte. Und daneben eine schöne Glockenkurve, der Helm, den die Natur trägt, um sich gegen Anomalien zu schützen.

— Ja, auch wir waren ein wenig enttäuscht. Der reine, vom Weltgeschehen unberührt gebliebene Stahl von Scapa Flow, ja, so schaute die Sache leider nicht aus. Wunschdenken. Im Grunde habe ich das schon beim Schreiben damals gewusst, aber es ist eine tolle Geschichte und ein guter Einstieg für ein Buch, also … Ja, besonders negativ hat sich die Studie natürlich auf die Hoffnungen der Eltern ausgewirkt.

Ich begann, die Glockenkurve von der Buchseite in mein Notizbuch abzuzeichnen.

— Nehmen Sie’s als Geschenk, ja?

Frau Häusler-Zinnbret gab dem Buch einen kleinen Schubs in meine Richtung.

— Das ist sehr nett von Ihnen. Vielen Dank.

— Reiner Egoismus. Sie zitieren ja sonst aus der ersten Auflage, die wirklich nicht mehr aktuell ist.

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