Clemens Setz - Indigo

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Indigo: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Norden der Steiermark liegt die Helianau, eine Internatsschule für Kinder, die an einer rätselhaften Störung leiden, dem Indigo-Syndrom. Jeden, der ihnen zu nahe kommt, befallen Übelkeit, Schwindel und heftige Kopfschmerzen. Der junge Mathematiklehrer Clemens Setz unterrichtet an dieser Schule und wird auf seltsame Vorgänge aufmerksam: Immer wieder werden Kinder in eigenartigen Maskierungen in einem Auto mit unbekanntem Ziel davongefahren. Setz beginnt, Nachforschungen anzustellen, doch er kommt nicht weit; er wird aus dem Schuldienst entlassen. Fünfzehn Jahre später berichten die Zeitungen von einem aufsehenerregenden Strafprozess: Ein ehemaliger Mathematiklehrer wird vom Vorwurf freigesprochen, einen Tierquäler brutal ermordet zu haben.
Und jetzt noch einmal von vorne. Vergessen Sie die Zusammenfassung einer Romanhandlung, die sich jeder Zusammenfassung entzieht, und lesen Sie das Buch Indigo von Clemens J. Setz. Sein viertes insgesamt. Sie werden feststellen: Das radikale Gegenprogramm zur hübsch verkasteten Literaturwerkstättenliteratur (Die Welt) geht weiter. Rasend spannend und so erholsam wie eine gute Massage. Hinterher spüren Sie jeden Muskel.

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Robert trug ein T-Shirt mit dem Batmansymbol und lag hinter seiner Freundin, die still vor sich hin atmete. Auf dem Nachttisch blinzelte der kleine iBall in seine Richtung. Robert schaute ihn böse an, und der iBall senkte sein Lid.

Der Geruch war ihm sofort aufgefallen, damals, als er sie zum ersten Mal besucht hatte, drei Tage nach ihrer Einlieferung (bewusstlos, die Schulter wahrscheinlich schlimm geprellt vom Sturz) — der spezielle Psychiatriegeruch. Er musste zugeben: Er fand ihn interessant. Ein Hund hätte den Geruch bestimmt so genau analysieren können wie ein Musikstudent eine Orchesterpartitur: leidenschaftslos gekochtes Krankenhausessen, das Disziplin und eine Reiß-dich-verdammt-nochmal-zusammen-Einstellung vermitteln sollte, dazu der Schweiß angstkranker Menschen, Kunststoffgurte und Gummischläuche zur Ernährung über Magensonde und dann noch die eilig und unbemerkt zu Pulver zerriebenen Tabletten, all das schlug einem entgegen, wenn man das Gebäude betrat.

Cordula war in einem Zimmer zusammen mit drei anderen Frauen untergebracht.

Ihr gehe es schon viel besser, sagte sie. Es sei außerdem nicht seine Schuld gewesen (er hatte den Film vorgeschlagen, den sie ansahen, als es passierte, Tetsuo — The Iron Man, ein japanischer Trash-Horrorstreifen in kräftig-kontrastreichem, äußerst attraktivem Schwarzweiß), die Attacke habe sich bereits in den vergangenen Tagen angekündigt. Ein Gefühl der Beklemmung hier, ein aussetzender Herzschlag da und manchmal Atemnot bei bestimmten Szenen im Fernsehen, zum Beispiel während des Films, in dem ständig Menschen aus dem Fenster eines sehr hohen Gebäudes schauen, und unten fahren diese insektenkleinen Autos vorbei, da habe sich alles in ihr zusammengezogen, aber sie habe nichts gesagt, weil sie geglaubt habe, es gehe schon wieder vorbei, aber diesmal sei es eben nicht vorbeigegangen, ja, hahah (ihrem Lachen fehlte, wenn sie Angst hatte, immer die letzte Silbe), er habe sich bestimmt große Sorgen gemacht, wie lange sei sie denn so dagelegen, wehrlos, ach so, ich meine natürlich reglos, ist mein Gesicht eigentlich rot?

— Nein, alles okay, sagte Robert.

— Wirklich, weil, ich hab das Gefühl, dass mein Gesicht vielleicht rot ist, das heißt nicht so fleischig rot, sondern so richtig rot, wie mit Lippenstift beschmiert, das muss die Wirkung von dem Ding da sein, ach, ich fühl mich so scheiße, es ist mir so peinlich, ich bin sicher, es war ein guter Film, aber ich hab wieder einmal alles vermasselt, so wie ich schon immer alles vermasselt habe, ich –

— Ist schon gut, zwang sich Robert zu sagen. Der Film war gar nicht so gut, finde ich. Künstlerisch, meine ich. Nicht wirklich geglückt.

— Nicht? fragte Cordula.

Es klang so hoffnungsvoll, als läge in einer negativen Beurteilung des japanischen Films der Schlüssel zu ihrer endgültigen Genesung.

Robert hatte bemerkt, dass am Fußteil der drei belegten Betten im Zimmer kleine Post-its klebten, auf denen Smiley-Gesichter gezeichnet waren. Sein geübtes Auge registrierte sofort, dass die Gesichter von unterschiedlichen Händen stammten. Er kontrollierte, ob auch an Cordulas Bettgestell so ein Zettel klebte.

— Das ist für … wenn wir … wie wir uns fühlen, sagte Cordula und wand sich, als hätte sie sich heute Morgen eine zu enge Haut angezogen. Ich finde es auch kindisch, aber so müssen sie uns nicht immer fragen, wie es uns geht.

Aus irgendeinem Grund musste Robert lachen. Er versuchte, sein Gesicht, das sich zu einer affigen Fratze verzerren wollte, unter Kontrolle zu behalten, wandte sich ab, ging zum Fenster und schaute, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, hinaus auf den Parkplatz oder was immer dieses eigenartig schmucklose Areal darstellen sollte. Dahinter der Wald. So blieb er eine Weile stehen und gab leise Kehlgeräusche von sich.

— Was ist so lustig? fragte Cordula.

— Ach, nichts, sagte Robert schnell und drehte sich zu seiner Freundin um. Es ist nur, ich hab da draußen einen Heißluftballon gesehen.

— Ehrlich? Wo?

— Nein, jetzt ist er hinter dem Hügel versunken, sagte Robert. Ich hab mir nur vorgestellt, wie die Leute im Heißluftballon miteinander reden, das ist alles. Das war witzig.

Cordula atmete tief durch. Dann fiel ihr eine Haarsträhne ins Gesicht, und sie fing sie mit einem Finger ein und hielt sie sich unter die Nase.

Sie stand auf und wusch die Haarsträhne am Waschbecken.

Robert war das Becken bisher nicht aufgefallen. Ihm fehlten alle hervorstehenden Elemente, die es sonst an Waschbecken gab. Das Wasser kam aus einer meeresmuschelartigen, kantenlosen Öffnung, die über einer Lichtschranke hockte. Bestimmt machte diese Technik, der unsichtbare Strahl, der sich wie eine gespenstische Wäscheleine quer durchs Zimmer spannte, Cordula und den anderen Frauen im Psychiatriezimmer nachts Angst. Vielleicht mussten sie die Lichtschranke sogar mit einem Post-it abkleben. Wieder musste Robert über diese Vorstellung lachen. Hör auf! ermahnte er sich selbst. Hör einfach auf zu denken.

— Peinlich, murmelte Cordula, während sie ihre Haarsträhne unter dem Wasserstrahl wusch.

— Was ist peinlich? fragte er.

— Ach, nichts, sagte sie. Riecht nur nach Kotze.

Sie kontrollierte wieder den Geruch der Haarsträhne. Ihr Gesichtsausdruck zeigte, dass sie damit einigermaßen zufrieden war. Dann strich sie die Strähne mit den Fingern in ihr Haar und ging zurück zum Bett.

— Die Lichtschranke, sagte Robert und verschluckte sich fast an dem Wort.

Hör auf, du Idiot!

— Was?

— Ach, ich hab nur gesagt, die … äh … das Ding da.

— Wo?

Er deutete darauf.

— Was ist das? fragte Cordula, und in ihrer Stimme schwang leichte Unruhe mit.

— Nur eine Lichtschranke, sagte Robert so beschwichtigend, wie er konnte. Muss dich nicht beunruhigen. Aber die geht quer durchs Zimmer und direkt über deinem Bett in die Wand. Der Lichtstrahl, das Infrarot …

Cordula blickte hinter sich auf die Wand. Dann schüttelte sie den Kopf.

— Mir ist komisch von dem Mittel. Warum geben sie mir nicht wieder das Trittico? Das hab ich damals viel besser vertragen. Aber es wird gar nicht mehr hergestellt, heißt es. Warum? Wie kann ein Mittel, das einem hilft, auf einmal vom Markt genommen werden. Das ist genau dasselbe wie mit den Lebensmitteln, die einem gut schmecken. Man kann absolut sicher sein, dass sie nach einem halben Jahr aus den Regalen des Supermarkts verschwinden. Immer dasselbe …

Sie schüttelte noch heftiger den Kopf, und dann kamen die Tränen. Robert überlegte, ob er, wie bei einem Herzstillstand in Arzt-Serien, auf den Notfallknopf drücken sollte, damit ein hysterisches Team in weißen Mänteln ins Zimmer gelaufen käme. Elektroschock. Eins, zwei, drei — clear!

Aber Cordula weinte nur.

— Ich möchte echt nicht mit dir tauschen, sagte er zu ihr.

Sie starrte ihn entsetzt an. Weinendes Frauengesicht.

— Warum sagst du so etwas?

— Na ja, ich würde eben nicht mit dir tauschen wollen. Ich stell mir das sehr schlimm vor, das frühe Aufstehen und … dann noch diese Betten und das Waschbecken, das …

Er verstummte.

— Mit dir stimmt was nicht, Robert. Wie kannst du das zu mir sagen? In dieser Situation!

Wenig später spürte er es. Vielleicht eine Folge des kleinen Schuldgefühls, das Cordulas letzter Satz in ihn gepflanzt hatte. Sorge. Er saß zwar schon in der dunkelgoldenen Straßenbahn, aber wollte am liebsten wieder umkehren und bei Cordula bleiben.

Das war neu.

Okay, er musste durchatmen und sich klarmachen, was das sollte. Vielleicht hatte er auf dem Psychiatriegelände chemischen Staub eingeatmet, der jetzt mit seinem Gehirn spielte, Knöpfe drückte, Wasserleitungen auf- und zudrehte, so wie am Hinterkopf von Laboraffen … Der Gedanke an diese Affen war wohltuend, er wurde ruhiger.

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